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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1936
- Strukturtyp
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- 1936-03-27
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1936
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- Deutsch
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VucklmM Nr. 74 <N. 38/ Leipzig. Freitag üen 27. März 1936 IbL. Jahrgang Die Zeitschrift im Dritten Reich Von Alfred Loffmann, Stellvertreter des Leiters des Reichsverbandes der deutschen Zeitschriften-Verleger Als Mitte September des vergangenen Jahres fünfzehn deutsche Zeitschriftenverleger auf der Heimfahrt zwischen Warschau und Berlin über den soeben beendeten Kongreß der kscköratiou Internationale cle la Presse teebnigue et prokessionette nachdachten, empfanden sie wohl am stärksten den hohen organisatorischen und geistigen Zustand des deutschen Zeitschriftenwesens, gemessen an den Forderungen und Wünschen ihrer europäischen Berufs lameraden. Ausland und Fremde weiten immer den Blick. Je mehr wir Abstand gewinnen von Sorgen und Mühen des Tages, desto freier und uneingenommener können wir das tatsächlich Ge wordene prüfen. Was der internationale Kongreß an Ent schließungen vorbrachte, durften wir Deutschen für uns längst als Norm und Gesetz buchen. Was wir auf den vielen Einzcltagungen richtungweisend Vorbringen konnten, waren für die meisten der in Warschau vertretenen Länder Hoffnungen auf eine weite Zu kunft. Wir hätten brennend gewünscht, daß alle deutschen Ver leger in Warschau Vergleiche hätten anstellen können, denn hier empfand man fern von Politik und Propaganda das Wesent liche unserer deutschen Neuordnung, die heute für uns schon fast zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Daß wir Deutschen unse ren Berufskollegen in allen europäischen Ländern soviel Gutes sagen konnten, erfüllte uns mit berechtigtem Stolz, das um so mehr, als uns Warschau zu einer echten, sreundnachbarlichen Zu sammenarbeit brachte. Warum ich das alles schreibe? Weil wir Deutschen auch leider heute noch zu sehr über die Grenzen unseres Landes hinaus schauen, um scstzustellen, ob das, was wir tun, gut ist oder schlecht, weil uns die höhere Erkenntnis recht oft erst dann kommt, wenn wir für sie eine Bescheinigung von draußen haben. Was wir in Deutschland nach dem Jahr 1933 im Zeitschriftenwesen er reichen konnten, war in all den Jahren vorher noch Wunfch- traum fast aller Verleger. Wer von uns denkt noch an die maß losen Auseinandersetzungen im Anzeigenwescn, wer möchte noch die Zeiten zurückwünschen, in denen wir uns mit übersteigerten, fast hoffnungslosen Rabatten das Leben gegenseitig schwer mach ten. Wer von uns möchte noch einmal jenen ebenso maßlosen wie unvernünftigen Konkurrenzkampf mitmachcn, der Zeitschriften gründen ließ, die zum Teil nur der Konkurrenz willen geschaffen wurden, Zeitschriften, die deshalb keinen Lcbcnsraum haben konnten, weil auf gleichem Gebiet ein Dutzend andere längst wirk sam waren. Waren wir Zeitschriftenverleger vor der Macht ergreifung die kleinen nie genannten Geschwister der Zeitungs- Verleger, so haben uns unsere kulturpolitischen und Publizistischen Aufgaben heute auf verantwortungsvollen Platz gestellt. Brachten wir es aus vollständiger Verkennung der Möglichkeiten vor 1933 nicht fertig, uns als großen, bedeutungsvollen Berufsstand zu- sammenzuflndcn, so sind wir heute eine geschlossene und verschwo rene Gemeinschaft, jederzeit hereit, uns und unsere Blätter ein- zusctzen für das große Ausbauwerk des deutschen Volkes. S o steht es heute. Gewiß, nicht alles konnten wir schaffen, nicht alle Fragen einer Lösung zuführen, aber cs gibt kaum eine Aus gabe, die wir noch nicht anfaßten. Man kann nicht in knapp drei Jahren aus dem Nichts heraus alles gestalten, man muß sich auch mit Zwischenlösungen zufriedcngebcn, wenn der Wille nicht erlahmt, wciterzuarheiten und weiterzuwerken. Wenn wir deutschen Zeitschriftenverlcger in diesen schweren und entscheidenden Tagen antreten zum Kanipf um einen großen Sieg, so muß der Marsch für uns leicht sein. So oft ich in den letzten Wochen draußen im Lande in den Versammlungen der Landesverbände des Reichsoerbandes sprechen konnte, so oft fuhr ich mit der Gewißheit heim, daß die Zeitfchristcnverlcgerschast Ziel und Aufgabe erkannt hat. Und darüber hinaus gab es das glückliche Gefühl, für einen stolzen Berufsstand tätig sein zu kön nen, der für seine Aufbauarbeit dankbar ist. Die deutsche Zeitschrift hat in den vergangenen vierzehn Tagen nicht deshalb für den Führer und den 29. März gekämpft, um Anordnungen oder Befehlen zu folgen, sie hat den Kampf um den letzten deutschen Volksgenossen aus freiem Willen und ehrlichster Überzeugung geführt. Wenn wir Verleger am 29. März unser Bekenntnis ablegen, so tun wir es in dem glücklichen Be wußtsein, einer großen Aufgabe zu dienen und um dem Führer einen bescheidenen Dank abstatten zu können. Amtliche Bekanntmachung der Ncichsschrifttums- kammer Nr. 110 Siebente Anordnung zum Schutze d. Leihbüchereigewerbes (Verlängerung des Eröffnungsverbots f. Leihbüchereien) Auf Grund des H 2t> der ersten Verordnung zur Durchfüh rung des Reichskulturkammergesetzes vom 1. November 1933 (RGBl. I, S. 797) ordne ich folgendes an: Die Frist, während der die Neueröffnung und Wiedereröff nung von Leihbüchereien untersagt ist, wird bis zum 31. März 1937 verlängert. Ausnahmen bedürfen meiner Genehmigung. Diese Anordnung tritt mit ihrer Verkündung im »Völkischen Beobachter- in Kraft. Berlin, den 17. März 1938. Der Präsident der Reichsschristtumskammer. I. V.: Wismann. Die Verkündung im »Völkischen Beobachter» erfolgte in der Nummer vom 28. März 1938, Fachschaft der Angestellten im Bund Reichsdeutscher Buchhändler Neue Anschrift Zum I. April 1936 wird unsere Reichsgeschäftsstellc nach Leipzig verlegt. Von diesem Tage an lautet unsere Anschrift: Fachschaft der Angestellten im Bund Reichsdeutscher Buchhändler Fachverband der Reichsschrifttumskammer Leipzig C I, Hospitalstraße 11 (Deutsches Buchhändlerhaus, Tür I) Fernruf: Sammel-Nr. 708S1 Postscheckkonto: Leipzig Nr. 84633 Sämtliche Post, die uns betrifft (einschließlich der Beitrags zahlung, die immer bis zum 10. jedes Monats für den lau fenden Monat zu erfolgen hat), ist von vorgenanntem Termin ab an unsere neue Anschrift zu richten. Berlin, den 23. März 1936. Thulke, Fachschaftsleiter. 28S
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