Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.02.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-02-03
- Erscheinungsdatum
- 03.02.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19380203
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193802038
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19380203
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-02
- Tag1938-02-03
- Monat1938-02
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Es kann selbstverständlich nicht behauptet werden, daß in allen Fällen das gleiche Ergebnis erzielt wird. Notwendig ist nur, daß man sich mit dieser Frage beschäftigt und an gelunge nen oder mißlungenen Werbeseldzügen lernt. Stets ist eine beigelegte Antwortkarte notwendig. Merken Sie sich das ganz besonders! Ein Brief mit Bestellkarte hat aus alle Fälle mehr Erfolg als Werbebriefe ohne Antwort karten. Man darf nie versäumen, den Weg zur erleichterten Be stellung zu ermöglichen. Und nun noch ein paar Worte über Druckfarbe, Format, Papier und dergleichen. Falls Anschriften eingesetzt werden, ist als Druckfarbe schwarz am zweckmäßigsten. Da häufig die Farbe des Farbbands der Schreibmaschine nicht mit der Druckfarbe übereinstimmt, können Adressen bei Schwarzdruck auch in rot eingesetzt werden. Um Farbunterschiede bei Verwendung des gleichen Farbtons — also schwarzer Druck mit schwarzem Farbband — möglichst aus zugleichen, ist es zweckmäßig, das Anschristenfeld farbig getönt zu halten. — Einen völlig gleichen Ton erreichen die modernen Vervielfältigungsmaschinen, die in einem Arbeitsgang die Adressen einsetzen und den Brief drucken. — Schlagzeilen er setzen häufig das Einsetzen der Anschriften. — Ein schwarz mit Deckweiß gemischter Ton oder braun bzw. violett wirkt wärmer als schwarz. Papier muß bei abzuziehenden Briefen möglichst saug- fähig gewählt werden. Im allgemeinen kein allzu dünnes Papier verwenden, es muß möglichst wertvoll scheinen. Solche Papiere brauchen durchaus nicht teuer zu sein! — Auch die Farbe des Papiers ist sehr wichtig. Format muß möglichst OM sein. Vorteile liegen in der besseren Papierausnutzung. In besonderen Fällen sind auch Rechteckformate sehr werbewirksam. In diesem Zusammenhang verdienen die sogenannten Liliputbriefe Beachtung. Ebenso wie auf die Verwendung eines guten Papiers muß auch auf das Außere, auf den Briefumschlag, großer Wert gelegt werden. Man darf den Inhalt nicht in einen billig schei nenden, ungeeigneten Umschlag bringen, ohne zu bedenken, daß gerade beim Werbebrief der erste Eindruck über die Stimmung des zu werbenden Interessenten entscheidet. Man Meidet heute bei Werbebriefen meistens das übliche Ölsenster, durch das man die mit Schreibmaschine geschriebene Anschrift nur schwach erkennen kann. Man druckt auch in vielen Fällen nicht den Namen der Firma auf den Umschlag. Man wählt ein gutes weißes Papier, nur um den Eindruck eines Privatbriefes zu erwecken. Vielfach werden solche Briese auch nicht durch die Frankier maschine gestempelt, sondern mit Briefmarken beklebt, um auch auf diese Weise einen privaten Eindruck zu erwecken. Aus dieser Erwägung heraus sind auch die Umschläge mit Scheinverschluß (durch Jnnenklappen gesicherte Öffnung, seitlich oder unten) entstanden. Aufdrucke in Bild oder Wort — vorausgesetzt, daß auf den privaten Eindruck kein allzu großer Wert gelegt wird — wirken sehr aufmerksamkeitssteigernd. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, daß sich der Empfänger mit dem Inhalt be saßt. Auch durch abgeschnittene Ecken werden hübsche Wirkungen erzielt. Der Erfolg eines Werbebriefes ist leicht durch kleinere Versuchezu überprüfen. Ein paar hundert oder tausend Sen dungen genügen. Neu entworfene Anzeigen werden vor Erscheinen häufig in Form von Karten versandt, um die spätere Wirkung der Anzeigen annähernd zu prüfen. Bei größeren Objekten sind häufig noch als Ergänzung zum Werbebrief Werbekarten, Prospekte, Kataloge und der gleichen notwendig. Eigentlich müßte es selbstverständlich sein, daß jeder, der auf die textliche und graphische Gestaltung seines Werbebriefes viel Mühe und viel Zeit verwendet, nun auch feststellt, ob der Erfolg der aufgewandten Arbeit und den Mitteln entspricht. Sind die Werbebriefe versandt, muß also unbedingt mit der Kontrollarbeit begonnen werden. Ohne Erfolgskontrolle kann niemand auskommen! Leider wird aber die Erfolgskon trolle nicht immer durchgesührt. Vielleicht aus Mangel an Zeit? Eine absolut genaue Erfolgskontrolle ist allerdings nur in Versandbuchhandlungen möglich. Es ist aber in allen andern Fällen zum Beispiel möglich, auf Bestellkarten hinter dem Wohnort eine Zahl mitzudrucken. Diese Zahl muß mit jeder Werbung fortlaufend weitergehen, sodaß man stets an der Nummer erkennen kann, welche Bestellung oder welche Anfrage auf welche Werbung einging. Zuweilen genügt auch ein anderer Zusatz auf der Antwortkarte, etwa in der Art »Abteilung L«. Manchmal genügt auch schon eine Umstellung der Worte inner halb der Adresse. Sehr häufig werden auch Kennbuchstaben und Zahlenreihen auf der Seite des Bestellvordrucks angebracht. Und wie soll man Mißerfolge hinnehmen? Niemals (!) als endgültig!! Aus Mißerfolgen kann man mehr für die nächsten Werbeseldzüge lernen als aus Erfolgen! Die Straße des Erfolges pilgerten wir nun eine kurze Weile gemeinsam. Vielleicht geben diese Zeilen in manchen Fällen den Anstoß, hier und da schlummernde Pläne zur Tat reifen zu lassen. Stellen Sie die »Briefwerbung«- richtig eingeschaltet in Ihren Dienst, und Sie werden eine Fülle von Bestellungen als Erfolg erleben!") „Dichter erzählen im Volke" Berliner Erzählerwoche der LI. In Vergangenheit und Gegenwart haben deutsche Künstler das Bild des lesenden und erzählenden Menschen festgehalten. Besonders die Bilder, die einen Menschen im Kreis anderer beim Erzählen zeigen, vermochten uns immer wieder besonders anzusprechen. Sicher, weil in solchen Bildern ein Stück deutschen Wesens und deutscher Eigenart festgehalten war. Wer von uns erinnerte sich nicht an die eigene Jugendzeit, in der man im Kreis um die Eltern oder um ältere Geschwister saß und hier zum erstenmal deutsche Märchen und deutsche Heldensagen hörte. Auch über diese frühe Jugendzeit hinaus erinnern einzelne sich an solche Stunden oder Abende des Erzählens. Unvergeßlich sind solche Abende, wenn ein deutscher Dichter im Kreis einer jungen Zuhörerschar sitzt und von seinem Werk erzählend berichtet. So denken wir hier an einen Abend, den wir zusammen mit dem zu früh gestorbenen Dichter Heinrich Lersch erlebten. Der Dichter sollte in einer der Berliner Dichterwochen aus seinen Werken lesen. Als er in einer Berufsschule des Berliner Nordens seine Zuhörer sah, es waren Jungarbeiter, Jungen der HI. und Mädel des BDM., da verzichtete er auf das Lesen, weil er zwischen sich und die Zuhörer nicht einmal das Buch stellen wollte, und weil er im Erzählen noch unmittelbarer zu diesen Menschen sprechen konnte als im Lesen. Diese alte Tradition hat nun die erste Berliner Erzählerwoche der HI. ausgenommen. Diese Erzählerwoche soll ein Gegenstück sein zu den bekannten Dichterwochen. Sie wurde durchgeführt vom Gebiet Berlin der Hitler-Jugend in Zusammenarbeit mit der Reichsjugend führung, der NS.-Volkswohlfahrt und der Neichshauptstadt. Sie stellte in ihren Mittelpunkt die Kunst der freien Erzählung, die »eine hervorragende Beherrschung der Muttersprache voraussetzt und der Pflege der Sprache überhaupt wie auch der Mundart dient«. An sieben Abenden haben deutsche Dichter und Erzähler vor ihren Zu hörern gesprochen, darüber hinaus stellten sich diese Dichter und Er zähler den Berliner Schulen, dem Jungvolk und der Hitler-Jugend für die Heimnachmittage zur Verfügung. *) Wir machen im Zusammenhang mit diesem Aufsatz auf das im Verlag des Börsenvereins erschienene Buch von Bruno Betcke »Der Briefwechsel des Buchhändlers« aufmerksam. D. Schristl. Nr. 28 Donnerstag, den 8. Februar 1938 101
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder