Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.02.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-02-29
- Erscheinungsdatum
- 29.02.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19360229
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193602299
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19360229
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1936
- Monat1936-02
- Tag1936-02-29
- Monat1936-02
- Jahr1936
-
-
-
-
-
189
-
190
-
191
-
192
-
921
-
922
-
923
-
924
-
925
-
926
-
927
-
928
-
929
-
930
-
931
-
932 933
-
934
-
935
-
936
-
937
-
938
-
939
-
940
-
941
-
942
-
943
-
944
-
193
-
194
-
195
-
196
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und Sammeltätigkeit den Fachgenossen und Bücherfreunden vorlegt. In etwa 500 nach dem Alphabet geordneten kleinen Artikeln hat er alles zusammengetragen, was ihm über die Geschichte der Buch- öruckerkunst, der verschiedenen graphischen Techniken, der Jllustra- tionsverfahren, der Schriftgießerei, der graphischen Maschinen, des Papiers, der Schrift, der Rechtschreibung, des Gewerbes usw. erreich bar war. Dazu kommen in einem zweiten Alphabet Biographien von etwa 250 Erfindern und anderen in der Geschichte des Buchdrucks bedeutenden Männern: aus der Buchdruckerfamilie Didot sind z. B. sieben verschiedene Mitglieder erwähnt. Im ganzen sind in den etwa 750 Artikeln etwa 5000 Taten aus dem behandelten Gebiet zusammengetragen. Der Text ist von 120 verschiedenen, zu diesem Zweck eigens hergestellten Zeichnungen umrahmt, die Darstellungen aus den behandelten Gewerben bringen. Von besonderem Interesse sind die zum Teil farbigen Wiedergaben von alten Bildern zur Geschichte des Buchdrucks auf ganz- und doppelseitigen Tafeln. — Den zweiten Teil des prunkvoll ausgestatteten Heftes bilden SO far bige Tafeln, die von den die verschiedenen Reproduktionsverfahren pflegenden Firmen beigesteuert sind. — Das Sonderheft dient, wie die zahlreichen vorausgegangenen, der Werbung für das französische schöne Buch und wird von der Vereinigung der Buchdrucker ohne Gewinnabsichten herausgegeben. Am 19. und 20. Februar fand im Hotel Trouot in Paris die Versteigerung der Bibliothek der verstorbenen Mme. Th. Belin statt. Ihr Antiquariat, das sie nach dem Tode ihres Mannes weiterführte, genoß hohes Ansehen bei allen Bücherliebhabern. Die jetzt zur Ver steigerung gekommene Privatsammlung enthielt eine Reihe von Kost barkeiten allerersten Ranges. Es waren mehr als zweihundert Manu skripte mit Miniaturen, illustrierte Werke aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert und herrliche alte Einbände darin vertreten. Besonders hervorgehoben wurde ein kleines Manuskript aus dem 15. Jahr hundert mit 76 Miniaturen, in denen die Hauptepisoden aus dem Leben der berühmtesten Frauen und Göttinnen des Altertums und Szenen aus dem häuslichen Leben dargestellt sind. Ferner wurden genannt: zwei Manuskripte aus' dem gleichen Jahrhundert, Otmmpion äes vsmss« von Martin Franc, mit 110 Miniaturen, ein »vialogus 6e8 Croatureo« mit 121 Miniaturen und eine Reihe illuminierter Stundenbücher. Die kostbaren Einbände tragen zum Teil königliche Wappen, wie die von Franz I-, Heinrich IV von Frank reich und das der Kaiserin Maria Theresia. Die Versteigerung er folgte durch die Buchhandlung Giraud-Dadin. Großbritannien Bei einem von der koolc Iraä« ?rc>vickent Zooiety — der eng lischen Fürsorge-Gesellschaft des Buchgewerbes gegebenen Bankett hat auch der höchste Würdenträger der englischen Kirche, der Erzbischof von Canterburv, der als Gast zugegen war, das Wort ergriffen. »Wir leben in einem Zeitalter, in dem Unterhaltungsliteratur sich aus tobt. Ich habe viel von sogenannten »Schlagern' gehört, ja ich habe selbst eine oder zwei gelesen, und bin zu dem Schluß gekommen, daß es kein Verlust für die Literatur wäre, wenn man die meisten ins Feuer steckte«. Die geachtetsten Verlage müßten heute zu Methoden greifen, die sich von denen der Fabrikanten von Pillen, Zahnpulver und Cocktail-Ingredienzen nicht sehr unterschieden. Auch findet er es heiter, daß die Verleger zu glauben scheinen, die Gesichter ihrer Autoren hätten besonderen Reklamewert. Er staune, wie oft ihn heute in den Verlagsanzsigen und von den Buchumschlägen Jiinglinge mit Denkerstirn und durchdringenden Augen oder gewinnendem Lächeln, oder junge Damen mit zerzaustem oder kurzgeschnittencm Haar an blickten. Seine wärmste Unterstützung gelte dem Bemühen um die Herausgabe guter Bücher, und er sei manchem Verleger von Herzen dankbar, der ihn mit neuen wertvollen Autoren bekannt und diese durch ihre Werke zu seinen Freunden fürs Leben gemacht habe. Auch beglücke es ihn, glauben zu können, daß es noch Verleger gäbe, die nicht bloß an den Verkaufs-, sondern auch an den inneren Wert ihrer Bücher dächten. Die Kenntnis der Herstellung des Buches ist nicht nur bei uns in den Nichtsachkreifen bedauerlicherweise sehr gering. Das war der Grund für den Londoner Verlag I. M. Dcnt L Sons Ltd., bekannt durch seine jetzt über neunhundert Bände umfassende Lv6r>w3n'8 1-ibrarx, als Andenken für die Besucher seiner Druckerei und Buchbinderei einen Führer herauszugeben (James Thornton: ^ lour ok tkö Ismpls ?l-688. London: I. M. Denk L Sons Ltd. WS. mit 24 Abb. Lw. 1 s. 6 ä ). In leichtverständlicher Weise wird darin die Entstehung und Herstellung eines Druckwerkes, angefangen vom Manuskript bis zum fertigen Buch, beschrieben. Der Leser bekommt einen Begriff von den Materialien und den vielen Arbeitsgängen, die zur Herstellung eines Buches nötig sind. Er lernt die technische Leistung schätzen, die in jedem Buch steckt und es mit anderen Augen ansehen als der oberflächliche Benutzer. — Das Büchlein setzt die vom Verlag Dent mit den ö. dl. vent dlemorisl 1>eetur63 — zum Andenken an den Gründer des Verlages veranstaltete öffentliche Vor träge über das Buch — begonnene Aufklärung^ und Werbearbeit fort und stellt seiner Verlegertätigkeit ein schönes Zeugnis aus. Italien Der italienische Ministerrat hat kürzlich durch eine Verfügung dem dlini8tero per la 8tampa e la propußsnäs die Befugnisse be treffend Angelegenheiten des Urheberrechts, für die bis jetzt andere Verwaltungsstellen verantwortlich waren, und die Überwachung der italienischen Schriftsteller- und Verlegergesellschaft übertragen. Laut Verfügung der italienischen Regierung sollen die italieni schen diplomatischen Vertretungen im Ausland durch Pressesachver ständige als weitere Gesandtschaftsattaches ergänzt werden. Das 6iornalv ctella lüdreria erwähnt diese Verfügung, da sie aus drücklich bestimmt, daß die betreffenden Posten nicht nur durch Ver waltungsbeamte aus den zuständigen Behörden, sondern in zweiter Linie durch besonders geeignete Fachleute zu besetzen sind. Das Oiornaltz äella lüdreris vom 25. Januar veröffentlicht den Wortlaut der Bestimmungen zur Einführung der militärischen Wissenschaften als Lehrfach in sämtlichen italienischen Schulen und Universitäten. Dieses Gesetz, dessen Wiedergabe ohne Erläuterungen erfolgt, interessiert wohl die Leser des Fachblattes der italienischen Verleger wegen der Lehrmittel an Büchern und Karten, die für die verschiedenen Gebiete gebraucht werden. Drei Grade mit Prüfungs stoffen sind in den Bestimmungen vorgesehen, die, kurz zusammen gefaßt, dem Nachwuchs folgender militärischer Gruppen dienen sollen: 1. Grad für männliche Schüler im allgemeinen: Unteroffiziere und Mannschaften von Spezialwaffen: 2. Grad für Schüler, die berufen sind, Reserveoffiziere zu werden; Z. Grad für Studenten hauptsächlich: höhere Militärwissenschaft, Strategie usw. Die Vereinigung der Künstler und Vertreter freier Berufe (Conleäerarions ?rok68sic>Qi8ti s ^rtisti) hat ihrem zuständigen Fach verband, der Oorporarious äelle ?rokes8ioni s ctells ^rti, den An trag gestellt, auf die Änderung bzw. Vervollständigung des Ar tikels 34 der bestehenden Bestimmungen über das Autorenrecht in dem Sinne hinzuwirken, daß die freien Bücher mit einer Steuer abgabe belegt werden. Die Einnahmen aus dieser Abgabe, die in der gleichen Höhe wie für öffentliche Schauspiele mit 5<Vo vorge schlagen wird, sollen einer neuzugründenden Versicherungs- und Unterstützungskasse für Autoren und Schriftsteller zugeführt werden. Die Mitteilung über diesen Antrag hat in den Fachzeitschriften einen lebhaften Widerhall gefunden. Von einer derartigen Abgabe würden in erster Linie die Verleger und Buchhändler betroffen werden, und die Zeitschrift des Fachverbandes der Verleger, das 6iornr»Is clella lübreria, bringt in Nr. 4 vom 25. Januar einen Auf satz, in dem die Frage eingehend erörtert und die Möglichkeit der Be steuerung der freien Werke entschieden verneint wird. Als Gründe für die ablehnende Beurteilung dieses Vorschlages erwähnt die Zeit schrift, daß die Besteuerung letzten Endes die Verbreitung des Buch«s einschränken würde. Gerade die dem Schulunterricht unentbehr lichsten Werke und Schriftsteller, angefangen bei den Klassikern aller Zeiten und in allen lebenden und toten Sprachen, würden dadurch betroffen. Weiter würde das volkstümliche Buch davon erfaßt werden, das am meisten zur Erziehung, zur Bildung und zur Unterhaltung der weitesten Kreise beiträgt. Mit anderen Worten, da weder der Verleger noch der Buchhändler diese Abgabe tragen kann und folglich der Ladenpreis der betreffenden Bücher entsprechend erhöht werden müßte, märe die nächste Folge eine Abnahme des Verkaufs von Büchern. Das Oiornals äella lüdreria verweist auf einen ähnlichen vor ungefähr zehn Jahren gestellten Antrag, der abgelehnt wurde mit der Begründung, daß sich ein« derartige Abgabe als Besteue rung der Kulturgüter auswirken würde. In diesem Sinne hat auch der als Sachverständige geladene italienische Verleger Arnoldo Mondadori vor dem Verband der freien Berufe und Künstler sich gegen die Einführung einer Abgabe auf freie Werke der Literatur geäußert. — Der ^wigators lidrario 86ttimanal6 vom 2. Februar führt zu dieser Frage aus, daß der Antrag eine falsche Ansicht bei den Autoren und zum Teil auch in der Öffentlichkeit über die Höhe der Einnahmen und des Gewinns in den Buchverlagen und im Buchhandel verrät. Die Zugeständnisse, die vom italienischen Staat zur Förderung des Buchhandels und damit zur allgemeinen Bildung z. B. durch die Schaffung begünstigter 193
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht