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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1898
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- Deutsch
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24, 31. Januar 1898. Nichtamtlicher Teil. 805 setzung*) als eine sehr wichtige Veröffentlichung zu betrachten, aus der mit Genehmigung des Herrn Verlegers der Abschnitt über Buch-, Stein- und Zinkdruckerei, zusammengestellt von Sobko und Tripalitow, hier zum Abdruck kommen möge: Die Buchdruckerei entstand in Rußland hundert Jahre nach ihrer Erfindung in Westeuropa Der erste russische Druckhof existierte in Moskau nur zehn Jahre, von 1553 bis 1563; die Buchdruckerei mußte infolge des Widerstandes der gewerbsmäßigen Schreiber von Moskau sich nach den Peri- pherieen des Landes zurückziehen. So entstanden die ersten Buchdruckereien: in Sabludowa 1569, Lemberg «574, Wilna 1575 und Ostrog 1580. Am Ende des sechzehnten Jahr hunderts kehrte die Buchdruckerei nach Moskau zurück. Im Laufe des siebzehnten Jahrhunderts wurden in manchen russischen Städten Buchdruckereien ins Leben gerufen, so in Jewje 1611, Mohilew 1616, Kiew 1617, Kutein 1630, Tschcrnigow 1646 u. s. w, hauptsächlich bei den Klöstern und unter ihrem Schutz. Die erste Buchdruckerei in St. Peters burg wurde auf Befehl Peters des Großen 1710 errichtet. Die folgenden Buchdruckereien in den Hauptstädten ge hörten den staatlichen Instituten; erst unter Katharina It. begann man in Rußland die Errichtung von privaten Buchdruckereien zu gestatten. Nach den Hauptstädten ent standen private Buchdruckereien auch in anderen Städten, so in Odessa, Kasan 1774, Riga 1784, Woronesh 1783, Kaluga, Jaroslaw 1785, Tambow 1786, Tobolsk, Nikolajew 1789, Tula 1790, Koslow 1791, Kursk, Nischni-Nowgorod 1792, Kostroma 1793, Smolensk, Charkow 1795, Wladimir, Shi- tomir 1798 u. s. w. Das Papier, auf das die russischen Bücher gedruckt wurden, war entweder französisches, polnisches oder hollän disches, bis dann in Rußland selbst Papierfabriken ent standen sind. Von dem Wachstum der Buchdruckerkunst, wenigstens in St. Petersburg, zeugt die Thatsache, daß in den letzten dreißig Jahren die Zahl der Buchdruckereien dort von 7 7 auf 157, die Zahl der lithographischen Anstalten von 93 auf 137 ge stiegen ist, während die Zahl der metallographischen Anstalten und Schriftgießereien unverändert geblieben ist (4 und 12); endlich hat sich auch die Zahl der photottzpischen und zinko- graphischen Anstalten von 5 auf 11 vermehrt Für die andern Städte sind die Daten noch nicht vorhanden. Im Jahre 1870 zählte Rußland 309 periodische Er scheinungen, im Jahre 1880: 435, im Jahre 1895: 505, außer den Gouvernements- und Eparchialnachrichten. Da nun die meisten periodischen Erscheinungen gegenwärtig mehr ver breitet sind als in früheren Jahren, so muß man einen Fortschritt auf dem Gebiete des Verlagshandels annehmen. Annähernde Daten über den Fortschritt des Buchdrucks und Verlagshandels in Rußland sind folgende: im Jahre 1810 waren in Rußland 75 Buchdruckereien, im Jahre 1855: 96, im Jahre 1864: 191. Im Jahre 182a erschienen in Rußland 583 Werke, im Jahre 1864: 1836 Werke in 16 382, im Jahre 1887: 5442 in 18 540 390 Exemplaren, im Jahre 1d93: 7782 Werke in 27 224 903 Exemplaren Dazu haben mehrere Buchdruckereien einen überaus großen Umsang erreicht. Die Technik der russischen Buchdruckerkunst vervoll kommnet sich immer mehr, wobei auf die Einführung und Verbreitung der Rotationsmaschinen in letzter Zeit hinzu weisen ist. In Rußland ist in den letzten Jahren von N. I. Orlow eine besondere Maschine erfunden worden, um *) Die Produktivkräfte Rußlands. Zusammengestellt im Kaiser!. Russischen Finanzministerium unter der Retraktion von W. I. KowalewSki, Direktor des Departements für Handel u. Manufaktur. Deutsche autorisierte Ausgabe. Leipzig, Otto Wigand. Brosch. ^ 12.—. FiUchmdsechzigsler Jahrgang. mittels eines Stereotyps auf einmal einen bestimmten Ab druck von mehreren Tönen oder Farben zu erzielen. Diese Maschine ist im Besitz der Expedition zur Herstellung von Staatspapieren und wird beim Druck der Zehnrubeischeine der Emission 1894 in Anwendung gebracht. Die gesamten für den Buchdruck notwendigen Maschinen und Utensilien werden aus dem Auslande, namentlich aus Deutschland, eingeführt. Die Fabriken von Goldberg in St. Petersburg und von Albert L Co. in Warschau sind die einzigen zwei Fabriken in Rußland, die Druckmaschinen Her stellen. Durch die Gründung von Schulen, Ausstellungen und Vereinen suchen die russischen Buchdrucker die Buch druckerei in Rußland weiter zu fördern und zu entwickeln. Kleine Mitteilungen. Das österreichisch-ungarische Hof- und Staatshand buch. — Im Verlage der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien ist in den letzten Tagen das Hos- und Staatshandvuch der öster reichisch.ungarischen Monarchie für das Jahr 1898 erschienen. Die amtliche Wiener Zeitung sagt darüber: -Das Erscheinen dieses großen und nach verläßlichen Quellen bearbeitelen Nachschlagewerkes hatte sich diesmal verzögert, weil man die Veränderungen, die mit Jahresfchluß in zahlreichen Aemtern vorgingen, noch berücksichtigen wollte. Insbesondere haben das neue österreichische Kabinett und die Vermehrungen und Veränderungen, die durch die Einführung der neuen Civilprozeß-Ordnung und die Steuerreform bei den betreffenden Behörden oorgenommen wurden, Aufnahme gesunden. Desgleichen wurde auch auf alle in der letzten Zeit des ab gelaufenen Jahres vorgekommenen Veränderungen bei den Landesverwaltungen, kirchlichen Behörden, sowie auf alle übrigen Personal-Vorkommnisse Rücksicht genommen. Die Erweiterungen bei den einzelnen Ministerien und Behörden, insbesondere bei dem Abschnitte -k. und k. Heer- wurden aus das genaueste durch- gesührt. So finden wir beim Obersthosmeisterstade das Departe ment für Reise- und Uniformierungs-Angelegenheiten und die Kasse der Hostheater, beim k. unü k Heer die Vervollständigung des Personals des Obersten Militär-Gerichtshofes, die Neuaufnahme des Gsniestabes, die Anführung sämtlicher Regimenter in leicht über sichtlicher Tabellensorm rc, beim Ministerium des Innern die allgemeinen Untersuchungs-Anstalten für Lebensmittel u. s. w., beiui Handelsministerium das General-Kommissariat für die im Jahre 1900 stattfindende Weltausstellung in Paris; beim Eisen bahnministerium den neu organisierten Staacseisenbahnrat, sowie die Neueinführungen bei den übrigen Ministerien detailliert ange geben. Ebenso sind die bei den Behörden in den Ländern der ungarischen Krone neu oorgenommenen Ergänzungen und Ver änderungen im Status genau verzeichnet. - In Oesterreich verboten. — Im Amtsblatt der Wiener Zeitung wird folgendes Erkenntnis veröffentlicht: -Da« k. k. Landes gericht Wien als Preßgericht hat auf Antrag der k. k. Staats anwaltschaft erkannt, daß der Inhalt der Druckschrift: -Die volle Wahrheit über den Tod des Kronprinzen Rudolf von Oesterreich- oon Ernst Edlen von der Planitz, Berlin, Verlag von A. Piehler L Co. 24. Auflage, zur Gänze das Verbrechen nach Z 61 Sr. G. begründe, und es wird nach Z 493 St. P. O. das Verbot der Weiterverbreitung dieser Druckschrift ausgesprochen, die von der k. k. Staatsanwaltschaft verfügte Beschlagnahme nach Z 489 St. P. O. bestätigt und nach Z 37 Pr. G. aus die Vernichtung der saisierten Exemplare erkannt. Wien am 21. Januar 1898.- Nachbildung einer alten Handschrift. — Eines der kost barsten Dokumente altserbischer Kunst wird, wie man der Beilage zur Allg. Ztg. schreibt, nächstens aus Veranlassung des Königs Alexander von Serbien veröffentlicht werden. Es rst das Faksimile eines Evangeliums, das die Mönche vom Berge Athos dem König als Geschenk darbrachten, als er ihnen seinerzeit einen Besuch in ihrem Kloster abstaltete. Das mit kostbaren Initialen und Ab bildungen geschmückte Evangelium wurde im zwölften Jahrhundert vom Prinzen MiroSlaw niedergeschrieben. Bemerkenswert lst, daß in dem herrlichen Buch ein Blatt fehlt; ein russischer Pope riß es heraus, und es wird seither in der kaiserlichen Bibliothek zu Kiew sorgsam verwahrt. Der Zar hat den König Alexanber bevoll mächtigt, eine Faksimile dieses einen Blattes abnehmen zu lassen, so daß die neue Ausgabe vollständig sein wird. Zur Lage der kleinen Geschäftsleute. — Aus Berlin schreibt man: -Eine Massenkündigung kleinerer Geschästslokale zum 1. April hat in verschiedenen Lüadtgegenden statlgefunüen. Wegen des schlechten Geschäftsganges in den Detailgeschäften, soweit 108
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