Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19370225
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193702259
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19370225
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
- Monat1937-02
- Tag1937-02-25
- Monat1937-02
- Jahr1937
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
den, wenn dafür ein Betrag gezahlt wurde. Auf diesen bezahlten Be trag sind jährlich angemessene Abschreibungen vorzunehmen. Ebenso ist das Umlaufsvermögen weitgehend aufzugliedern. Bon den Schulden sind gesondert aufzusühren die Anzahlungen, Warenschulden, Leistungsschulden, Wechselschuldcn, Bankschulden, Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmungen. Das Grund kapital, das als erste Position aus der Passivseite der Bilanz im Nenn beträge steht, ist nach den Gattungen der Aktien zu unterscheiden; ferner sind getrennt aufzusühren: die gesetzlichen und freien Rücklagen, die Wertberichtigungen zu Posten des Anlagevermögens und die Rückstellungen für ungewisse Schulden, die langfristigen Verbindlich keiten (Anleihen unter Angabe der Sicherung), Hypotheken, Grund- und Rentenschulden, Pfandgelder (Einlagen) von Arbeitern und An gestellten, Verbindlichkeiten aus Werkspareinlagen usw. Für die Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung bestehen Mindestvorschriften, die gegebenenfalls entsprechend erweitert werden können. Der Jahrescrtrag ist nach Abzug der gesondert ausgewiesenen Aufwendungen einzusetzen. Neben dem Jahresertrag sind die beson ders auszuweisenden Erträge aus Beteiligungen, Zinseinnahmen, außerordentliche Erträge aus Rücklagen usw. getrennt aufzusühren. Schließlich ist der Reingewinn oder Reinverlust auszuweisen. 6. Ausgestaltung derBetriebsberichte. Hier und da hat in neueren Geschäftsberichten der Aktiengesellschaften der Geist wirtschaftlicher Gemeinschaftsarbeit erfreulicherweise bereits Einzug gehalten, indem letztere entsprechend gewürdigt wurde. Darin zei gen sich beachtenswerte Ansätze zu grundsätzlichen Veränderungen in der Berichterstattung der Aktienunternehmungen. Hatte sich früher in deren Geschäftsberichten ein gewisser Schematismus eingebürgert, der sich darauf beschränkte, den ziffernmäßigen Abschluß am Jahres ende kurz zu erläutern, so wendet sich die Aufmerksamkeit der Be triebsverwaltungen bereits mehr und mehr den Fragen zu, die sozial politische und soziale Vorgänge im Betriebe betreffen. Beispielsweise heißt es in einem Betrisbsberichte der graphischen Branche: »Wir dürfen mit Genugtuung den Erfolg verzeichnen, daß es uns trotz der vorerwähnten wirtschaftlichen Verhältnisse gelungen ist, unsere Ge folgschaft, deren eifrige Mitarbeit wir bei dieser Gelegenheit mit auf richtigem Danke anerkennen, in fast unverminderter Höhe im Arbeits prozeß zu erhalten.« In einem anderen Berichte ist folgender Hinweis enthalten: »Die Verbundenheit unseres Unternehmens mit seinen Be triebsangehörigen erweist am besten die Tatsache, daß von etwa 710 Angestellten und Arbeitern III auf eine mehr als fünfundzwanzig jährige Dienstzeit zurückblicken können. Mein im letzten Geschäfts jahr konnten sechzehn Gefolgschaftsmitglicdern staatliche und behörd liche Auszeichnungen und Diplome für langjährige Dienstzeit über reicht werden.» Ein dritter Bericht vermerkt die Tatsache, daß die Lage der Gefolgschaft durch Aufhebung der Kurzarbeit gebessert wer den konnte. »Ferner ist«, so heißt es weiter, »wieder ein Weihnachts geschenk gegeben worden, auch aus dem Gewinn sind Beträge für die Gefolgschaft zur Verteilung vorgesehen. Die Belegschaft selbst ist unverändert geblieben. Im Mai und September haben auch zwei Kameradschaftsausslllge stattgefunden.« Schließlich ist in einem Be triebsberichte der Passus enthalten: »Wir gedenken in dankbarer Anerkennung der verständnisvollen Mitarbeit unserer Gefolgschaft. Die erhöhten Anforderungen, die an viele unserer Mitarbeiter zu stellen waren, wurden stets bereitwilligst erfüllt.« Diese Beispiele aus den letzten Geschäftsberichten der Aktien gesellschaften des Buchhandels und der graphischen Branche lassen erkennen, daß deren Verwaltungsorgane die Auffassung vertreten, daß es ein allgemeines Erfordernis ist, das soziale Verhältnis zwi schen Betriebsführung und Gefolgschaft nach außen hin entsprechend zu würdigen. Soll doch der Jahresabschluß und Geschäftsbericht die Außenstehenden darüber ausklären, wie sich der Betrieb nicht nur zahlenmäßig, also betriebswirtschaftlich, sondern auch arbeitsmäßig, also sozial und sozialpolitisch entwickelt hat. Jene Beispiele zeigen aber auch, daß aus der Wirlschastspraxis selbst Ansätze für eine zeit gemäße Reform des Inhaltes der Geschäftsberichte der Aktiengesell schaften im Sinne nationalsozialistischer Wirtschaftsausfassung bereits vorhanden sind. Aber dabei darf es nicht sein Bewenden haben. Wenn deshalb die Deutsche Arbeitsfront eine größere Anzahl neuerer Ge schäftsberichte daraufhin untersucht hat, inwieweit die Verpflichtung in der Führung und Gestaltung der betrieblichen Sozialpolitik er füllt wurde, und dabei unbefriedigende Feststellungen machen mußte, so ist dies ein Hinweis und Ansporn zugleich zum weiteren Ausbau der betrieblichen Berichterstattung der mit fremden Vermögen arbei tenden Aktiengesellschaften. Ist diese Aufgabe auch nicht durch das Gesetz vorgeschrieben, so ist sie doch durch das Bekenntnis zur nationalsozialistischen Wirtschastsauffassung bedingt. (Schluß folgt) Friedrich Perthes' „Vaterländisches Museum" Der Auflösung des Ersten Reichs war 1806 der Zusammenbruch Preußens und 1809 ein zweiter unglücklicher Krieg Österreichs gegen Napoleon gefolgt. »Sollten wir verzweifeln«, schrieb Friedrich Perthes an deutschgesinnte Freunde, »Nein! Ich liebe mein Vaterland, habe oft gebetet, oft gezittert für dasselbe und würde auch für dasselbe gefachten haben, wenn damit etwas hätte ausgerichtet werden können. Ich habe die Überzeugung, daß die deutsche Geschichte deshalb, weil die alte Form des Deutschen Reiches zertrümmert ist, nicht eine Ge schichte des Verfalls der Nation zu werden braucht. Wenn ein jeder auf seinem Standpunkt tut, was er kann, so können die einzelnen viel ausrichten, und dürfen es, und ich will versuchen, was ich auf dem meinigen vermag!«. Alle, die»irgendwie einen Anteil am deutschen wissenschaftlichen Leben hatten, sei es schaffend oder sei es ausnehmend, wollte Perthes nun zusammenschließen helfen, ohne Rücksicht darauf, ob sie ihren Wohnsitz zur Zeit im französischen Kaiserreich, in den Rheinbundstaaten, in Preußen oder Österreich oder anderwärts hatten, und gleichgültig sollte auch sein, ob sie evangelischer oder katholischer Konfession waren. »Deutschland ist recht eigentlich Element und Vaterland des Standes der Männer der Wissenschaft. Die deutsche Gelehrtenrepublik besteht noch und kann auch ferner bestehen, obgleich unsere Fürsten besiegt sind und das deutsche Reich zertrümmert ist«. Nachdem die Franzosen im November 1806 auch in Hamburg eingerückt waren, unterbanden sie sehr bald den vorher lebhaften Handelsverkehr der Hansestadt mit England. Dadurch wurde auch das so blühende Sortimentsgeschäft Friedrich Perthes' betroffen, der unter Mitwirkung des sprachkundigeren Johann Friedrich Besser, seines späteren Schwagers und Teilhabers, umfangreichere geschäftliche Beziehungen zu England gepflegt hatte und eine Zeitlang sogar den Plan verfolgte, in London ein Filialsortiment zu errichten. Friedrich Perthes wußte sich aus dieser geschäftlichen Krise rasch wieder emporzuarbeiten, indem er die bereits mitgeteilte Absicht einer Verwirklichung zuführte. Trotz des französischen Drucks, der auf ganz Deutschland lastete, wagte er sich 1810 mit einem neuen Zeitschriften-Unternehmen hervor, das deutsche Gesinnung zu pflegen und deutsches Wissen zu verbreiten bestimmt war. »Die deutschen Journale«, schrieb er an Jacobi, »sind mit wenigen Ausnahmen in ganz schlechten Händen; sie sind teils schlecht aus Absicht und Wahl, teils sind sie nur des Gewinnes wegen unter nommen und trachten deshalb nur darnach, die verwöhnten Gaumen stets mit dem Neuesten zu kitzeln. Das ist zu allen Zeiten traurig, zu unserer Zeit aber ist es schrecklich. Es kommt jetzt, da es nötig ist, zur rechten Zeit augenblicklich zu sprechen, viel darauf an, daß deutsche Männer wissen, wo sie für den Augenblick etwas zu Tage fördern können. Eine in kurzen Zeiträumen erscheinende Zeitschrift, welche eine lebendige Verbindung unter allen deutschgesinnten Män nern unterhält, ist dringendes Bedürfnis«. Vom November 1809 ab versandte Perthes in Gestalt von per sönlich gehaltenen, den besonderen Stellungen und Interessen der Empfänger angepaßten Briefen Einladungen zur Mitarbeit an der neuen Zeitschrift, der er in Erinnerung an das von 1776 bis 1791 erschienene »Deutsche Museum«*) den Namen »Vaterländisches *) Die Monatsschrift »Deutsches Museum«, von Boie und Dohm 1776 gegründet, sollte nach Worten ihrer Herausgeber der Literatur und dem öffentlichen Leben dienen und die Deutschen mit ihren Nationalangelegenheiten vertrauter machen. Dreizehn Jahrgänge (1776—1788) erschienen im Verlage von Weygand in Leipzig. Als »Neues Deutsches Museum« fand die Zeitschrift von 1789—1791 im Verlag Göschen in Leipzig noch eine kürzere Fortsetzung. 173
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder