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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1937
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- 1937-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1937
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Museum-- gab. Zahlreich« zustimmende Antworten bebe tuender Männer liefen ein. »Ich sreue mich», schrieb Graf Friedrich Leopold Stolberg, »mich an Sie und die Fhrigen anschlietzen zu können, lieber Perthes». Hüllmann nahm sofort in Aussicht, die »Deutsche Gesell schaft« in Königsberg dem »Vaterländischen Museum» anzugliebern und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch in anderen Orten sich ähn liche Gesellschaften bilden und anschließen möchten. Der Theolog Marheineke (damals in Heidelberg, später in Berlin) antwortete u. ».: »Gebe Gott Ahnen, edler Mann, Mut, Kraft und Ausdauer, um ein Unternehmen behaupten zu können, bas sich schon durch seine Idee allen Deutschen empfiehlt». In ähnlich warmen Worten sprachen Arnim, Brentano, Kouguö, Geny, Görres, Ludwig von Haller, Adam Müller, Raumer, Nheberg, Sättig»», Friedrich Schlegel, Schleiermacher, Tischbein u. a. ihre Bereitwilligkeit zur Mitarbeit aus. Goethe nahm zwar Anteil, glaubte aber seine Mitwirkung vor erst versagen zu müssen: »Ich muß, obgleich ungerne, ablehnen, an einem so wohlgemeinten Institute Teil zu nehme»; ich habe per sönlich alle Ursache, mich zu konzentrieren, um demjenigen, was mir obliegt, nur einigermaßen gewachsen zu sein, und dann ist die Zeit von der Art, baß ich sie immer erst gerne eine Weile oorllberlasss, um zu ihr oder von ihr zu sprechen. Verzeihen Sie daher, wenn ich dem Anträge ausweiche, und lassen Sie mich manchmal erfahren, wie Ihr Unternehmen gedeiht». gm Frühjahr 1818 wurde bas »Vaterländische Museum» nun mehr öfsentlich angekündigt. Im Hinblick auf die politischen Verhält nisse konnten die leitenden Absichten im vollen Umfange natürlich nicht mitgcteilt werden. In dieser Ankündigung heißt es n. a.: »Die der Wieberbringung und Verbreitung des inneren Friedens geweihte Zeitschrift wird nicht politisch sein in dem gewöhnlichen Sinne des Worts, der auf Mitteilung oder gar Beurteilung der ösfenilichen Handlungen und Begebenheiten des Tags geht. Die wahre politische Richtung aber, das Interesse für Staat und Geschichte, meinen wir keineswegs von unseren einer würdigen Beschäftigung gewidmeten Blättern ausschlicßen und reinen Sinn für geschichtliche Wahrheit ver- läugnen zu dürfen, den wir als das erste achten. Ernste Sorge werden wir auch tragen für Erhaltung deutscher Bildung und für Bewah rung deutsch-eigentümlicher Art und Wissenschaft und Kunst«. gm Juli 1818 erschien das erste Stück des »Vaterländischen Museums«; es brachte an erster Stelle Bruchstücke aus dem lite rarischen Nachlaß Klopstocks, Beiträge von Jean Paul, Georgius, Marheinike und Gedichte von Matthias Claudius, Christian Graf zu Stolberg und Kouguä. Als Mitarbeiter der nächsten Heste seien noch erwähnt Ernst Moritz Arndt, Görres, von Heeren, Hüllmann, Sartorius, Schessner, Friedrich Schlegel und Tischbein. Rach Perthes eigenen Worten übertras die Ausnahme der neuen Monatsschrift alle Erwartungen. Trotzdem mußte ihr Erscheinen mit dem Januarheft 1811 bereits wieder eingestellt werden. Am 1. Januar 1811 wurde Hamburg eine Stadt im Kaiserreiche Napoleons und - Hamburgs Bürger französische Untertanen, unterworfen napoleoni- schcn Gesetzen und Zensurbestimmungen. »Ihr Museum verstummt nun auch«, schrieb einer der Freunde, »aber der Geist wird leben und Sie und Ihr Bestreben preisen«. Wer sich den harten Druck der damaligen Fremdherrschaft in seiner besonders furchtbaren Aus wirkung auf Hamburg vergegenwärtigt, wird verstehen, baß bas Erlöschen des »Vaterländischen Museums- von vielen seiner Freunde geradezu als nationales Unglück betrachtet wurde. Ein Friedrich Perthes aber ließ sich nicht so leicht unterkriegen I So störend sich die französische Zensur auch auswirkte, so wußte er sehr bald ihre schwachen Seiten, auch schwache Seiten ihrer Beamten, zu benutzen und seine Handlung mit befriedigendem Erfolge weiter- zusühren. Sechs Jahre hatte die Besetzung nun schon gedauert, und zwei Jahrs war Hamburg eine »donne rille» des napoleonischen Kaiser reichs, als der Zusammenbruch der Großen Armee in Rußland be kannt wurde und Hoffnungen aus eine baldige Befreiung von der Fremdherrschaft auskommen ließ. In Verbindung mit gleichgesinnten Männern bereitete Perthes nun die Erhebung vor, und als die Franzosen dann unter dem Druck eines heranrückenben russischen Streifkorps am 18. März 1818 Hamburg geräumt hatten, wirkte er an stihrender Stelle für die Wehrhastmachung seiner Mitbürger. Aber Marschall Davout vermochte Hamburg bereits im Mai wieder mit starker Macht zu besetzen. Um nicht dem Schicksal seines Berufsgenossen Palm zu verfallen, mußte Perthes mit den Seinen flüchten. Seine Handlung wurde von den Franzosen versiegelt, sein Vermögen beschlagnahmt und sein Haus ausgeplündert, bald aber von einem französischen General als Quartier bezogen. Perthes fand mit den Seinen in einem befreundeten Hause im damals noch dänischen Aschau ersten Unterschlupf. Von hier aus ordnete er^ so gut es ohne Unterlagen und ohne Geldmittel ging, seine geschäftlichen Verbindlichkeiten. Dann hielt es ihn aber nicht länger fern vom großen politischen Geschehen der nächsten Monate. Er eilte nach Mecklenburg zu den von ihm selbst mit gegründeten Hanseatischen Kontingenten und wurde als Mitglied des Hanseatischen Direktoriums führender Vertreter und Förderer aller auf die Befreiung der Hanse städte und die Sicherung ihrer weiteren Unabhängigkeit gerichteten Bestrebungen. So bekundete Friedrich Perthes nunmehr auch durch die Tat die Gesinnung, die in seinem »Vaterländischen Museum» eine blei bende Pslegestätte leider nicht hatte finden können. Ernst Mühlbach. Die Werbeumsähe im Jahre 1936 Bel fast allen Werbemitteln brachte der Monat Dezember 1836 eine sehr beträchtliche Steigerung der Umsätze. Mit einer Kennziffer von 138,2 erreichten die durch den Werberat erfaßten Gesamtwerbe- umsätze einen Hochftand, wie er in den zurückliegenden drei Beobach- tungsjahren noch nicht zu verzeichnen war. Im Vergleich zu Dezember 1835 liegen sie um 12,4°/» höher. Im Rückblick auf die Entwicklung der Werbeumsähe im Jahre 1836 läßt sich seststellen, daß die im Jahre 1835 zunehmende Werbe tätigkeit weiter angehaltcn hat. Die Steigerungsguote beträgt im Jahresdurchschnitt gegenüber 1835 säst 18°/°, gegenüber 1834 sogar rund 18°/». Die Einbeziehung des Saargebietes in die Statistik der Werbcumsätze feit April 183« hat aus die Steigerung der Kennzisfern nur einen geringen Einfluß ausgellbt. Unter den einzelnen Werbemitteln hat eine besonders günstige Entwicklung die Anzeigenwerbung erfahren. Unter den ein zelnen Anzeigenarten nimmt die Zeitungsanzeige die erste Stelle ein. Ihr Anteil am Gesamtanzeigcnumsatz hat jedoch seit 1834 zugunsten der Zeitschrlftenanzeige von 83,5"/« auf 88,7"/« abgenommen. Dagegen ist der Anteil der Zeitschriften-anzeige von 32,3 aus 34,4«/» der Gesamtanzeigenumfätze gestiegen. Die Verkehrsmittelwerbung und der Plakaianschlag können gleich falls — wenn auch in geringerem Umfange — eine Umsatzmehrung gegenüber 1835 auswcisen. Den großen Austrieb, den der Werbefilm einschließlich Diapositive gegenüber 1834 ersahren hat, vermochte er im Jahre 1838 nicht ganz zu halten. Jedoch ist der Umsatzrückgang von 1835 aus 1836 gering fügig. Die Aufwärtsentwicklung der Weidewirtschaft im Jahre 1838 läuft nahezu parallel mit den gesteigerten Einzelhandelsumsätzen. Die Werbetätigkeit hat demnach mit den Einzelhandelsumsätzen Schritt gehalten. Gleichsam als Kommentar zu den vorstehenden statistischen An gaben, die wir dem neuesten <Februar-)Hest der »Wirtschaftswerbung entnehmen, können die folgenden Ausführungen betrachtet werden, die der Werberat in seinem Geschäftsbericht sür 1836 macht: »Besonders erfreulich ist, daß es gelungen ist, auch solche Kreise für die Wirt- schastswerbung zu gewinnen, die ihr bisher sremd oder gar ablehnend gegenüberstanben.. Einzelhandel und Handwerk haben die große Be deutung der Werbung erkannt, und ihre Organisationen bemühen sich mit den beteiligten Kreisen der Werbewirtschast, Wege zu sinden, um dem Einzelhändler und dem Handwerker eine erfolgreiche Werbung zu ermöglichen. Gerade die wirtschaftlich Schwachen, die häufig glaubten, die Werbung sei ein Vorrech: kapitalstarker Kreise, sind in steigendem Maße an die Werbung herangesührt worden, nachdem cs gelungen war, aus Grund der Preistreue auch den kleinen Werbung- treibenden gerechte Preise sicherzustellen, und zu verhindern, daß mächtige Betriebe sich Sondervortcile erzwingen konnten. Der Aufschwung der Werbung ist um so erfreulicher, als es sehr beachtliche Umstände gab, die dieser Entwicklung entgegenstandcn. Zu ihnen gehören vor allem die Werbebeschränkungen. Wenn der Werbe rat auch mit großem Ersolge die Werbebeschränkungen bekämpft hat, so darf doch nicht vergessen werden, daß schon allein das Vorhanden sein derartiger Beschränkungen zunächst einen ungünstigen Einfluß aus die Werbung ausübt; denn die beteiligten Kreise glauben, sich 174
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