X- l32, 11. Juni 1S35. Fertige Bücher. Bürl-Eatt s. i.Dtlchn.BuchSandel. 2723 Credo kart. RM 2.60 Mitten in den kirchlichen und theologischen wirren unserer Tage erscheint hier «in gewichtiges Ruch mit dem Anspruch und geeignet, die Menschen unserer Gegenwart aufhorchen zu lassen. Ls iss die Sache und nicht weniger der Autor, die auch den zuweilen fass ermattenden Betrachter der kirchlichen und theologischen Gegenwart höchss aufmerksam werden lassen. Lredo — Vorlesungen über das Apostolische Glaubensbekenntnis, als über ein Dokument urältester kirchlicher Vergangenheit, das wie ein 8e>s — oft genug als ein 8t>s des Ärger nisses — im leben der Lirche und ihren Gottesdiensten steht. Das Apostolikum, oft angefochten, weil oft miß verstanden, noch vor einer Generation vom gebildeten Zeitgenossen milde belächelt, vom nicht minder gebildeten Theologen peinlich empfunden, hier aber wird es ausgeleqt mit dem Anspruch, daß in solcher Auslegung die Botschaft der christlichen Lirche zu Worte komine, und nicht irgendwelche allzu zeitgemäße Programme und Ideen. So wird jeder darauf hören müssen, der wirklich nach der Botschaft der Lirche fragt, und dem es darauf ankommt, die Sache der Lirche von ihr selbst und unter kirchlichen Gesichtspunkten dargelegt zu erhalten. Daß es sich aber in diesem Buch nicht um einen der vielzuvielen, wenig fruchtbaren versuche handelt, eine „Ein führung" in den Glauben der christlichen Lirche zu geben, an deren Ende der Leser dann doch mehr oder weniger enttäuscht zurückbleibt und stehen gelassen wird mit all seinen 8ragen, dafür bürgt der Name des Autor» Larl Barth. Die Stimme dieses Lehrers derLirche haben wir in den letzten Jahren nicht ohne Wirkung gehört als eine Stimme zur gegenwärtigen Lage der Lirche. In diesem Buch wird in jenem direkten Sinn nicht zur Lage der Lirche geredet. Aber wer die Schriften Larl Barths zur „Lage" so gelesen hat, wie sie gelesen sein wollen, konnte sich ja der Einsicht nicht verschließen, daß dort deswegen so wirkungsvoll zur Lage gesprochen wurde, weil von der Sache der Lirche, von ihrem Auftrag und von ihrer Botschaft gesprochen wurde. — Wohl verzichtet also Larl Barth in seiner neuesten Veröffentlichung scheinbar ganz darauf, ein Wort zur tage zu sagen. Aber dieser eben nur scheinbare Verzicht wird ja bedeuten, daß seine Auslegung des Apostolikums, an der auch die anderen christlichen Lirchen und Lonfessionen nicht vorübergehen können, als ein Wort zu der allezeit gleichen Sache der Lirche auch und gerade für die gegenwärtige Lage in Lirche und Theologie von höchstem Gewicht, und also die Lenntnis dieses auch sprachlich höchst eindrucksvollen Buches für den Leser von unum gänglicher Notwendigkeit ist. T ckik. KLisep / V?pl./V6 / 3SS Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 1l>2. Jahrgang.