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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1930
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- Deutsch
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M L48, 1. Juli 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. 1900 ein eigenes Haus, das alte Postgebäude, iu dein sich das Geschäft mit Nebenzweigen im Laufe der Jahre immer mehr erweiterte. Wäh rend des Krieges war seine Gattin rastlos im Geschäfte tätig, und wurde ihm so eine treue Helferin. Die Buchhandlung Wendelin Schmid zählt heute zu de» ersten Geschäften am Platze. Ter In- Haber hat es verstanden, sich nicht nur den Nus eines angesehenen Bürgers zu erwerben, er ist auch als tüchtiger Geschäftsmann in der ganzen Stadt geschützt und bekannt. Verein der Buch-, Kunst- und Musikalienhändler Lteicrmarks. - Am 11. Mai 1930 hielt der Verein tu F ü r st e n f e l d die Jahres- Hauptversaminlung ab. Im Saale des Hotels Brauhaus hatte sich eine stattliche Anzahl von Buchhändlern zur Erledigung der Tages ordnung eingefunden. Nach einer herzlichen Begrüßungsansprache erstattete Herr Kommerzialrat Franz Pechel den Tätigkeits bericht für das vergangene Jahr, Aus der Versammlung wurde dem Vorsitzenden für seine Bemühungen der wärmste Dank ausgesprochen und bei der Neuwahl ist Herr Kommerzialrat Pechel einstimmig wieder zum Obmann gewählt worden. Er dankte gerührt und er klärte sich trotz des hohen Alters bereit, die Geschäfte des Vereins für ein weiteres Jahr zu führen. Als der letzte Punkt der Tages ordnung erledigt war, meldete sich allseits schon der Hunger. Herr Julius Büchner hatte es in liebenswürdiger Weise übernom men, für das Wohl der Gäste zu sorgen. Nach dem Mittagessen wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt und Herr Büchner lud die Herren dann in sein Haus und zeigte ihnen seine Bibliothek. Es war wirklich eine große Überraschung für alle. Im Bibliotheks zimmer war eine richtige kleine Ausstellung sorgfältig aufgebaut. In einem formvollendeten Vortrag erzählte Herr Büchner über seine Lieblinge und erweckte für die sehr seltenen Werke seiner Sammlung größtes Interesse. Als moderner Bibliophile dürfte er weit und breit wohl die schönste Bibliothek besitzen. Seine liebenswürdige Gattin reichte belegte Brötchen, und bet der ausgezeichneten Bowle dankte man dem Gastgeber. Nach einem kleinen Spaziergang, der auf die Höhe der Umgebung führte, brachte das Auto die Teilnehmer wieder nach Graz. Mit dem Versprechen, sich das nächste Mal in Nadkersburg zu treffeu, ging man auseinander. Jackl. Deutsche Buch- und Graphik-Ausstellung in Südamerika. — Am 7. Juni wurde die vom Börsenverein veranstaltete »Deutsche Buch- und Graphik-Ausstellung in Südamerika« in Rio de Ja neiro eröffnet. Der erste uns zugekommene Bericht der dortigen »Deutschen Zeitung« vom 9. Juni lautet: Wie angekündigt, fand am Sonnabend nachmittag um 2.30 Uhr in der Nationalbibliothek zu Rio de Janeiro die feierliche Eröffnung der Deutschen Buch- und Graphikansstellung 1930 statt. Zu der Feier hatten sich außer den Mitgliedern des Ehrenkomitees unter dem Präsidium des deutschen Gesandten, Herrn Hubert Knip- ping, der Vertreter des Bundespräsidenten, Kapitänleutnant Aper, der Verkehrsmintster Dr. Victor Kon der, der schweize rische Gesandte Herr A. G ertsch, der österreichische Gesandte Herr Netschek mit Gemahlin, der polnische Gesandte Herr Gra bow s k i, und von der deutschen Gesandtschaft Herr Gesandtschafts rat Dr. Ditler, Legationssekretär Freiherr von Bibra, ferner der Präsident der Gesellschaft Germania Herr F. Henning er, der Direktor der Deutschen Schule, Herr Dr. Künzig, Herr Pastor Höpsfner und zahlreiche Mitglieder der deutschen Kolonie eingefunden. Professor Dr. Aloysio de Castro, Generaldirektor des Bnndes-Unterrichtsamtes und Präsident der Brasilianischen Aka demie^ hielt im Mittclsaal, in dem die Graphik-Ausstellung untcr- gcbracht ist, die Eröffnungsansprache, kurz, treffend und von Geist sprühend. Er bitte um Entschuldigung, daß er keine lange Rede halte, aber das ginge nicht an in einer Bibliothek, wo das oberste Gesetz »Ruhe« sei, wo es nicht gestattet sei, laut zu lesen, noch viel weniger laute Reden zu halten. In dem Schweigen und der Ruhe der Bibliotheken sind cs die Bücher, die allein das Recht haben, zu sprechen. Und sie sprechen deshalb um so lauter. Sie sprechen wie zu Freunden. Tatsächlich sind die Bücher wahre Freunde, wie schon ein arabisches Sprichwort sagt: »Der beste Freund des Menschen ist das Buch«. Wie man die Menschen an ihrem Umgang erkennen kann, so kann man sie auch daran erkennen, was sie lesen. Ja, man kann das bekannte Wort »Sage mir, mit wem du umgehst, und ich will dir sagen, wer du bist«, geradezu dahin abändern: »Sage mir, was du liest, und ich will dir sagen, wer ön bist«. Dan» kam er ans die Art und Weise des'Bücherlesens zu sprechen und stellte fest, daß nicht der »Buchverschlinger« der wahre Bücher freund ist; den erkenne man vielmehr an der Aufmerksamkeit, mit der er ein Buch lese. Ebenso seien nicht immer die Besitzer großer Bibliotheken die wirklichen Freunde des Buches. Manchen komme es nur darauf an, eine zahlenmäßig große Bücherei zu besitzen, in der die schönen Einbände, die Außenseite des Buches, wichtiger sei als der Inhalt derselben. Den wahren Bücherfreund aber erkenne man daran, daß er mit dem Bleistift in der Hand seine Bücher lese. Dann sprach er von der künstlerischen Außenseite des Buches, der dekorativen Nolle, die es spielt, den Luxuseinbänden, in denen die deutsche Kunst Hervorragendes leiste, sodaß man sagen könne, das deutsche Buch sei ein Beweis für den außerordentlichen Fortschritt Deutschlands. »Und diesen Fortschritt«, — so schloß er seine An sprache — »können wir ans dieser großen Ausstellung bewundern, die ein Ehrenmal der Anstrengungen, der Fähigkeit und der Ini tiative der deutschen Herausgeber und Buchhändler darstellt. Sie ist die Spitzenleistung einer wahren Epoche der Wiederauferstehung des Buches und gibt uns in der wirkungsvollsten Form einen der Kultur, des Friedens und der Zivilisation«. Die Rede wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Nach Prof. Aloysio de Castro sprach der deutsche Gesandte, der dem Redner für seine anerkennenden Worte über deutsches Schaffen dankte und die Ausstellung für eröffnet erklärte. Ein Nundgang durch die Ausstellungsräume unter Führung von Herrn Theodor Heuberger und den Beamten der Deutschen Buchhandlung Fred. Will beendete die kurze eindrucksvolle Feier, während welcher eine Kapelle der Polizeibrigade auf der Freitreppe des Bibliotheksge bäudes konzertierte. Der Gesamteindruck, den die Ausstellung macht, ist äußerst günstig. Herr Theodor Heuberger hat durch geschickte Unterteilung des großen Raumes vermittels Nupfenbespannungen kleine intime Räume und Stände zu schaffen gewußt, in die die rund 6000 Bücher, ans denen sich die Buchausstcllung zusammcnsetzt, von den Beamten der Deutschen Buchhandlung Fred. Will in geschmackvollster Weise und mit großer Übersicht eingeordnet worden sind. An den Wän den sind die Erzeugnisse deutscher Kartendruck-Kunst aufgehängt und in den einzelnen Ständen sind graphische Tabellen und Stati stiken aus den verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten zu sehen. In dem durch die Unterteilung entstandenen Mittelraum unter der Kuppel ist die Graphikausstellung untergebracht, die einen vor züglichen Überblick über das Schaffen der deutschen Graphiker in relativ wenigen, aber um so ausdrucksvolleren Werken bietet. Die deutsche Buchausstellung, veranstaltet vom Börsenvcrcin der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, bezweckt, deutsches Geistesleben in seiner reinsten Verkörperung, dem Buche, jedem näher zu bringen. Das ist der Ausstellung voll und ganz gelungen. Auf allen Gebieten der Belletristik, Medizin, Technik, Philosophie, der Sprachwissen schaften und vielen anderen, bietet die Ausstellung eine Fülle von Material, auf das im einzelnen heute nicht näher eingegangcn wer den kann. Sämtliche Bücher sind mit Preis ausgezeichnet und können, soweit sie nicht in der Deutschen Buchhandlung auf Lager sind, durch dieselbe bezogen werden, zu welchem Zweck dauernd ein Vertreter der Buchhandlung anwesend ist. Als besonderes Glanzstück der Ausstellung soll eine Bibel aus dem Jahre 1462 erwähnt sein, die zu den Schätzen der National bibliothek gehört und von Herrn Direktor Dr. Mario Behring in einem eigenen Glasverschluß zur Verfügung gestellt wurde. Das Ehrenprotektorat der Ausstellung für Brasilien hat S. Exz. Dr. Vianna do Castello, Minister der Justiz und des Innern, über nommen. Dem Ehrcnkomitee in Brasilien, dessen Vorsitzender der deutsche Gesandte in Rio de Janeiro, S. Exz. Hubert Knip- ping ist, gehören an a) in Rio de Janeiro: Professor Dr. Aloysio de Castro, Generaldirektor für das Nnterrichtswesen nnd Präsident der Brasilianischen Akademie, Professor 1)r. Carlos Chagas, Di rektor des Instituts »Oswaldo Cruz«, Professor CorrZa Lima, Di- dektor der Staatlichen Kunstakademie; Dr. Fernando Azevedo, Direk tor des Städtischen Öffentlichen Unterrichts; Dr. Flexa Ribeiro, Professor an der Staat!. Kunstakademie; Professor Dr. Juliano Mo- reira, Generaldirektor der Staatl. Psychiatrischen Anstalten; Pro fessor Dr. Manocl Cicero Peregrino da Silva, Rektor der Universität in Rio de Janeiro; Dr. Mario Behring, Generaldirektor der Staats bibliothek;; Professor Dr. Pontes de Miranda, Richter. b) in Säo Paulo: Dr. Affonso d'E. Taunay, Direktor des Zlpiranga-Mu- seums; Senator Dr. Alcantara Machado, Präsident der Paulistaner Akademie; Dr. Amaden Mendes, Generaldirektor des öffcntl. Un terrichts; Professor Dr. Delphino Pinheiro Ulhoa Cintra; Dr. Enrico de G6es, Direktor der Städt. Bibliothek; Professor Dr. Franco da Nocha; Dr. I. F. de Almeida Prado; Da. Olivia Gliedes Penteado; Dr. L. Strube, Deutscher Generalkonsul in Säo Paulo; Professor Dr. Rocha Lima. 619
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