Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.03.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-03-06
- Erscheinungsdatum
- 06.03.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19370306
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193703066
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19370306
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
- Monat1937-03
- Tag1937-03-06
- Monat1937-03
- Jahr1937
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
berichten. Die auf diese Weise vorgenommene Versendung von Rund schreiben über die wichtigsten Neuerscheinungen oder selbst nur einer Auswahl guter Verlagsp ro sp e k tc ha! sich ebenfalls bewährt. Wenn von den Werbemaßnahmen des Sortimenters für das Weihnachtsgeschäft die Rede ist, darf die persönliche Wer bung und Empfehlung im Laden nicht vergessen werden, die der verantwortungsbewußte Buchhändler das ganze Jahr über leistet und die dann auch !m Weihnachtsgeschäft ihre Früchte trägt. Was Kataloge, Schaufenster, Besprechungen, Anzeigen usw. anregen, wird erst durch die persönliche Empfehlung des Buchhändlers zu Ende geführt. »Nach unserer Erfahrung trägt in erster Linie die Empfeh lung des dem Publikum bekannten Buchhändlers, zu dem es Ver trauen hat, zum Buchabsatz bei«, heißt es in einem Bericht. Der Sortimenter muß aber auch für die Güte des Verkauften einstehen, wenn er Enttäuschungen vermeiden will. »Nur wer für jedes ver kaufte Buch gewissermaßen die Garantie der Qualität übernimmt, kann sich als Buchhändler halten und durchsetzen«, schreibt ein Sor timenter aus einer kleineren Stadt. Damit ist die hohe Aufgabe gekennzeichnet, die dem Buchhändler als Berater zufällt. Wie sehr er es ist, geht aus den wiederholten Äußerungen besonders aus Klein- und Mittelstädten hervor, in denen es heißt, daß der Rat des Buchhändlers gesucht wird, oder, daß es »in neunzig von hundert Fällen der Sortimenter in der Hand hat, für welches Buch er sich einsetzen will«. Die gute Wirkung der Besprechungen in Zeitungen haben in erster Linie die Großstadt-Buchhandlungen beobachtet. Wo Mittel und Kleinstädte darüber berichten, wird ebenfalls vorwiegend die Wirkung der großen, angesehenen Zeitung erwähnt. Die Mithilfe der Presse bei der Förderung des guten Schrifttums wird dankbar an erkannt. Auch die Auswahl der besprochenen Bücher scheint jetzt nicht mehr so sehr dem Zufall überlassen zu sein, vielmehr werden die wesentlichen und für breitere Leserschichten in Frage kommende Bücher bevorzugt. Es kann deshalb nicht mehr so häufig Vorkommen, daß die in der Zeitung besprochenen Bücher im Sortiment nicht vorrätig sind. Als ein sehr erfreulicher Erfolg sei die Mitteilung eines norddeutschen Sortimenters vermerkt, der das Buch von Rumpelstilzchen »Wir benehmen uns«, über sechzigmal auf Grund einer Empfehlung in der Zeitung verkauft hat. Der Erfolg von Dichterabenden — der unmittalbare und auch die Nachwirkung — wird überall dort als »außerordentlich« oder als »auffällig gut« bezeichnet, wo der Dichter durch die Größe seines Werkes einen tiefen Eindruck hinterlassen hat, wozu auch die Kunst des Vortrages als Voraussetzung gehört. »Gute Dichter vorträge können wir nicht genug bekommen», schreibt ein bekannter Sortimenter. Die Möglichkeit, die Wirkung der Buchbesprechungen des Rundfunks zu beobachten, ist nur sehr gering; nur vereinzelt kann sie mit Bestimmtheit festgestellt werden. Das ist zum Beispiel der Fall bei der Empfehlung von politischen Broschüren durch den Rundfunk, die stets Erfolg hat. »Den wirklich wirksamen Stil der Zeitungsanzeige haben wir noch nicht gefunden.» Diese Worts eines Sortimenters in einer größeren Stadt zeigen vielleicht am besten, wo dis Schwierig keiten liegen und auch, wo die bisherigen Mißerfolge zu suchen sind auf einem Gebiet, mit dem sich der Buchhandel zwangsläufig wird mehr befassen müssen, wenn er seinen Anteil an den Ausgaben des Volkes für Kultnrbedürfnisse behalten bzw. vermehren will. Bisher steht der Sortimentsbuchhandel der Zeitungsanzeige fast völlig ablehnend gegenüber. Bon den über zwanzig Firmen, die über eigene Erfahrungen berichten können, sind es nur drei oder vier, die einen Erfolg zu verzeichnen haben. Die übrigen sind der Meinung, daß die Zeitungsanzeige fast gänzlich wirkungslos sei oder sich bei weitem nicht bezahlt mache. Mitunter wird aber doch schon erkannt, daß sie »neben vielen nicht feststellbaren Wirkun gen manchmal auch direkte Erfolge zeitigt». Deshalb sei eine andere Mitteilung, mag sie auch einen Ausnahmefall betreffen, hierher gesetzt: »Bei einer Verlegeranzcige über ein Kinderbuch, dessen Inhalt von Woche zu Woche in der Jugendbeilage veröffentlicht wurde, habe ich einen großen Erfolg feststellen können. Die Nachfrage setzte so stark ein, daß es ein großer Erfolg wurde.« Am besten sind gewiß diejenigen Firmen daran, die über eine eigene Zeitung verfügen und diese weitgehend zur Eigenwerbung heranziehen können. Die Gemeinschaftsanzeige wird als Ausgabe der örtlichen Arbeitsgemein schaften von einem Sortimenter bezeichnet, der ebenfalls von der Notwendigkeit der Heranziehung der Zeitungsanzeige als Werbemittel überzeugt ist. Auch die Kinoreklame und Postwurfsendungen wurden zur Werbung für das Weihnachtsgeschäft vereinzelt benutzt. Über ihre Wirkung kann jedoch Allgemeingültiges nicht gesagt werden. Ein Vortrag über Neuerscheinungen, den ein Sortimenter in seinem Laden veranstaltete, hat nicht die erwartete Zahl von Zu hörern herbeigelockt. Ebenfalls als Einzelerscheinung wird über die Durchführung einer Weihnachtsschau in einer mitteldeutschen Kleinstadt berichtet. Wir lassen darüber den Veranstalter selbst sprechen: »Eine von mir unter Opferung fast meiner ganzen Privat wohnung durchgeführte Weihnachtsschau hat sich über alle Maßen bewährt und gelohnt. Dis Schau wurde durch Kleinanzeigen be stimmter Ausmachung angekündigt, vor allem aber durch ein großes, vor die Hausfront gespanntes Transparent. Weiter wurde auf die Schau durch Zettel im Laden, die jeder Kunde bekam, durch fort dauernde mündliche Werbung und durch Beilage in der Zeitung hingewiescn. Die Räume wurden weihnachtlich ausgcstattet, und ich habe erstmalig in größerem Umfange auch teure und umfangreiche Werke ausgelegt. Dadurch, daß diese Sachen gesehen wurden, ließ sich vieles verkaufen. Man hat mir immer wieder bestätigt, daß man mir für die so umfangreiche und sorgfältige Schau sehr dankbar sei und daß sich der Einkauf von Büchern in der Großstadt im Gegen satz zu sehr vielen anderen Artikeln, die hier schlecht zu haben sind, durchaus erübrige*).« Wenn der Buchhandel im letzten Jahre eine merkliche Geschäfts belebung zu verzeichnen hatte und wenn besonders das Weihnachts geschäft zufriedenstellend war, so hat die Sorge des nationalsoziali stischen Staates um das Buch, wie sie in der Buchwoche und vielen anderen Maßnahmen deutlich wird, keinen geringen Anteil daran. Wir zitieren deshalb am Ende dieses Berichtes einige Stellen aus den uns zugegangenen Mittellungen, in denen dies ebenfalls zum Ausdruck kommt: »Die allgemeine Werbung, die von den Propa gandastellen des Reiches durchgeführt wurde, hat sich außerordentlich gut ausgewirkt.- — »Die Nachwirkungen der Buchwoche machten sich entschieden bemerkbar.« — »Besonders hervorzuheben ist die Werbearbeit, die der Staat in den Dienst des Buchhandels stellte.« — »An dem Erfolg hat die Woche dos Deutschen Buches keinen ge ringen Anteil.« — «... Ebenso hat sich die öffentliche Propaganda für das Buch wesentlich ausgewirkt.« — »Schließlich hat sich auch die Buchwoche im Herbst aus das Weihnachtsgeschäft ausgswirkt.« — »Besonders auffällig die Wirkung der Buchwoche.« — »Die Buch woche scheint ganz allgemein das Buch als wertvolles Geschenk in den Vordergrund gerückt zu haben. Der Durchschnittskäufer, der kein näheres Verhältnis zum Buch hat, hat dadurch die Meinung bekommen: wenn ich ein Buch schenke, dann kann ich mich damit sehen lassen.« — »Es ist sehr erfreulich, daß in den handarbeitenden Schichten unseres Volkes die große Scheu vor der guten Buchhand lung fast gänzlich verschwunden ist. Dies bedeutet einen großen Fortschritt gegenüber früheren Zeiten.« — »Abgesehen von der wesent lichen Verbesserung des Arbeitsmarktes spielt zweifellos die erhöhte Bedeutung, die offiziell dem Buche im neuen Staat zugewiesen wird, eine Rolle. Dazu kommt die Auswirkung der öffentlichen Buch werbung, die Arbeit der Organisationen.« — »Zumal die Buchwochc hatte starke Wirkung.« — »Man kann mit Recht dank der Unter stützung durch Staat, Partei, Reichsarbeitsgemcinschllft für Deutsche Buchwerbung, Presse und Rundfunk von einem sehr guten Erfolg des Weihnachtsgeschäftes im Buchhandel sprechon.« Zum Schluß bleibt uns noch die angenehme Pflicht, den Ein sendern der Berichte für ihre Mühe herzlichst zu danken. Wa. Der Einsender ist bereit, seine Erfahrungen im einzelnen ver traulich bekanntzugebcn. Anfragen gibt die Schriftlcitung weiter. 208
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder