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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-11-29
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1928
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- Deutsch
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M 277, 29. November 1928. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchyaudel. Vinci, Michcl Angela, Dante, Papini sind durch seine Ausgaben in Pole» bekannt geworden. Als Ncgicrnngskoinnüssar organisierte Mortkowicz 1922 die polnische Abteilung aus der Internationalen Bnchansstcllung ln Floren- mit grossem Geschick und ebenso dann auf der Internationalen Buchlunstausstellung ln Leipzig 1927. Der polnische Buchhändlcrverband und der Verein polnischer Verleger beabsichtigten, den Jubilar durch ein Bankett zu ehren, die ser lehnte die Ehrung aber ab und bat, die für das Jnbiläumsesse» bestimmte» Geldmittel zur Stiftung eines Stipendiums für Buch- handlungsgchilfcn zu verwenden. Er selbst hat für diesen Zweck den Betrag von 1V9Ü Zloty gestiftet. Eine eingehende Würdigung der vielseitigen und erfolgreichen Vcrlcgcrtätigkeit Jakob Mort- kowiczs ist im Novembcrheft des Organs der polnischen Buchhändler »Przeglyb Ksiygarski» erschienen. Berlin. I4i. W. Christian!. Gestorben: am 24. November nach schwerer Krankheit Herr Max Rege le i n, Inhaber der gleichnamigen Buch-, Kunst- und Musi kalienhandlung in Aukla m im Alter von 57 Jahren. Der Verstorbene hatte am 1. Oktober 1992, nachdem er bei Th. Kaulfusj in Licgnitz gelernt und mehrere Jahre als Gehilfe gearbei tet hatte, seine Selbständigkeit durch Übernahme der Firma Emil Siissermann begründet. Er hat es verstanden, die schon 1836 gegrün dete Handlung mit besten Erfolgen zu leiten. Bor zwei Jahren konnte er sie in ein neues geräumiges Lokal mit grasten Schau fenstern verlegen. Ferner: , am 24. November nach schwerem Leide» Herr Walter Alt- mann, Mitarbeiter der Firma Breitkopf L Härtel in Leipzig. Der Verstorbene trat 1916 als Lehrling in die obige Firma ein und war später als Gehilfe im Kommissionsgeschäft und in der ^ Bertriebsabtcilung tätig. Seine Mitarbeit im Hause Breitkopf L Härtel war nur 1)4 Jahr unterbrochen, während dieser Zeit arbeitete er als Gehilfe in Holland. Durch Zuverlässigkeit und Pflichttreue hat sich Herr Aitmann ein ehrendes Gedenke» gesichert. Kerner: am 25. November Herr Emil Ficker, ein langjähriger Ange stellter der Koehler L Volckmar A.-G. L Co. in L e i p z i g. Der nach schwerem Leiden Heimgegangene zeichnete sich jeder zeit durch vorbildliche Pflichterfüllung und Arbeitstrcuc aus. Ge schäftsleitung und Mitarbeiterschaft werden seiner stets in Ehren gedenken. Todesnachrichten aus Wissenschaft und Literatur. — In Wien starb im Alter von 55 Jahren Prof. Or. Paul Al brecht, be rühmter Chirurg und Narkoseforscher; in Heiligcnstadt, 94jährig, der Senior der deutschen Arzte Geh. Medizinalrat Or. Koppe; in Ham burg nach vollendetem 85. Lebensjahre Geheimrat Pros. Or. Franz Stuhlman n, Direktor des Weltwirtschafts-Archivs, der Biograph Emin Paschas: am 28. November aus der Reise in Marktrcbwitz im 85. Lebensjahre Admiral Reinhard Scheer, einstiger Komman deur der Hochseeflotte, von dem mehrere maritime Werke erschienen; am 21. November in Berlin im 72. Lebensjahre der bedeutende Dramatiker und Romanschriftsteller Hermann Sudermann: in Lund, 85jährig, Professor Esaias Tcgnar, Dozent sllr orien talische und nordische Sprachwissenschaft, ein Enkel des Autors der Krithjof-Sage. Sprecksaal Ein Kuckucksei. Ein bekannter Schulbuchverlag sucht, zur Förderung seines Ab satzes, im Buchhandel das Abzahlungswesen einzuführen, wofür er sich der Vermittlung des Sortimentsbuchhandels zu bedienen beabsich tigt, allerdings unter Ausschluß des Schulbuches. Er will dem Buchhandel zu gleichen Bedingungen wie bisher seine Bücher zu monatlichen Abzahlungsraten von mindestens Mk. 3.— liefern, wenn der fest angestellte Schulmann dem liefernden Sorti menter einen Verpflichtungsschein zur Zahlung gleicher Monatsraten ausstellt. Der Natenbetrag soll bis zum 5. jeden Monats vom Be zieher porto- und spesenfrei an den Lieferanten und von die sem bis zum 10. des Monats beim Verlag eingezahlt werden. Beim Verzug von 2 Raten soll der ganze Rechnungsbetrag auf einmal fällig werden. Innerhalb 6 Monaten ist die ganze Rechnung zu be gleichen. Nun weiß zwar ein jeder, daß die Anschaffung teurer Werke in heutiger Zeit manchem Käufer Schwierigkeiten macht und daß ihm in solchen Fällen eine Abzahlung in Raten angenehm ist. Mancher Kollege wird auf Wunsch auch von sich aus bei ihm bekannten alten, guten Kunden sich auf Ratenzahlung einlassen. Wenn aber ein ange sehener Verlag seinerseits direkt zu solchem Bezug einladet, das eigentliche Risiko und das ganze Mahnwesen dafür auf das Sorti ment abladet, so ist das doch eine ganz andere Sache, die äußerst gefährlich für den gesamten Buchhandel werden kann, weil dem Bei spiel des einen Verlages notgedrungen auch z. Tl. der übrige Verlag folgen wird, so daß schließlich das Sortiment zu einem Abzahlungs geschäft wird. Wer einmal Einblick in solch ein Abzahlungsgeschäft größeren Stiles genommen hat, dem werden die Haare zu Berge gestanden haben über die Hunderte von Klagen, die ein solches Geschäft ständig zu erheben hat, weil einfach die Zahlungen, teils aus Unpünktlichkeit, Nachlässigkeit oder momentaner Zahlungsunfähigkeit fast niemals zur Zeit eingehen. Die Arbeit der Mahnung und die Verärgerungen mit der Kundschaft nehmen kein Ende und machen die Einstellung eines besonderen Beamten notwendig, der ständig die Konten revidiert und für pünktlichen Eingang der Zahlungen zu sorgen hat. Wenn man auch bei Schulbeamten im großen und ganzen vor direkten Verlusten geschützt ist, so bleiben solche doch nicht völlig aus, da Versetzungen, Sterbefälle, Pensionierungen und dergleichen eintreten, die die Zah lung in Frage stellen. Nun soll aber auch noch die Adresse des Beziehers durch Ein lieferung des Coupons mit der Unterschrift dem Verlag eingesandt werden, was dem Verleger natürlich ein gutes Adressenmaterial von Interessenten verschafft, dem vermittelnden Buchhändler aber schwer lich von Nutzen sein wird. Das Endergebnis der Natenzahlungs- geschäfte wird für den Sortimenter nur Einbuße von Kunden, ver mehrte Arbeit und Unkosten, also Verringerung des Nutzens sein, denn statt einer Zahlung müssen deren 6 geleistet werden, die Arbeit der Verbuchung wird ebenfalls sechsmal so groß sein, das Mahnwcsen wird erheblich anwachsen und durch besondere Kräfte erledigt werden müssen. Für alles das winkt nur der Nutzen eines zum Teil leichteren Absatzes teurer Werke, denn der Vorteil, die Beträge auch an den Verleger ratenweise abtragen zu können, wird vollständig durch den verlangsamten Eingang des Geldes ausgewogen. Da ist es denn doch besser, wenn der Sortimenter in Einzel fällen auf besonderen Wunsch Ratenzahlung gestattet, anstatt daß diese allgemein vom Verlag aus empfohlen wird, wodurch die jetzigen Ausnahmefälle zum allgemeinen Gebrauch erhoben werden. Wenn der Sortimenter die Ratenzahlung ablehnt, will aller dings der betreffende Verlag die Besorgung direkt übernehmen und verspricht für solche Fälle dem Besteller »Portosreiheit«, was be kanntlich nach dem Übereinkommen zwischen Verlag und Sortiment nicht zulässig ist. Es ist dies einfach die logische Folgerung des 8 21 der Verkehrsordnung, der bei Neuberatung der Verkaufsord nung in dieser noch besonders festgelegt werden muß. Ich habe absichtlich den Namen der Firma nicht genannt, da es mir-nicht auf einen Angriff gegen diese ankommt, sondern darauf, den Buchhandel vor der Beschreitung dieses Weges auf dessen Gefahren aufmerksam zu machen. Die Sortimenter, die das Anschreiben der Verlagsfirma bekommen, mögen es sich gründlich überlegen, ob die geringen Vorteile bei Annahme des Vorschlages die sehr bedeutenden Nachteile, die in Kauf genommen werden müssen, aufwiegen werden. Am besten wäre es, wenn sich die Orts- und Kreisvereine mit der Sache eingehend beschäftigen würden und der einzelne nicht die Be antwortung auf sich nimmt. Es gibt ja Versandgeschäfte genug, die aber, wenn sie bestehen wollen, genötigt sind, sich Sonderbedingungen zu verschaffen, falls sie Ratenzahlungen einräumen, ebenso wie die Neisegeschäfte, die ja fast alle mit Ratenzahlungen arbeiten, aber unter 50?L Rabatt nicht existieren können. Glaubt das Sortiment etwa mehr in dieser Beziehung leisten zu können? Hannover. GeorgSchmiöt. Druck: ü. Qc^rtck Nach^ Sämtl. in Leipzig. — Zlnschrist d. Schristlcitung u.Expedition: Leipzig'C 1, Gerichtsweg 20 lBuL§ha'ndlcrhaus), Postschliebf-274/75. 1308
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