Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1935
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- 1935-11-18
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- 18.11.1935
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268, 18. November 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Ttschn Buchhandel. Der lreiciiskultursenat Nun sei auch der Augenblick gekommen, erklärte Rcichsmini- ster llr. Goebbels, das große repräsentative Forum des deutschen Kulturlebens zusainmenzuberufcu: den Reichskultur senat. Nachdem der Minister die Grundsätze erörtert hatte, nach denen die Mitglieder dieses für die Planvolle Entwicklung unseres Kulturlebens die letzte Verantwortung tragenden Senats aus gewählt wurden, und nach einem ehrenden Gedenken des vor kur zem verstorbenen ersten Präsidenten der Reichstheatcrkainmer, Ministerialrat Otto Laubinger, verlas er die Namen der in den Reichskultursenat berufenen Senatoren (!> weiter unten. D. Schristl.), um dann kurz einige der aktuellen und grundsätz lichen Fragen zu streifen, mit denen sich der Reichskultursenat zu befassen haben wird. vr. Goebbels führte dabei aus: 1. Es ist nicht möglich, den Eintritt in die Reichskultur- kammer im einzelnen von einem Befähigungsnachweis abhängig zu machen; denn auch die Befähigung müßte wieder von Men schen überprüft werden. Menschen aber sind dem Irrtum unter worfen, und Kurzsichtigkeit, Neid oder Eifersucht könnten allzu leicht doch einmal ein kommendes Genie zwar aus der Kammer ausschließen, nicht aber daran hindern, seinen Namen unsterblich zu machen. 2. Die llberstürztheit der Organisation, die uns in den ver gangenen zwei Jahren manchmal zwang, allzusehr dem Tage zu gehorchen, macht von nun ab einer klaren Ordnung Platz. Zu Kompromissen ist dabei nur noch wenig Raum. 3. Die deutsche Kultur der Gegenwart muß mehr noch als bis her Ausdruck unseres Zeitgeistes sein. Es ist nicht damit getan, nach jungen Dichtern und Künstlern nur Ausschau zu halten. Man muß ihnen auch, wo sie sich zeigen, jede Möglichkeit zur Entwicklung geben. 4. Das kulturschöpferische Schaffen der Organisationen der NSDAP, vor allem der Hitler-Jugend, des Arbeitsdienstes, der SA und der SS verdienen besondere Pflege und Betreuung. Denn hier ist in rohen Umrissen schon der kommende kulturelle Gestaltungswille unserer Zeit zu erkennen. 5. Nicht alles kann in Gesetze gefaßt und reglementiert wer den. Besonders im Kulturleben gilt der Grundsatz: Nicht zuviel den Gesetzen, mehr aber dem natürlichen Wachstum unserer kul turellen Kräfte vertrauen. 6. Die Freiheit des künstlerischen Schaffens ist auch im neuen Staate gewährleistet. Sie bewegt sich im scharf abgegrenztcn Be zirk unserer nationalen Notwendigkeit und Verantwortung. Diese Grenzen aber werden von der Politik und nicht von der Kunst gezogen. l)ie Mtglieder des In den Reichskultursenat wurden berufen: der Vizepräsident der Reichskulturkammer: Staatssekretär Walther Funk, die Geschäftsführer der Reichskulturkam- mcr: Ministerialrat Di. Heinz Schmidt-Leonhardt, SA- Obcrführer Franz Moraller, Reichstagsabgeordneter Hans Hinkel, denen die Bezeichnung --Reichskulturwalter verliehen wird. 7. Es ist an der Zeit, gegen Mystizismen Stellung zu neh men, die nur geeignet erscheinen, die öffentliche Meinung zu ver wirren. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, den Impuls unserer modernen Zeit in die Zwangsjacke längst vergangener Begriffe hineinzupressen, die uni so billiger und bequemer sind, als niemand sich etwas Rechtes darunter vorzustellen vermag. Wir wünschen deshalb, vorerst von diesen labilen Redensarten nichts mehr zu hären. Nicht jede Vereinssitzung ist eine religiöse Feier, und die am meisten davon reden, stellen sich am wenigsten darunter vor. 8. Der Berkitschung unserer Symbole und Namen haben wir durch ein Gesetz Einhalt geboten. Der Berkitschung unserer Feiern und Feste nach bürgerlicher Vereinsmanier muß durch die ein hellige Abwehr aller, die ein kulturelles Gewissen dem Volk und der Bewegung gegenüber in sich verspüren, ein Damm entgegen gesetzt werden. 8. Dem reinen Stil unseres monumentalen Kulturwillens muß der Weg geebnet werden. Diese Aufgabe verbindet sich mit der Klarheit der Schau ebensosehr wie mit der Ehrfurcht vor dem Wort, das nicht im Alltagsgebrauch des Superlativs abgenutzt werden darf. 10. Auch für den Künstler unserer Zeit gilt der Satz: -Sei natürlich, wie das Leben natürlich ist.« -Lassen Sie mich«, so schloß der Minister, -diesen Rückblick und Ausblick abschließcn mit einem ehrfurchtsvollen Dank an den Führer, der uns auch in unserer Arbeit lebendigstes und greifbarstes Vorbild ist. Die deutschen Künstler grüßen iu ihm den Patron und Schutz Herrn ihres Schaffens. Er hält seine Hand über allem, was am Wesen einer echten deutschen Kunst und Kultur tätig ist. Die deutschen Künstler fühlen sich stolz und glücklich in dem Gefühl: Er gehört zu uns. Er ist Geist von unserem Geist, Trieb vi^n unserem Trieb, er ist der Flügel unserer Phantasie, der Stern unserer Hoffnung.« Nach den herzlichen Dankesworten des Ministers an den Führer trug das Orchester unter Leitung Eugen Joch ums Beethovens -Eroica« vor, die zu einem unvergeßlichen Erlebnis wurde. Zwei Stunden, ganz einmalige Stunden für das Kultur schaffen unseres Reiches hatten damit ihren Abschluß gesunden. Am Abend des Freitags fand im Deutschen Opernhaus die Festaufführung von Wagners »Meistersingern« statt, am Sonn abend die erste Arbeitstagung des Reichskultursenats. keickskulturlenats Aus den Einzelkammern wurden berufen die Prä sidenten und der Präsldialrrt der jeweiligen Kammer und zwar: 1. T^uo dem Kreise der irciciislcliriktkumsk-mimcr: Der Präsident, Staatsrat Hanns Iohst, der Vizepräsident, Ministerialrat vr. Heinz Wismann, der Geschäftsführer, Pro fessor Richard Suchen wirth, der Altpräsident, I)r. Hans 979
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