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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1898
- Strukturtyp
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- 1898-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1898
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- Deutsch
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sie nicht der Lebensmiltelbranche angehören, demgegenüber die teuren Mieispreise für offene Läden nahezu unerschwinglich sind, haben sich zahlreiche Geschäftsleute entschlossen, aus ihre Ladengeschäsle zu ver zichten. Sie werden, da sie der Konkurrenz der großen Waren bazare und Versandgeschäste, sowie dem von vielen Fabriken beiriede- nen direkten Verkauf ihrer Erzeugnisse an das Publikum nicht stand halten können, teils sich ganz vom Gcschästsleben zucückziehen, teils als Agenten, Kommissionäre, Reisende ihren Erwerb suchen. Namentlich sind es die Papier- und Galanteriewarengeschäste klei neren Umfanges, die in rhren Einnahmen immer mehr zurück gehen. Selbst den in der Nähe von Schulen gelegenen, früher als -Goldquellen- gepriesenen Papierhandlungen gelingt es kaum, auf ihre Kosten zu kommcn. Die Mehrzahl ihrer Waren ist in den Engrosgeschäflen schon zu demselben Pr-ise erhältlich, den sie ihren Lieferanten bezahlen müssen. Daß sie in solchen Umständen nicht bestehen können, erscheint sehr begreislich, zumal ihnen der Vertrieb aller sogenannten -Geschenkarlikel» durch die großen Bazare säst vollständig entrissen worden ist und sie dadurch ihren besten Ver dienst cingcbüßl haben.- Das Artistische Institut Orell Füßli inZürich.— Die -Zeilschr für Deutschlands Buchdrucker- bringt solgenoc Mitteilung: AiS eine Stätte des Fortschritts kann auch das große Züricher Haus, das Artistische Jnsluul Orell Füßli, bezeichnet werden, von dem uian im Deutschen Reiche wohc überall seine bestechend schönen und von ihm crjundencn Photochromieen, sonst aber auch selbst in graphischen Kreisen mehr immer näheres hinsichtlich seiner Bedeutung kennt. Einige darauf bezügliche Daten dürsten deshalb von all gemeinem Interesse sein. Außer drei Etablissements in der Schweiz mit ca. tOO Arbeitern besitzt es eine Buchüruckerer und lithographische Anstalt in Mailand unü eure bedeutende photographische Anstalt in Ei gland in der schönen Grajschafi Kents nach Amerika machte es seil langem sehr umsangrciche Geschäfte, da diese aber durch die hohen Zollsätze der Bankers s.hr beeinträchtigt zu werden drohten, so ent schloß sich das Züricher Mutterhaus zur Anlage euier Filiale >n den Vereinigten Slawen, unü zwar in dem für seine Zwecke am besten geeignet.n Michigan. Für 2o0 Arbeiter eingerichtet, ist die ameri kanische Pholoehrom-Lnslall seit Anjang Dezember des Vorjahres ur Betrieb, und es verdient als ein Beispiel von Buuleefixigkeit erwähnt zu werden, daß es zu ihrer Erbauung uno Einrichtung kaum wehr als dreieinhalb Monare bedurft hat. Was das heißen will, versteht zu schätzen, wer die inneie Einrichtung eines svichen ausgedehnten, für Phbtochromiezwccke bestimmten Baues kennt, der nicht, w.e für manche anbe.e Fabrik, nur aus Um fassungsmauern und l-eren Säten zu bestehen hat, sondern mit einem komplizierten System von Dampf- und Wasser,öhren, sow e den reischndenartigstcii Vorkehrungen, Glasdächern unü Glas wänden sür Eiz etung des testen Lichts u. s. w. zu versehen ist, was natürlich nicht von baucrleichlernocin Einflüsse sein kann. Die Firma Orell Fühlt hat damit ihren Wirkungskreis abermals sehr wesentlich erweitert. Versammlung deutscher Nalursorscher und Aerzte — Die Geschäftsführung der 70. Versammlung deutscher Ralursvrscher und Acrzle hat in Uedereinslimmung mit üem Ersten Vorsitzenden Waldiger m Berlin die Zeit der Versammlung in Düsseldorf aus die Woche vom 19. dis 25. September d. I. festgesetzt. Vom Holzschnitt. Unter dem Titel -Tizians Holzschnitte ist vor einiger Zeit cine Disseitation von Ur. Wilhelm Korn, einem Reffen des Her,,, Heinrich von Korn (in Firma Will). Goltl Korn) in Breslau erschienen, die sich mit einer Seite der Lhäligleil des glotzen Meisters üer oenezianlschen Malerschule besaßt, die aus- saUend-rwe se bis heute noch kerne eingehende Würdigung gefunden ym, nämlrcy mir seinem tzolzschnittwerk. Wenn sich letzteres rni Vergleich mit der Unzahl üer Gemälde Tizians auch in bescheidenen Grenzen hält, so dürfte sich die Zahl der echten Blatter Tizians außer seinem -Triumph des Glaubens-, wovon fünf Ausschnitte in der lürzlich erschienenen Knackjuß'schen Monographie über Tizian abgebitdet sind, und seinem «Untergang Pharaos-, die in ihrer Zu sammensetzung aus zehn bezw. zwölf Platten einen ungewöhn lichen Umsang zeigen, doch immer auf etwa zwanzig meist in großem Foliosormat gehaltene Eindlattdrucke belaufen, von denen süiis rn Helldunkeltechnik auSgesührt sind. Unter den italienischen Matein des sechzehnten Jahrhunderts, die sich mit dem Holzschnitt besaßt haben, steht Tizian mit dieser Zahl in einer der vordersten Reihen. Von den Holzschnitten nach Tizian mögen die von Niccolo Boldrini geschnittenen, in Korns Dissertation ausjührlich be schriebenen hier genannt werden: 1. Simson und Delila. 2. Ruhe aus üer Flucht nach Egypten. 3. Bekehrung Pauli. 4. Heilige Familie, b. Vermählung der h. Katharina. 6. Die sechs Heiligen (nach der unteren Hälfte des G.mäldes von Tizian: Madonna di S.il Niccolo). 7. Der h. Hieronymus in einer Waidlandschast. 8. Der h. Franziskus, die Wundmale empfangend. 9. Venus und Amor. 10. MarS und Venus. 11. Liegender Amor. 12. Satyr und Nymphe. 13. Junger Bauer zu Pferde. 14. Alte Bäuerin zu Pferde. 15. Ochse und Kind. 1b. Karikatur der Laoioon- gr rippe u. s. w. Aus das Heft weiter einzugehen, verbietet leider der Raum, es sei daher aus die verdienstvolle Arbeit des Kollegen Lr. Korn selbst nachdrücklichst hingew esen. Hat KornS Dissertation Tizians Holzschnitte zum Gegenstand, so beschäftigt sich eine kürzlich erschienene Schrift von llr. Alfred Nehring, Ueber Herberstmn und HirSsogel (F. Dümmler, Berlin) mit einem deutschen Kupferstecher, nämlich August tzirsfogel. Professor Nehring rn Berlin ist Zoolog, und es mag deshalb etwas überraschen, wie er als solcher zu seiner Veröffentlichung gelangt. Zur Erklärung möge hier nur kurz erwähnt werden, daß Nehring vor einiger Zelt Aniaß hatte, sich mit den von üem österreichischen Diplomaten Sigmund Freiherr» von Herberstain (1186—1566) ver öffentlichten Abbildungen des Ilr (Los xriurigsniu--) und des Bison (Lrcoa suropireus) zu beschäftigen, und nun bei seinen Forschungen viel Neues sowohl über diese beiden Spezies, als auch über Herberstain und den von ihm beschäftigten bekannten Kupferstecher Augustin HirSsogel (1503—1553) gefunden hat. Die sehr interessanten vielfach neuen Ergebnisse seiner Forschungen legt Nehring in oben genannter Schrift nieder, von üer Naturforscher und Kunsthistoriker rc. unter allen Umständen Notiz nehmen uüsstn, da durch sie die vielumstrittene Frage der historischen Existenz des Ur, die Frage seiner äußeren Erscheinung und seiner Beziehungen zum europäischen Hausrind jetzi entschieden oder doch in eine neue Stufe der Ent wicklung getreten ist. Anderseits erhallen wir vielfache neue Auf schlüsse über Leben und Werk HirSsogels und seines Auftraggebers, des Freiherrn von Herberstain. Von der sranjösischen Illustration und den französischen Illustratoren unsercs Jahrhunderts handelt ein vor kurzem rn üer Librairie CH. Delagiave in Paris erschienenes Werk von dem jüngeren Emrl Bayard: u lilastlMiov st les Ulustrittsurs. Las un- gemein billige Werk, Lexikon 8", XVI, 384 S. mit 83 Illustrationen und 31 ganzseitigen Porträts, kostet nur 5 Frcs. und führt uns >n charakteristischen Illustrationen und flott geschriebenen LebenSab- rissen alle die mehr oder weniger rllustren Illustratoren vor, die zum Ruhme der französischen Buchilluslralion u. s. w. dieses Jahr hunderts bis in die neueste Zeit beigetragen haben. Von den neunzig erwähnien Künstlern mögen nur die auch in Deutschland weiter bekannten ausgesührt werden: Bayard, Bida, Charter, Dors, Gaoarni, Giacomelli, Granoille, Johannot, Leroux, Meissonier, Neuville, Raffet, Rio» u. a. Ein nicht zu unterschätzender Vorzug des Werkes, das allen Kunstfreunden empfohlen zu werden ver dient, ist auch noch der, daß keine einzige der Illustrationen nach den ncuestin pholomcchanischen, autolypischen Verfuhren hergestellk ist, sondern daß bei allen die Hand des Künstlers rn erster Linie zur Entstehung derselben beigetragen hat. L. . . r. Gutenberg-Denkmal in Wien. — Ueber das Ergebnis üer Preisberoervung für ein Denkmal Gutenbergs in Wien berichtet die Neue Freie Presse wie folgt: -Im verstoßenen Jahre war es ein halbes Jahrtausend, daß Gmenoerg geboren wurde. Mainz und Frankfurt haben längst ein Gutenberg-Monument, dort von Thorwaldsen modelliert, hier von Launitz ein Brunnendenkmal, das die drei Unsterblichen der segensreichsten Kunst, Gutenberg, Fust uno Schaffer, zu einer Gruppe vereinigt. Nun folgt Wien nach. Da» Denkmal wird bekanntlich auf üem Lugeck vor dem modern umgebaulen -Reger.sburgerhojt» ausgestellt. Setzt man die schiefen Linien der beiden Seitenfronten dieses Neubaues von der SonnenfelSgasse unü der Bäckerstraße aus fort, dann treffen sie sich aus üem Lugeck in einer Keilspitze. Daraus mußte die Devkmals- anlage Rücksicht nehmen. Es waren nicht weniger als zweiund- oierzig Konkurrenz-Entwürfe eingelausen. Die Juroren halten sich, wie gemeldet, sür den ersten Preis nicht zu einigen vermocht, legten deshalb die beiden ersten Preise zusammen und verteilten ihn an zwei Bildhauer: Hans Bitterlich und Olhmar Schimkowitz, den dritten Preis erhielt fast einstimmig Fr. Seiserl. Am 26. d. M. ist nun die endgillige Entscheidung gesaüen. Das durch die Juroren verstärkte Denkmal-Komuee hat beschlossen, den Entwurf 37 vom Bildhauer Hans Bitterlich und Architekten M. Fabiani zur Aussuhrung zu bringen. Man darf mit diesem Ergebnis einverstanden sein. Das Gutenberg-Denkmal Bitter- lichs wird Wn n zur Zierde girelchen. HansBillerlich, etnSohn ües srüh verstorbenen unoergeßltchrn Schülers von Nahl, ist einer der feinsten Empfinder unter den jüngeren Bildhauern Wiens. Hatte das Maler- latent des Vaters etwas stark Bildnerisches, so steckt im Bildhauer talent des Sohnes ein gutes Stück Maler. Er hat zwei Auffassungen üer Hauptfigur zur Beurteilung gebracht, wovon die zweite, ebenso schlicht wie überzeugend, Guttnberg in Schaube unü Mütze oarstellr, oaS Haupt sinnend leicht gesenlt. Er stützt die Linke aus eine Dcucker- presse, der durch geschickte plastische Behandlung alles Störende
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