Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1935
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- 1935-08-22
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- 22.08.1935
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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194, 22. August 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Gründung der Ortsgruppe Düsseldorf Am 2-9. Jul-i fand im großen Saal im »Haus der Stände« die Gründungsversammlung der Ortsgruppe Düsseldorf des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler statt. Der O r tsgruppeu obm ann G. Irme r eröffne te die Versammlung und begrüßte die anwesenden Berufskameraden sowie die Vertreter der Stadt Düsseldorf, des Neichsverbandes deutscher Schriftsteller, der Neichsstelle zur Förde rung des deutschen Schrifttums, den Vertreter der Bibliotheken und Büchereien, den Obmann des Kreisvereins und den Gauobmann. Nach einem Vorspruch ergriff der Gauobmann der Westgaue, Herr Hammerschmidt, das Wort, um der Ortsgruppe eine erfolgreiche Tätigkeit zu wünschen. Daraufhin gab der Ortsgruppenobmann einen liberblick über die Umgestaltung der Buchhändler-Organisation, wobei er einleitend der Aufgaben gedachte, die dem Buchhandel beim Aufbau des Dritten Reiches zu gewiesen sind. Dem Buchhandel sei das gesamte geistige Gut des deutschen Volkes, soweit es gedruckt ist, anvertraut, und er solle es dahin leiten, wo es aufbauend wirken kann. Das sei nur möglich, wenn alle Standesgenossen eine Kameradschaft und Kampfgenossenschaft bilden, die gewillt ist, die besonderen Pflichten des Standes zu erfüllen. Im weiteren Verlauf seiner Darlegungen gab der Redner dann einen Überblick über den Aufbau der neuen Organisation. Die Versammlung wurde mit einem Nachspruch von Josef Magnus Wehner und einem Sieg-Heil auf Führer und Volk und dem Singen der deutschen Lieder geschlossen. Eine alte Leihbibliothek Als der »Berlinische Zuschauer« vom Jahre 1769 allen feinen Lesern und. Leserinnen eine Bibliothek empfahl, die der »hiesige Bücher-Antiquarius Herr Christian Noack seit fünfundzwanzig Jah ren mit vieler Mühe und großen Kosten gesammelt hatte und deren Bücher man einzeln für einen billigen Preis kaufen und auch wöchent lich oder monatlich für acht, zwölf und sechzehn Groschen zum Lesen leihen« konnte, ahnte niemand, daß der Gedanke der Leihbibliotheken einmal solchen Aufschwung nehmen würde. In der Ankündigung heißt es weiter über diese Leihbibliothek: »Selbige besteht ans fünfzigtaufend wohlkonditionirten und schön gebundenen Büchern aus allen Theilen der Gelehrsamkeit, der Künste und Wissenschaften in verschiedenen Sprachen ... Die sieben gedruck ten Verzeichnisse von diesen Büchern sind für zwei Thaler zu haben. Man kann auch selbige zum Durchlesen geliehen bekommen.« Christian Noack hatte seine Leihbibliothek im »Sprögelschen Hause neben der St. Petrikirche«. Wie reichhaltig diese »den geehrtesten Lesern und Leserinnen zur Ergötzlichkeit und zum nützlichen Unterricht dienende« Bücherei tatsächlich war, ergibt sich aus der von Noack zu sammengestellten Übersicht. Sie bestand »aus einer großen An zahl älterer und rarer, mittlerer und ganz neuen historischen, moralischen, satyrischen, philosophischen und theologischen, juristischen, mathematischen, astronomischen, physikalischen und ökonomischen sowie von allen möglichen Künsten und Wissenschaften in allen Theilen der Gelehrsamkeit handelnden Büchern. Im gleichen von allgemeinen Welthistorien; Länder-, Städte- und Neisebeschreibungen; See- und Landreisen; Entdeckungen der neuen Welt, von Christoph Columbus an bis auf die jetzigen Schiffahrer durch alle Kaiser- und Königreiche und Republiken; Staats-, Lebens-, Negierungs-, Kriegs-, Sieges und Heldengeschichten; curivsen Aventüren, mannichfaltigen Begeben heiten, Robinsons, Romanen, Gesprächen, Gedichten und Tragödien; vielen in die schönen Wissenschaften und freien Künste einschlagenden und anderen gemeinnützigen Schriften; nebst verschiedenen klassischen Schriftstellern, Autoribus classicis und andern Schul- und Rechen büchern in teutscher, französischer, englischer, holländischer, italieni scher, spanischer, schwedischer, böhmischer, polnischer, russischer, lateinischer, griechischer, syrischer, hebräisch-chaldaischer und orien talischen Sprachen.« Mehr kann man in der Tat nicht verlangen! Zudem befand sich »bei gedachter Bibliothek auch eine schöne Bildersammlung von Por- traits, Landschaften, Reiß- und Zeichenbüchern, Land- und Seekarten und anderen merkwürdigen Kupferstichen«. Ob der Herr Bücher-Antiquarius für seine unendliche Mühe und die nicht minder großen Kosten von dem Berlinern durch reichliches Leihen und Kaufen belohnt worden ist und ob sie von seinem »Aver tissement« ausgiebigen Gebrauch machen, ist nicht einwandfrei fest- gestellt. Es darf dies aber angenommen werden, zumal der »Ber linische Zuschauer« diesen kostbaren Leckerbissen in ansprechender Weise aufAitischen wußte. Er behauptete nämlich, »von ohngefähr einen Goldschmied und eimcn Brauer kennen gelernt zu haben, welche durch fleißiges Lesen ihren Verstand so aufgeheitert haben, daß man sie mit Vergnügen sprechen hörte«. Die Klischeelager aufräumen! Mit Rücksicht auf die Devisenlage muhten bekanntlich verschiedene Metalle unter die Kontrolle einer Uberwachungsstelle genommen und ihr Verbrauch den vorhandenen Beständen entsprechend geregelt wer den. Das graphische Gewerbe ist von diesen Maßnahmen vor allem im Hinblick auf Blei, Zinn, Zink und Kupfer betroffen. Den einzelnen diese Metalle verarbeitenden Betrieben wird ein Verbrauchskontingent zugebilligt, das anteilig dem Vorjahrsverbrauch entspricht. Wenn trotz dieser Regelung im großen und ganzen auch die in Frage kommenden Betriebe durch schnellen Um- und Rücklauf der Metalle deu an sie gestellten Anforderungen entsprechen konnten, so sind in solchen Be trieben auf Grund eines guten Auftragseingangs und einer gegen über dem Vorjahr gehobenen Geschäftslage auch schon erhebliche Schwierigkeiten in Erscheinung getreten. Die augenblicklichen und auch die künftig zu erwartenden Schwie rigkeiten lassen sich im vollen Umfange vermeiden, wenn dafür ge sorgt wird, daß kein Kilo Metall unniitzerweise irgendwo liegen bleibt. Jede Druckerei und jeder Verlag hat ganz kurze Zeit nach Er scheinen einer Drucksache, eines Buches, einer Zeitschrift usw. fast immer übersehen, ob eine nochmalige Verwendung von Klischees in Frage kommt. Nur wo eine solche Verwendung bestimmt zu erwarten ist, sollten die Klischees aufgehoben werden. In allen anderen Fällen aber sollten sich Druckereien und Verlage, ebenso auch im größeren Umfange Klischees verwendende, Werbung treibende Firmen dazu ent schließen, die Klischees sofort nach Fertigstellung des Druckwerkes wieder den verarbeitenden Betrieben zuzuleiten. In den Druckereien und Verlagen und in den Archiven der Firmen liegen Klischees, Zink ätzungen, Galvanos zu Hunderten, ohne daß jemals daran gedacht wird, sie noch einmal zu verwenden. Dieser Zustand muß im Inter esse einer geregelten Metallbewirtschaftung und eines ausreichenden Metallumlaufs beseitigt werden. Es ergeht deshalb an alle Betriebe, die Klischees unbenutzt lagern haben, der Ruf, unverzüglich an die Sichtung ihrer Bestände heranzugehen und unbedingt alle nicht mehr verwendbaren Klischees an die Veravbcitungsfirmen oder an Schmelz hütten abzugeben, damit Blei, Kupfer und Zink durch diese wiederden Klischeeanstalten zugeführt werden können. Ein solches Aufräumen liegt sowohl im Interesse der Druckereien und Verlage und noch mehr aber dem der deutschen Wirtschaft, die dadurch die Einfuhr und damit Devisen einsparen kann, die für andere Rohmaterialien dringender gebraucht werden. Der Buchhandel auf der Leipziger Herbstmesse Im gestrigen Börsenblatt bef' idet sich das Verzeichnis der auf der Leipziger Herbstmesse ausstellenden buchhändlerischen Firmen. Es ist nach den bei der Schriftleitung eingegangenen Anmeldungen zusammengestellt und nennt 146 Aussteller (Verlage und Groß- antiquariate), das sind 11 mehr als auf der letzten Frühjahrsmesse. Diese große Zahl von Ausstellern, die sich auf die Meßhäuser, die eigenen Verlagsausstellungen, die ständigen Ausstellungen beim Bar sortiment und den Kommissionären verteilen, bietet dem Besucher der Messe gute Gelegenheit zur Information und zum Einkauf. Leipziger Herbstmesse — Kundgebung „Neue Welt wirtschaft" Im Nahmen einer Arbeitstagung, die die Kommission für Wirt schaftspolitik der NSDAP während der Leipziger Messe veranstaltet, findet am Dienstag, dem 27. August, 20 Uhr, in der Alberthalle zu Leipzig eine große öffentliche Kundgebung »Neue Weltwirtschaft« statt. Auf ihr i' erden sprechen Sir George Holden über »Urltisb Lmpirs anck 66iman^«, der Direktor der Golddiskontbank, Brinkmann, über »Behandlung des Außenmarktes«, und der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP, Bernhard Köhler, über »Neue Weltwirtschaft«. Der Kundgebung geht am Nachmittag eine Arbeits tagung voraus, die vom Sächsischen Wirtschaftsminister Lenk eröffnet wird. Es sprechen ferner der Präsident der Deutschen Akademie, Generalmajor a. D. Prof. vr. Haushofer über »Wirtschaftspolitische Kraftströme in Nordeuropa«, und der Leiter der Bezirksgruppe Sachsen der Neichsgruppe Industrie, Fabrikbesitzer Otto Sack zum Thema »Der Export-Unternehmer«. Zu der Arbeitstagung sind die Wirtschaft- und Betriebsführer Mitteldeutschlands eingeladen. Zu der öffentlichen Kundgebung in der Alberthalle sind Einlaßkarten zu 2 RM bei den Gauwirtschaftsberatern, den Kreiswirtschaftsberatern Sachsens und dem Leipziger Meßamt erhältlich. 683
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