Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1935
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- 1935-06-13
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- 13.06.1935
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Xi IS4, 13. Juni 1935. Redaktioneller Teil. vvrsrnblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Falls sich auch Uber die Verbände eine Regelung nicht erreichen läßt, Kammern, die das weitere veranlassen. 8 7. s° Ubergeben diese die Angelegenheit ihren zuständigen Diese Anordnung tritt einen Monat nach ihrer Verkündung in Kraft. FUr vorher versandte oder angesorderte Besprechungs stücke gilt sie nicht. Verstöße aus dieser Zeit werden nur dann untersucht, wenn der Präsident der Reichsschrifttumskammer oder der Präsident der Reichspressekammer dies anordnen sollten. Berlin, am S. Juni 1935. Der Präsident der Reichsschrifttumskammer: i. V.: Wismann Der Präsident der Reichspressekammer: Amann Kurze Erklärungen zu dieser Bekanntmachung veröffentlichen wir, wie bereits angekündigt, in einer der nächsten Nummern. D. Schristl. Menschen suchen Bücher Das am Tage nach der großen außenpolitischen Rede des Führers verkündete deutsche Wehrgesetz bestimmt, daß eine Vor aussetzung für den aktiven Wehrdienst die Erfüllung der Arbeits dienstpflicht ist. Manchem, der sich nach dem herrlichen Erlebnis von Nürnberg, das wiedererweckt ist in dem preisgekrönten Film -Triumph des Willens«, noch nicht bekennen konnte zu diesem Dienst an Volk und Nation, ist dadurch gezeigt, daß gerade der Arbeitsdienst es ist, der den jungen Deutschen, der wehrpflichtig ist, erst würdig macht, der deutschen Waffe zu dienen. Und den anderen, die freiwillig hinausgingen zum Dienst im Lager, in Sand, Moor und Heide, war diese Bestimmung des Wehr gesetzes die letzte schöne Bestätigung, daß das, für das sie sich ein gesetzt hatten, nicht eine Sache sei, die einen Teil des Volkes nichts angingc, sondern daß es eine Tat geworden ist, der in Zukunft jeder junge Deutsche durch seinen Dienst sich verbinden soll. Diese Bestimmung zeigt weiterhin, daß der Sinn des Arbeitsdienstes es nie war und nie sein wird, große Erdmasscn zu bewegen und viel leicht Arbeitsplätze sreizumachen, sondern daß hinter der prakti schen Werkarbeit etwas anderes steht, das höher gewertet werden muß als Sand-Schippen oder Entwässern von Sumpfgebieten, daß der Arbeitsdienst die hohe Schule war, ist und sein wird für die Erziehung des einzelnen zu seinem Volke, daß er für den einzelnen das Erlebnis des Volkes überhaupt ist. Wir sind noch freiwillig gegangen, haben alles zurückgelassen, haben den grauen Arbeitsrock angezogen und stehen von morgens früh, wenn die Sonne hochkommt, bis zum späten Abend, wenn sie längst versunken ist, wenn die Sterne aufgegangen sind, im Dienst, den wir für unser Volk erfüllen. Wir freuen uns an jedem Fuß breit neugewonnenen Landes, an unserem Graben, um den jetzt saftiges Gras und buntes Blumengemisch wächst, wo vorher noch der Fuß im Wasser versank. Wir freuen uns aber noch mehr des Erlebnisses der Kameradschaft, wir freuen uns, daß hier einmal nicht nur Studenten, nur Bauschlosser, nur Angestellte, nur Kausleute, nur Handwerker, nur Schriftleiter oder nur junge Buchhändler beisammen sind, die hier schaffen, sondern daß wir hier alle zusammen sind, so wie das deutsche Volk ist, die harte Faust neben der Stirn und der, der seither einsam schaffte neben dem, der schon lange Jahre zwischen Hunderten von Kameraden an donnernden Motoren oder an der Werkbank stand. Wir freuen uns, daß wir alle gleich sind, daß jeder seine Pflicht erfüllt, daß wir alle das gleiche Kleid tragen, das auswischt, was unterscheidet, das in einem Volk, wie wir es sind, nicht unterschieden werden kann. Und hier ist noch eins, was unvergeßlich bleibt, daß jeder das gibt, was er kann, daß jeder den Kameraden das im Erzählen miterleben läßt, was er selbst erlebt hat. Und so entsteht hier die reinste Fülle des Lebens eines Volkes. Jeder trägt das zu dem großen Schatz, was er kann und jeder nimmt das, was ihm fehlte. Da spricht der llberlandchaufseur vom nächtlichen Erlebnis der 474 Landstraße, der Handwerker von seinem Tag in der Bude, der Student von seiner Arbeit, oder von seiner Kunst, der Arbeitslose von seiner harten Not, der Schriftleiter von seinem Schaffen und der Buchhändler von seiner Aufgabe. Und wer noch nicht die Not kannte, der sieht sie so und wer ohne Freude war, der gewinnt sie hier, weil er weiß, das Vergangene liegt weit und es wird ein schöneres Neues kommen. So ist eigentlich ganz selbstverständlich, sich gerade auf das zu besinnen, was jeder an seinem Teil, aus seinem Beruf beitragen kann, um unser Werk hier zum höchsten Erlebnis werden zu lassen. Immer waren Bücher noch ein Teil zur Erziehung des einzelnen, waren ein Mittel zur Durchdringung des einzelnen mit einem bestimmten Gedankengut, sei die Gedan kenwelt gut oder verwerflich. Das letztere mag all der Schmutz und Schund gezeigt haben, den wir verbrannten, das erste wollen wir, müssen wir Buchhändler beweisen. Nicht umsonst hat man die Buchhändler einmal Kulturosfiziere des Volkes genannt, Mitt ler des geistigen Schaffens eines Volkes. Die Bücher werden immer ein Teil sein zur geistigen Schulung und Durchdringung des Volkes. Diese Durchdringung aber ist Aufgabe unserer Front, deshalb wird sich jeder junge Buchhändler in diese Front zu stellen haben und dort mit seinem Können dem Ganzen dienen. Man mag nun sagen, Bücher müssen bei der Fülle des Tages dienstes in den Arbeitsdienstabteilungen in den Hintergrund tre ten, ein Pessimist wird auch gleich daniit kommen, daß die Löh nung des Arbcitsmannes doch nie zum Kauf von Büchern reichen wird. Dem sei gesagt, wer Bücher lesen will, findet Zeit und wer Bücher kaufen will, spart sich auch die wenigen Groschen zu dem billigsten Bändchen. Wichtiger aber als all das ist die Er kenntnis der neuen Aufgabe und wichtiger ist, sich zu besinnen auf seinen Weg, der diese Aufgabe einer Lösung zuführen kann. Daß alle die Menschen, die hier zusammengeschlossen sind, Bücher suchen, nicht nur Bücher zur angenehmen Unterhaltung, das be weisen die Büchereien in den Lagern, feien sie auch noch so klein. Woche des Deutschen Buches 1935 Nach Abschluß der ersten vorbereitenden Besprechungen über Termin, Programm und Gestaltung der diesjährigen Buchwochs wird schon heute darauf hingewiesen, daß die WochedesDeutschen Buches 1935 vom 27. Oktober bis 3. November 1935 stattfindet. Berlin, den 27. Mai 1935. Der Leiter der Reichsarbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwecbung e. V. Wismann.
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