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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1928
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- Deutsch
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277, 29, November 1928, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchl>andcl. teuer und kommt damit meist nur siir sehr bekannte Autoren und vor allem für die Meldung der großen Auflagen, Mo für Sensatio nelles in Betracht; hierbei wird das Abendblatt den andern Zeitungen vorgczogen. Was die Größe der Inserate in der Tagespresse angeht, so sollen 20 bis 30 Zeilen nicht überschritten werden. Auch hier war es wieder Grasset, der eine originelle Idee hatte: er setzte sich anläß lich eines Nomanes, der in einer bestimmten Gegend spielte, mit dem in Betracht kommenden Verkehrsverein in Verbindung, worauf in der großen Presse Inserate über diese Gegend und ihren Schriftsteller erschienen, denen der Riesenerfolg des Nomanes zum größten Teil zugeschrieben wird. Das immer wechselnde Bild der Inserate der französischen Verleger in den Wochenschriften wird jedem Leser wohl bekannt sein, hier geht wieder der Verlag der »Nouvelle Revue fran- ?aise« den andern an Phantasie weit voran. Aber auch die bekannten Buchzeichen, Beilagen usw. werden in neuer Weise verwertet, so zum Beispiel, wenn auf ihnen die eventuellen Käufer gebeten werden, einen das neue Buch betreffenden Fragebogen zu beantworten, und hierbei für die ersten hundert Antworten etwa Preise ausgesetzt wer den. Die »Nouvelle Revue fran^aise« wiederum ließ für ihr »Leben Disraelis'« Bildpostkarten mit dem Textaufdruck: »Haben Sie den Disraeli gelesen?« Herstellen, und diese Postkarten an Reisende ver teilen. Es sei ergänzend noch bemerkt, daß in Frankreich jetzt auch der Film für die Buchreklame verwendet wird, und daß, was das Theater angeht, z. B. der gesamte eiserne Vorhang des »Theätre de l'Atelier« auf dem Montmartre der Reklame für das französische Buch dient. I)r. Ue.-Paris. Die polnische Buchproduktion. — Nach deu Angaben des pol nischen Statistischen Jahrbuchs erschienen 1927 in Polen 7045 Werke in insgesamt 23 996 900 Exemplaren. Davon sind 6024 Werke in pol nischer Sprache und die übrigen in deutscher, ukrainischer, hebräischer, jiddischer, weißrussischer und russischer erschienen. Die polnischen Werke hatten insgesamt eine Auflage von 18 417 316 Exemplaren. Die durchschnittliche Höhe der Auflage betrug 3509 Exemplare. Das bedeutet eine Zunahme von 11,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Gesamtzahl der Werke mit dem Jahr 1926 verglichen um 18,3 Prozent gestiegen ist. Von der Buchproduktion des Jahres 1927 entfallen auf Musik, Kunst, Theater und Literaturgeschichte 19,9 Prozent, an zweiter Stelle steht die Belletristik mit 15,1 Pro zent. Auf Werke religiösen Inhalts kommen 9,7 Prozent der Ge samtproduktion und auf die sogenannte Schundliteratur 1,2 Prozent. vr. Ehr. Gemeinschastspropaganda für Erzeugnisse des Buchdrucks. — Der Deutsche Buchdrucker - Verein veröffentlichte in Nr. 93 der »Ztschr. f. Deutschlands Buchdrucker« ein »Preisaus schreiben für gute Ideen zur Gemeinschaftspro paganda«. Die Beteiligung an diesem Wettbewerb, durch den die Auftragsdecke im Buchdruckgewerbe eine Verbreiterung erfahren soll, ist unbeschränkt. Erwünscht sind Schlagworte für Drucksachen reklame, Vorschläge für einen kurzen Werbetext im Umfang von höchstens 100 Schreibmaschinenzeilen in Verbindung mit Ideen für die typographische Gestaltung dieses Werbetextes, Skizzen origineller Werbezeichnungen und andere neue Ideen zur Gemeinschafts werbung. Es sind 20 Barpreise ausgesetzt worden, und zwar je 1 Preis zu 500.—, 300.— und 200.— RM. sowie 5 Preise zu je 100.— und 12 Preise zu je 50.— NM. Die Auswahl der zu prä miierenden Vorschläge erfolgt durch eine Kommission, deren Ent scheidung endgültig ist: der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit einem Kennwort versehene Einsendungen, denen der Ncmw und die Adresse des Einsenders in einem besonders geschlossenen Brief umschlag, der als Aufschrift nur das Kennwort enthalten darf, bei zufügen ist, sind bis zum 5. Dezember 1928 an den Deutschen Buch drucker-Verein, Leipzig, Deutsches Buchgewerbehaus, Dolz- straße 1, einzusenden. Der Deutsche Verein für Buchwesen und Schrifttum zu Leipzig (Deutsches Buchmuseum) legt Wert darauf, festzustellen, daß die laut Pressemeldungen am 21. Oktober dieses Jahres in Frankfurt a. M. gegründete »Internationale Gesellschaft für Schrift und B u ch k u n d e« in keiner Weise mit ihm in Verbindung steht. Weder zu den Vorarbeiten noch zur Gründung selbst waren der Deutsche Verein für Buchwesen und Schrifttum herangezogen, der seit 10 Jahren durch die Verwaltung des Deutschen Buchmuseums, durch die Herausgabe einer Zeitschrift, die jetzt in Gestalt eines Jahr buches erscheint, durch Ausstellungen usw. für die Sache des Buch- und Schriftwesens aller Zeiten und Völker tätig ist. Der beste Waschzettel. — Der Verlag Paul Stecgemann in Berlin bittet uns, bekanntzugeben, daß die Prüsungszeit für den Waschzettel-Wettbewerb siir Ludwig Brinkmanns Roman »Die Schatzgräber« wegen Überlastung der Preisrichter bis zum 10. De zember verschoben werden mnßte (s. Bbl. 249, S. 9203). Verbotene Druckschrift. — Das Schöffengericht in Stuttgart I hat in der Sitzung vom 5. 6. 1928 — 6 VIII O 2372/28 — in der Strafsache Karl Taucar siir Recht erkannt: Sämtliche in dem schwe benden Strafverfahren beschlagnahmten Exemplare des Werkes »Liebe und W o l l u st« werden eingezogen. Alle im Besitz des Verfassers, Druckers, Herausgebers, Verlegers und Buchhändlers be findlichen und die öffentlich ausgelegten oder öffentlich angebotenen Exemplare sowie die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. 1 I 24219/27. Stuttgart, den 19. November 1928. Staatsanwaltschaft. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 197 vom 24. November 1928.) VerkekrSnackrickten. Vercmsvchtcs Aussüllcn der Formblätter des Gcldverkchrs. — Zu der unter dieser Überschrift in Nr. 2M abgcdrucktc» Notiz möchten wir, um Mißverständnissen vorzubeugen, bemerken, daß es sich nur um die E i n l i c f c r u n g s s ch e i n e der Postanweisungen und Zahl karten und die L a st s ch r i f t z e t t e l der Überweisungen und Pvst- schccke handelt, also nicht um die vom Publikum auszufüllcnden For mulare, Nach Holland halbes Drucksachcnporto, — Es wird ständig dar über geklagt, daß Drucksachensendungen nach Holland zu den vollen anstatt ermäßigten Gebühren freigeinacht werden und die Empfänger demnach das doppelte Porto zu tragen haben. Sollte dieses Versehen daher rühren, daß in der zuletzt im Bbl, Nr, 2KK abgedruckten Liste der Länder, nach denen die ermäßigten Gebühren Geltung haben, das Land nur unter Niederlande aufgeführt ist, so bitten wir brin gend, im Alphabet auch Holland einzutragen. ?ersc>nalnaclrrlckten. Jubiläum. — Der Warschauer Verlagsbuchhändler Jakob Mortkowicz konnte Mitte November das 25jährige Verlegerjubi läum begehen. Herr Morlkowicz hat im letzten Vierteljahrhundert eine außerordentlich rührige und umfangreiche Tätigkeit als Ver leger entfaltet. Der Verlagskatalog der von ihm geleiteten »To- warzystwo Wydawnicze« (Verlagsgesellschaft) in Warschau und Kra kau enthält mehrere Hundert Nummern, und sein Verlagsunterneh men gehört zu den größten Buchhändlerfirmen in Polen. Mortkowicz begann seine Verlegertätigkeit mit der Herausgabe der gesammelten Werke Friedrich Nietzsches. Diese polnische Nietzsche-Ausgabe umfaßt 14 Bünde. Hervorragende Übersetzer, darunter W. Bereut und L. Staff, ein namhafter lyrischer Dichter, haben den deutschen Philo sophen mustergültig übertragen. Der Jubilar verlegte später sowohl wissenschaftliche Werke, namentlich historische und philosophische, wie auch polnische Klassiker (Mickiewicz, Slowacki, Norwid) und moderne schöne Literatur. Von Warschauer Universitätsprofessoren, deren Schriften bei Mortkowicz erschienen sind, seien nur die beiden Histori ker Askenazy und Grabiec sowie der auch in Deutschland bekannte Altphilologe Thaddäus Zielinski genannt. Ein großes Verdienst hat sich Mortkowicz als Verleger des sehr produktiven Romanschriftstellers und Dramatikers Stephan Zeromski erworben, mit dem er nicht nur in geschäftlichen Beziehungen stand, sondern auch bis zum Tode des Schriftstellers (1926) durch persön liche intime Freundschaft jahrelang eng verbunden war. Gegen dreißig Werke Zeromskis hat Mortkowicz verlegt. Die moderne pol nische Belletristik ist in seinem Verlag durch W. Sieroszewski, A. Strug, W. Bereut, Kaden, Korczak u. a. m. hervorragend vertreten, die polnische Lyrik durch bekannte zeitgenössische Dichter wie Lechon, I. Kasprowicz, K. Wierzynski, Brzozowski, L. Staff, Lesmian und Tuwim. Eine Sammlung meist philosophischer Werke ist das »Pan theon«, während »Der polnische Plutarch« Biographien berühmter Polen vereinigt. Im Verlag des Jubilars erschien die Zeitschrift »Mysl Polska« (Der polnische Gedanke). Auch deutsche, französische, englische und italienische Literatur hat der Warschauer Verleger in guten Übersetzungen ans den polnischen Büchermarkt gebracht. Johan nes Schlaf, Wilhelm Boelsche, Baudelaire, Pierre Louys, Renan, Romain Rolland, H. Poincare, Edgar Allan Poe, Leonardo da 1307
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