s 5? ^Im //. ^7ä/^ s/Lc/rs/ok Amo Oeutelmoser Luther Staat un- Glaube Z7L Seiten, geh. S.—, in Leinen 8.50 Mit diesem großen Merk des jungen Historikers und Philosophen wird die theologische Mauer niedergerissen, die Luther bisher an Kirche und Lehr meinung fesselte. Hier steht Luther in dem geschichtlichen Strom des politischen Lebens als die gewaltige volkskraft, die alle Stände und Schichten bis in die Tiefen aufwühlt und zu seinem eigenen Volksgesetz gegen die römische Wersremdung aufruft. Damit ordnet sich Luther in die große Linie des Reichs gedankens ein. Was Theologie und Kirche bewußt und unbewußt bisher verschwiegen — Luthers eindeutige Auffassung über die Grundlagen des Staates als göttliche Ordnung —, das hat Oeutelmoser in sorgfältiger historischer For schung und unter Berücksichtigung der weniger bekannten Schriften Luthers, zu einem umfassenden Bilde geformt. Luthers unbedingte Bejahung des Staates, den er von der Alleinwirksamkeit Gottes her begreift, erwächst aus seinem Glauben. Man muß Luthers Glaube kennen, um seinen Staat zu verstehen, der auf dem Gesetz der Macht beruht. Oeutelmoser folgt dem un erhörten seelischen Ringen Luthers und zeigt, wie sein Staat eine gemeinsame Wurzel hat mit dem Glauben an die göttliche Ordnung auch da, wo er über das Christliche hinaus auf das Germanische zurückgreift, um die Welt in ihrem Dasein auf Ser Linie des großen Glaubensschöpfers Eckehart zu erfassen. Das Verhältnis von Kirche und Staat, das an Luthers Glaubenssatz vorbei ging, ist unfruchtbar geworden und im Begriff, sich auf neue Glaubensgrund lagen zu stellen. 0n diesem Werk sind entscheidende Fragen radikal und konse quent aufgeworfen, auf die wir heute Antwort von Luther erwarten. Eugen Dieöerichs Verlag ^ena «44