Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-10-02
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1928
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19281002
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192810026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19281002
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
- Monat1928-10
- Tag1928-10-02
- Monat1928-10
- Jahr1928
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 230, 2, Oktober 1928, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn.Buchhanbel. Wie wandeln sic den Rhein entlang Mitandcr unterm Rcbenhangl Paulinchcn spricht: »O Gustav schau', Bedingt nur bin ich Deine Frau, Gewissermaßen nur a conck Bin ich von Deiner Huld besonnt.» Doch Gustav spricht: »Mein liebes Kind, Ich disponier' Dich immer blind.» »Du Schäker, treib' mit mir kein Spiel, Bedenk', ich opfere Dir Viels Du weißt, das weibliche Geschlecht Legt Wert aufs tiberstimmungsrecht. Drei Jahre leiste ich Verzicht, Galant sein ist des Gatten Pflicht. Ich gab Dir doch wahrhastig viel, Ich gab Dir ein Drei-Jahrc-Ziei.» »In meinem Glück wird mir oft bang, Drei Jahre sind an sich nicht lang. Sag' an, sag' an. Du Trauter mein, Wirst Du auch immer treu mir sein? Dein Hang zu dem Direki-Berkehr, Ter macht mir oft das Herz so schwer.» Doch Gustav: »Ja, der Hang sitzt tief, Weil ich so schrecklich produktiv.» »Ja, darum, Gustav, sag' einmal, Schwankst Du wohl auch in der Moral? Soll unsre Wirtschaft wohl gedeih'n, Muß doch Moral der Grundstein sein.» »Paulinchen,» vr. Gustav spricht, »Hierin bin kompetent ich nicht, Ais Kenner gilt hier durch und durch Mein Freund, der De. Oidenbourg.« »Paulinchen, da wir grad' dabei, Auch Du bist nicht ganz fehlerfrei, Ich sülchte auch für unser Glück, Dein Köpfchen ist oft gar so dick — —» Paulinchen untcrbrach ihn süß: »Ich bin doch stets sür Kompromiß. Nächst Dir ist mehr dickschädelig Mein dickster Freund, der Diederich.» »Durch Dich nur bin ich, was ich bin, Wärst Du nicht, hätt' ich keinen Sinn, Nu» sage mir, Geliebter mein, Kannst Du auch ohne mich nicht sein?» Da sah er sie so eigen an: »Ich dacht' es wohl so dann und wann. Doch immer wieder an der Tür Zog's mich, Paulinchen, doch zu Dir.« So simpclien sie weiter sack), Dann nahm sie auf ein Rcbcndach, Zu einem holden Stelldichein, Die Stunde mög' gesegnet sein. Daß unsres Röders schöne Saat Erblüh' zu erntereicher Tat, Daß diese Stunde nicht verweht. Und schon in feste Rechnung geht. H. F. Bei dem Besuch der Pressa in Köln am Montag gab der Kreisverein Rheinland-Westfalen mittags ein Frühstück, bei dem Herr vr. Schöningh die Teilnehmer herzlich willkommen hieß. Vorher hatte Herr vr. Esch namens der Prefsa-Leitung den Buchhandel begrüßt. Abends veranstaltete die Leitung der Pressa im Großen Saal des Messehoss einen Empfangsabcnd. Bürgermeister vr. Meerseld begrüßte die Gäste herzlich im Namen des Präsidiums der Pressa, der Stadt Köln und des Oberbürgermeisters vr. Adenauer. Daß der Börsenverein auch Zeit gefunden habe, nach Köln zu kommen, um die Pressa zu besuchen, dafür sei man ihm in Köln von Herzen dankbar. Der Redner erinnerte an die Zusammenarbeit von Verlegern und Journalisten beim Aufbau der Pressa, an die unmittelbaren Beziehungen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zur Ausstellung. Der Buchhandel habe ungewöhnlich wichtige Auf gaben. Kulturell sei er von größter Bedeutung, vr. Meerfeld 1084 sprach den Wunsch aus, daß der Buchhandel sich von seiner Krise recht bald erholen möge zum Besten des deutschen Geistes lebens. Er hob sein Glas auf das Wohl des Buchhandels, vr. Oldenbourg als stellvertretender Vorsteher des Börsenver eins dankte der Stadt Köln für die Gastfreundschaft. Es sei ein Vorzug des Rheinlands, führte er u. a. aus, daß es Natur schönheit und große Wirklichkeitsnähe glücklich miteinander ver einige. Es sei eine Verwandtschaft zwischen Köln und dem Buchhandel festzustellen, da beide den Mut hätten, die Wirklich keit zu bejahen. Er glaube, daß Köln diese Wirklichkeitsnahe behalten werde und dabei den hohen idealen Sinn nicht vergesse. Er wünschte weiter, daß die herrlichen Ausstellungsbauten noch oft mit flutendem Leben erfüllt würden, daß die Pressa nicht nur ein vorübergehender Meteor sei, sondern ihr noch manche andre Ausstellung folgen möge. Der Börsenverein wisse es zu schätzen, was es bedeute, wenn eine große Stadt eine Zentrale geistigen Lebens fei. Er wünschte der Stadt Köln eine gedeihliche Weiter entwicklung und leerte sein Glas auf das Wohl der Stadt, dem die Versammlung freudig folgte. Im weiteren Verlaus des Abends erinnerte Herr Alberti (Drei Masten Verlag, München) an die Donaufahrt vor zwei Jahren. Ihm dankte namens der Österreicher Herr Direktor Rudolf Bayer. Am Vormittag hatte der Vorstand des Börsenvereins in Begleitung der Herren vr. Schöningh und Brokers am Grabe Paul Stuermers einen Kranz niedergelegt, wobei Herr Paul Nitschmann dem Dahingegangenen herzliche Worte des Ge denkens gewidmet hatte. Unter dem Eindruck der Tage am Rhein sind uns noch folgende Zeilen zugegangen: Vorüber sind die eindrucksreichen Tage der Herbstvcr- sammlung des Börsenvereins am Rhein, und der gewohnte Alltag macht in erhöhtem Maße seine Ansprüche gegen jeden der Teilnehmer wieder geltend. Rückschauend stellen wir fest, welchen Gewinn wir von der Tagung davongetragen haben: sei es das stolze Bewußtsein der Zugehörigkeit zu einer kraft vollen Organisation, die trotz innerer Spannungen ihre Ge schlossenheit und Notwendigkeit aufs neue bewiesen hat, sei es die Anbahnung oder Vertiefung wertvoller kollegialer Be ziehungen, sei es endlich, daß die Vielheit der Fragen und Anregungen, welche Vorträge und Aussprachen boten, forl- wirken und weiterleben. Durch die Ausspannung erfrischt, stellen sich die Teilnehmer wieder in die Arbeit um den Kampf nicht nur um die Fristung ihrer persönlichen Existenz, sondern auch der großen kulturellen Aufgaben, die uns Buchhändler alle vereint. Es mag sein, daß diese Gedantengänge den reichsdeutschen Kollegen zu bekannt sind, um eines Hinweises zu bedürfen. Uns Auslanddeutschcn sind sie von größter Be deutung. Täglich sind wir in der Lage, für unser Volkstum einzutreten, unser Beruf ist uns noch weniger Selbstzweck als unseren Kollegen im Reich, noch mehr Dienst an einer Idee, der Kultur, darüber hinaus Dienst an unserem Volks tum. Wir kennen unsere Aufgabe und sehen in ihr unsere Daseinsberechtigung. Daher soll die Besriedigung unserer Wünsche nicht unseren persönlichen Interessen zugute kommen, sondern in erster Linie der Idee, die wir vertreten. Wir wissen es, je geschlossener und kraftvoller unsere berufsständische Organisation, desto wirksamer auch die Mittel, die ihr zur Erreichung als notwendig erkannter Ziele zu Gebote stehen. Wir begrüßen es, daß an der Spitze des Börsenvereins Männer stehen, die das Gebot der Stunde erkannt und es verstanden haben, ihm neue Lebenskraft und Festigkeit zu geben. Wir wissen seine Zukunft in ihren Händen gut aufgehoben. In Königswinter fanden wir beim Vorstande und bei Kollegen viel Verständnis für unsere Lage und Aufgaben. Daß sich dieses Verständnis weiter vertiefe und unser gemeinsames Wollen von Erfolg gekrönt werde — das sind die Wünsche, mit denen wir an unsere Arbeit zurückkehren. Reval (Estland). vr. Bernd Ströhm.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder