1700 Nummer 78, 1. April 1936 Heinrich gckmann Lira und der gefangene ,,iius dem 5chafsen unserer Heutigen deutschen Dichter und krräHIer ragt mitunter ein Werk Hervor, das aufHorchen IM. Zu dieser gattung geHört das vom Verlag 6eorg westermann Her- ausgedrachie Luch Heinrich gckmanns. Der Ver fasser ist ein Neuer. „gZrtner und Lauer von Leruf", sagt er von sich leidst, und in saHren langen Lingens mit sich selbst entstand sein erster Loman. Ls ist die geschichte eines deutschen Kriegsgefangenen, der in englische gefangen- schaft, in die einsamkeil der Serge von Wales kommt und Hier ein seltsames geschick durchlebt. 5tumpf und rermürbt von der Pein der Kon zentrationslager kommt er — junger 5tunent und Kriegsfreiwilliger — auf einen einsamen LauernHof und wird Hier aus seiner LetHargie ru neuem 5chassen gerissen. Und nun lernt er dieses seltsame Land und seine noch seltsameren Leute kennen. Dabei erleben wir es wieder, dast auch diese Menschen in iHrer Sri genau wie wir sind, daH sie — auHerHaib des Krieges stenend — auch den gefangenen oersteHen und schZHen lernen. 8o entwickelt sich die eHrliche aufrechte freundschaft mit dem Waliser LauernsoHn David und dann die stille feine Liebe des Mädchens Lira, in der so viel güte und vsrsteHsn ist, daH sie iHrer Liede eHer entsagt, als den gefangenen seiner in der Leimal wartenden Lraut untreu ru machen. Mies ist in feiner dichterischer 5prache unri mit so viel sittlichem Lrnst geschil dert. daH man davon gefesselt bleibt bis rum 5chiuH. Dieses Erstlingswerk Eckmanns ist ein wirklich starkes LuM-, es geHSrt mit ru den beiten Neuerscheinungen des saHres 1935." Wormser Dolksreitung 13.1.19Z6 Seorg westermann Lraunschweig