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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1935
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- Deutsch
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246, 22. Oktober 193ö. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Tlschn Buchhandel. Zum 125. Geburtstag Ferdinand Jakob Ernst Enke wurde am 8. Oktober 1810 als ältester Sohn des Universitätsbuchhänülers I. E. Euke zu Erlangen geboren. Schon in seinem siebenten Jahre ging er nach Nürnberg, um hier am Dittmarschen Institut die erste Bildung zu empfangen. Drei zehnjährig schickte der Vater, der seinen ältesten Lohn zum Buch händler bestimmt hatte, ihn nach seiner Einsegnung nach Güttingen zur Lehre in die Buchhandlung von Vandenhoeck L Ruprecht. In diesem gastfreien Hause mit seinem anregenden Verkehr von Dozenten und Studenten fand Ferdinand Euke eine herzliche und liebevolle Aufnahme, und dankbar gedachte er in seinen späteren Jahren stets seiner Lehrzeit in diesem Hause. Er widmete sich nicht nur mit Eifer den praktischen Aufgaben seines Berufes, sondern betrieb in den wenigen Freistunden seine wissenschaftlichen Studien weiter. Er nahm in den alten Sprachen Privatunterricht, den er von seinem er sparten Taschengeld bezahlte, und erreichte dank eiserner Willens kraft, das; er während seiner Lehrzeit in Güttingen das Maturitäts zeugnis am Gymnasium erlangte. Der Erfüllung seines Lieblings- wuusches, Medizin studieren zu küuuen, uähergekommeu, folgte er den noch dem Wunsch seines Vaters, den Beruf eines Buchhändlers nicht aufzugebcn. Seine weitere Ausbildung als Buchhändler brachte ihn als Ge schäftsführer »ach Hildburghausen zu kesselring, nach Königsberg zu Bon, in die Niegersche Buchhandlung in Augsburg und schliesslich zu Heubner nach Wien. Seine lebhafte und heitere Natur, sein treuer und redlicher Eharakter, seine Tüchtigkeit und sein ausdauernder Fleiß gewannen ihm überall die Liebe und Achtung von Freunden und Vorgesetzten. Seit dem 27. Dezember 1836 mit Natalie Emma Frieda Leidner vermählt, übernahm Ferdinand Enke am 1. Januar 1837 die väter liche Sortimentsbuchhandlung in Erlangen. Bald indes konnte der Aufgabenkreis eines Sortimenters sein Vorwürtsstreben nicht mehr befriedigen, und so gründete er im Fahre 1838 sein Verlagsgeschäft, das bald in die Reihe der bedeutenderen Firmen aufrückte. Frei von allen kleinlichen und ängstlichen Bedenken, auf eine gründliche Ein sicht gestützt, voll Liebe zur Sache, ging er tatkräftig an seine vielen Unternehmungen. Dabei leitete ihn die Lieblingsneignng seiner *) Mit freundlicher Erlaubnis — etwas gekürzt — entnommen dem Oktoberheft der »Gartenflora«, der 1852 von Ferdinand Enke gegründeten Monatsschrift für Garten- und Blumenkunde. Entspre chend seiner Herkunft macht der Aussatz natürlich keinen Anspruch darauf, die gesamte verlegerische Tätigkeit des Gründers des Ver lages Ferdinand Enke in Stuttgart würdigen zu wollen. D. Schriftl. von Ferdinand Enke*) Fugend: vornehmlich Werke aus dem Gebiet der Medizin und der Naturwissenschaften, aber auch solche aus dem Gebiet der Juris prudenz erschienen bei ihm. Sein erstes Verlagswerk war vr. Cann statts »Pathologie und Therapie«. Von ihm gingen die ersten Ge danken zur Herausgabe der großen medizinischen Sammelwerke »All gemeine und spezielle Pathologie und Therapie« (redigiert von Vir- chow) und »Allgemeine und spezielle Chirurgie« (redigiert von Bill- roth und Pitha) aus. Sein für die Naturwissenschaften soivie für die Schünheiten und Freuden der Natur aufgeschlossener Sinn hatte ihn zu einem Freund und Fürderer des Gartenbaus gemacht. Unter Überwindung der mannigfachsten Schwierigkeiten schuf er sich das väterliche Grundstück auf dem Burgberg zu einem prächtigen Sommerausenthalt um und verwendete alle seine Erholungsstunden dazu, diesen Garten noch weiter zu verschönen. In den hier erbauten Gewächshäusern kulti vierte er vorzugsweise Kamellien in reicher Auswahl. Im Sommer 1851, auf einer Erholungsreise in die Schweiz, be suchte Ferdinand Enke auch den Obcrgärtner am Botanische» Garten in Zürich, vr. Eduard Regel. Dieser trug sich schon lauge mit dem Gedanken, der von ihm seit 1843 herausgegebencu »Schweizerischen Zeitschrift für Gartenbau« eine den wissenschaftlichen Fortschritten angemessenere Form zu geben. Eine dahingehende Äußerung Negels griff Ferdinand Euke sogleich auf, und es entstand ans der gemein samen Arbeit beider Männer die »Gartenflora«, die neben der Be schreibung und Abbildung neuer Zierpflanzen aus Deutschland und den angrenzenden Ländern, das ganze Gebiet des Gartenbaus um fassend, eine Verbindung zwischen den Lehren der Wissenschaft und den Erfahrungen der Praxis erstrebte. Im Januar 1852 erschien das erste Heft dieser Monatsschrift im Umfang von zwei Bogen mit Bild tafeln. Keine Mühen scheuend und oft unter großen Opfern hat Fer dinand Enke noch achtzehn Jahre lang die »Gartenflora« durch die Schwierigkeiten der ersten Jahre hindurch geleitet. Ein edler, stets hilfsbereiter Eharakter, ein liebevoll sorgender Familienvater, konnte er im Jahre 1801 seine silberne Hochzeit im Kreise der Seinen feiern — von seinen sieben Kindern lebten noch drei Töchter (Laura, Maximiliane und Marie) und ein Sohn (Alfred). Wenige Jahre darauf, am Weihnachtstage 1860, verlor er seine innig geliebte Gattin nach langem schwerem Leiden. Dieser Schlag brach ihm seine Lebenskraft, zumal sich bald ein hartnäckiges Unterleibsleiden einstelltc. Vergeblich suchte er während des Sommers 1869 im Bade Heilung. Zurückgckehrt, nahm er mit der alten Energie die Leitung seines Geschäfts in die Hand, bis er ruhig und ohne Kampf, umgeben von den Seinen, in der Nacht des 8. Dezembers 1869 verschied. E. Ior 5 a n, Berlin. Aufhebung der Notgemeinschaft im Buchdruckgewerbe In Nr. 232 des Börsenblattes ist in dem Aufsatze »Richtpreise für das Buchdruckgewerbe« kurz die Aufhebung der Notgemeinschaft der Deutschen Bnchdruckereien erwähnt worden. An Stelle von ver bindlichen M i n d e st preisen, die die Notgemeinschaft vorsah, sind jetzt neu festgesetzte unverbindliche Richtpreise und Lieferungsbedingungen der »Ordnung für das graphische Gewerbe« (Ogra) getreten, und zwar ab 15. Oktober 1935. Die Aufhebung der Notgemeinschaft war durch die Festsetzung der Ordnung für das graphische Gewerbe und durch die am 27. September d. I. erfolgte Erste Anordnung zur Durchführung derselben (Richtpreise und Liefe rungsbedingungen) nicht länger mehr zu umgehen, weshalb denn auch der Vorsitzende des Deutschen Buchdrucker-Vereins den Beschluß über die Aufhebung der Notgemeinschaft öffentlich bekanntgab. Waren die Preise der Notgemcinschaft als »Mindestpreise« ver bindlich, so trifft dies auf die jetzigen Richtpreise nicht zu. Aller dings sicht die »Ordnung für das graphische Gewerbe« gewisse Siche rungen vor, um der Schmutzkonkurrenz zu begegnen und einem ge dankenlosen oder systematischen Unterbieten vorzubeugen. Wenn nämlich der anbietende Betrieb die Richtpreise unterbietet, so ist er verpflichtet, den zuständigen Stellen (dem Deutschen Buchdrucker- Verein oder der von diesem bestimmten Sparte) die Unter- schreitung der Richtpreise a n z u z e i g e n. — Mit der Auf hebung der Notgemcinschaft sind noch gewisse Übergangsbestimmungen vorgesehen. Demnach sind Einigungsverfahren durchzuführen, soweit die Anträge bis zum 15. Oktober 1935 bei der Leitung der Einigungs stellen eingegangen waren. Bescheinigungen, daß der Einigungsversuch gescheitert und demnach eine Klage vor dem Schiedsgericht zulässig ist, sollen nach dem 31. Oktober 1935 nicht mehr ausgestellt werden. Schiedsgerichtsverfahren auf Grund der Notgemeinschaft werden nur noch durchgeführt, soweit sie bis zum 15. November 1935 anhängig gemacht sind. Die durch Gesetz vom 3. Juni 1935 verkündete Ordnung für das graphische Gewerbe ist somit praktisch am 15. Oktober 1935 in Kraft getreten. Mit Datum vom 14. Oktober 1935 ist die Zweite Anord nung des Deutschen Buchdrucker-Vereins zur Durchführung der Ordnung für das graphische Gewerbe vom 21. Mai 1935 veröffentlicht worden (»Zeitschrift fiir Deutschlands Buchdrucker« Nr. 74). Es handelt sich hierbei vor allem um die näheren Bestimmungen, die bei der Unterschreitung der Richtpreise in Betracht kommen. Eine Abweichung von den seitens des Deutschen Buch drucker-Vereins festgesetzten Lieserungs- und Zahlungsbedingungen gilt dann als Unterschreitung der Richtpreise, soweit diese hierdurch mittelbar unterschritten werden. Erfolgt die Abgabe des Preises erst nach dem Abschluß des Vertrages, so ist die Anzeige betr. Unter schreitung der Richtpreise in dem Zeitpunkt zu erstatten, in dem der Preis endgültig bestimmt ist. Unter Angebot wird auch jede Preis abgabe in Gestalt von Anzeigen, Prospekten und dergleichen ver standen. Die Anzeigen betreffend Unterschreitung der Richtpreise sind erstmalig für Angebote und Preisvereinbarungen zu erstatten, die nach dem 21. Oktober 1935 abgegeben werden. Die Deutsche Reichspost im Rechnungsjahr 1934 Die Deutsche Neichspost veröffentlicht soeben ihren Geschäfts bericht über das Rechnungsjahr 1934 (1. April 1934 bis 31. Mürz 1935). Die Wiederbelebung der Wirtschaft beeinflußte, wie die mit- geteiltcn Zahlen zeigen, die Verkehrsentwicklung in den meisten Be triebszweigen der Deutschen Neichspost und gestaltete sie im allge meinen günstig. Dem mit reichen Zahlenunterlagen und Schaubilüern ausgestattelcn Bericht entnehmen wir die folgenden Angaben: Der Briefverkehr war bei zusammen 5)4 Milliarden Sendungen um 1 v. H., der Paket- und Wertverkehr mit 266 Millionen be- 887
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