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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1935
- Sprache
- Deutsch
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253, 30. Oktober 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. tüchtiger Verkäufer jedoch verkauft gleichzeitig ein oder mehrere spezielle Gartenbücher, indem er daran denkt, sie vorzulegen, oder indem er rasch die Gartenbüchcrliste des Buchkatalogcs überfliegt. Die Buchkataloge, die der Buchhändler als Haupthilfsquclle benutzt, sind für die besonderen Zwecke des Buchhändlers be arbeitete und hcrausgegebene Bibliographien, von denen jedes Land eine oder höchstens zwei bis drei hat. Für den Buchhändler ist es wichtig, sich darin nicht nur sicher und gut, sondern auch schnell zurechtzufinden, da ein Kunde wahrscheinlich im Gegensatz zu einem Bibliotheksbenutzer leicht ungeduldig werden kann. Für den Buchhändler bedeutet cs eine gute Taktil, die Kataloge zu dem Kunden hin zu nehmen und ihn an den Nachforschungen teil- nchmen zu lassen. Beim Suchen nach Büchern im Bücherverzeichnis geht es oft, wenn auch keineswegs immer, darum, den genauen Titel oder den Verfasser festzustellen. Dies spielt eine um so größere Rolle und ist um so wichtiger, je umfangreicher die Literatur eines Landes ist. In Europa erfordert besonders die umfangreiche deutsche Lite ratur die höchste Aufmerksamkeit dafür, den richtigen Verfasser und Titel zu finden, den der Kunde meint. Gleiche Vcrfasser- namen, gleiche oder ähnlichlautende Titel erfordern große Acht samkeit, um festzustellen, um welches Buch es sich handelt, ganz zu schweigen von Ausgabe, Jnhaltsbeurteilung, Angabe des Um fangs, eventuelle Änderungen in den verschiedenen Ausgaben u. a. Jrrtümer in dieser Hinsicht kosten nicht nur Zeit beim Heraus suchen oder Beschaffen des Buches, sondern, was schlimmer ist, sie verursachen Unkosten oder vergeblichen Kauf von seiten des Buch händlers. In kleineren Literaturländern, wie z. B. Dänemark, kommen solche Jrrtümer seltener vor, und das Risiko ist geringer. Am häufigsten gelten die Nachforschungen sowohl dem Verlag als dem Preis eines Buches. Hat man keine Vorstellung vom Alter des Buches, so beginnt man im allgemeinen, sich chronologisch rückwärts zu den älteren Büchern hin durchzuarbeiten; die meisten Untersuchungen gelten jedoch aus vielen Gründen den neuesten oder neueren Büchern. Alles was länger als zwanzig Jahre zurücklicgt, ist keineswegs mehr alltäglich. Der Buchhändler hat ebenso wie wohl auch der Bibliothekar viele sekundäre Mittel um zu beurteilen, wie alt ein Buch etwa sein kann; ein erfahrener Buchhändler kann mit ziemlicher Sicherheit eine Menge Bücher in einen bestimmten Fünfjahresabschnitt einordnen und somit gleich nach dem richtigen Katalog greifen. Wenn z. B. ein Buch- Handlungsgehilfe im Lauf von fünfzehn Jahren nur in vier ver schiedenen Geschäften angestcllt war, so kann er Hunderte von Büchern innerhalb der betreffenden Perioden unterbringen, indem er sich an die Umgebung erinnert, in der er zum ersten Male mit dem Buch arbeitete, oder an einen bestimmten Kunden, der es kaufte. Die mnemotechnischen Stützpunkte für die Erinnerung an die Erscheinungszeit eines Buches sind sehr zahlreich. Fortlaufend benutzt der dänische Buchhändler die wöchent liche Bücherliste von Dansk Boghandelstidendc, die alle drei Wochen in Gads dansk Bogfortegnelse zusammengefaßt wird. Die ses wird alljährlich durch einen Jahresband ersetzt, in dem in den letzten paar Jahren Sach- und Titelregister mit in das Berfasser- alphabet eingeordnct sind. Dieses ist der Vorläufer zu einer ent sprechenden Anordnung in dem großen Fünfjahrsverzeichuis, das sich damit dem in den schwedischen, englischen und zum Teil auch in den französischen Katalogen angewandten System annähert; künftig werden wir also auch in den oben erwähnten Fällen nur zweimal nachzuschlagen haben. Eine Anzahl von Verlegern schickt mit ihren neuen Büchern Kartothek-Karten mit Inhaltsübersicht, besonders für belletristische Bücher ein ausgezeichnetes Hilfsmittel beim Verkauf. Das von Kobenhavns Boghandlerforening und von Dansk Provinsbog- handlerforening hcrausgegebene Litcraturblatt »De ny B»ger< enthält für den Buchhändler ausreichende Angaben über den In halt der Bücher und wird in weitem Ausmaße als Propaganda blatt für gute Kunden gebraucht. Das bibliographische Werk für Dänemark, nach dem der Buchhändler am häufigsten greift, wenn sein Gedächtnis nicht aus- rcicht, heißt Dansk Bogfortegnelse. Das Werk besteht aus 10 Bän den, die sich über den Zeitraum von 1841 bis 1930 erstrecken, und zwar die ersten Bände über längere Perioden, die letzten regel mäßig über fünf Jahre. Die Kataloge wurden von den gleich zeitigen Leitern der dänischen Abteilung der Königlichen Biblio thek, F. Fabricius, I. Vahl und H. Ehrencron-Moller, aus- gcarbcitet. Das Verzeichnis ist alphabetisch nach Verfassern ge ordnet, dazwischen sind in dieses Alphabet Bücher ohne Verfasscr- angabe, Zeitschriften und Zeitungen, Buchserien usw. eingcschoben, alle fettgedruckt. Die Namen von Herausgebern oder einzelne Titel, die besondere Hinweise erfordern, sind mit gesperrtem Satz eingeschobcn; dagegen enthält dieses Alphabet weder Schlagworte noch Stichworte für Buchtitel, die ebenso wie in der großen deut schen Bibliographie im Sachregister des Werkes zu finden sind. Dieses Sachregister wird seit l915 nach der dänischen Form des Dezimalsystems eingeteilt. Aber um sich in diesem großen Sach register zurechtzufinden, muß man zunächst im Hinweisregister zu diesem Sachregister ein Verzeichnis aufschlagen, in dem nun Schlagworte und Titelstichworte zusammenstehen. Man wird also verstehen, daß wir, um z. B. irgendeine lateinische Sprachlehre zu finden, dreimal nachschlagen müssen, während man in einem eng lischen oder französischen Katalog nur zweimal, im deutschen nur einmal nachzuschlagen braucht. — Das Material zur Bearbeitung des großen dänischen Bücherverzeichnisses stammt von der gesetz lichen Pflichtlieferung aller dänischen Drucksachen an die König liche Bibliothek. Ein Verzeichnis über Bücher von vor 1841 findet man in der liidliotlwca llaoica, herausgegebcn 1877—1902 von Ehr. Bruun. Sie umfaßt ein systematisches Verzeichnis des Buchbestan des der kgl. Bibliothek seit 1482, dem Beginn der Buchdrucker kunst in Dänemark, bis zum Jahre 1830. Die LibUotdscL vauica wurde 1914 durch einen Anhang von Lauritz Nielsen ergänzt und später noch durch ein Verfasser-, Titel- und Sachregister. Außer dem ist hier anzuführen, daß auch ein Verzeichnis über dänische Inkunabeln von 1482—1550 vorliegt, ausgearbeitet von Lauritz Nielsen. Der Zeitraum von 1830—1840 bildet eine Lücke in unserer Katalogreihe, die nur teilweise durch den »Allgemeinen dänisch-norwegischen Vcrlagskatalog von F. Fabricius« ausge- süllt wird. Dies ist eine keineswegs vollständige Liste über die dem Buchhändler zur Verfügung stehenden Hilfsmittel. Schwierigere Fälle zwingen ihn, sich an alle möglichen Bücher zu wenden. In Dänemark haben wir wie anderwärts mehrere biographische Lexika, die viel benutzt werden, ferner Fachkataloge, spezielle Litc- raturübersichten, ein älteres Lexikon der Anonyme und Pseudo nyme, ein vom Reichstagsbibliothekar B. Elberling herausgege benes Zeitungs-Jahrbuch und einen dänischen Zeitschriftenindex. In manchen knifflichen Fällen spart der Buchhändler Zeit, indem er gleich in Kraks Wejviser nachschlägt, das den in anderen Län dern erscheinenden Handbüchern Wer ist's?, IVbo is «bo? usw. entspricht. Im Buchhandel hängt alles von der Schnelligkeit ab, mit der Anfragen und Untersuchungen erledigt werden. Oft soll man Bücher beschaffen, die im Bücherverzeichnis mit dem Ver merk stehen »Nicht im Buchhandel«, oder die an den inzwischen vielleicht verstorbenen oder verschwundenen Verfasser zurückgege ben wurden; zu diesem Zweck muß man durch Adreßbücher oder auf andere Weise sestzustellen suchen, wer seine Angehörigen sind, und wer von ihnen Bescheid weiß. Nicht selten muß man an vier bis fünf Menschen mit demselben Namen telephonieren, um die Leine zu fassen, an der das betreffende Buch hängt. Der Buchhändler wird indessen nicht nur durch die Nach fragen der Künden in Bewegung gesetzt; er fördert vielmehr in ebenso großem Maße den Verkauf seiner Bücher, indem er selbst die Kunden zum Kauf anrcizt. — Der leichteste und Nächstliegende Weg ist in diesem Fall, die Prospekte zu versenden, die er fertig von den Verlegern geliefert bekommt; dagegen erfordert die Zu sammenstellung von Bücherlistcn über spezielle Themen oder von ganzen Katalogen bereits größere Vorarbeiten mit Hilfe von Katalogen und Handbüchern. Die Zusammenstellung solcher Bücher listen bedeutet nicht einfach ein Abschreiben aus den Sachregistern der Kataloge; vielmehr muß für jedes Buch u. a. festgestellt wer den, ob es noch lieferbar ist, ob sein Preis sich geändert hat, oder wo etwa das Thema in allgemeineren Büchern behandelt wird, falls — wie das in einem kleinen Land oft der Fall sein kann — keine Spezialliteratur darüber existiert. In den meisten Fällen 915
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