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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1936
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Literarische Nachrichten In Anlehnung an öle vom 5. bis 11. Oktober stattfindende Sechste Berliner Dichterwoche, die der »wehrhaften Dichtung der Zeit« ge widmet sein wird (s. Börsenblatt Nr. 205), hat die Reichshanptstadt Berlin zusammen mit der Amtsleitung der NS.-Kulturgemeindc und dem Neichskriegsopferführer weit über fünfzig namhafte Dichter zu einem fünftägigen Deutschen Kriegsdichtertreffen vom 6. bis 10. Oktober nach Berlin eingeladen. In Stunden zwanglos- kameradschaftlichen Gedankenaustausches im Harnack-Haus der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft, durch Vorträge und Lesungen vor der Öffent lichkeit, den Einheiten der Bewegung und in den Berliner Schulen, durch Empfänge und Besichtigungen, vor allem aber auch in der Be gegnung mit führenden Persönlichkeiten des Staates und der Partei sollen diese Tage in Berlin die deutschen Kriegsdichter die Dankbar keit spliren lassen, mit der unsere Zeit sich ihrem Wort und Werk verpflichtet weiß, und ihnen zugleich neue Eindrücke und Anregungen für ihr künftiges Schaffen vermitteln. Der Gauleiter von Mcinfranken vr. Hellmuth hat die Hauptstelle Kultur in der Landesstelle des Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda mit der Einrichtung einer »Mainfränkischen Dichterwoche« beauftragt. Die Durchführung liegt in den Händen der Lanbcsleitung der Neichsschrifttumskammer und der Gaudienst stelle der NS.-Kultuvgemeinde. In Würzburg, Schweinfurt, Aschasfen- burg und Bad Kissingen werden die Dienststellen der NS.-Kultur gemeinde in engster Zusammenarbeit mit allen Organisationen, insbe sondere aber mit den Kreispropagandaleitern, dem örtlichen Buch handel und namhaften Schriftstellern Kundgebungen veranstalten. WUrzburg wird eine Walther-von-der-Vogelweide-Gedenkstunde feiern, zu Ehreu des im Herzen Würzburgs, im Lusamgärtchen ruhenden Dichters. Schweinfurt wird des sprachgcwaltigcn Dich ters der Romantik gedenken, eines Sohnes Schweinfurts: Friedrich Rückcrt. Die Feier in B a d K i s s i n g e n wird dem bekannten Lyriker Otto v. d. Bodenlauben gewidmet sein, und Aschaffenburg wird ebenfalls einen Sohn fränkischer Erde, Clemens v. Brentano, feiern. Bei allen vier Feiern werden namhafte Dichter der Gegenwart, so in Wttrzburg voraussichtlich Wilhelm v. Scholz, als die Vertreter unserer neuen Zeit zum Worte kommen. In der Woche vom 4. bis 11. Oktober 1936 veranstaltet der Stand ort Wuppertal der Hitler-Jugend zusammen mit dem Buchhandel in Wuppertal eine Dichterwoche. An jedem Abend dieser Woche wird ein Dichter aus seinem Leben und seinen Werken vorlesen und erzählen. U. a. werden Bannführer Fritz Heike von der Reichsjugend- führung, der Saardichter Joh. Kirschweng, der Siebenbürgerdichter H. Zillich, Martin Luserke und Otto Gmelin zu den Hitlerjungen und BdM.-Mädeln sprechen. In Verbindung mit der Tagung der Dichter der Norö- mark (Eutiner Kreis) in Eutin war in der Landcsbibliothek in Eutin eine Ausstellung von Frühdrucken aus klassischer Zeit zu sehen, die durch seltene Kupferstiche ergänzt wurde. Aus Anlaß des einhundertfünfzigsten Geburtstages Carl Maria von Webers war anch die »wunderbar fein geschriebene« Originalhandschrift seiner Jubel- ouvertüre ausgestellt. Die Landesbibliothek soll fortan den Mittel punkt des Eutiner Kreises bilden. Man hat eine mit alten Möbeln ausgestattete »Gute Stube« für ihn bereitgestellt und einen Teil des Bibliotheksaals als ständiges literarisches Museum eingerichtet. Mit dem 12. September, dem hundertsten Todestage des Det- moldcr Dichters Christian Dietrich Grabbe eröffnete die Buchhandlung Ernst Schnelle in ihren Räumen eine sorgfältig und liebevoll zusammengestellte Ausstellung, die einen Einblick in das Schaffen und Wirken des Dichters vermitteln soll. In der ersten Gruppe der Schau findet der Besucher eine Reihe von Bildern des Dichters sowie Werke von ihm in Erstausgaben, darunter solche mit eigenhändigen Widmungen. Ferner findet der Besucher zwei Hand schriften Grabbes, die bisher unbekannt waren und Abrechnungen über Bücherauktionen darstcllen, die Grabbe als Auditeur im Jahre 18W vorgenommen hat. Familiensorscher wird in erster Linie der aus Privatbesitz stammende Stummbaum Grabbes interessieren. Großen Raum nimmt die Sammlung von Zeitungsausschnitten ein, in denen der Besucher Besprechungen von Aufführungen Grabbescher Werke mit Bildern findet. Ein Tisch ist angefüllt mit einer Zusammen stellung der Literatur, die über Grabbe erschienen ist: u. a. Werke von Bergmann, Schneider, Ewald Keiser,Zdenko von Kraft usw. Die letzte Abteilung der Ausstellung zeigt den Lebenskreis, in dem das Det mold vor hundert Jahren in Büchern, Kalendern und Zeitschriften — ebenfalls in Originalausgaben — dargcstellt wird. 810 Die Grabbe-Festwoche in Detmold vom 26. September bis 2. Oktober wird mit einer Feier am Grabe Grabbes eingeleitet, bei der der Präsident der Neichsschrifttumskammer Hanns Johst und der Bürgermeister der Heimatstadt Grabbes, Kaller, sprechen werden; in der Lippischcn Landesbibliothek schließt sich die Eröffnung der Grabbe-Ausstellung an. Am Abend empfängt die Stadt Detmold die Gäste. Bei der Grabbe-Gedenkfeier am Sonntag, dem 27. September, im Lippischen Landestheater werden Reichsstatthalter und Gauleiter vr. Meyer und der Neichsöramaturg vr. Rainer Schlösser das Wirken Grabbes würdigen. Der Kunstvercin in Bamberg veranstaltet eine E. T. A. - H o f f m a n n - A u s st e l I u n g anläßlich der einhundertsechzigsten Wiederkehr des Geburtstages des großen Romantikers. Neben den Erstausgaben von Hoffmanns Schriften sind alle nennenswerten Neu- ausgaben sowie eine stattliche Reihe von Werken über ihn vertreten. Weiter sind in der Ausstellung zu sehen Briefe, Handzeichnungen, Partituren, Bühnenentwürfe E. Th. A. Hoffmanns, Illustrationen zu seinen Werken, Bilder und Büsten des Dichters. Der Thüringer Kurort Tabarz benutzte sein diesjähriges Trachten- und Kinderfest zu einer Ehrung des Struwwelpeterdichters Medizinalrat vr. Heinrich Ho ff mann aus Frankfurt a. M., der vor fünfzig Jahren zum ersteumal als Kurgast nach Tabarz kam und den Ort bis zu seinem Tode (1804) in jedem Jahr ausgesucht hat. Pfarrer Jung, ein Urenkel Hoffmanns, erzählte aus dem Leben des Frankfurter Irrenarztes, schilderte die Entstehung des Struwwel peter und gab ein anschauliches Bild von der liebenswürdigen Per sönlichkeit des Dichters. Anschließend lernte man einen weiteren Ur enkel des Dichters kennen, den Komponisten W. Hessenberg, Berlin, dessen Tanzburleske »Der Kaspar, der war kerngesund!« von der Grotesktänzerin Marlen Raphael, Berlin, zur Darstellung gebracht wurde. Wenige Wochen nach dem Tode des Arbeiterdichters Heinrich L e r s ch, der sich mit seinem Werk die Herzen der Arbeiter und der Jugend erobert hat, wird bekannt, daß eine französische Ausgabe seiner Werke erfolgen soll. Die Herausgabe in französischer Sprache will Prof. Anger aus Angouleme besorgen. Er weilte kürzlich in Deutschland, um das Ubersetzungsrecht zu erlangen. Gauleiter Staatsrat Otto Telschow veröffentlicht einen Aufruf, in dem er sagt, systematisch würden von gewissenlosen Leuten in letzter Zeit Gerächte über den auf dem Felde der Ehre gefallenen Heidedichter Hermann Löns verbreitet, die geeignet seien, das Ansehen des Dichters und die Ehre der Mitglieder seiner Familie zu untergraben und zu verletzen. Neuerdings werde behauptet, daß Her mann Löns nichtarischer Abstammung sei. So habe der Bruder des Dichters eine Aufforderung erhalten, seine Aufnahme in den Neichs- verband der nichtarischen Christen zu erklären. Der Gauleiter teilt mit, daß Ernst Löns dagegen energisch Einspruch erhoben habe. Gau leiter Telschow gibt weiter zur Aufklärung der Öffentlichkeit ein amt liches Gutachten der Neichsstelle für Sippenforschung über den Partei genossen Ernst Löns bekannt, worin festgestellt wird, daß die Ahnen Löns' bis zu der am 1. Januar 1800 lebenden Ahnenreihe deutscher Volkszugehörigkeit und arischer Abstammung waren. Herybert Menzel aus Tirschtiegel (Grenzmark Posen-West- preußen) hat der Münchener Stadtbibliothek zwei wertvolle Manu skripte zum Geschenk gemacht. Es handelt sich um das Erlebnis der XI. Olympischen Spiele, ein Hohelied auf den friedlichen Wettbewerb der Jugend der Welt, »Der frohe Gott der Völker«, und um das berühmt gewordene Kampfgcdicht »Der Kamerad«. Oberbürgermeister Fiehler hat dem Dichter für die wertvolle Bereicherung der Hand schriftensammlung der Stadtbibliothek den Dank der Stadtverwaltung ausgesprochen. Der 3000 - Mark - E r z ä h l e r - P r e i s, den die Monatsschrift »d i e n e u e l i n i e« (Verlag Otto Beyer, Leipzig) in den vergangenen fünf Jahren für die besten deutschen Erzählungen gestiftet und ver teilt hat (zusammen also 15 000 Mark), ist für 1937 in geänderter Form erneuert worden. Wiederum sind Preise in der Gesamthöhe von 3000 Mark ausgesetzt, durch die diesmal sowohl die besten Er zählungen als auch die besten Kurzgeschichten ausgezeichnet werden sollen. Dem Preisgericht gehören an: Werner Beumelburg, vr. Paul Fechter, Helene v. No, itz, vr. Wilhelm v. Scholz, vr. Bruno E. Werner. Die Bedingungen sind im September-Heft der -neuen linie« veröffentlicht.
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