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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-08-24
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1935
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- Deutsch
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196, 24. August 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhanbet. Bordbüchereien für die Seeleute »Kraft durch Freude« hat sich dafür eingesetzt, die deutsche Handelsflotte mit Bordbüchereien zu versehen. Obwohl die Lösung dieser Aufgabe sehr schwierig ist, weil die Schiffe sehr unregelmäßig und nur in langen Zeitabständen im Heimathafen zu erfassen sind, konnten doch in engster Zusammenarbeit mit den Reedereien sehr gute Erfolge erzielt werden. 700 deutsche Handelsschiffe sind bereits mit Bvrdbnchereien, die insgesamt 24 000 Bände umfassen, versehen. Sie sind von den Reedereien angeschafft worden und bringen neben unterhaltender Literatur die Hauptwerke der Bewegung. Ausstellungen zur Buchdruckertagung in Heidelberg Von Sonnabend, dem 31. August, bis Montag, den 2. Sep tember, ist in der Reuen Universität eine Ausstellung graphischer Maschinen, Apparate und Materialien zu besichtigen. An läßlich ihres LOiährigen Bestehens stellt auch die Deutsche Buch- drncker-Berufsgenossenschajt aus. Weiter wird die Ausstellung "Deutsche D r u ck k u n st 1035« gezeigt, die im Anschluß an die Heidelberger Tagung als Wanderausstellung verschickt werden wird. Diese Ausstellung wird vom Deutschen Buchdrucker-Verein gemein sam mit dem Kullurausschuß der Reichsgruppe Industrie und mit der Neichskammer der bildenden Künste, Fachgruppe Gebrauchs graphiker, durchgesührt. Beruf und Buch im 18. Jahrhundert Rein theoretisch wäre es an der Hand der Meßkataloge und des auf den Bibliotheken ausbewahrten Materials möglich, festzustellen, was für Bücher im 18. Jahrhundert gedruckt worden find. Man könnte sie feist säuberlich nach Jahren ordnen oder sie in ellenlangen Statistiken nach den sachlichen Gebieten in Theologie, Jurisprudenz, schöne Literatur usw. austeilen. Bei alledem wurde man aber nie seststellen können, ob es sich um Bücher handelt, die wirklich in die Hände der Leser kamen oder ob es solche waren, die bald einen geruhsamen Schlaf als Ballen oder in Regalen antraten. Eine im vorigen Jahr erschienene Frankfurter Doktorarbeit: Walter Witt- m a n n, Beruf und Buch im 18. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Er fassung und Gliederung der Leserschaft im 18. Jahrhundert, insbe sondere unter Berücksichtigung des Einskusses auf die Buchproduktion, unter Zugrundelegung der Rachlaßinventare des Frankfurter Stadt archivs für die Jahre 1005—1705, 1746—1755 und 1795—1805. (8° 144 Seiten. Bochum-Langendreer, Druck von Heinrich Pöpping- haus 1034), versucht dieser Frage auf Grund der Rachlaßinventare un Stadtarchiv von Frankfurt a. M. näherzukommen. Diese Rachlaß inventare betreffen naturgemäß nur einen kleinen Teil der Frank furter Bürgerschaft, aber prozentual dürften sie doch die soziale Gliederung der Stadt richtig wiedergeben. Sie wurden amtlicherseits ausgestellt, »wo durch irgendein Verhältnis die natürliche Erbfolge vielleicht hätte beeinträchtigt werden können, oder wenn ein Bürger oder ein sonstwie dein Verbände der Stadt Frankfurt Angehöriger — z. B. Beisah, Schutzjude — aus demselben entwich«. Wenn auch auf diese Weise nur Stichproben gemacht werden und diese sich auch nur aus eine einzelne Stadt beziehen, so ist dies im Interesse einer klaren Übersicht durchaus zu begrüßen. Mit etwas Vorsicht können diese Ergebnisse auf ganz Deutschland ausgedehnt werden. Ter Verfasser gibt anfangs eine allgemeine Übersicht über den Lesestoff des 18. Jahrhunderts, den er in die wichtigsten Gruppen einteilt, und untersucht dann die Verbreitung dieser Gruppen in der Be völkerung. Der Hauptteil beschäftigt sich mit der »sozialen Differen zierung im Spiegel der Lektüre«. Äußerst genau und mit viele Liebe wird der Buchbesitz und das Verhältnis zum Buch der einzelnen Be rufsgattungen untersucht. Eine Zusammenfessung am Schluß ergibt, daß man im 18. Jahrhundert vier Menfchentypen im Verhältnis zum Buche findet. »Diese besitzen entweder 1. überhaupt kein Buch, oder 2. nur religiöse Gebrauchsbücher in beschränktem Umfange, viel leicht auch noch ein weltliches Buch des täglichen Hausgebrauchs oder 3. religiöse Werke in stärkerem Maße, daneben weltliche Bücher humanistischer Geistesrichtung, oder 4. religiöse Werke in stärkerem Maße, daneben weltliche Bücher nichthumanistischer Prägung.« Ter Verfasser hat in seiner fleißigen, leider aber etwas un übersichtlichen Arbeit ein recht beachtliches Material gebracht, dessen weitere geistesgeschichtliche Ausnützung sehr zu wünschen ist. Das Literaturverzeichnis ist mit wenig Sorgfalt angefertigt, was gerade bei einer Arbeit über ein buchhändlerisches Thema zu bedauern ist. Vr. Martin v. Hase. Verbotene Druckschriften Auf Grund des § 7 der Verordnung vom 4. Februar 1033 wurden beschlagnahmt und eingezogen: »Das Ehrenbuch des Führers« (Verlag Friedrich Floeder, Düsseldorf), Haäek: »Tie Abenteuer des braven Soldaten Schwejk« (7 Bände) (Adolf Synek, Prag). Auf Grund des § 7 der Verordnung vom 4. Februar 1033 sind folgende Druckschriften für Preußen beschlagnahmt und eingezogen worden: Frank Arnau: »Stahl und Blut«. (Merlin-Verlag, Baden-Baden.) I. Babel: »Drei Welten«. (Malik-Verlag, Berlin.) Max Barthel: »Die Mühle zum Toten Mann«. (Arbeiterjugend verlag.) Martin Beradt: »Erdarbeiter«. (S. Fischer Verlag, Berlin.) Ters.: »Schipper an der Front«. (S. Fischer Verlag, Berlin.) Harry Domela: »Der falsche Prinz«. (Malik-Verlag, Berlin.) John Dos Passos: »Auf den Trümmern zweier Kontinente«. (S. Fischer Verlag, Berlin.) P. Zyrill Fischer: »Bischofsworle über den Nationalsozialismus . (Kommissionsverlag Mayer k Eo., Wien.) Ernst Friedrich: »Festung Gollnow«. (Kulturverlag, Berlin.) Ernst Glaeser: »Frieden«. (Gustav Kiepenheuer Verlag.) Ters.: »Jahrgang 1002«. (Gustav Kiepenheuer Verlag.) Lissagaray: »Ter Pariser Kommune-Aufstand«. (Soziologische Ver- lagsanstalt, Frankfurt a. M.) Weigand von Miltenberg: »Adolf Hitler, Wilhelm III.«. (Ernst Ro wohlt Verlag, Berlin.) Thomas Murner (Zyrill Fischer): »Lagebuch der nationalen Revo lution«. (Verlag Gsur L Co., Wien.) Ludwig Renn: »Rußlandfahrten«. (Lasso-Verlag, Berlin.) Hermann Schützinger: »Auferstehung«. (Ernst Oldenburg Verlag, Leipzig.) Heinrich Wandt: »Erotik und Spionage in der Etappe Gent«. (AgiS- Verlag.) Friedrich Wenden: »Wilhelm der ll. in der Karikatur«. (Artemis- Verlag, Dresden.) (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Rr. 2235 und 2236 vom 21. und 22. August 1935.) Personalnachrichten 70. Geburtstag Am 25. August feiert der Vorsitzende des Verbandes der Deut schen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und Verleger in der Tschechoslowakischen Republik, Herr C a r l S ch e i t h a u e r in Dux in vollex Frische seinen siebzigsten Geburtstag. Ter Jubilar erhielt zunächst nach Besuch des Gymnasiums eine kaufmännische Aus bildung in Prag, um dann im väterlichen Sortiment den Buchhandel zu erlernen. In Leipzig vertiefte er seine Kenntnisse im Verlags- nnd Sortimentsbuchhandel. Rach Dux zurückgekehrt widmete er sich dem Aufbau des väterlichen Unternehmens, dessen Führung 1804 an ihn überging. Tie ihm eigene Organisationsgabe befähigte ihn, sich auch außerhalb seines Unternehmens zum Nutzen des Buch handels un>d der Öffentlichkeit einzusetzen. Er beteiligte sich u. a. 1007 an der Gründung des Vereins der deutschen Buchhändler Nordwest böhmens, den er als dessen Obmann zum Verein deutscher Buch händler Böhmens ansbautc. 1015 kam es unter seiner Mitarbeit zur Gründung der Genossenschaft der Buch-, Kunst- und Musikalien händler im Neichenberger Handelskammersprengel, in die 1021 der Handelskammersprengel Eger einbezogen wurde. Als nach dem Weltkrieg der sudetendeutsche Buchhandel vor völlig neue Aufgaben gestellt wurde, war es wieder der Jubilar, der mit an erster Stelle die Neuorganisation tatkräftig förderte. 1022 wurde er zum Ersten Vorsitzenden des neugegrünüeten Verbandes der Deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und Verleger in der Tschechoslowaki schen Republik berufen, dessen Aufbau unter seiner Leitung rasch sortschritt. 1927 wurde auf Betreiben des Jubilars die erste F-ort- bildungswoche für Bnchhandelslehrlinge ins Leben gerufen. — Zum 25. August sendet der gesamte deutsche Buchhandel dem tatkräftigen Organisator und eifrigen Mittler des deutschen Buches herzliche Glückwünsche. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, ist der Erste Bibliothcksrat vr. Leunenschloß an der Universitätsbibliothek in Berlin zum 1. Oktober als Leiter der Bibliothek der Technischen Hochschule nach Hannover versetzt worden. * «91
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