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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1937
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- Deutsch
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Aii Besonderheiten und Einzelheiten ist aus den Berichten, so weit es sich um den Umsatz handelt, folgendes zu ersehen: Von zwei Firmen wird das Weihnachtsgeschäft 1936 als das beste bisher erlebte bezeichnet. Die schlesische Firma mit einem Minderumsatz von 16 °/° konnte dagegen eine geringe Erhöhung (2°/°) der Kundenzahl fest stellen, sodaß mit einer fortschreitenden Kaufkrasterhöhung auch wie der mit einem günstigeren Ergebnis gerechnet werden kann. Das ungünstige Ergebnis der norddeutschen Großstadtfirma (—- 3°/-) wurde von einer Stockung des Geschäftes in den letzten Dezember tagen verursacht; vom l. bis 24. Dezember war dagegen ein Mehr umsatz von 5 °/° zu verzeichnen. Die Trennung der llmsatzzahlen für Bar- und Rechnungsverkäuse ergibt kein ganz einheitliches Bild. Im allgemeinen entfällt der größere Teil der Umsatzerhöhungen auf die Barverkäufe, in mehreren Fällen ist sogar eine deutliche Abnahme der Rechnungsverkäufe gegen das Jahr 1935 sestgestellt worden. — Vereinzelt wurde uns auch das Gesamtergebnis des Umsatzes für 1936 mitgeteilt: die Erhöhung beträgt in zwei Kleinstädten 11,7 und 20°/°, in drei Mittelststen 10, 20 und 26°/° und in zwei Groß städten 10 und 4,7°/°. Unsere zweite Frage lautet«, ob sich die Zahlder Käufer im Dezember im Verhältnis zum vorigen Jahr erhöht hat. Das gemeldete Ergebnis ist ebenfalls erfreulich, doch ist die Zahl der Firmen, die genaue Angaben machen können, kleiner als bei der ersten Frage. Aus den Klein- und Mittelstädten liegen nur je 8 zif fernmäßige Antworten vor, und zwar wiü> für die erster« eine Durch schnitts-Zunahme von 11,4°/° und aus den Mittelstädten eine solche von rund 10 °/° gemeldet. Für die 33 Großstadtsortimente ergibt sich eine Durchschnitts-Zunahme der Käufer um 12°/°. In zahlreichen Fällen wird die Zahl der Käufer als gleichgeblieben oder um ein geringes höher bewertet. In einem Großstadtsortiment ist eine Ab nahme der Käufer um 0,4°/« bei einer Umsatzerhöhung von 8°/» beobachtet worden. Einen Begriff von den in der Weihnachtszeit an die Bedienung gestellten Anforderungen mögen die uns von einem schlesischen Großstadtsortiment mitgeteilten Zahlen geben. In den Tagen vom 18. bis 24. Dezember kamen 389, 417, 292 (Sonntag), 585, 618, 693 und 498 Barkäufer in den Laden. Diese Zahlen geben in vielfacher Hinsicht zu denken und man muß wünschen, daß die Bemühungen, die Käufer zu einem möglichst frühzeitigen Einkauf der Weihnachtseinkäufe zu erziehen, fortgesetzt werden. Auch die dritte Frage nach der Durchschnittshöheder Einzelläufe konnte von den Großstadtsortimenten am häufigsten beantwortet werden. Das erklärt sich wohl daraus, daß besonders in den Kleinstadtsortimenten bei der Zählung eine Trennung der Bü cher von den Nebenartikeln schwer durchzuführen ist. Die Durch schnittshöhe des Einzellaufs schwankt in den Großstadtsortimenten zwischen 2.50 und 15.15 RM, am häusigsten sind Verlause zwischen 4 und 5 RM; der Gesamtdurchschnitt in 37 Großstadtsortimenten beträgt 5.13 RM, in 22 Mittelstadtsortimenten 3.87 RM und in 12 Kleinstadtsortimenten 3.53 RM. Öfters wird hervorgehoben, wie schwer es ist, teurere Werke abzusetzen, nur die Atlanten machen davon eine Ausnahme. Unsere vierte Frage: Ob neue Käuferschichten aufge treten sind, wird von fast einem Drittel der an der Rundfrage betei ligten Sortimenter bejaht. Elfmal wird das verstärkte Auftreten des Militärs als Bücherkäuser besonders vermerkt. Die Führerschaft der HI. und des BDM. und Arbeiter (besonders in Mittelstädten) sind ebenfalls verschiedentlich als neue Käufer hinzugekommen, wenn auch letztere häufig zunächst nur als Käufer von Jugendschriften für ihre Kinder. Gelegentlich machte sich aber ihr Interesse auch für national sozialistisches Schrifttum, für Volksausgaben und kleine Reihenbänd chen bemerkbar. Kunden von früher sind in verstärktem Maße als Käufer von Büchern für Geschenkzwecke aufgetreten. In einzelnen Berichten heißt es darüber: »Arbeiterpublikum war etwas mehr fühlbar als in früheren Jahren. Das mag daraus zurückzuführen sein, daß wir in mehreren großen Betrieben, im Einvernehmen mit der DAF., Werkausstcllungen mit dazu geeigneten Büchern vor dem Fest veranstaltet hatten« (Thüringen). — Ein Kleinstadtbuchhändler aus Württemberg schreibt: »Neue Käuserschichten sind deutlich be merkbar aufgetreten. Das hängt wesentlich auch von den Büchern ab. Ich habe mich gerade bei den neuen Schichten (Landbevölkerung, Ge folgschaft der hiesigen Textilfabriken, Belegschaft eines Autobahn lagers) besonders für . . . eingesetzt». — Die Ortsgruppe einer süd deutschen Großstadt berichtet: »Auch in diesem Jahre kamen weitere neue Käuserschichten, hauptsächlich Soldaten, Arbeiter, Arbeitsdienst männer und Handwerker. Man bemerkte insbesondere bei diesen neuen Kunden den vorzüglichen Einfluß der großzügigen Werbung aus Anlaß der Woche des Deutschen Buches. Sie hat sicher dazu bei getragen, daß das Buch wieder mehr gekauft wird. Es wurden immer wieder Bücher verkauft, die in den Listen, die während der Buch woche verteilt wurden, verzeichnet waren.« Wa. (Fortsetzung folgt) Die Aktienbetriebe in der Buchhandelswirtschast Das neue Aktienrecht In der Entwicklung der deutschen Aktiengesellschaften ist eine Wende von geschichtlicher Bedeutung eingetreten. Hatte sich schon im Jahre 1935 der Reinigungsprozeß, der in den Jahren nach der Markstabilisierung zu beobachten ist, einerseits durch den Rückgang von Gründungen und Kapitalerhöhungen und andererseits durch Auslösungen und Umwandlung von Kapitalgesellschaften in eine andere Rechtsform in verstärktem Maße fortgesetzt, so bringt das neue, am l. Oktober d. I. in Kraft tretende Aktienrecht hinsichtlich der rechtlichen und wirtschaftspolitischen Stellung der Aktienbetriebe und ihrer Bewirtschaftung entscheidende und deshalb beachtenswerte Änderungen. Auf die wichtigsten, im neuen Gesetz enthaltenen Be stimmungen sei deshalb hier kurz hingewiesen. l. Die-Kapitalgröße der Aktiengesellschaften. Da die Rechtssorm der Aktiengesellschaft nach wie vor für große wirtschaftliche Aufgaben unentbehrlich erscheint, ist die Frage der Höhe des Grundkapitals der Unternehmungen sowohl als diejenige des Nennbetrages der Aktien neu geregelt worden. Bei Neugründungen hat letzterer' mindestens 1000 RM und das Mindestgrundkapital 500 000 RM zu betragen. Hinsichtlich der Aktiengesellschaften mit weniger als 500 000 RM, jedoch mehr als 100 000 RM Grund kapital sind Ausnahmen vorgesehen. Während diese Betriebe weiter bestehen können, sind die Aktienunternehmungen mit weniger als 100 000 RM Grundkapital gezwungen, sich entweder aufzulösen oder in eine andere Rechtsform umzuwandeln. Die Frist hierfür läuft mit dem 3l. Dezember 1940 ab. Auch die bereits ausgegebenen und über weniger als 1000 RM lautenden Aktien bleiben »zunächst« bestehen. Das Gesetz schreibt vielmehr nur vor, daß, wenn durch Kapitalherab- setzungen bzw. Sanierungen eine Minderung des Nennwertes unter 100 RM eintritt, der Nennwert der Aktien durch Umtausch aus min destens 100 RM zu erhöhen ist. Die Frage der Stückelung der Aktien bei bestehenden Unternehmungen ist somit in durchaus schonender Weise gelöst worden. Grundsätzlich sollen Mehrstimmrechtsaktien nicht mehr geschaffen werden. Besteht für vorhandene Mehrstimmrechte kein wirtschaftliches Bedürfnis, so sollen diese entweder beschränkt oder beseitigt wer den, während Vorratsaktien in Zukunft als volleingezahlte Aktien gelten sollen. Ferner hat das Gesetz die Grundlage für die Vorzugs aktie ohne Stimmrecht geschaffen, durch die den Aktienunternehmun gen die Möglichkeit gegeben wird, die Verzinsung in den Jahren aus zusehen, in denen der Betrieb ertraglos gearbeitet hat. Andererseits begründet sie aber dem Aktionär gegenüber einen Anspruch auf be vorzugte Dividende und gegebenenfalls auf erhöhte Verzinsung. Wie sich die Vorschriften des neuen Aktienrechts über die Ge staltung der Kapitalgrundlage im Buchhandel und in der gra phischen Branche auswirken werden, ergibt sich aus den Fest stellungen über die diesem Berichte zugrunde liegenden Aktienbetriebe. Von denen des Buchhandels verfügen nämlich zwölf Unternehmun gen über ein Grundkapital von mehr als 100 000 RM, das zu- Nr. 46 Donnerstag, -en 25. Februar 1987 171
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