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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.03.1937
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- 1937-03-06
- Erscheinungsdatum
- 06.03.1937
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Glückwünsche zum Ausdruck gebracht. Neichsminister l)r. Goebbels hat Generalintendant Node sein in Silber gerahmtes Bild »als Zeichen des Vertrauens und des herzlichsten Dankes für besonders große Ver dienste um die deutsche Opernkunst« und ein persönliches Geschenk über reichen lassen. Bayreuth auf Schallplatte« Zum ersten Male seit Bestehen der Bayrcuther Festspiele wurden 1936 in Bayreuth Schallplattenaufnahmen hergestellt. Frau Wiuifried Wagner übertrug das alleinige Aufnahmerecht der deutschen »Tele- fuukeuplatte GmbH.«. Insgesamt wurden zweiundzwanzig Aufnahmen in Bayreuth gemacht, von -denen jetzt zehn der Öffentlichkeit übergeben wurden. Neue Staatliche Hochschule in Frankfurt a. M. Bei der Beratung des Frankfurter Haushaltvoranschlags teilte Sradtrat Keller mit, das; sich der Minister bereit erklärt hat, das Hoch sche Konservatorium als Staatliche Hochschule auzuerkenncn. Die neue Hochschule wird baulich erweitert und soll die Abteilungen Künstlerische Ausbildung, Musikerziehung und Kirchen-^ musik erhalten. Gestorben Einer der besten Vertreter der Berliner Volksmusik, Willy B r e d s ch n e i d e r, ist im Alter von neunundvierzig Jahren ge storben. Der Verstorbene ist als Verfasser verschiedener Berliner Volksstücke bekannt geworden. Er war außerdem der Geschäftsführer des Verbandes deutscher Bühnenschriftsteller und Btthncnkoiupouisten. Der bekannte Musikschriftsteller Prof. vr. Karl Krebs, dessen Schriften große Bedeutung erlangt haben, ist im Alter von achtzig Jahren gestorben. Der Leiter der österreichischen Sängerschaft, Vorstand des Ost- märkischen Sängerbundes und Ehrenvorstand des Schubert-Bundes in Wien, Hofrat Jaksch, ist im 76. Lebensjahr gestorben. Jaksch machte sich 1928 besonders verdient durch die Veranstaltung des Zehnten Deutschen Sängerbundcsfestes in Wien. Am 2. März starb in Leipzig der bekannte Ehrenchormeister des Deutschen Sängerbundes Professor Gustav Wohlgemuth im Alter von 73 Jahren. Seine Geburtsstadt Leipzig verliert mit Gustav Wohlgemuth einen verdienstvollen Pfleger deutschen Volksgutes. Alte Medizin: Ausstellung in der Landesbücherei Destau Von Dr. Paul Wahl Die Anhaltische Laudesbücherei in Dessau kann in diesen Tagen und in ihrer heutigen Gestalt als Landesbibliothek und zentrales Sammelbecken der Geisteserzeugnisse des Anhalt-Landes auf fünfzehn Jahre ihres Bestehens zurückblicken. Gewissermaßen als Jubiläums ausstellung legte sie bei ihrer am 10. Februar eröffneten Ausstellung Schätze aus ihren medizinischen und naturwissenschaftlichen Bllcher- sammlungen vor. Besonders reizvoll erschien es, die Geschichte der Medizin auf weite Strecken an der Hand der vorhandenen Bücher und Handschriften zu verfolgen. Dies brachte die Verbindung mit der Alchemie und der Naturwissenschaft, weil die Naturwissenschaften wie Chemie, Physik, Mineralogie, Zoologie und Botanik nicht nur der Medizin von jeher als Hilfsmittel gedient haben, sondern weil es in früheren Zeiten auch gerade Arzte gewesen sind, die die Natur forschung gefördert haben. Durch die Rücksicht auf den verfügbaren Raum konnten die Naturwissenschaften nur in Auswahl gebracht wer den, und man mußte sich darauf beschränken, aus Botanik und Zoologie einige der bedeutenderen Werke zu zeigen. Den Mittelpunkt der Ausstellung bildet das Schaffen des Para celsus, der ebenso als bedeutender Arzt (Überwinder der Humoral pathologie der Alten) wie als Alchemist gewürdigt wird. Die Landes bücherei ist im Besitze einer Handschrift: Libellum // Des Hoch- berumbten Theophrastj // Paracelsj, Bombasij s-sie!), darinnen ehr traitirt, // de Lapite philosophorum, vndt seynem // Gefattcrn Augustin Sattler, Balbirer zw Judenburgk, In der Steyer-Marck zur Lieb geschrieben« // halt. // (Wende 16./17. Jahrh.). Die Husersche Ausgabe seiner Werke in zehn Bänden (Straßburg 1589) ist vorhanden. Sein Bild erscheint öfter. Von seinen Schülern ist u. a. Oswald Croll (i 1609) zu nennen, der Leibarzt des Fürsten Christian I. von Anhalt- Bernburg (1568—1630), der mit seinem Werk v38lliea elr^miea, Frankfurt a. M.: El. Marnius L heredes I. AubriU) 1609 in der Ausstellung vertreten ist. Auch Pseudo-Geber fehlt nicht, wie denn die Ausstellung eine ganze Reihe von alchemistischen Handschriften und Drucken zeigt, die aus dem Besitz des genannten Fürsten und seines gleichnamigen Sohnes (1599—1656), die beide der Alchemie ergeben waren, stammen. Von den medizinischen Handschriften ist Heinrich von Pfolspeunts »buch der bünt ertzncy«, 1460, das älteste handschriftlich auf uns ge kommene, deutsch geschriebene chirurgische Werk^). Eine andere Hand schrift: laeuinunr sanitatw (14. Jh.) zeigt eine anatomische Feder- r) Eine deutsche Übersetzung erschien ebenda: Gottfr. Tambach 1623. Vgl. hierzu H. Butzmann, Oswald Croll, Leibarzt des F. Christian I. von Anhalt-Bernburg, in: Bernburger Kalender. Jg. 12: 1937. 1936. S. 155 ff. -) Vgl. H. Peters, Der Arzt und die Heilkunst in der deutschen Vergangenheit. Jena: Tiedevichs 1900. S. 38 f. (Monographien zur deutschen Kulturgeschichte. Bd. 3.) Zeichnung, die an Aderlaßkalcnder erinnert. Bernhard Gordon (gest. gegen 1318), Professor in Montpell'ier, ist mit seinem großen Hand buch der inneren Medizin: viliunr msckieinas (1303) in einer deut schen Übersetzung aus dem 15. Jahrhundert vertreten. Von Inkunabeln ist eine Ilortns sanitatis, deutsch, Augsburg: Hanns Schönsperger 1486, zu erwähnen (Hain * 8951). Hochzeit und Geburt im Mittelalter werden aus einer Historien- Bibel, Handschrift des 15. Jahrhunderts, deutlich. Daneben interessiert die »Chur-Brandenburgische Hoff-Wehe-Mutter, Das ist: ein höchst nöthiger Unterricht, Von schweren und unrecht-stehenden Geburten,... Von Justinen Siegemundin, geb. Tiltrichin. Cölln a. d. Spree 1690: Ulrich Liebpert«. Der Gründer der Anatomie, Andreas Vesalius, ist mit seinem herrlichen Kupferwerk: Vs eorpori8 lrrunaui kabriea libri VII, Basel: Oporinus 1642, in der Ausstellung vertreten. Auf dem Gebiete der Naturwissenschaften sind Konrad Megen- berg, Buch der Natur, in der Ausgabe von Schönsperger: Augsburg 1499, die Kräuterbllcher von Bock und Brunfels (Strahburg: Nihel 1539, bzw. Straßburg: Schott 153A36), ferner das »Thier-Buch Alberti Magni . . . durch Waltherum Ryff verteutscht, Frankfurt a. M. 1545: Cyriacus Jacobi zum Bart, letzteres eine Leihgabe der Staats bibliothek Berlin, zu nennen. Von Maria Sybilla Merian finden wir das Foliowcrk »^eta- morpliosis iussetorunr Zurinainsirsium«, Amsterdam: Valk 1705, sowie ihr Naupenmerk: »vruearuin ortu8, alimsntunr st paracloxa mst3morptio8i-8«. Amsterdam: Oosterwyk o. I. s1717j. KI.-4". Dieses Werke ist ebenso wie Aug. Joh. Rösel von NosenhofsJnsektenbelustigung (Nürnberg: Fleischmann 1746—61) als dankenswerte Leihgabe der Preußischen Staatsbibliothek Berlin zu nennen. Daneben ist das Tier-Buch des Züricher Arztes, Naturwissenschafters und Biblio graphen Konrad Geßner in deutscher Übersetzung von Konrad Forer, Zürich: Froschauer 1583, in einem schönen, illuminierten Exemplar- beachtenswert. In einer Schrankvitrine befindet sich Buffons IliMoirs Naturells, Paris 1774 ff.: Impriwsris üoyals, in deutscher Über setzung, Berlin: Pauli 1771 ff. Endlich ist hier ein alchemistisches Werk aus dem 15. Jahrhundert (Papier und Pergament) nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen des Äußeren bemerkenswert. Es handelt sich um einen Lederschnittband, der ans dem Mittelfeld des Hinteröcckels je in einem Kreise Einhorn und Steinbock zeigt. Umgeben ist dieses Mittelfeld von Nankcnwcrk, in das sich ein weiteres Fabeltier — ein Drache — ornamental einfügt. Zum Schluß ist noch zu erwähnen: Basilius Beßler: vortrw vyststtsiwis, Eichstädt 1713, ein prachtvolles Grostfoliowerk mit kolorierten Kupfern, eine Samm lung sämtlicher Arzneipflanzen dieser Zeit. Die Ausstellung, von der nur einige Stücke genannt werden konnten, dürfte die Mediziner, Naturforscher und Bibliographen in gleicher Weise interessieren. Nr. 54 Sonnabend, den 6. März 1937 207
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