Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-08-22
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19350822
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193508220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19350822
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
- Monat1935-08
- Tag1935-08-22
- Monat1935-08
- Jahr1935
-
-
-
-
-
681
-
682
-
3449
-
3450
-
3451
-
3452
-
3453
-
3454
-
3455
-
3456
-
3457
-
3458
-
3459
-
3460
-
683
-
684
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
194, 22. August 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. sie geistig ein Weltvolk und Politisch ein Haufen von machtlosen Kleinstaaten sein könnten. Das Beispiel Weimar täuscht. Es stand schon unter dem Schutz des Politisch mächtigen Preußen. Der gei stige Einfluß Weimars auf die Welt war auch nur so groß wie der Einfluß der Romantik, mochte auch Goethe viel berühmter sein als Tieck oder Brentano oder Novalis. Aber der Einfluß der Ro mantik war der Einfluß der Lehren von der Kraft des Volkstums. Diese Lehre zündete überall. Sie war der erste geistige Aufstand gegen die Aufklärung. Sie ist geschichtlich von den Freiheits kriegen nicht zu trennen, die unter demselben Zeichen standen. Auch hier führte Preußen geistig. Man sehe sich Fichte, Kleist und Arndt einmal daraufhin an. Preußen war geistig und politisch der Rufer im Kampf um das Recht der Völker. Wenn in den Zeiten der schlimmsten deutschen Ohnmacht nach 1918 dichterische Bücher entstanden, die das Recht des deutschen Volkes vertraten, wenn wir das Schicksal der Deutschen im Aus land gestalteten und begierig auf die dichterischen Stimmen der Auslanddeutschen hörten, dann war das nicht eine Flucht aus der bitteren politischen Gegenwart in eine nur geistige Gemeinsamkeit aller Deutschen, sondern dann war das der Ruf aller Deutschen nach einem starken Deutschland, das den Schutz des deutschen Blu tes in aller Welt übernehmen könne, dann war das der Ruf eines fast in aller Welt geknechteten und getretenen Volkstums nach sei nem Recht, dann stand hier die Stimme des Blutes auf gegen die Stimme der westlichen Zivilisation und der bloßen Macht. Und cs ist sicher, daß diese Stimme zu allen Völkern dringen wird, die rassisch noch zur Bildung einer Kultur fähig sind. Das deutsche Buch hat also wieder einmal eine geschichtliche Mission. Kein Boy kott wird das verhindern können. Und wenn das deutsche Buch diese Mission auch heute und morgen noch nicht erfüllen kann, so wird seine Zeit doch kommen. Selbstverständlich können die Bücher diese Mission nicht erfüllen, die nur die Schauscite des deutschen Werdens zeigen, sondern nur die, die an den Schlaf der Welt rühren, die das Vorrecht der Vernunft und der Macht mit gewal tiger geistiger Kraft bestreiten, die ein neues starkes Gesetz des Bölkerlebens verkünden. Natürlich kann nur das Volk dieses Ge setz verkünden, das dieses Gesetz in aller Strenge selbst lebt. Nur das Beispiel zündet. So wird das Buch zu einer Kraft unseres Volles. Es führt unser Volk zu sich selbst und über sich hinaus. Es ist der Wächter auf den Türmen in allem deutschen Volk und cs ist der Rufer einer neuen Ordnung in der Welt, einer Ordnung, die allen kernhaften Ursprüngen und Eigenarten ihr Recht ge währt und alle Verwässerungen, Vermischungen und Unter drückungen als tödlich bekämpft. Wilhelm West ecke r. Aufruf des Deutschen Sprachpflegeamtes Das Deutsche Sprachpflegeamt (Berlin W 8, Leipziger Straße 19) erläßt folgenden Aufruf zur Förderung seiner Be strebungen: »Deutsche! In diesen Monaten ist in Berlin das Deutsche Sprachpflegeamt geschaffen worden. Männer des öffentlichen Lebens, der Partei, des Schrifttums, der Wissenschaft, der Technik haben sich zusammengeschlossen, um unserer Muttersprache eine Pflegestätte zu bereiten. Die deutsche Sprache leidet Not. In den Zeitungen, in Reden und Schriften begegnen wir immer häufiger schiefen Bildern, fal schen Beugungen, unnützen Fremdwörtern. An Stelle des ein fachen Berichtes, der durch eigene Kraft wirkt und dessen Durch sichtigkeit die Krönung des Goetheschen und Lessingschcn Deutsch war, herrscht schwülstige Überladenheit. In den Satzungen unserer Verbände, in unseren staatlichen Einrichtungen schleppen sich fremdländische Wörter fort, die zum Teil längst ihren Sinn ver loren haben; amtliche Äußerungen sind oft in einer Sprache abge faßt, die für den schlichten Leser unverständlich ist; deutsche Kauf- lcute halten es für unfein oder minder einträglich, neuen Waren deutsche Bezeichnungen zu geben. Gegen diese Mißstände will das Deutsche Sprachpflegeamt angehen, nicht maßlos, aber zielklar. Es will im Sinn echter Ge meinschaft die Klüftung aufheben, die zwischen dem schlicht spre chenden Volksgenossen und der buntscheckigen Fremdwörtersprache gebildeter Schichten entstanden ist. Vorbereitungen für Im Hauptamt für Volkswohlsahrt bei der Nelchsleitung der N.S.D.A.P. fand am IS. August eine Vorbereitungstagung für das WinterlMsswerk 4935/38 statt. In seiner Begrüßungsansprache an die Gaukasscnführer des Winterhilfswerkcz zeigte Hauptamtsleiter Hilgenseldt den Kampf als Sinn des Lebens aus. Alle Widerstände', die sich ergeben, können uns Nationalsozialisten nur noch stärker machen. Auch heute gilt das Wort: »Was uns nicht umbringt!, macht uns nur härter.« Die Aus wirkungen des Versailler Vertrages und die Bopkottbewegung der inneren und äußeren Hetzer gegen das neue Reich Iverden sich gegen ihre eigenen Väter wenden und nur ein um so stärkeres Deutschland schaffen. Hauptamtsleiter Hilgenseldt ging dann aus die Arbeit der N.S.-Vot-kswohlsahrt und des Winterh'ilsswerkes ein, die heute bereits Ausmaße von solchem Umfang angenommen habe, daß niemand mehr an ihr Vorbeigehen könne. Entscheidend bleibe stets die klare Erkenntnis des Trennungsstriches zwischen der Wohlfahrtsaufsassnng von gestern und der unseligen, die aus dem rassisch gebundenen Gedankengut des Nationalsozialismus erwächst. Diese Arbeit wird auch für die Zukunft nötig bleiben, weil Verlagerungen innerhalb der Industrie und andere «82 Dankbar erkennt das Deutsche Sprachpflegeamt dabei die Er folge anderer, älterer Sprachbemühungen an und stützt sich aus sie. Es will nichts beseitigen, was fruchtbare Arbeit leistet. Nicht durch Verbote, nicht durch Willkür und neue Regeln, sondern durch Fest stellung des Kranken und Undeutschen, durch Sauberkeit des Aus druckes und Pflege des Wortgutes in seiner eigentlichen Be deutung wird es wirken. Des deutschen Mannes Rede sei frei, einfach, klar; ohne Schwulst und Hohlheit, ohne eitle Fremdwörterei. Wer sich das Recht zum Schreiben nimmt, sei sich der Aufgabe bewußt, für jeden, dessen Muttersprache Deutsch ist, in Satz und Wort verständ lich zu bleiben und seine Sprache fo zu gestalten, daß sie den Leser durch Schönheit und edlen Wuchs anspreche. Die Ausgaben, die sich dem Deutschen Sprachpflegeamt schon in den ersten Monaten boten, sind vielfältig und noch kaum über sehbar. Es hat den Mundarten, den Brüdern im Auslande, es hat den Wissenschaften wie auch dem sprachlichen Brauchtum zu dienen. Über allem aber ragt sein nächstes und köstlichstes Ziel: Die Muttersprache so hoch ins Licht zu stellen, daß sie allen Volks genossen als heiliges Besitztum wieder sichtbar wird und die Deut schen wieder zur Ehrfurcht vor ihrer Muttersprache zu erziehen, damit sie mit ihr leben. Der Leiter des Deutschen Sprachpflegeamts: Di. Rudolf Butt- mann; für den Beirat Di. Hans Friedrich Blunck; der Ge schäftsführer: Theodor Hüpgens. das Winterhilfswerk Umstände immer wieder einen Teil wertvolle? Volksgenossen in eine Lage versetzen, in der die eigene Kraft allein versagt. Im Anschluß an die von starkem Kampfeswillen getragenen Be- griißungsworte des Hauptamtsleiters Hilgenseldt verbreitete sich Hauptstellenleitcr Blümer über den Finanzaufbau des Winterhilfs werkes. Die Ausführungen zeugten von dem hohen Ernst, mit dem die verantwortlichen Finanzwalter des Winterhilfswerkes ihre Arbeit auffassen, und waren beseelt von einer Einstellung zum Allgemein wohl, die jedem Volksgenossen die Gewißheit gilbt, daß seine Opfer groschen restlos dem zugedachten Zwecke zugehen. Die Referate ergaben eine vollkommene Übereinstimmung über die Finanzplanung für das kommende Winterhilfswerk. Das Winter hilfswerk ist nur ein Ausschnitt aus der Arbeit der N.S.V., stellt aber eine der wichtigsten Maßnahmen dar, die die N.S.-Volkswohl- fahrt überhaupt durchzuführen hat. Die Männer der Finanz haben in den vergangenen Jahren bewiesen, daß sie mit einem geradezu un vorstellbar kleinen Prozentsatz von Unkosten das große Winterhilfs werk durchzuführen in der Lage sind. Diese gleichen Männer haben als die Treuhänder der Spendenaufkommcn jetzt auf Grund ihrer Arbeitserfahrungen die Richtlinien für die finanzielle Durchführung des kommenden Winterhilfswerkes festgelegt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht