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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.03.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-03-06
- Erscheinungsdatum
- 06.03.1937
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- Deutsch
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Leipziger Frühjahrsmesse 1937 Wie aus den Tageszeitungen bekannt geworden ist, war die dies jährige Leipziger Frühjahrsmesse die stärkste, die Leipzig seit Be stehen der Messe in ihrer heutigen Form, d. h. Mustermesse mit Tech nischer Messe und Baumesse, erlebt hat. Die Zahl der Aussteller ist von 6417 im Frühjahr 1933 und 8106 'im Frühjahr 1936 auf 8893 ge stiegen. Ein großer Teil dieses Aufstiegs entfällt auf die Technische und Bau-Messe, besonders in den Gruppen, in denen neue Werkstoffe Einführung und Absatz suchen. Die Zahl der Aussteller aus dem Ausland hat sich gegen das Vorjahr nahezu verdoppelt auf 914 Fir men. Zweiundzwanzig verschiedene Länder sind daran beteiligt. Eben solche Nekordzahlen weist der Zustrom der Besucher auf. Allein die Zahl der Ausländer, die Leipzig in diesen Tagen ausgesucht haben, beträgt weit über 30 000. Tie weltwirtschaftliche Bedeutung der Leip ziger Messe wurde allein darin deutlich sichtbar. Mit der Messe waren wie immer eine Reihe großer Kundgebungen' verbunden, von denen diesmal der der Kommission für Wirtschafts politik mit der Rede des Deutschen Botschafters in London von Nibben- trop besondere Bedeutung zukommt. Ein anderes wichtiges Ereignis war die Grundsteinlegung des »Haus der Deutschen Arbeitsfront auf der Leipziger Messe« durch Neichsorganisationsleiter vr. Ley. Mit ihm soll dem schaffenden deutschen Menschen ein Denkmal gesetzt werden, das dauernd daran mahnen soll, daß ohne des Arbeiters Werkfleiß, ohne das Schaffen der Stirn und der Faust eine Wirtschaft nicht denkbar ist, daß der schaffende Mensch im Mittelpunkt gerade auch der Messe steht. Das am ersten Meßsonntag eingcweihte und er öffnet »Haus der Nationen« (das frühere Lügengebäude in der Nähe des Neuen Rathauses) soll den ausländischen Messebesuchern und der Presse bisher entbehrte Bequemlichkeiten bieten. Das Messe-Sondcr- konzert im Gewandhaus war durch den Besuch des Neichsministers Or. Goebbels ausgezeichnet. Die Meß-Aussteller des Buchhandels stellten wie bisher das Großantiquariat, das nahezu vollständig vertreten war, eine Reihe größerer Verlage, darunter natürlich die Fugendschriften- und Bilder buchverleger, die vom Kommissionsgeschäft Carl Fr. Fleischer ver tretene umfangreiche Gruppe von Verlegern, Lehrmittelverleger und einige andere. Das geschäftliche Ergebnis war zum Teil besser als im vorigen Jahre. An einem Stande machte die Zahl der ausländischen Besucher ungefähr die Hälfte aus, darunter viel Franzosen und Belgier. Für Nachschlagewerke und Atlanten bestand Interesse. Gut abgeschnitten haben die Jugendschriften- und Bilderbuchrierleger, auch nach billiger Unterhaltungsliteratur bestand — auch beim Groß antiquariat— vielfach Nachfrage. Wie immer bot die Messe dem buchhändlerischen Besucher außer den Buchausstellungen viel Sehenswertes. Es seien nur die Ausstel lungen der Kunstverleger und kunstgewerblichen Firmen, eine Lehr mittelschau Leipziger Firmen, die Ausstellung des Neichsinnungs- verbandes des Buchbinderhandwerks (wo auch Buch-Attrappen zu sehen waren), die Ausstellung der Fachgruppe Gcbrauchsgraphiker in der Reichskammer der bildenden Künste, die Bugra-Maschinenmesse im Buchgewerbehaus erwähnt. Wa. Der Neichsberufswettkanipf in Nürnberg Der Sonntag, der 14. Februar, war in Nürnberg der Tag des Reichs- bcrusswettkampses für die Fachschaft Handel. Es hatten sich dazu aus der Sparte Buchhandel alle in Frage kommenden Lehrlinge gemeldet. Wenn noch vom Vorjahr her ein gewisses Vorurteil vorhanden war, da damals die Aufgaben teilweise als zu leicht befunden und unser Beruf nicht genügend berücksichtigt worden war, so zeigte sich bald, daß es in diesem Jahr völlig anders geworden war. Die Aufgaben waren fast durchweg schwerer und wesentlich mehr auf unseren buch händlerischen Beruf eingestellt. Die Prttfungszeit von 8 Uhr bis 16 Uhr, unterbrochen von nur kurzen Pausen, stellte schon gewisse Anforderungen an die Ausdauer und Konzentration der einzelnen Teilnehmer. Der beste Durchschnitt in allen Leistungsklassen wurde in der Beantwortung der weltanschau lichen Fragen und beim Aufsatz erzielt. Ein teilweise völliges Ver sagen wurde bei den oberen Leistungsklassen in Buchführung fest- gestellt. Bei den jüngeren Jahrgängen war auf diesem Gebiet der Erfolg unserer Lehrlingsschulung, die wir besonders auch in kauf männischer Hinsicht durchführen, stark zu spüren. Es zeigte sich auch hier wieder einmal, wie dringend notwendig es ist, daß wir unsere Lehrlinge aus kaufmännischem Gebiet unterrichten. Die Zeiten, in denen unsere Jungbuchhändler auf diesem Gebiet fast immer versagten, sollten endgültig vorüber sein. Bei der Beantwortung der bernss- praktischen und fachkundlichen Fragen zeigte es sich dann, inwieweit jeder einzelne in unserem buchhändlerischen Beruf schon zu Hause ist und wieweit die Lehrfirma ihn darin eingeführt hat; denn aus der Beantwortung dieser Fragen lassen sich Schlüsse nach beiden Seiten ziehen. Ich halte es für dringend notwendig, daß in Zukunft jeder unserer Kameraden am Reichsberufsweltkampf teilnimmt, denn einmal ist er eine glänzende Schulung für jeden einzelnen, und zugleich kann er als gute Vorbereitung für die Gehilfenprüfung angesehen werden. Jeder wird dadurch veranlaßt, während seiner Lehre immer wieder sich zu prüfen und sich Rechenschaft abzulegen über das, was er kann und was er gelernt hat. Ebenso wichtig sind aber die Ergebnisse für uns Altere. Können wir doch jedes Jahr den Stand unseres buch- händlerischen Nachwuchses überprüfen, und wenn wir dann fcststellen können, daß die Arbeiten jedes Jahr besser geworden sind, so ist dies für uns der beste Beweis, daß unsere berufliche Schiulungsarbeit nicht umsonst war. I. Aus der Gauarbeit Berlin Die Veranstaltung des G a u e s B e r l i n der Gruppe Buchhandel in der Rcichsschrifttumskammcr, Fachschast Angestellte, am 24. Fe bruar gab den Austakt zum Zusammenschluß aller chemallgen Berliner Neichsschüler. Var vollbesetztem Hause konnte Gausachschastsberatcr Walter Schulze die Sitzung mit kurzen Bcgrüßungswortcn crilsfncn. Hieraus ergriff vr. Maier von der Reichsschule des Deutschen Buch handels, von seinen ehemalige» Schülern stürmlsch begrüßt, das Wort zu seinem Vortrag: Politische Dichtung der Gegenwart, vr. Maler gab einen Überblick über die deutsche politische Dichtung. Er betonte, daß Deutschland im Unterschied zu anderen Ländern, wie z. B. Frank reich und England, erst spät ein besonderes Gepräge auf geistigem Gebiet durch politische Dichtung erhalten habe. Erst der Weltkrieg brachte die Menschen hervor, die aus dem Erlebe» des Krieges den Drang verspürten, zu diesem Geschehnis Stellung zu nehmen. Nach längerem Verweilen bei einzelnen Dichtern wies vr. Maier daraus hin, daß die neue politische bzw. lyrisch-politische Dichtung den Buch händler vor neue Ausgaben stellt. Es gilt, die innerhalb dieser Dich tung noch vorhandene Lücke zu Überdrücken und den deutschen Menschen zum politisch denkenden Menschen zu erziehen. Seine überaus inter essanten Ausführungen wurden von allen Anwesende» mit großem Beifall ausgenommen. Es ist beabsichtigt, dieses Thema in Form einer literarischen Arbeitsgemeinschaft weiter zu behandeln. Anschließend wurde dann noch eingehend über Zweck und Ziel der Zusammenkünfte ehemaliger Neichsschlllcr gesprochen. Vorläufig kommt dieser Kreis monatlich einmal zusammen. Während des Sommers sind gemeinsame Sonntagswandelungen vorgesehen. Die nächste Sitzung findet am 4l>. März, 20 Uhr im »Wilhelmshos«, An halte! Straße 12 statt. Ter sich an die Sitzung anschließende Kamcrad- schastsabend zeigte am besten die enge Verbundenheit aller Reichs schüler. Eine eigene Hauskapellc sorgte für die richtige Stimmung. Sch. Alle Berliner Neichsschüler werden hiermit zu der Ersten Arbeitsgemeinschaft der Jungbuchhändler am 10. März im »Wilhelmshof«, Berlin SW, An halter Str. 12 eingeladen. Ter Vortrag von vr. Maier und die damit verbundene Zu sammenkunft der Berliner Neichsschüler haben uns wieder einmal erkennen lassen, wie unentbehrlich die Leipziger Schule für unseren Beruf geworden ist. Solche jungbuchhändlerischen Verbindungen aber auch nach dem drei- oder vierwöchentlichen Besuch der Neichsschulc wachzuhalten, ist Aufgabe der Fachschaft. Ter Ganfachschastsberater W. Schulze hat am letzten Vortragsabend den Wunsch ausgesprochen, uns Berliner Jungbuchhändler in Zukunft recht oft beisammen zu sehen. Wir wollen in gemeinschaftlicher Arbeit versuchen, unser Wissen zu erweitern und damit kräftige Stützen unseres Berufes zu werden. Die an der Neichsschulc gepflegte Kameradschaft soll auch in unserem Arbeitskreis höchstes Ziel sein. Ob Verleger oder Sortimenter — wir sind Kameraden eines Berufsstandes. Und noch eins: Gleich gültige und Miesmacher helfen an der erfreulichen Zusammenarbeit bestimmt nicht! Mitarbeit hat nur dann Zweck, wenn auch Idealismus dabei ist! Neichsschüler Sch. Walter Qcrsurth. Leipzig. — Verlag: Verlag des Börsen Vereins der Deutschen Rnchljändler zu Leipzig. — Anschrift der Lchristleitung und Expe dition: Leipzig 0 1, Gerichtsweg 26, Postschlictzsach 274/75. — Druck: Ernst Scdrich Nachf., Leipzig 6 1. Hospitalstrafte 11a-13. — TA. 7S50/II. Davon 6513 durchschnittlich mit Angeborene und Gesuchte Bücher. — *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 208
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