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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1928
- Strukturtyp
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- 1928-03-24
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1928
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- Deutsch
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,v> 72, 24. März 1928. Redaktioneller Teil. müßte, sodaß der Anfragcnde noch in der Lage wäre, seinen Antrag aufrechtzuerhalten oder zurückzuziehcn. Es wird ausdrücklich be tont, daß auf diese Vergünstigung der unentgeltlichen juristischen Beratung nur die Mitglieder der »Korporation der Berliner Buch händler« Anspruch haben, nicht aber die Mitgliedssirmen der »Bc- stcllanstalt für den Berliner Buchhandel«. Ausstellung. — Vom 30. Mai bis 2. Juni findet in H a in b u r g in den Räumen der Universität die 21. Tagung des Allgemei- n en de «u tschen Philologen - Verbandes statt. Mit der Tagung ist eine Buchausstellung verbunden, die der Firma Mar tin N i e g e l, Hamburg 13, Grindelberg 79, übertragen worden ist. Anfragen sind an diese Firma zu richten. Bibliotheksankauf. — Die umfangreiche orientalische Bibliothek des Prof. Jaroslav Tkae, in der besonders arabische Kunst und Literatur vertreten ist, sowie die Bibliothek des Universitäts-Pro fessors Dr. Franz Mertens mit Publikationen wissenschaftlicher Aka demien und einem großen mathematischen Handapparat wurde vom wissenschaftlichen Antiquariat Eduard Beyers Nachflg. in Wien er worben. Kataloge sind in Vorbereitung. Aus Wien. Recht lebhaft, doch immer in streng parlamen tarischen Formen ging es am 8. März bei der 44. ordentlichen Ver sammlung der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler zu. Zwar wurde der Punkt Wahlen rasch und im Sinne des Wahlvorschlags erledigt, und der Vorstand be steht wiederum aus den bewährten und erprobten Herren Fosef A b heiter und Wilhelm Liena n, die ihr gewiß nicht immer beneidenswertes Amt mit Umsicht und Aufopferung verwalten. Aber bei der Besprechung des Tätigkeitsberichts wurden manche Klagen, Wünsche und Beschwerden laut; vermutlich sind -sie von den im deutschen Buchhandel sich bemerkbar machenden nicht eben sehr ver schieden. Der erste Klagepunkt betrifft immer das Kapitel: Bücher schwemmen. Aber gerade in diesem Punkte kann die Vorstehung der Korporation kaum Wandel schaffen; sie kann nicht verhindern, daß die riesigen, zum gewöhnlichen Nettopreise unverkäuflichen alten La gerbestände von den deutschen Verlagshäusern in großen Partien sehr billig abgegeben werden, and sie kann auch der Bücherschwemme nicht vorschreiben, im Laden einen höheren Verkaufspreis anzusetzen als ein paar Groschen über den Einkaufspreis. Zweifellos ist der Ein fluß der Bücherschwemmen auf das Publikum kein günstiger, und es ist nicht zu vermeiden, daß die unrichtige Meinung Verbreitung findet, es würde schließlich jede Novität nach einigem Zuwarten zu einem Spottpreise in der Bücherschwemme erhältlich sein. Einen zweiten, eifrig besprochenen Punkt bildete die Vcrtriebsorganisation einer Versandfirma, die, wie zum Hohn ans den soliden Buchhandel, die Klassiker in auffälligen Zeitungsinseraten gratis gegen Vergü tung des Portos anbietet. Der Schreiber dieser Zeilen richtete neuer dings an den Vorstand das Ersuchen, alle gesetzlichen Mittel in An wendung zu bringen, um die Schädigung des Buchhandels durch die Inserate jener Firma hintanzuhalten. Unter den sonst vorgebrachten Anregungen war eine, betreffend eine allgemeine Buchreklame vor Weihnachten in den Kinos, bemerkenswert. Der Buchhandel und die literarischen Kreise Wiens konnten in der vergangenen Woche zwei reichsdeutsche Persönlichkeiten begrüßen: Herrn Wilhelm von Schol z, den Präsidenten der Deutschen Dichterakademie, «und Herrn vr. HannsMartin E l sie r, Schrift steller und Inhaber des Hören-Verlags, in Berlin. Aus Anlaß ihres Hierseins veranstaltete der Deutsche Gesandte Gras von Lerchen- seld einen Empfangsa'bend, bei dem W. von Scholz eigene Dichtungen vortrug, die bei den Anwesenden günstige Ausnahme fanden. Die beiden Herren erschienen an den folgenden Tagen als Gäste im Kul turbund, im Penklub, und in der Nationalbibliothek. Dort hielt der Präsident der Deutschen Dichterakadeinic einen Vortrag über den Zufall. Ausgehend von den seltsamen Schicksalen einzelner Ge genstände, die wie der Ring des Polykrates immer wieder zu ihrem Besitzer zurückkehren, brachte der Vortragende eine lange Reihe von Beispielen, in denen zwischen Menschen, Dingen und Ereignissen Zusammenhänge lu-stehen, die eine Erklärung verlangen und sich doch nicht restlos rationalistisch erklären lassen. Am 6. März hielt Herr vr. Elster im Saale der Korporation einen Vortrag über »Buchhandel und Buchkultur, Erfah rungen eines Kritikers und Verlegers«. Er erklärte, daß er ein Gegner der neuen Strömungen im deutschen Verlagsbuchhandcl sei, also den Amerikanismus, die Büchersabriken, das Schlagerbuchwesen für Auswüchse halte, die man bekämpfen müsse. Es sei notwendig, daß der Sortimenter wieder der sorgende Berater des Publikums 330 werde in dem Sinne, daß er das beste Buch gerade gut genug für das Publikum halte. (Wer entscheidet darüber, welches Buch das beste sei? Und hat nicht in diesem Punkte mitunter das kritische Urteil selbst der größten Dichter versagt? Siehe Goethes Urteil über H. v. Kleist u. a. Und ist es ausgeschlossen, daß ein Schlagerbuch auch ein glttcs, sogar ein bestes Buch sein kann?) Mit seiner Buchbe- ratnng soll der Buchhändler den Hauptwert darauf legen, der menschliche Freund des Buchkäufers zu werden. Der Weg zur Er neuerung des Buchhandels ist ein langsamer, eben von Mensch zu Mensch, aber ein um so mehr Erfolg versprechender, als ein auf diese Weise gewonnenes Publikum endgültig dem Buche treu bleibt. Ter frei und in lebhaftem Tone gehaltene Vortrag fesselte die anwesenden Buchhändler; die vorgerückte Stunde verhinderte, daß sich eine Dis kussion, für die immerhin Stofs vorhanden gewesen wäre, entwickelte. Viele Ehren erfuhr der allseits geschätzte und verehrte Lite- rar- und Kultnrhistoriker Hofrat vr. KarlGIos s'y anläßlich seines achtzigsten Geburtstages am 7. März. In jugendlichen Jahren hatte ihn die Theaterleidenschaft zu einem Wanderleben als Schauspieler verlockt, doch kehrte er nach diesem Zwischenspiel wieder zum Stu dium zurück und wurde in Wien zum Doktor der Rechte promo viert. 1889—1904 war er Direktor der Stadtbibliothek und des Historischen Museums und leitete viele Jahre die »Österreichische Rundschau« und das »Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschast«. Zahl reiche Werke aus seiner Feder sind die Frucht seines emsigen Stu diums auf dem Gebiete der Literatur-, Theater- und Kunstgeschichte und werden seinen Namen auf die Nachwelt bringen; vorläufig erfreut er sich aber zur Befriedigung seiner Freunde der wünschens wertesten Aktivität. Wien. Friedrich Schiller. AuS den Niederlanden. — Die Haager Tageszeitung Vaderland bringt einen Artikel über die vom Niederländischen Verlegcrvercin in Haarlem kürzlich veranstaltete Ausstellung: Das niederländische Buch, der auch eine Würdigung des bei dieser Gelegenheit erschie nenen Katalogs Het Nederlandsche Bock (vgl. Bbl. 1927, Nr. 277, S. 1392) enthält. Von besonderem Interesse sind die statistischen Daten, aus denen hcrvorgeht, daß die Niederlande mit jährlich 5000 Büchern (und 1200 Zeitschriften) an zweiter Stelle der buch verlegenden Länder stehen, und zwar kommen aus die Million Ein wohner OVO Bücher. An erster Stelle befindet sich nach dem gleichen Artikel Dänemark mit 1427 Büchern auf die Million, Deutschland, England, Frankreich und die Vereinigten Staaten folgen an 4., 13., 14. und 17. Stelle mit 500, 200, 230 und 81. Es wird dann durch einen Vergleich des Jahres 1902 mit 1927 nachgewiesen, daß nicht, wie oft behauptet, zuviel Bücher in Holland erschienen, sondern daß die inzwischen stark angewachsene Bevölkerung auch mehr lese und stüdieve, als es vor 25 Jahren geschah. Auch über Preisbildung wird gesprochen und dargetan, daß das holländische Buch nicht teuer sei. Dev Katalogwert (Ladenpreis) aller im Laufe eines Jahres dort erschienenen Bücher wird mit rund 7000 Gulden, im Mittel also 1,77 Gulden je Werk errechnet, gegen 5,21 Mark z. B. in Deutsch land. Der Originalroman koste in den Niederlanden etwa im Durch schnitt 2,27 Gulden, die Übersetzung 1,88, in Deutschland sei das Mittel 3,50 Mk. Ferner find in Vergleich gezogen: Medizin 2,43 Gulden gegen 8,48 Mk., Iuridica 2,83 Gulden gegen 4,85 Mk., sonstige wissenschaftliche Literatur 2,98 Gulden, gegen 0 Mk. Hierzu wäre zu sagen, daß einige der Zahlen für Deutschland nicht mit den im Bbl. veröffentlichten statistischen Angaben übe reinstim men. Abonnenten-Versichcrung und Gewerbeordnung. Ein bayerischer Ministerial-Erlaß (s. dazu Bbl. Nr. 50, S. 256, ivo bereits eine Ent scheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts bemängelt wurde). — Hinsichtlich der Anwendung der Paragraphen 56, 148 der Ge werbeordnung ans den Vertrieb von Zeitschriften, die mit einer Abonnenten-Versichernng verbunden sind, hatten sich Schwierigkeiten dadurch ergeben, daß das N e i ch s a u f s i ch t s a m t für Privat- versicherung derartige Versicherungen genehmigt, während die Polizeibehörden vielfach auf Grund der genannten Vorschriften gegen Personen einschritten, die zur Gewinnung von Abonnenten für solche Zeitschriften reisten. Durch Erlaß des bayerischen Staats- mini st e riums für Ha n bel, I n d u st r i c n n d Gewerbe vom 9. Dezember 1927 sind nunmehr die Polizeibehörden davon ver ständigt worden, daß von einem Einschreiten gegen Abonncnteu- Versicherungszeitschriften, mit denen eine beaufsichtigte Abonnenten- Versicherung verbunden ist, Abstand geno m m e n werden kann. In dem Erlaß ist daraus hingemiesen, daß das Neichswirtschasts- ministerium und mit ihm eine Anzahl Länderregierungen die Rechts-
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