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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1935
- Strukturtyp
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- 1935-11-19
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1935
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- Deutsch
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MMMMmVeilMm VllälkmiN Nr. 288 (N. 118). Leipzig. Dienstag den IS. November ISSS. . 182. Jahrgang. Die erste laguns des keickskulturkcnats Die erste Arbeitstagung des am 15. November eingesetzten Reichskulturscnats (s. Nr. 268) fand am Sonnabend, dem 16. No vember im Kronsaal des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda statt. In dem künstlerisch besonders eindrucksvoll ausgcstatteten Saal hatten die Senatoren entsprechend der Zahl der Einzelkammern in sieben Sektoren Platz genommen. Die Sitzung wurde von dem Vizepräsidenten der Reichskulturkammer, Staats sekretär Funk, geleitet, der in seiner Eröffnungsansprache darauf hinwies, das; der Tag der Einsetzung des Kulturscnats als ein Ehrentag der deutschen Kultur fortleben werde. »Der schönste Er folg unserer Arbeit wird die Zustimmung und Anerkennung unseres Führers sein, die uns beweist, daß wir auf dem richtigen Wege sind.» Der Reichskulturscnat werde bis zur Errichtung eines eige nen Hauses ständig im Kronsaal des Propagandaministeriums seine Sitzungen abhaltcu. Wenn ein »Haus der deutschen Kultur gebaut werde, so werde man selbstverständlich gerade an dieses Haus die allergrößten Ansprüche in bezug auf die Lage, die Schön heit der Formen und die künstlerische Ausgestaltung stellen, sodaß ein Bau, der solch hohen Anforderungen genügen soll, viel Zeit und viel schöpferische Arbeit erfordert. Indem die Mitglieder der Einzelkammern bei den Senatssitzungen ihre Meinung in Rede und Gegenrede zum Ausdruck bringen, werden sich im Reichs kultursenat bestimmte Ansichten und Anschauungen allmählich her- auskristallisieren, und es wird sich auf diese Weise ein Gesamt bild des deutschen Kulturschaffens und der künstlerischen Strö mungen der Gegenwart ergeben, das bei den kulturpolitischen Entschlüssen und Entscheidungen der Reichsregierung ins Gewicht fallen und diese Entscheidungen wesentlich zu beeinflussen in der Lage sein wird. Reichskulturwalter Ministerialrat Or. Schmidt-Leon hard t gab dann eine Darstellung der staatsrechtlichen Grund lagen, auf denen die Reichskulturlammer ausgebaut ist. Sie ruht auf zwei Gedanken: Erstens dem ständischen (Leistung und Zu sammenfassung der Berufe) und zweitens dem Gedanken der be sonderen Stellung der Kulturberuse im Gesamtbau des national sozialistischen Staates. Jeder Beruf ist für den Nationalsozialismus eine öffentliche Aufgabe. Reichsnährstand und Reichskulturkammer sind die beiden schon fertigen Eckpfeiler des großen Aufbaues des deutschen Schaffens. Wenn für den Nationalsozialismus jeder Be ruf eine öffentliche Aufgabe ist, so sind die künstlerischen und geisti gen Berufe Ausgaben der Führung der Nation, zuletzt also ein Mitwirken an der politischen Führung. Es wird eine Grundfrage der Reichsreform sein, wie dieser vertikale Aufbau des deutschen Volkes (nach Berufsgruppen) mit dem horizontalen (nach Län dern, Kreisen, Gemeinden) zu einer neuen Einheit zusammen- geschlossen wird. Dort, wo der Liberalismus Grund- und Frei heitsrechte gegenüber dem Staat sah, da schafft der National sozialismus politische und nationale Verantwortung. Diese zuerst im Schriftleitergesetz zum Ausdruck gebrachte Idee ist auch der Hauptgedanke der Reichskulturkammer. Sie ist der bcrufsstän- dische Unterbau des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda und hat mit diesem die Bestimmung, die Überein stimmung des im deutschen Volke lebenden Willens mit seiner politischen Führung zu sichern. Der Wille der Nation, und zwar ihr wirklicher und dauernder, nicht zufällig bekundeter und wech selnder Wille, !ist das höchste Gesetz im nationalsozialistischen Staate. Die Präsidenten der sieben Einzelkammern der Reichskultur kammer erstatteten hieraus zum ersten Male vor dem Reichs kulturscnat Bericht über die in zwei Jahren des Aufbaues ge leistete Arbeit. Sie konnten von Erfolgen Mitteilung machen, die Reichsminister vr. Goebbels als Präsident der Reichskulturkam mer bereits in seiner Rede auf der zweiten Jahrestagung der Kammer ausgezeigt und gewürdigt hatte. Am Abschluß der ersten Arbeitstagung des Reichskultursenats ergriff der Präsident der Reichskulturlammer, Reichsministcr Or. Goebbels, das Wort. Der Nationalsozialismus habe bei der Machtübernahme auf dem Kulturgebiete eine so traurige Hin terlassenschaft vorgefunden, daß er von Grund auf habe neu ge stalten müssen. Der neue Staat habe bewiesen, daß er entgegen vor der Machtübernahme immer wieder gegen den National sozialismus erhobenen Anwürfen positiv zur Kultur stehe, und der deutsche Künstler erkenne heute dankbar an, was für ihn in den letzten zwei Jahren geleistet worden sei. Es gäbe kaum einen Staat, in dem ein so enges Verhältnis zwischen Staatssührung und der Kunst bestehe wie im neuen Deutschland. Die Führung dieses neuen Deutschlands habe den Kulturschaffenden keine Theo rien vorgcsetzt, sondern ihnen zunächst einmal die primitivste Grundlage für ihre weitere Arbeit gegeben. Der neue Staat habe nach dem Prinzip Verfahren, daß, je größer die nationale und soziale Not sei, um so mehr die Staatsführung bestrebt sein müsse, dem Volke für die mangelnden materiellen Werte ideelle Werte zu geben. Die Entwicklung habe der Staatssührung Recht gegeben. Der Präsident der Reichskulturkammer behandelte dann im ein zelnen die Aufgaben des Reichskultursenats und seine Stellung im Leben der Nation und stellte fest, daß der Reichskultursenat der Repräsentant des zeitgenössischen Kunst- und Kulturgewissens der Nation sei. Hinter ihm stehe die machtvolle Organisation der Reichskulturlammer, stehe ferner die Partei mit ihrein schlag kräftigen Apparat und stehe endlich der Staat mit all seinen Möglichkeiten. Mehrfach sei in der Künstlerschaft die Meinung aufgetaucht, als ob der Nationalsozialismus überwiegend asketi schen Tendenzen huldige. Dem gegenüber sei festzustellen, daß der Nationalsozialismus keine jenseitige, sondern eine diesseitige Welt anschauung sei. Er sei daher auch einer gesunden Sinnenfreude durchaus nicht feindlich gesinnt. Weltanschauung zeige sich nicht in dem, was man wisse, sondern daran, wie man dieses Wissen an wende. Der Nationalsozialismus wünsche nicht, daß der Künstler mit seiner nationalsozialistischen Weltanschauung hausieren gehe, son dern daß er im Geiste und im Sinne dieser Weltanschauung seine Pflicht an der deutschen Kultur erfülle. Der Vizepräsident der Reichskulturlammer, Staatssekretär Funk, gab den Gefühlen des Senats Ausdruck, indem er dem Minister für das dankte, was er bisher für die deutsche Kultur geleistet habe, und im Namen der Senatoren das Gelöbnis aus sprach, daß der Reichskultursenat eine Gemeinschaft von Männern sein werde, die immer mit ihm gehen und ihre Arbeit für die deutsche Kultur und das deutsche Volk gemäß den hohen Zielen vollbringen werde, die der Minister aufgezeigt habe. Er schloß die erste denkwürdige Sitzung des Reichskultursenats mit einem dreifachen Sieg-Heil aus den Führer. Bekanntmachung der Geschäftsstelle Vorausbcstellung d. Titelseite des Börsenblattes für 1936 Die Titelseite (erste Umschlagseite) des Börsenblattes wird am 30. N o v e m b e r für das kommende Jahr vergeben. Firmen, die im Jahre 1936 die Titelseite benutzen wollen, bitten wir, die in Aussicht genommenen Tage bis zum 29. Novem ber bei der Expedition des Börsenblattes anzumclden. Leipzig, den 16. November 1935. vr. Heß.
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