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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1935
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
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X- 202, 31. August 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. um was es sich überhaupt handelt und welchen ihrer Kunden sie das Werk anbieten können. Dann wird in den Blättern der Deut schen Arbeitsfront mit bezahlten Anzeigen (also ausnahmsweise mal keine Tauschgeschäfte) auf die Neuerscheinung hingewiesen und zwar ebenfalls mit Inhaltsübersicht. Dann wird an die Ver trauensleute einiger größerer Betriebe ein Freiexemplar gesandt, mit der Bitte, das Buch zu lesen und mit den Arbeitskameraden zu besprechen. Der Vertrauensmann wird gebeten, seinen Eindruck über das Buch dem Verlag mitzuteilen. Denn es kommt uns doch auf die Meinung der arbeitenden Bevölkerung an und wir sind uns doch klar, daß ein Buch dann gut in unserm Sinne ist, wenn cs auch von den Volksgenossen in den Betrieben mit Beifall aus genommen wird. Kollege Hosfmann sagt in seinem Artikel sehr richtig: »Es muß doch einen Sinn haben zu inserieren, denn die großen Fir men, die immer wieder diese Art der Propaganda treiben, werfen sicher ihr Geld nicht zum Fenster hinaus!- Ich möchte dazu sagen, daß cs nicht nur einen Sinn hat, sondern daß diese Firmen (meist Herstellungsbetriebe) erst durch diese Werbung groß wurden und daß auch der Verleger — der ja im übertragenen Sinn der Her steller beim Buchhandel ist — erkennen muß, daß er mit seiner Werbung großzügiger werden und etwas mehr auf seinen Werbe etat verwenden muß, um seine Einzelhändler, die Sortimenter, zu unterstützen und damit seinen Verkaufserfolg zu begründen. Und nun zur Werbung des Sortimenters. Herr Hosfmann schrieb: »... daß wir den schmalen Streifen Boden, den wir jetzt noch verteidigen, Pflegen und kultivieren müssen, soll er uns nicht entrissen werden.- Wie pessimistisch! Nein, wir müssen nicht einen schmalen Streifen verteidigen, sondern wir müssen breiten Boden gewinnen. Wir müssen alle Volksgenossen für das Buch zurück- erobern. Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propa ganda, die Reichsschrifttumskammer, die Arbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung und viele andere Organisationen setzen sich tatkräftig im Kampf um das deutsche Buch ein. Mit der »Woche des Deutschen Buches- soll ein Feldzug um die'Wicdercrobcrung des deutschen Arbeiters für das deutsche Schrifttum eingeleitet werden. Aber ein Positiver Erfolg wird nur erreicht werden, wenn jeder Sortimenter besondere Anstrengungen macht. Also, Herr Sortimenter, übergeben Sie bitte zunächst einmal die Befchlsgewalt in Ihrem Laden einem Angestellten, nehmen Sie sich einige Bücher und auf zu den Betriebswaltern der umlie genden Betriebe. Unterrichten Sie diese Leute über die Ziele der »Woche des Deutschen Buches- und besprechen Sie die Maßnahmen, die zu treffen sind, um die Gefolgschaftsmitglieder in dieser Woche restlos zu erfassen. Vielleicht läßt es sich machen, daß in der Kantine ein Tisch aufgebaut wird. Eine Blumenvase darauf, und eine Auswahl guter Werke herumgruppiert. Daneben das Plakat »Das Buch — ein Schwert des Geistes-. Von den Vertrauensleuten gehen Sie zum Direktor der Schulen Ihres Bezirkes. Auch hier wird besprochen, für welche Werke und auf welchem Wege vom 27. Oktober bis 3. November die Jugend erobert wird. Ziehen Sie zu dieser Beratung auch einige HJ-Jungcns bzw. BDM-Mädels hinzu. Die können Ihnen ein paar gute Ratschläge geben und sind dadurch außerdem gleich bei der Sache. Dasselbe beim Arbeitsdienst, beim Reichsheer usw. usw. Aber bitte, kein übereiltes Vorgehen. Vergessen Sie nicht, sich vorher mit dem Obmann des Bundes in Verbindung zu setzen und alles genau zu besprechen. Dies sind nur einige Vorschläge. Aber damit soll Ihre Werbetätigkeit ja erst beginnen. Besonders wichtig ist nachher die lausende Bearbeitung Ihrer Kunden. Vor etwa einem Vierteljahr mußte einer meiner Bekannten ein Buch durch einen Sortimenter bestellen lassen. Der Sorti menter notierte sich gewissenhaft Name und Adresse des Bestellers und nach vier Tagen erhielt mein Freund sein Buch; — seitdem läßt der Sortimenter nichts mehr von sich hören und sehen. Ich hätte an Stelle dieses Buchhändlers dem Kunden, der mir doch seine Adresse bekannt gab, und dessen Geschmack ich aus der Be stellung ersah, mindestens nach einem Monat auf einige Neu erscheinungen hingewiesen. Oder: Im Kino, schräg gegenüber, wird ein Film nach einem bekannten Roman gespielt. Warum wird da nicht vor der Vor stellung ein Diapositiv gezeigt: »Den Roman soundso, nach dem dieser Film gedreht wurde, erhalten Sie in der Buchhandlung schräg gegenüber diesem Theater!- Und wenn dann das Publikum beim Verlassen des Theaters noch ganz unter dem Eindruck des Filmes steht, erhält es einen Zettel, der nochmals auf das Buch hinweist und den Leser auffordert, seine Adresse aufzuschreiben und drüben beim Buchhändler einzustecken, damit das Buch mor gen zur Ansicht vorgelegt werde ... Dann sollen keine Bestel lungen kommen? Dies zu der »Konkurrenz des Films-, die gar keine Konkurrenz, sondern ein Werbehelfer sein kann! Oder, um mal von dem schönen Schrifttum abzusehen: Wa rum lassen Sie die Prospekte, die mit den Büchern über die Reichs-Straßenverkehrsordnung kamen, herumliegen? In den Bestellschein Ihren Stempel eingedruckt und dem Lehrling eine halbe Stunde Urlaub gegeben mit der Aufgabe, die Prospekte in die parkenden Wagen zu verteilen. Sie sehen, cs gibt so viele Werbemöglichkeiten, man muß sie nur ausnutzen. Und vor allem, immer wieder allen Bevölkerungs schichten zu verstehen geben: »Habt Vertrauen zum Buchhändler, er wird Euch Bücher empfehlen, die Euch gcsallen, denn er ist dazu da, Euch zu beraten!» Scheuen Sie sich auch nicht, einem einfachen Handarbeiter ein sogenanntes »schweres- Weck zu emp fehlen. Er hat bestimmt mehr Verständnis dafür, als man glaubt und vor allem, er erkennt, daß Sic ihm die Fähigkeiten, sich auch an guter Literatur zu begeistern, zusprechcn. Detlev Fritzsche. Sonderausgabe „Buch und Volk" Aus die in Nummer 192 des Börsenblattes erschienene Notiz über die Sonderausgabe von »Buch und Volk-, die während der diesjährigen Buchwoche zur Verbreitung gelangen wird, geht der Schriftleitung täglich eine große Anzahl von Briefen zu, in denen sie von den Verlagen ersucht wird, die Herbstneucrscheinungen in diesem Sonderheft zu berücksichtigen. Über die besonderen Auf gaben, die dieses Sonderheft von »Buch und Volk« zu erfüllen hat, wird demnächst im Börsenblatt einiges zu lesen sein. Angesichts dieser besonderen Aufgaben, aber auch aus rein technischen Gründen wird es im allgemeinen völlig un möglich sein, die Neuerscheinungen des Herbstes zu berück sichtigen. Das Heft muß Anfang September redaktionell ab geschlossen sein, zu einem Zeitpunkt also, wo von den zu erwar tenden Herbstneucrscheinungen nur ein verhältnismäßig geringer Prozentsatz vorzuliegen Pflegt. Sofern überhaupt Hinweise auf Herbstneuerscheinungen in dem Sonderheft von »Buch und Volk« gebracht werden können, wird es sich ausnahmslos um einzelne Werke handeln, die sich aus irgendeinem Grunde in den Rahmen des Heftes einstigen. Die Schriftleituug bittet daher, sie weiterhin mit Bitten um Berücksichtigung der Herbstneuerscheinungen in dem »Buch und Volk--Sonderheft zu verschonen. Was noch ge braucht werden wird, wird demnächst angefordert werden; für das bisher gezeigte Entgegenkommen, um das wir auch weiterhin bitten, danken wir allen beteiligten Verlagen. Es ist außerdem in einigen Zuschriften an die Schriftleitung die Vermutung aufgetaucht, als ob in dem Sonderheft von »Buch und Volk- nur ein bestimmter Kreis von Verlagen berücksichtigt würde. Diese Ansicht ist selbstverständlich völlig irrig. Die Zu sammenstellung des Heftes erfolgt mit Hilfe eines mehrfach be setzten Redaktionsausschusses. Für die Auswahl der in diesen, Heft zu empfehlenden Bücher sind nur der Inhalt und die Brauch barkeit dieser aus den verschiedensten Schrifttumsgcbieten heraus gesuchten Bücher maßgebend, wobei besonders darauf Bedacht genommen wird, daß die Mehrzahl der Volksgenossen, die dieses Heft in die Hand bekommen werden, erst zu Bücherfreunden ge macht werden sollen. Im übrigen weisen wir nochmals darauf hin, daß die Schristlcitung in einem demnächst im Börsenblatt er scheinenden Aufsatz über den Plan, die Aufgabe und den Aufbau des Sonderheftes von »Buch und Volk- einiges aus der Schule plaudern wird. Die Schriftleitung. 711
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