Ein Urteil, das den Gehalt des Buches am überzeugendsten ausdrückt. Deutsche Zukunft -Berlin jlr.r.ly;?)-. IVunderwelt der trauter (gedruckt in einer vollkommenen Schwabachcr Frakrrir, geschmückt mit gemeinhin unzugänglichen Stichen und erlesenen alten pflanzcnbildcrn, obendrein von Marcus Bchmcr mir einfühlsamem Farbensinn gewandet, liegt eine Neuerscheinung vor, von der zu reden auf jeden Lall verlohnt. Staunend ermißt man bei der Lektüre: „Wie langsam und umständlich und auf wieviel Umwegen sich der Mensch tastend und vorsichtig an das stumme Zaubergespinst Pflanze hcranpirschte und oft die Tiere zu Kundschaftern pflanzlicher Rräfte nutzte". DerAutordesunvergleichlichenBuches vom „Garten als Zauberschlüssel"*), Rarl Loerster, ist es, der sich so ver nehmen läßt, und zwar als Fürsprecher des neuen Rräucerbuchcs von Hilde Sieg. Dieses ist ein sowohl botanisch als auch kulturgeschichtlich überaus er giebiger Band, welcher den Städter zu besinnlicherErholungimbcruhigenden Bereich des Vegetativen einlädc und sicherlich den auf dem Lande Ansässi gen zu mancherlei köstlicher Beobach tung ermuntert. Nicht nur „seltsamer Bcschwörungdcr Vergangenheit" solle lauschen, sagt Focrster, wer in diesem Werk richtig lesen und blättern wolle; sondern er solle „seinen Sinn auch all den rastlos in die Zukunft bauenden Glückskräften des Buches offen hal ten". In der Tat wartet Hilde Siegs „Gortessegcn der Rräurer" auch mit Anleitungen zum Anbau und zur Ernte der oft ebenso unscheinbaren wie zau- bermächrigen Pflanzenwesen auf, wo bei er von einem Rräucergartenplan des Berliner Gartenarchitekten Hans Martin gewinnend unterstützt wird. In kluger Vorsichtigkeit hat es sich die Verfasserin freilich nicht versagt, vor leichtfertigerÜberheblichkeitungeschul- ter Adepten zu warnen; so wenig sie verschweigt, die Rräurermiccel, welche ihrBuchnennt, sollten „inkeinerweise einen Ersatz für ärztlichen Rat und Hilfe bieten". Auch das möge der ge neigte Leser sich angeraten sein lassen. Er findet ferner am Ende eines knapp- gefaßten, fesselnden Aufrisses dcrRräu- cerkunde, der ihm insbesondere Para celsus, den Homöopathen-Ahnherrn Hahncmann und den Pfarrer Rneipp neuerlich vorstellt, nachdrückliche Hin weise auf die Arbeit der (unter Leitung des Reichsärzteführers gegründeten) „Reichsarbeitsgemeinschafr für Heilpflanzenkunde und Heilpflanzenbeschaffung" sowie auf die Bestrebungen des „Reichsverbandes der Heil- und Gewürzpflanzenanbauer", von welchen beiden eigentlich jeder Deutsche wissen sollte. Den Hauptteil des Buches gibt eine - in die vier Gruppen Arzneipflanzen, Zauberkräuter, Rüchenpflanzen und Gewürzkräuter aufgeceilte - botanische Darstellung dessen ab, was in einem Rräurergarcen nur Vorkommen mag. - Die anschau lich und anmutig geleitende Darstellungsarr Hilde Siegs wird selbst dem verzagtesten Laien den Band zu einer berückenden Forschungsstätte machen. Somit entledigt sich diese Neuerscheinung aufs beste ihres höheren Auf trages : einer im Leiblichen wie im Seelischen ersprieß lichenHinneigung zur wunderwelr derRräuter vorzuwirken. *> 18. Tausend - Mir über Zoo Abbildungen auf Tafeln und im Text - Rartoniert RM -.50 - Leinen RM 5.50 «IlDL SILO Gottessegen derAräuter Mit IZo Abbild, und - sechsfarbig. Tafeln - Vorwort von Rarl Foerstcr Rarr. RM Z.80 - Leinbd.RM Z.Zo ?.-8. Tausend! A Beginnen Sie schon jetzt mit derwcrbung für das Frühjahrsgeschäft! Illustr. Prospekt kostenlos zur Verfügung! Ernst Rowohlt Verlag - Berlin M 5<> 86 Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 104. Jahrgang. Nr. 30 Mittwoch, den 17. Februar 1937 639