Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1928
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Xo 230, 2. Oktober 1926. Redaktioneller Teil Wortes »Kartei« statt des Fremdwortes »Kartothek« anstreben. Neben anderen Firmen hat die Sponholz-Duca G. m. b. H. anch dem Verlag des kürzlich erschienenen Bnches von vr. Porstmann, Karteikunde eine Klage zngestellt, mit dem Anträge, ihn zu ver urteilen, es zn unterlassen, den Titel »Karteikunde« weiterzuver wenden. Andererseits hat die Hintzfabrik G. m. b. H. die Löschung des Warenzeichens beantragt, was vom Neichspatentamt ab ge lehnt wurde. Aus den Entscheidungsgründen führen mir folgende Stellen an: Wenn die Antragstellerin angibt, das; das Wort Kartei schon vor dem Anmeldetage, d. h. dem 1. Mai 1911, Freizeichen ge wesen sei, so will sie offenbar nicht damit behaupten, daß das frag liche Wort im Verkehr allgemein und frei als Zeichen verwendet worden sei, sondern, wie sie auch selbst des Näheren ausführt, daß es sich vor dem genannten Stichtage bereits zu einer freien Waren bezeichnung entwickelt habe. Wäre dies tatsächlich der Fall gewesen, so hätte allerdings die Eintragung des angefochtenen Zeichens nicht erfolgen dürfen, weil Warenbezeichnungen für den allgemeinen Verkehr freizuhalten sind. Ein Grund, die Eintragung nach Maß gabe dieser Vorschriften abzulehnen, bestand also nicht schon dann, wenn das Wort Kartei in einzelnen Fällen im Sinne einer freien Warenbezeichnung verwendet worden war; vielmehr mußte es sich bis zu dem benannten Zeitpunkt zu einem so allgemein verwendeten Warennamen entwickelt haben, daß ihm jede Fähigkeit, die Herkunft der Waren aus einem bestimmten Geschäftsbetrieb zu kennzeichnen, abhanden gekommen war, oder daß der Schutz dieses Wortes für eine einzelne Firma eine unerträgliche Behinderung des freien Verkehrs bedeutet haben würde .... Daß das Zeichen vor dem Jahre 1911 auch von anderen Firmen in großem Umfange als freier Waren name verwendet worden ist und sich in diesem Sinne Eingang in die Kreise der Verbraucher verschafft hat, das ergeben die angestcll- ten Ermittlungen nicht mit ausreichender Sicherheit. Die Auskünfte der Handelskammern auf die an den Deutschen Industrie- und Han delstag gerichtete Anfrage, ob das Wort Kartei zu dem angegebenen Zeitpunkt in den beteiligten Fabrikanten-, Händler- und Käufer kreisen als Warenname allgemein und frei verwendet worden sei, lauten größtenteils unbestimmt, so daß sich ans ihnen ein klares Bild über den Stand der Entwicklung zu dem fraglichen Zeitpunkt nicht gewinnen läßt. Von den 38 Handelskammern, die sich zu der Beweisfrage geäußert haben, waren aber nur 5 tu der Lage, ihre Angaben durch urkundliche Nachweise (Drucksachen und dergleichen), die außerdem noch teilweise dieselben sind, zu belegen. Aus diesem geht allerdings hervor, daß außer der Löschungsautragstellerin auch einige wenige andere Firmen das Wort Kartei als Warenname ver wendet haben, so z. B. die Firma Bruno Liebers, Geringswalde t. Sa., im Juli 1909 und die Firma Wolf, Netter L Jacobi, Straß- burg-Berlin, im Anfang des Jahres 1911. Auch in einzelnen anderen Druckschriften findet sich das Wort Kartei als Warenname, so z. B., abgesehen von der Broschüre von Warlitz, in der Nr. 23 der Zeit schrift Organisation vorn 5. Dezember 1909, Sette 653. Hält man aber den; gegenüber, daß das Wort Kartei erst erheblich später in Wörterbüchern und dergleichen feststellbar ist, so reicht die in ein zelnen Fällen nachgewiesene Verwendung des Wortes Kartei zn der Feststellung einer allgemeinen Verwendung als freie Warenbezeich nung nicht aus. So erscheint nach einer von der Zeicheninhaberin eingereichten Äußerung des Professors vr. Th. Matthias das Wort Kartei im Duden zum ersten Male in der Ausgabe von 1915, ferner in der Zeitschrift des allgemeinen deutschen Sprachvereins zum ersten Male im Jahrgang 1919, und im Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung von B. Erbe, in der Ausgabe vom Jahre 1918. Meyers großes Lexikon enthält das Wort Kartei als Stichwort zum ersten Male im sechsten Band der 7. Auflage (1927). Auch die Industrie- und Handelskammer in Berlin zieht aus den bet ihr ein gegangenen Antworten aus den beteiligten Industrie- und Handcls- kretsen den Schluß, daß das Wort Kartei zwar in weiten Kreisen der Verbraucher bereits vor 1911 bekannt war, daß aber eine allge meine Verwendung und Kenntnis des Wortzeichens bet den Ver brauchern nicht behauptet werden kann. Bei dieser Sachlage genügt das vorliegende Material nicht zu der Feststellung, daß die Ein tragung des angefochtenen Zeichens hätte versagt werden müssen. Ein Gocthcfund. — Goethes »Beyträge zur Optik«, die 1791/92 erschienen, waren nach der Angabe auf dem Titelblatt außer einem Kupfer 27 kleinere und eine große kolorierte Tafel beigegeben. Die kleinen Tafeln, auf Spielkartenpapier und in entsprechendem For mat, zählen heute vollständig zu den größten Seltenheiten, die Foliotafel war bisher überhaupt verschollen, ja es war bezweifelt worden, ob sie wirklich erschienen ist. Während Or. Julius Schuster der als Festgabe für den Berliner Bibliophilen-Abend zu Anfang dieses Jahres hergestellten Faksimile-Ausgabe der »Beyträge« das »optische Kartenspiel« einschließlich des von ihm in Riemers Nach laß zu Weimar aufgefundenen, eine zweifellos auf Goethe selbst zurückgehende symbolische Zeichnung tragenden Umschlags beifügen konnte, mußte die Tafel wegbletben, weil das Original verloren war. Der Herausgeber hatte es jedoch mit guten Gründen für sicher erklärt, daß die Tafel erschienen ist, und gleichzeitig die Hoff nung ausgesprochen, die Neuausgabe der »Beyträge« werde zu ihrer Auffindung führen. Wie auf dem letzten Berliner Bibliophilen- Abend Herr Or. ll. e. Wilhelm Junk Mitteilen konnte, hat sich diese Hoffnung erfüllt: ein Exemplar der Tafel ist in Stuttgart aufgefunden worden. Die deutsche Sprache in Brasilien. — Neben dem Englischen und Französischen, die an der Handelsakademie in Rio de Janeiro als Pflichtfächer gelehrt werden, sollte nach einem Beschluß der Regierung an der der Akademie angegliederten Fakultät für Wirtschaftswissen schaften während eines dreijährigen Lehrgangs eine weitere Fremd sprache unterrichtet werden. Unter den zur Wahl gestellten Spra chen, dem Deutschen, Spanischen oder Italienischen, sprach sich der Lehrkörper für die erste aus; ebenso entschieden sich die Studieren den, deren Wünschen dadurch nicht vorgegriffen werden sollte, ein stimmig für das Deutsche. Die Eröffnung des Lehrgangs fand in Gegenwart eines Vertreters des Bundespräsidiums, des Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesandten und einer großen Anzahl von Mitgliedern der drei Kolonien statt; die Gesandten setzten Preise für die besten Leistungen in jedem der drei Kurse aus. Der Lehrer des Deutschen, Prof. Or. Annibal Costa, hielt eine deutsche An sprache, in der er die Schönheit Deutschlands, den hohen Stand seiner Kunst, Wissenschaft und Technik und die Eigenschaften seiner Be wohner rühmte, während der deutsche Gesandte den Studierenden die Fortbildungsmöglichkeitcn an den Universitäten und andern Hoch schulen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz darlegte. Was spielen die Moskauer Theater? — Vor kurzem wurde in Moskau eine Ausstellung: »Die Moskauer Theater im ersten Jahr zehnt der Revolution« veranstaltet. Unter anderen wurden auch Sta tistiken gezeigt, nach denen die Zahl der Moskauer Theater (ohne die Klubtheater) von 45 im Jahre 1919 auf 27 im Jahre 1927 gesunken ist. Dagegen ist die Zahl der Aufführungen in den gleichen Jahren von 2901 ans 4690 gestiegen und die Zahl der Zuschauer von 2 240 673 auf 2 963 320. Am häufigsten wurde in dem Zeitraum von 1919—1927 ge spielt: Ostrowskij 1457 mal (mit 36 Stücken), Shakespeare 645 mal (14), Gozzt 407 mal (1), Smolin 320 (6), Gogol 314 (2), Gribojedew 309 (2), Hugo 263 (5), Nomaschow 263 (5), Gorki 258 (4), Schiller 232 (6), Bulgakow 199 (2), Tschechow 185 (7), Calderon 141 (2), Mo ltöre 131 (9), Beaumarchais 111 (1), Racine 49 (1), Ibsen 21 (5). Dazu wird noch bemerkt, daß die klassischen Stücke hauptsächlich auf die ersten Jahre nach der Revolution entfallen, wogegen jetzt die moder nen Stücke im Sptelplan überwiegcn. Derkelrrsna.ckrickten. Vcrkchr mit dcm Saargcbict, — In letzter Zeit senden verschie dene Verleger Päckchen und Drucksachen ins Saargebiet, ohne die vorgeschricbene» grünen Zoltzettet anfzukicben. Eine Firma teilt nns mit, das! ihr dadurch an einem Tage Mk. 3.50 unndtige Kosten entstanden sind, denn Sendungen ohne diese Zettel werde» verzollt, Vordrucke sind billig vom Verein der Buch- und Musikalienhändler im Saargcbiet (Sitz Saarbrücken) zu beziehen, ?ersonalnaclrrickten. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — In Basel starb Prof. vr. E. S. Faust, etu bekannter Pharmakologe; in Riga im Alter von 62 Jahren Or. Ernst Felsberg, Pro fessor der Philologie; in Warschau der Professor für Zivilprozeß wesen Franz Taver Fiertch, 68jährig; in Halle a. S. im Alter von 83 Jahren Geheimrat vr. Fries, Professor der Pädagogik und langjähriger Leiter der Franckeschen Stiftungen; in Leip zig im 65. Jahre Professor Friedrich Hayn, bekannter Obser vator und selenographischer Fachgelehrter; in Bozen im Alter von 73 Jahren Professor vr. Josef Hepperger, ebenfalls Astronom und ehemals Direktor der Wiener Sternwarte; in Kiew der Kliniker Prof. vr. Theodor Janowski im Alter von 68 Jahren; in Tübingen Prof. Dr. Gustav v. Schleich, bekannter Ophthal mologe; in Dresden 73jährig die Vorkämpferin der Frauenbewegung Marie Stritt; in Darmstadt Professor vr. Karl Wirtz, Herausgeber von radiotechntschen Schriften, im 67. Lebensjahre. Druck: E. H c d r t ch N a ch'f. Sümtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schriftleitnng ».Expedition: Lcipz^E 1, Gerichtsweg 26 (Bu^ha'ndlerhauS», Pvstschltcbf^274/76. 1088
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