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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1937
- Strukturtyp
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- 1937-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1937
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- Deutsch
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Der Leiter des Buchhandels W. Baur in Hamburg Auf Einladung des Gaues Hamburg der Gruppe Buchhandel in der Reichsschrifttumskammer sprach Pg. W. Baur, der Leiter der Gruppe und Vorsteher des Börscnvereins, am Sonnabend, dem 18. Januar im Curiohaus. Uber 100 Angehörige des Buchhandels und zahlreiche Gäste von Partei und Staat nahmen an der Veranstaltung teil. Nach einleitenden Worten des Gauobmanns Pg. Riegel, der aus die Be deutung Hamburgs für den Buchhandel hinwics, zeichnete Pg. Baur ein aufschlußreiches Bild von der Gruppe Buchhandel in der Reichsschrifttumskammer, der heute alle die angchörcn, die im Dienste des deutschen Buches tätig sijid. Während der Börsenvercin marktrcgelndc Aufgaben zu erfüllen hat und das wertvolle Tor ins Ausland darstcllt, umfaßt die Reichsschrifttumskammer nicht nur alle Sparten des gesamten Buchhandels, sondern darüber hinaus die der Schriftsteller. , Der Leiter des Deutschen Buchhandels behandelte dann auch die Nachwuchsfragc ini Buchhandel wie auch insbesondere die Stellung des Judentums im Buchhandel. Nachdem er auf die Not wendigkeit instruktiver und ansprechender Schaufensterauslagen hingcwieseu hatte, unterstrich er die Wichtigkeit der Beratung des Volkes durch den Buchhändler und betonte, daß der Buchhändler des neuen Deutschlands zum geistigen Arzt des deutschen Menschern werden müsse. Zur Sicherung aller im Buchhandel tätigen deut-I schon Volksgenossen kündigte Pg. Baur die Errichtung einer Palm- Stiftung sür die nächste Zeit an. An die mit großem Beifall aufgcnommcne Rede schloß sich eine Aussprache an. Mit besonders temperamentvollen Worten des Landesleiters Pg. Or. Peyn wurde der offizielle Teil der Veranstaltung geschlossen. Ein kameradschaftliches Beisammensein schloß sich an. Am Sonntag, dem 17. Januar, fand dann in den Räumen der Landesleitung Hamburg der Reichsschrifttumskammer eine ein gehende Aussprache zwischen Pg. Baur, dem Leiter der Fachschrift Handel, Pg. Sippel, der» Hamburger Gauobmann Pg. Riegel und seinen Gausachschaftsbcratcrn statt, in der der Leiter des Buchhandels aus die besonderen Aufgaben der ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter im Rahmen des nationalsozialistischen Berussstandes hinwies. Auslosung der Preise auf die Prämienscheine der während der Buchwoche 1936 ausgegebenen Lesezeichen Am 1b. Januar 1087 sind in der Reichsschrifttumskammer die Gewinnnummern sür die Prämienscheinc durch Auslosung er mittelt worden. Die Bekanntgabe der Gewinnnummern sowie nähere Mitteilungen über die Ausgabe der Preise folgen in der Sonnabcndnummer des Börsenblattes. Die Kalkulation des Sortimenters Von Dr. Paul Liebe Der Sortimentsbuchhändlcr hat im allgemeinen eine vor gefaßte Meinung gegen alles Betriebswirtschaftliche. Das gleiche gilt für den Jungbuchhändler, der sich in erster Linie aus litera rischem Gebiete zu vervollkommnen sucht. Ost vernachlässigt er die kaufmännische Ausbildung so sehr, daß er nicht einmal Steno graphie und Schreibmaschine, Buchführung und kaufmännisches Rechnen beherrscht. Kommen aber gar Fragen wie Kalkulation, Betriebsstatistik, Rentabilitätsrechnung und ähnliches zur Sprache, dann wird die Interesselosigkeit schon beinahe zur Abneigung. Wenn aber ein Buchhändler Verständnis für wirtschaftliche Fra gen seines Betriebes hat, dann glaubt er nur allzuoft, daß eine Kalkulation im Sortimentsbuchhandel nicht mög lich sei, weil der Ladenpreis vom Verleger bestimmt werde und dem Sortimenter dadurch ein Einfluß auf die Gewinnspanne entzogen sei. Beide Ansichten zeigen, daß eine Aufklärung über die Frage der Kalkulation notwendig ist, zumal die Buchhändler meistens übersehen, daß eine exakte Kalkulation auch etwas Geistiges ist. Deshalb soll zunächst erklärt werden, was Kalkulation ist. KalkulationbcdcutctdieErrcchnungdesSclbst- to st en p r c i s c s eines Gegenstandes. Es liegt auf der Hand, daß diese Errechnung innerhalb der Produktion anders als innerhalb des Handels ist. Der Produzent versucht bei der Kalku lation scstzuhalten, wie teuer die Einzelware ihn zu stehen kommt. Er rechnet: Material Arbeitslohn Löhne der Hilssbeiricbe -1 Anteil der allgemeinen Unkosten Gcwinnznschlag --- kalkulierter Preis. Der Händler dagegen erhält die fertige Ware. Seine Kalkulation beginnt dort, wo die des Produzenten aufhört. Er rechnet: Einkaufspreis -1 Unkostenzuschlag 1- Gcwinnznschlag — kalkulierter Preis. In der Praxis des Buchhandels wird die Fortführung der Kalkulation über den Nettopreis hinaus bis zum Verkaufspreis vom Verleger durchgcsührt. So ist es erklärlich, daß der Sortimen ter das Kalkulieren verlernt hat. Leider hat er dadurch auch oft das Rechnen verlernt. Zur Definition des Begriffes Kalkulation gehört noch ein weiteres: Der errcchncte Verkaufspreis ist bei weitem nicht der wirk liche Verkaufspreis, sondern nach der Kalkulation beginnt erst das Abwägcn und Festsctzen des Preises, was vielfach fälschlicherweise als Kalkulation bezeichnet wird. Preisfestsetzung und Kalkulation sind zwei völlig getrennte Dinge. Das zeigt uns schon ein praktisches Beispiel aus der Verlagskalku lation. Wenn heute ein Verleger eine Neuerscheinung eines viel- gelesenen Autors herausbringt, so wird er im allgemeinen einen Preis festsetzcn, der dem üblichen Preis entspricht, den ein Buch gleichen Umfanges und gleichen Formates gewöhnlich hat, nicht aber den kalkulierten Preis. Es muß also scstgehaltcn werden, daß Preisfestsetzung etwas anderes als Preiskalk ula- tion ist. Dem Sortiincnter ist nun die Preisfestsetzung von vornherein mit wenigen Ausnahmen genommen, nicht aber die Kalkulation. Der Unterschied gegenüber anderen Einzelhändlern liegt darin, daß der Sortimenter zunächst vom festen Ladenpreis ausgeht, daun von diesem seine Unkosten abzieht und sieht, wieviel bis zum Einkaufspreis noch übrigbleibt, während der Händler bei freier Preisbestimmung genau umgekehrt vorgcht. Allgemeiner Handel: Einkaufspreis -l- Unkosten -l- erhoffter Gewinn - - kalkulierter Preis -I- Gewinn bzw. Verlust - tatsächlicher Verkaufspr. Sortimenter: Verkaufspreis — Unkosten — Einkaufspreis — Gewinn lbZw. Verlust). Man könnte also sagen, daß, theoretisch gesehen, der Sortimen ter die Subtraktionsmethode anwcndct, um zu errechnen, was bzw. lvas nicht übrigblcibt, während der sonstige Kaufmann die Additionsmethode anwendct, mit der er den kalkulierten Preis er rechnet und durch Vergleich mit dem wirklichen Verkaufspreis
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