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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1936
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- 1936-05-26
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1936
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- Deutsch
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Am 22. März starb plötzlich C. E. S. Chambers, der Leiter der bekannten Vcrlagsfirma R. Chambers Ltd. in Edinburgh im 77. Lebens jahr. Er war der Enkel von Robert Chambers, dem Gründer von »Chambers Journal« und dem Freund Sir Walter Scotts. Bereits 1928 konnte der Verstorbene auf eine fünfzigjährige Tätigkeit in der Firma zurückblicken: seit 1888, dem Tode seines Vaters, leitete er das »Chambers Journal«, das 1932 die Feier des hundertjährigen Bestehens begehen konnte. C. E. S. Chambers war nicht nur Ver leger, sondern auch ein bekannter Sammler von Büchern. Er ver öffentlichte eine Bibliographie von I. Leech, dem bekannten Zeichner des »Punch«, und gab Briefe von Sir Walter Scott und CH. K. Sharpe sowie auch die Gedichte seines Großvaters heraus. Frankreich Nach Vereinbarung der maßgebenden Stellen der Schriftsteller, der Verleger und der Sortimenter findet vom 6. bis 13. Juni in ganz Frankreich die diesjährige Woche des Buches statt. Wie jedes Jahr wird bei einem Bücherkauf von 20 Frcs. an eine Buchgabe verabreicht. Für 1936 hat man dazu eine Auswahl aus dem modernen Schrifttum gewählt. Die Beiträge erscheinen ohne Angabe der Namen der Verfasser, die in einem Wettbewerb festgestellt werden sollen. Für die richtige Lösung, d. h. Angabe der Verfasser und des Werkes, aus dem die Stellen entnommen sind, sind viele Preise ausgesetzt. Die flämische Buchhändlerzeitung vermeldet mit Genugtuung, daß die Herren E. De Bock und M. De Meyer, Schatzmeister bzw. Zweiter Vorsitzender der »Vereenii^inZ ter dsvorckerinß van ket vlaam8ek« t>oslrxv626ir« (Vereinigung zur Förderung des flämischen Buchwesens), zum Ersten bzw. zum stellvertretenden Vorsitzenden der Kunstbuch abteilung der Pariser Weltausstellung 1937 gewählt worden sind. Italien Das diesjährige »Fest der Bücher« findet nur in Nom und in Mailand statt. Veranstalter dieses Festes ist wie bisher die »^.lleanra cksl I_,ibro«. Im »Ciornale ckella lübrei-ia« vom 25. April 1936 ist der Wortlaut eines italienischen Gesetzentwurfs veröffentlicht, laut dem sämtliche Urheberrechtsfragen dem Mnistero per la 8tampa s 1a propazancka unterstellt werden. Somit übernimmt das italienische Presse- und Propaganda-Ministerium sämtliche mit dem Urheber recht in Verbindung stehenden Obliegenheiten, für die bisher andere staatliche Verwaltungsstellen zuständig waren. Auch die Überwachung der »8ooietä Italiana cke^Ii autori tzck vckitori« ist dem Presse- und Propaganda-Ministerium übertragen worden. Durch Veröffentlichung in der »Oarstta Ükkiviale« vom 27. März 1936 ist diese Verordnung in Kraft getreten und wird durch Vorlage im italienischen Parlament zum Gesetz erhoben werden. Inden italienischen Zeitungen und Fachzeitschriften ist ein kürzlich getroffener Gerichtsentscheid eifrigst besprochen worden. Den Anlaß gab ein von einem Universitätsprofessor vor einigen Jahren heraus gegebenes und von einem namhaften Verlag in Padua veröffentlichtes Lehrbuch für den Gebrauch von Studenten. Einige Zeit nach dem Er scheinen wurde festgestellt, daß Text und Abbildungen dieses Lehr buches nichts anderes als wortgetreue Abschrift bzw. Abdruck aus einem berühmten umfangreichen Werke des Professor Alfredo Galassini waren. Das daraufhin angestrengte Verfahren bestätigte dies, und das Turiner Gericht verfügte die Vernichtung der Exemplare, während der Verlag die Kosten tragen und Schadenersatz leisten mußte. — Das Berufungsgericht bestätigte das im ersten Verfahren gefällte Urteil unter Hinweis auf die Verantwortung und Pflichten des Verlegers bei Übernahme eines Werkes. Die von dem italienischen Berufungs gericht zu der Urteilsbestätigung gegebene Erklärung enthält folgende wesentliche Bestandteile: Mit Rücksicht auf den eigenen Ruf eines ge wissenhaft geleiteten Unternehmens muß sich der Verleger überzeugen, ob, wie in diesem Fall, ein wissenschaftliches Werk, das zum Verlag angebotcn wird, nicht »ein unnützes und sogar schädliches Doppel« (un inutil« v an2i noeivo ckupUeato) auf dem Büchermarkt darstellt. Die Berufung des Verlegers auf die Eigenschaft des Herausgebers als Universitätsprofessor wird vom Gericht nicht anerkannt, und zwar besonders deswegen nicht, weil die Honoraransprüchc des Universitäts- Professors im vorliegenden Fall so niedrig waren, daß — nach An sicht des Gerichts — der Verlag hätte stutzig werden und über die Herkunft der Abhandlungen Verdacht schöpfen müssen. — Vom Stand punkt des Verlegers — und den vertritt zweifellos in erster Linie das »Oivrnale ckella I^ibreria«, wird darauf verwiesen, daß diese Fragen der Verantwortung des Verlegers von den maßgebenden Stellen wiederholt besprochen und die Verlagsunternehmen immer wieder zur Vorsicht gemahnt worden sind. Die Zeitschrift bedauert jedoch, daß das Gericht über die Nachprüfpflichten des Verlegers nicht genauere Grenzen gezogen hat. 474 Laut dem vom »6iorna1s ckeUa UbreriL« in Nr. 14 veröffent lichten Bericht wurden für den literarischen Wettbewerb der XI. Olympiade in Berlin 1936 folgende italienische Werke ausgcwählt: Bosinco, »?rokiU arLurni« (blaue Profile) von Bruno Fattori, »8ette ?ov8ie« (sieben Gedichte) von Lina Galli; d) Erzählungen: »Osoeiaton «i nsse«« (Jäger wird man geboren) von Eugenio Barison, »Cereki« (Kreise) von Franco Ciampitti, »I«, suo packre« (Ich, sein Vater) von Alba de Ccspedes. Von den dem italienischen Richter vorgelcgten Schauspielen gelangt keins zur Teilnahme am Wettbewerb. Das »Oiornal« ckelüa I^ibreris« veröffentlicht in Nr. 14 den Wortlaut des Gesetzes vom 28. März 1936, nach dem den italienischen Botschaften und Gesandtschaften im Ausland Pressevertreter zugcteilt werden sollen. In vierzehn Artikeln sind die Richtlinien enthalten, nach denen die Berufung dieser Gesandtschaftsprcsscvertreter vor- genommcn wird. Der Nachweis einer mehrjährigen schriftstellerischen Tätigkeit und die Beherrschung von mindestens zwei fremden Sprachen wird zur Voraussetzung gemacht. Auch bezüglich der Vorbildung sind bestimmte wissenschaftliche Grade vorgeschricben. Die Aufgabe der Pressevertreter im nichtitalienischcn Ausland ist die Betätigung und die Wahrung der Belange auf dem gleichen Gebiet, das vom italieni schen Presse- und Propaganda-Ministerium betreut wird. Niederlande In Nr. 11 des »Bockvcrkooper«, der Fachzeitschrift des nieder ländischen Buchhändlervcrbandes, ist die Mitgliederliste enthalten. Uber 300 Buchhändler aus insgesamt 83 Städten und Ortschaften der Nieder lande werden namentlich ausgeführt. Den Namen der Buchhändler in größeren Städten sind die Anschriften, Straße und Hausnummer beigefügt. In Amsterdam allein beläuft sich die Zahl der dem Ver band angeschlossenen Buchhändler auf 46. Anläßlich der Buchwoche in Rotterdam ist unter Mitwirkung von sicben...idzwanzig Buchhändlern ein Preisausschreiben veranstaltet worden. 2700 Fragebogen, enthaltend eine Liste mit 27 Titeln älterer Werke der niederländischen schönen Literatur, sind an die Öffentlichkeit verteilt worden. Unter dem Leitsatz »Kennen Sie unsere alten Freunde noch?« wurde die Aufgabe gestellt, buchkundlichc bzw. inhaltliche An gaben über mindestens zwanzig von den siebcnundzwanzig ansge führten Büchern zu machen. Von den 644 ausgefüllt eingcsandlen Fragebogen enthielt die Mehrzahl Angaben über sämtliche 27 Werke. Als Preise gelangten Bücher zur Verteilung. Die Zeitschrift »De Bockvcrkooper« vermerkt hierzu in Nr. 12 vom 25. April, daß das Ergebnis den gewünschten Beweis erbracht hat: die älteren Bücher sind noch nicht vergessen! Polen Nach dem Jahresbericht des Polnischen Buchhändlervcrbandes verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Sortimcntsbuchhändler im Jahre 1935 weiter. Diese Verschlechterung begann schon vor sieben Jahren. Der Umsatz nahm, verglichen mit 1934, um 18 v. H. ab. Wie schon 1934, so entsprachen auch 1935 die Schulbücher- und die Weih nachtssaison nicht den auf sie gesetzten Erwartungen. Die Schulbücher saison blieb in bezug auf den Umsatz um 7 v. H. hinter der von 1934 zurück. Dieser Rückgang erklärt sich durch die vom Unterrichtsmini sterium festgesetzten sehr niedrigen Preise neuer Schulbücher, die in den Volksschulen und Gymnasien cingeführt wurden. Die Wcihnachts- saison enttäuschte vollkommen, selbst Kinderbücher und Jugcndschristcn, deren Preise von den polnischen Verlegern herabgesetzt und der ver minderten Zahlungsfähigkeit der Kundschaft angepaßt wurden, fanden nur geringen Absatz. Die Umsätze der Buchhandlungen waren im De zember so klein, wie nie zuvor in diesem Monat. 1933 erschienen auf dem polnischen Büchermarkt 501 Übersetzungen, 1934: 570; die statistischen Zahlen für 1935 liegen noch nicht voll ständig vor, doch steht bereits fest, daß in den ersten neun Monaten nur 413 Übersetzungen erschienen sind. Die Ausfuhr von Büchern aus Polen war stets sehr unbedeutend und erfuhr im Berichtsjahr einen weiteren Rückgang wegen der schlechten Wirtschaftslage der Auslandpolen. — Die Zahlungsfähigkeit der polnischen Kundschaft war bis zum Oktober verhältnismäßig gut, in den letzten zwei Mo naten des Jahres verschlechterte sie sich stark. Der Polnische Buchhändlcrvcrband zählte IlM: 1150, 1927: 1157, 1928: 1087, 1929: 1092, 1930: 1095, 1931: IlwO, 1932: 1054, 1933: 966, 1934: 907, 1935: 911 Mitglieder. 1931 schieden 65, 1932: 106, 1933: 142, 1934: 132 und 1935: 81 Mitglieder aus, und zwar infolge L.guidation der Firma oder, sofern es Kauflcute waren, die anch nebenbei Bücher verkauften, wegen Aufgabe des Buchvcrkaufs 1931:
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