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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1936
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- 1936-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1936
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Nummer 101, 2. Mai 1936 rung der buchhändlerischen Ordnungen als auch auf das Erfor dernis an Eignung für die Werbungs- und Beratungsaufgaben, die gerade der Auslandsvertrieb deutschen Schrifttums stellt. 3. Fachschast Zwischenhandel. Der Zwischenhandel war bemüht, auch den gesteigerten An forderungen des Jahres 1835 insbesondere an den Verkehr über Leipzig zu entsprechen. Auch die stärksten Belastungen während des Schulbuchgeschäfts und besonders während des lebhaften Weih nachtsgeschäfts konnten mit Hilfe der Organisation des »Empfoh lenen Verkehrs» reibungslos zur Zufriedenheit der auswärtigen Kommittenten erfüllt werden. Der gesteigerte Warenverkehr führte zu einer vermehrten geldlichen Inanspruchnahme der Kommis sionäre. Die vom Börsenverein der Deutschen Buchhändler ge meinsam mit den Kommissionären durchgeführte Kredithilfe konnte in einigen Fällen segensreich wirken. Die Fragen der Buchausfuhr haben den Zwischenbuchhandel im vergangenen Jahre besonders lebhaft beschäftigt. Zahlenmäßig läßt sich das Ergebnis dieser Bemühungen noch nicht übersehen. Die mit der Neuregelung der Buchaussuhr verbundene Mehr belastung an Arbeit ist aber sehr groß. Ganz besonders gilt dies von den Anforderungen der Devisenstellen und der Reichsbank. Auch devisenrechiliche und sonstige Formalitäten bei der Buch einfuhr belasten den Buchhandel stark, da der buchhändlerische Verkehr ein ausgesprochener Kleinverkehr ist. Er setzt sich aus vielen einzelnen Lieferungen mit zum Teil sehr niedrigen Rech nungsbeträgen zusammen. Aus diesem Grunde kann er nicht in gleicher Weise mit Kontrollmaßnahmen, Schreibwerk und Stati stiken belastet werden, wie die Geschäftszweige, die hochwertige Waren wie beispielsweise Maschinen ausführen. Wenn auch die Überwachungsstelle für Papier in Berlin bisher der besonderen Lage der buchhändlerischen Importeure in dankenswerter Weise Rechnung zu tragen versucht hat, so sind doch noch manche Wünsche des Buchhandels offen geblieben, der in erheblichem Maße Devi senbringer ist. Die Aufrechterhaltung der Ausfuhr, an der der Zwischenhandel tatkräftig mitarbeitet, ist aber nur möglich, wenn auch der Einfuhr keine unüberwindlichen Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. Insbesondere sollte den einzelnen Export firmen eine je nach den Bedürfnissen der einzelnen Firma Ange schnittene Tauschgenehmigung zur Verrechnung von Ausfuhr- und Einfuhrgeschäften, die sich meist aus vielen kleinen Einzelposten zusammensetzen, zugestanden werden. Über den Großbuchhandel ist zu berichten, daß sich die Woche des Deutschen Buches auch für ihn insofern vorteilhaft aus gewirkt hat, als die buchhändlerischen Klein- und Nebenbetriebe während dieser Zeit erhöhten Bedarf von Büchern in jeder Form anforderten. Der Absatz im Großantiguariat dagegen ist zurückgegangen, da die Sortiments-Antiquariats-Buchhandlungen nicht mehr auf nahmefähig sind. 4. Fachschast Leihbücherei. Die Entwicklung des Leihbüchereiwesens im abgelaufenen Ge schäftsjahr kann als günstig bezeichnet werden. Die Organisation im Rahmen des Bundes wurde straffer ausgebaut. Zahlreiche bisher nicht erfaßte Leihbüchereien namentlich in abgelegenen Orten der Provinz wurden erfaßt und in den ständischen Aufbau eingeordnet. Zur Betreuung der Leih büchereien, die einschließlich der lediglich listenmäßig erfaßten Unternehmungen auf 7175 Betriebe angewachsen sind, stehen dem Bund und der Fachschaftsleitung 23 Gausachschaftsberater und 285 Ortsfachschaftsberater zur Verfügung. Auf kulturellem Gebiet ist besonders die Ausmerzung unerwünschten Schrifttums zu er wähnen. Bon der Beratungsstelle (Überwachungsstelle) für das Leihbüchereiwesen wurden bisher etwa 8408 Listen geprüft. Dabei ist der Zugang von Bücherlisten noch nicht abgeschlossen. Die be anstandeten Bücher wurden den Ablieferungsstellen ausgeliefert. Beachtlich ist die Wandlung des Gesichts der Leihbüchereien. Sowohl durch die Ausscheidung unerwünschten Schrifttums als auch durch die unermüdliche Schulungsarbeit wurde das Leih büchereigewerbe zu einem beachtlichen Faktor in der Ausbildungs- arbcit, wenn auch selbstverständlich das erstrebte Ziel noch nicht ganz erreicht ist. Als besonders wertvoll für die erzieherische Lei tung auf die Leihbüchereibcsitzer haben sich die regelmäßigen Mo natsversammlungen und sonstigen Veranstaltungen der Fachschaft erwiesen. Im Berichtsjahr wurde auch die Grundlage für eine gleichmäßige Berufsausbildung durch planmäßige Vorträge ge schaffen, die den einzelnen Arbeitsgemeinschaften in Vervielfälti gungen zur Verfügung gestellt wurden. Auf dieser Basis soll nun weiter gebaut werden. Erfreulich ist, daß sich die Eingliederung der Leihbüchereien in den berufsständischen Aufbau und die Hebung des Kulturniveaus auch wirtschaftlich günstig ausgewirkt hat. Auch die von der Reichsschrifttumslammer geschützte Mindest- leihgebühren-Ordnung hat zur wirtschaftlichen Gesundung des Leihbüchereiberufs beigetragen. Wenn sich genaue Zahlen auch noch nicht nennen lassen, so ist die Steigerung des Leihbücherei- Umsatzes nach den Ermittlungen doch als recht erheblich anzusehen. 5. Fachschast Buchverlrctcr. Für die Fachschast Buchvertreter, die ursprünglich als Arbeits gemeinschaft Deutscher Buchvertreter in der Reichsschrifttums kammer errichtet wurde, bedeutete das vergangene Jahr die Voll endung ihres Ausbaues und ihrer Organisation im Rahmen des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler. Sie ist mit den gebietsmäßigen Gliederungen fest durch ihre Gausachschaftsberater verankert, die dem Gaubeirat der einzelnen Gaue des Bundes angehören und ehrenamtlich eine erhebliche Arbeit im Gebiete des Gaues zu leisten haben. Daneben bleibt der Fachschaft selbst zur Erfüllung ihrer Auf gaben für das gesamte Reich ein großes Aufgabengebiet. Eine der ersten Aufgaben war die Säuberung des Berufsstandes von unge eigneten Elementen, die nicht in die Fachschaft hineingehören, eine Aufgabe, die jetzt im wesentlichen als abgeschlossen angesehen wer den kann. Wie wichtig die genaue Prüfung der Unterlagen bei dem An- meldeversahren zur Fachschaft ist, geht aus der Tatsache hervor, daß von 816 Anmeldungen, die seit Beginn des neuen Jahres durch den Reisebuchhandel der Fachschaft zugelcitct wurden, nur 405, also 50°/° auf Grund ordnungsmäßiger Unterlagen einen vorläufigen Ausweis erhalten konnten. Die wenigen hier angeführten Zahlen sollen nicht als totes Zahlenmaterial aufgeführt werden, sie sollen einen Beweis dafür erbringen, daß es der Fachschast Ernst damit ist, in ihren Reihen keine Vertreter mehr zu dulden, die das Buch lediglich als Han delsware wie in der Zeit des liberalistischen Regimes ansehen. Durch die Mitarbeit in der Beobachtungsstelle für den Reise buchhandel ist der Fachschast Gelegenheit gegeben, ihre Erfah rungen auf dem Gebiete des Vertriebs der sogenannten Reise vertriebsobjekte zur Sprache zu bringen. Trotz der Säuberung des Berufsstandes ist der Wechsel unter den Buchvertretern noch immer recht groß. Ursache ist in erster Linie die nicht genügend gesicherte wirtschaftliche Existenz der An gehörigen beider Fachgruppen. Bisher ist es noch nicht gelungen, eine wirtschaftliche Grundlage zu schaffen, aus der sich der Buch vertreter eine sichere Existenz aufbauen kann. Es wird Aufgabe des Bundes sein, die noch vorhandenen Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen. Gerade weil der Reisebuchhandel im Hinblick auf die Gesamtumsatzzahlen des ganzen Buchhandels einen erheb lichen Faktor darstellt, der aus dem Buchhandel nicht wegzudenken ist, wäre eine baldige Stabilisierung der wirtschaftlichen Grund lagen der Buchvertreter, die oft Pionierarbeit auf dem Gebiet der Buchwerbung leisten müssen, sehr am Platze, beträgt doch der Um satz eines gut eingearbeiteten Buchvertreters nach statistischen Zah len soviel wie der eines mittleren Sortimentes. Ein erster Versuch zur Festlegung der Arbeitsbedingungen ist der von der Reichsschrifttumskammer in der amtlichen Bekannt machung Nr. 92 vom 13. September 1935 veröffentlichte Buch- vertreter-Normalvertrag (Börsenblatt Nr. 222 von 1935). Die Herbsttagung des Bundes im vergangenen Jahre in Weimar, wo die Mitglieder der Fachschaft zum ersten Male in 401
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