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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-03-27
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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71. 27. März 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d, Dtschrr kuchhandel. 3801 Vertriebs ist es allen reichsdeutschen Zeitungen und Zeitschriften ermöglicht, zu ihrer Ausbreitung in Österreich den ermäßigten Tarif zu benutzen, sofern die Exemplare als österreichische Zeitungen charakterisiert werden, was dadurch erfolgen kann, daß besondere österreichische Ausgaben hergestellt werden, daß an Stelle eines reichsdeutschen Verlagsorts ein österreichischer ge nannt oder mitgenannt wird, daß die Verlegergeschäfte vertrags mäßig auf eine Firma oder Person, in Österreich wohnhaft, über gehen, oder daß die reichsdeutsche Berlagsanstalt in Österreich eine Zweigniederlassung gründet. Trifft eine dieser Voraussetzungen zu, so kann für den österreichischen Buchhändler kein Zweifel ent stehen, für welche Zeitungssendungen er den ermäßigten Tarif in Anspruch nehmen darf. Eine namentliche Aufzählung aller derjenigen Zeitschriften und Zeitungen reichsdeutschen Ursprungs, die den ermäßigten Tarif in Österreich genießen, ist bei dem sehr großen Umfang und steten Wechsel nicht möglich, aber auch nicht nötig, weil wohl immer diese Zeitungen und Zeitschriften entweder im Kopf, bei den Bezugsbedingungen oder bei der Verlagsangabe am Schlüsse eine Angabe enthalten, die dem österreichischen Buchhändler andeutet, daß eine der Vorbedingungen erfüllt ist, aus Grund deren die ermäßigte Versendungsweise an die Bezieher in Österreich zulässig ist. In der Praxis wird es sich also nur um eine ein malige Feststellung handeln. Nur eine Konkurrenz macht die österreichische Postverwal tung dem österreichischen buchhändlerischen Zeitungsvertrieb, nämlich dadurch, daß sie Bestellungen von Beziehern auf reichs deutsche Zeitungen und Zeitschriften annimmt und ausführt auch für solche Ausgaben, die für das Reichs-Postgebiet bestimmt sind. So kann z. B. ein Bezieher in Wien die Modenwelt und Reclams Universum, beides in reichsdeutschen Ausgaben, durch Vermittlung der Österreichischen Postverwaltung erhalten, aber unter den Gebührenbedingungen, die die Taxordnung für aus ländische Zeitungen und Zeitschriften vorschreibt. Ober-Postassistent Langer. Bücherversteigerung in London. — Am 19. d M fand bei Sotheby in London eine Versteigerung seltener Bücher, illuminierter Handschriften u. a. m. in etwa 100 Nummern statt, die bei guter Kauflust einen Gesamterlös von 3908 Pfund 13 Schilling 6 Pence brachte. Das wichtigste Stück war ein voll kommenes Exemplar der ersten Ausgabe von Isaak Waltons »Oomplsat ^nZlsr« aus dem Jahre 1653 im Original-Kalbleder- band; die Gebote begannen mit 100 Pfund, bis es mit 1085 Pfund von Quaritch erworben wurde. Dieses Buch, dessen ursprünglicher Preis nicht ganz 2 Schilling betragen hatte, gehört seit langer Zeit zu den gesuchtesten Büchern auf dem englischen Markt; im Jahre 1887 wurde noch ein Exemplar um 87 Pfund verkauft, seitdem aber stiegen die Gebote für gute Exemplare außer ordentlich, bis auf der Versteigerung Van Antwerp vor zwei Jahren für das vorher in der Rowland-Bibliothek befindlich gewesene Exemplar mit 1290 Pfund der höchste bisher dafür gebotene Preis erreicht wurde. Der jetzt erzielte Preis war der zweithöchste; der dritthöchste wurde im vorigen Monat bei der Versteigerung Heckscher in New Aork mit 3900 Dollars für ein Exemplar bezahlt, das vor wenigen Jahren von Pickering und Chatto in London mit 375 Pfund verzeichnet worden war. Ein anderes sehr seltenes Buch der Versteigerung war ein bis auf das Titelblatt ausgezeichnet erhaltenes Exemplar der Ausgabe der Shakespeareschen Gedichte von 1640, das gleichfalls von Quaritch um 310 Pfund erworben wurde. Wahrscheinlich war dies der höchste Preis, der für das Büchlein bisher bezahlt worden ist. Etwa um 1683—85 war der Preis dieses Büchleins 6 Pence; im Jahre 1826 wurde ein Exemplar bereits mit 4 Guineen be zahlt, und seitdem stiegen die Gebote ununterbrochen bis auf 205 Pfund, die, ebenfalls bei Sotheby, im Jahre 1905 für den Band bezahlt wurden. Beide Bücher stammten aus dem Besitz eines Obersten Sansord. Zu den interessanten Nummern der Versteigerung gehörte auch das berühmie vierbändige Werk »NisesIIaniss in kross anä Vsrss«, 1237—32 von Benjamin Motte veröffentlicht, aus dem Besitz von Jonathan Swift; die Bände enthielten mehrere hundert handschriftliche Einträge, persönliche Bemerkungen, Verse u. s. w. von der Hand des Verfassers von »Gullivers Börsenblatt sllr den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. Reisen«. Die Bände wurden erst vor einigen Wochen in Dublin mit dem Rest der Bibliothek Lord Powerscourts versteigert; doch entgingen sie merkwürdigerweise fast ganz der Aufmerksam keit der zahlreich dort anwesenden Buchhändlers, bis sie zuletzt von dem einen Londoner Buchhändler um weniger als 1 Pfund erworben wurden. Diesmal wurden die 4 Bände, deren jeder das Powerscourtsche Ex-Libris trägt, von Quaritch um 117 Pfund ersteigert. Unter den andern bemerkenswerten Büchern war zu erwähnen ein Exemplar der »Gedichte« von Burns, Edinburg 1787, das überall dort, wo in der Original-Ausgabe die Namen durch Sternchen angedeutet sind, die ausgeschriebenen Namen in Burns' eigener Handschrift, sowie eine Zusatzstrophe zu der Elegie auf »Tam Samson« gleichfalls von des Dichters eigener Hand enthielt; es wurde um 75 Pfund von Spencer erworben. Eine sehr seltene Ausgabe des Psalters aus dem Jahre 1549 wurde um 55 Pfund von Quaritch erworben. Bemerkenswert reich war die Versteigerung auch an schönen Stundenbüchern und anderen illuminierten mittelalterlichen Hand schriften. Zwei der schönsten davon stammten aus dem Besitz eines Obersten Cotes, nämlich ein Stück »Loras Lsatas Narias ack usum Leolesias Lallias« auf 208 Blättern, das von einem englisch französischen Schreiber und Illuminator im fünfzehnten Jahr hundert hergestellt und mit 41 Miniaturen und sehr reichem sonstigen Zierat geschmückt war, sowie ein sehr schön geschriebener und geschmückter englischer Psalter aus dem dreizehntenJahrhundert, von denen das erste um 400 Pfund von Franklin, das zweite um 420 Pfund von Quaritch erworben wurde. Aus anderem Besitz stammte ein Stundenbuch aus dem Anfang des sechzehnten Jahrhunderts »aä usum Romanum« auf 92 Seiten von einem französischen Schreiber mit 18 größeren und kleineren Miniaturen sowie ein anderes von 114 Blättern aus gleicher Zeit, ebenfalls von einem französischen Schreiber hergestellt und mit 15 feinen Miniaturen sowie sonstigem Zierwerk versehen; sie wurden in der Reihenfolge der Aufzählung von Quaritch um 246 Pfund und von Edwards um 225 Pfund erworben. (Nach: »Tims«« (Londons.) Wieder aufgefundcne Bibliotheks-Bücher. — Die Bücher, von deren Entwendung aus der Lincolns Inn-Bibliothek in London wir vor einigen Wochen berichteten, sind nunmehr glücklich wieder dorthin zurückgekehrt; sie waren im Katalog einer Bücherversteigerung, die vor wenigen Tagen in London stattsand, als das Eigentum eines Herrn bezeichnet, der mit seinem vollen Namen dort angegeben war, doch fand sich, als es zur Ver steigerung kam, daß sie zurückgezogen oder vielmehr der Bibliothek wieder zurückerstattet worden waren. Über die Umstände, unter denen sie in den Besitz des genannten Herrn gelangt waren, ist Näheres nicht bekannt geworden, da die Polizei noch eifrig mit Nachforschungen nach dem Dieb — oder den Dieben — beschäftigt ist; übrigens war der Wert der Bücher sehr übertrieben ange geben worden, er betrug nur etwa 60—70 Pfund. (Nach: »Times« (Londons.) II. Musik-FachauSstellung in Leipzig. — Zur II. Musik- Fachausstellung in Leipzig, die vom 3. bis 15. Juni d. I. unter dem Protektorate des Königs von Sachsen stattfindet, sind in An betracht der Wichtigkeit dieser Veranstaltung zu den bereits vor handenen staatlichen Auszeichnungen auch vom Großherzogtum Sachsen-Weimar, vom Großherzogtum Hessen, vom Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen, vom Fürstentum Lippe-Detmold, vom Senat der Freien Hansestadt Bremen Staatsmedaillen ge stiftet. Während die Firmen A. Auer, E. Eulenburg, Heinrichshofens Verlag, Gebr. Hug L Co., C. F. Kahnt Nachfolger, C. Klinner, Neufeld L Henius, P. Pabst, C. F. Peters, D. Rahter, C. G. Röder, A. P. Schmidt, Steingräbers Verlag, F. Bolckmar — L- Staackmann bereits endgültig ihre Plätze belegten, haben eine weitere Anzahl bedeutenderer Firmen teils ihre Beteiligung in Aus sicht gestellt, teils sind sie in Unterhandlungen eingetreten. Bei der kulturellen Bedeutung des Musikverlages aber im allgemeinen und bei der ihm gerade bei einer Musik-Fachausstellung im be sonderen gebührenden hervorragenden Stellung ist eine stärkere Beteiligung des Musikverlages dringend geboten, und es sind, da der Anmeldetermin mit Ende dieses Monats abläuft, 496
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