Zeugnisse germanischer Religion (Lirche und Erziehung Heft g) kart. R.M 4.70 Das Fragen danach, wie es um die Religion unserer germanischen Vorfahren eigentlich bestellt ist, bewegt seit einigen Jahren weiteste Lreise unseres Volkes. Zu wissen, woran unsere Ahnen geglaubt, woraus sie m den Lämpfen des Lebens und in der Not der Todesstunde Lraft geschöpft haben, ist ein Anliegen, das nicht mehr auf eine kleine Zahl von Fachgelehrten beschränkt ist. Da mag es an der Zeit sein, allen ernst Fragenden den Zugang zu den uns überlieferten Duellenzeugnissen zu verschaffen. Vorliegende Schrift ist dem Glaubensleben unserer Vorfahren, der festländischen Germanen gewidmet. Sie bietet j. eine vollständige Sammlung der Erwähnungen germanischen Religionsbrauches, die uns bei grie chischen, römischen und kirchlichen Schriftstellern, in kirchlichen Erlassen und germanischen volksrechten erhalten sind. r. Eine Auswahl der wichtigsten Forschermeinungen, die in der heute so weitschichtigen Literatur zur Frage der germanischen Religion vertreten werden. Der vergleich der vielfach voneinander abweichenden Deu tungen unter sich und mit dem betreffenden Text selbst führt zu aufschlußreichen Ergebnissen, s. Einige der wich tigsten neueren versuche, das ganze der germanischen Religion zu rekonstruieren. Die auf diesem Gebiet zutagetretende Gegensätzlichkeit erlaubt Rückschlüsse auf den ursprünglichen Befund. Oie praktische Verwendbarkeit dieser Duellensammlung erhöbt sich dadurch, daß sie gleichzeitig eine Ein führung in die einschlägige Literatur gewährt. Diese hat es in den letzten Jahren zu einer Reihe bedeutender Leistungen gebracht, die unsere Erkenntnis wesentlich gefördert haben. Daneben aber wirken die Gedankengänge mancher Veröffentlichungen um so verwirrender, bei denen weniger das geduldige Abhorchen der Duellen als viel mehr die Sehnsucht nach der Bestätigung eigener Wunschvorstellungen Pate gestanden hat. Oer ta,e, der sich vor die Fülle der Bücher und Behauptungen gestellt fleht, wird es dankbar empfinden, daß ihm durch den auf merksamen vergleich der sich oft widersprechenden Deutungen untereinander und mit den Duellen selbst ein selb ständiges Sichzurechtfinden ermöglicht wird. s