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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1937
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- 1937-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1937
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berufenen erleidet also keine Unterbrechung oder sonstige Beeinträch tigung. Jedoch ruht die Bcitragspflicht zu diesen Versicherungs- zweigen während der Dauer der Übung, und zwar in vollem Um fange, also auch hinsichtlich der Arbeitgcberanteile, wobei es einerlei ist, ob es sich um eine Pflichtversicherung oder eine Weitcrversiche- rung oder eine Selbstvcrsicherung handelt. Das gilt anch dann, wenn der Arbeitgeber dem Versicherten während der Übungen Arbeits entgelt zahlt. Von solchen Zahlungen brauchen also keine Versiche rungsbeiträge abgeführt zu werden, weder Arbeitgeber- noch Arbeit nehmeranteile (Erlas; des Reichs- nnd Preußischen Arbeitsministers vom 24. April 1935). — Im einzelnen ist noch zu bemerken: 1. Krankenversicherung. In der Krankenversicherung ruht, wie gesagt, die Beitrags pflicht während der Dauer der Übungen, sowohl hinsichtlich der Arbeitgeber- wie der Arbeitnehmeranteile. Das gilt für alle Arten von Krankenkassen, auch für die Ersatzkassen. Treten während der Teilnahme an einer Übung der Wehrmacht Erkrankungen auf, so hat der Einberufene keinen Anspruch ans Krankenhilse gegen die Kran kenkasse oder Ersatzkassc. Vielmehr erhält der Übende Heilfürsorge von der Wehrmacht. 2. Invaliden- und Angestelltenvcrsichcrnng. Es ruht nach dem vorstehend Gesagten nur die Verpflichtung zur Beitragszahlung, sowohl hinsichtlich der Arbeitgeber- wie der Arbeitnehmeranteilc. Daraus folgt, daß der Einberufene weiterhin Mitglied des Versicherungsträgers mit allen Rechten und Pflichten bleibt. Die Zeit der Teilnahme an Übungen der Wehrmacht gilt in diesen Versichernngszweigen für die Erfüllung der Wartezeit nnd die Erhaltung der Anwartschaft als Ersatzzcit. 3. Unfallversicherung. Es gilt sinngemäß das für die Krankenversicherung Gesagte. 4. Arbeitslosenversicherung. Es ruht nach dem vorstehend Gesagten nur die Verpflichtung zur Beitragszahlung, sowohl hinsichtlich der Arbeitgeber- wie der Arbcit- nehmeranteile. Rach der Verordnung über die Wartezeit zwischen Wehrdienst und Arbeitslosenunterstützung vom 14. Oktober 1936 brauchen Arbeitslose, die aus dem aktiven deutschen Wehrdienst entlassen worden sind, eine Wartezeit bis zur Arbeitslosenunterstützung grund sätzlich nicht zurückzulegen. Eine Ausnahme gilt jedoch für den Fall, daß zwischen der Entlassung und der Arbcitslosmeldung eine Be schäftigung als Arbeiter oder Angestellter von mehr als dreizehn zusammenhängenden Wochen ausgeübt worden ist oder daß eine neue Anwartschaft auf Arbeitslosenunterstützung erworben worden ist. vr. Werner Spo h r, Kiel. Der Buchdruck des 16. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet Wenn man vom deutschen Buchdruck des 16. Jahrhunderts spricht, so denkt man eigentlich fast nur an die Zeit der Reformation und nicht an die Zeit, die außerhalb dieses die Menschheit aufrüt telnden Ereignisses liegt. Unerhört war in der Rcformationszeit der Bedarf an aktuellem Schrifttum, das jeden einzelnen anging. Eine Truckerpresse nach der anderen wurde errichtet, und dies nicht nur in Städten, die im Brennpunkt der Ereignisse lagen, sondern auch dort, wo die Wellen des geistigen Umsturzes nur leicht anbranöetcn. Die Jahre vor der Reformation waren längst nicht so produktiv, und ebenso brachte die Zeit nach der Reformation ein Absinken auf dem Büchermarkt. In der »Bibliographie zur deutschen Geschichte im Zeit alter der Glaubensspaltung«, die von Karl Schottenloher hcraus- gegeben wird, findet das gesamte Schrifttum über die Reformation Ausnahme. Für den Buchdruck des gesamten 16. Jahrhunderts fehlte aber bisher eine bis ins einzelne gehende Zusammenfassung der Literatur, die an so verschiedenen Stellen veröffentlicht ist, wie es wohl bei keiner anderen Wissenschaft der Fall ist. Auch für den Fach- kenncr war es sehr schwierig fcstzustellen, wo etwas über einen einzelnen Ort als Druckstadt oder über einen einzelnen Drucker ge schrieben war. Das von Joseph Benzig verfaßte Werk*) hat es sich zur Aufgabe gemacht, sowohl Wissenschaftlern als auch Liebhabern eine verläßliche Bibliographie des Schrifttums über den Buchdruck im 16. Jahrhundert zu geben. Nur wer selbst ein Kenner auf dem Ge biete der Druckkunst ist, kann beurteilen, was für ein Riescnmaß von Arbeit und Aufopferung für die Wissenschaft in dieser über 1306 Titel umfassenden Bibliographie steckt. Das Werk gliedert sich in drei Hauptteile: ^ Allgemeine biblio graphische Hilfsmittel, v Darstellungen, Quellen und Bibliographien für das gesamte deutsche Sprachgebiet, 0 Darstellungen, Quellen und Bibliographien für einzelne Landschaften und Orte. Der Teil ^ gibt in berechtigter Einschränkung nur 14 der wichtigsten Werke, ohne sich zu sehr auf Grenzgebiete einzulassen. Der Teil L hat vier wieder mehrfach aufgeteilte Unterabteilungen: l. Buchdruck, II. Buchhandel, III. Buch- illnstration, IV. Mnsiknotcndrnck. Es ist schwer, eine Grenze zu ziehen, um zu klären, was in eine solche Zusammenstellung gehört oder nicht, aber der Abschnitt Bibliographien, der von Nr. 80 bis IW geht, läßt doch einige Lücken offen. Wenn z. B. die beiden Schriften von Lenze, Jsnyer Altdrucke nnd Jsnqer Neforinationsdrucke und eine ganze Reihe anderer Bibliotheksvcrzcichnisse aufgeftthrt werden, so ist es merkwürdig, das; andere mindestens ebenso wichtige Bibliotheksverzeich nisse fehlen. So vermisse ich besonders folgende Werke: Theodor Bertram: Verzeichnis der in der Gnmnasialbibliothek zu Bielefeld befindlichen Drucke aus dem XVI. Jahrhundert. Leipzig 1908: W. Drugulin: E. Weise: Neues Verzeichnis der Kirchen-Bibliothek in Arnstadt i. Th. — Arnstadt 1908: Emil Frotscher; Hcrman Anders *) Joseph Benzig: Der Buchdruck des 16. Jahrhunderts im deut schen Sprachgebiet. Eine Literaturttbersicht s— 68. Beiheft zum Zen tralblatt für Bibliothekswesen). Leipzig, Otto Harrassowitz 1936. 8° 136 S. NM 8.—. Krüger: Tie ältesten Altenburger Liuck- und Luther-Drucke der Thü ringischen Landesbibliothek zu Alteuburg. — Alleuburg: Bonde 1932. Antiquariatskataloge sind in fast zu vorsichtiger Auswahl gebracht, obwohl hier ein Mehr nicht geschadet hätte. — Überhaupt wäre einmal ein »Verzeichnis der bibliographisch wichtigen Antiquariatskataloge« sehr zu begrüßen. Sie enthalten manchmal ungeahnte und vor allem noch ungehobenc Schätze! — Im Abschnitt Bnchillustration vermisse ich den grundlegenden Aufsatz von Johannes Ficker über die ältesten Bildnisse Luthers, und im Abschnitt Musiknotcndruck Eitners Quelleu lexikon, das übrigens auch im Abschnitt ^ hätte gebracht werden können, ebenso den 6. Band von Johannes Zahns Melodien der deut schen evangelischen Kirchenlieder, der die Bibliographie enthält (Gütersloh 1893). Der Abschnitt 6 enthält Darstellungen, Quellen und Biblio graphien für einzelne Landschaften und Orte. »Hier wird Vollständig keit angestrebt«, schreibt der Verfasser im Vorwort. Vollständigkeit an sich wird ja nie erreicht werden können, und es ist eine recht beacht liche Leistung, was der Verfasser alles in zäher Kleinarbeit zusammen gebracht hat. Aber leider ist es bis zur annähernden Vollständigkeit noch ein weiter Weg. Die wenigen Ergänzungen, die ich gebe, könnten von mir noch ganz erheblich vermehrt werden. Wenn der Verfasser die Arbeiten Stiedas über den Rigaer, Straßburger u. a. Buchhandel bringt, so ist es nicht verständlich, warum der Aufsatz über den Magde burger Buchhandel fehlt. Wenn er die Aufsätze vou Oskar von Hase über Georg Deffner, Abraham Lamberg und Hans Nambau aufführt, so darf der Aufsatz über Heinrich Eichbuchlcr keineswegs fehlen. Unter Erfurt vermisse ich deu Aufsatz von Christian Hülsen: Die Jn- schriftensammlung des Erfurter Humanisten Nicolaus Marschalk (Jahrbücher der Kgl. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Neue Folge. Heft 38. Erfurt 1912) und den von Hildegard Zimmcrmann: Eine Titelcinfassung des Erfurter Wolfgang Stürmer und ihr Vorbild (Erfurter Bibliotheksgesellschaft. 3. Jahresbericht 1927. Erfurt 1928). Übrigens wird der Jnkunabcldrncker Hans Sporer in Erfurt wieder einmal mit Hans von Erfurt identifiziert. (Das; dieser selbe Irrtum in meinem Artikel Erfurter Buchdruck im Lexikon des gesamten Buchwesens I, 497, auftaucht, ist nicht meine Schuld. Dieser Fehler wurde von den Herausgebern des Lexikons ohne mein Wissen eingefügt!) Unter Wittenberg suche ich vergeblich die 1914 erschienene sehr wichtige Jenaer Dissertation von Fritz Haubold, Untersuchung über das Verhältnis der Originaldrucke der Witten berger Hanptdrucker Luthcrscher Schriften: Grunenberg, Lother, Döring-Cranach und Lufft zu Luthers Druckmanuskripten. Im Ver fasserregister vermisse ich außer der Nummer 763 sehr die Anti- quariatskatalogc, was um so bedauerlicher ist, als sie in verschiedenen Abschnitten angeführt sind. Die Ergänzungen sollen nicht den Wert dieses bibliographischen Versuches herabsetzen, vielmehr ist dringend zu wünschen, das; dieses auch volkskundlich so wichtige Werk nicht nur in die Bibliotheken, sondern auch in den Bücherschrank der buchhändlerischen Berufs genossen und aller derer wandert, die in dem Buch der lebendigen Vergangenheit zu lesen verstehen. vr. Martin von H a s e. Nr. 2 Dienstag, den 8. Januar 1937 7
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