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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1937
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- Deutsch
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Vörsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 62 <R.31) Leipzig, Dienstag den 16. März 1937 164.Jahrgang Die verlegerischen Hauszeitschriften Von K. R. Engelhardt Die Sonderstellung des Buchverlages innerhalb der Gesamt wirtschaft, bedingt durch den einzigartigen Charakter der Ware »Buch», schließt auch zwei grundlegende Eigentümlichkeiten der ver- legcrischen Werbung ein. Zum ersten besitzt diese Ware »Buch» wie keine andere Eigenleben und geistigen Inhalt und damit in sich selbst werbende Kräfte. Der Verlag kann sie daher in viel stärkerem Maße sich selbst empfehlen lassen, als dies in sonstigen Wirtschafts zweigen, etwa durch Gratisproben, wie z. B. bei der Ärztepropa- ganda der pharmazeutischen Industrie, möglich ist und geschieht. Zum anderen stellt der Autorenname in vielen Fällen einen Werbe- saktor von besonderer Bedeutung dar, der in der übrigen gewerb lichen Erzeugung überhaupt keine Parallele hat. Spielen diese beiden Kräfte schon in zahlreichen Verlagsprospekten eine wichtige Rolle, so finden sie ihre freieste Auswirkung in der »kriegerischen Haus zeitschrift, in der ein besonderer Rahmen nur zu dem Zweck ge schaffen ist, um die Eigensprache des Buches und die Persönlichkeit des Autors im Sinne einer repräsentativen Verlagswerbung zur Geltung kommen zu lassen. An sich ist die Hauszeitschrift freilich kein Vorrecht des Buch handels allein, sondern auch bei anderen Industriezweigen so stark verbreitet, daß sie in der das gesamte Zeitschriftenwesen neuregelndcn Anordnung der Reichspressekammer vom 30. April 1036, Artikel 6, Ziffer 2, eingehend berücksichtigt werden mußte, um eine klare Schei dung zwischen Fachzeitschrift und Hausmitteilung hcrbeizuführen (vgl. hierzu Börsenblatt Nr. 289 vom 12. Dezember 1936, Seite 1087/1088). Für den Verlag hat diese Bestimmung wohl keine einschneidende Änderung mit sich gebracht, da infolge der beiden ge nannten Vorzüge des Buches als Ware der Anlaß zur Überschreitung der Grenzen, wie sie die neue Anordnung nunmehr für die Haus- rnittcilungen gezogen hat, von vornherein kaum vorlag, sodaß auch die beste und gehaltvollste Hauszeitschrift für den Bücherfreund je und je immer nur eine willkommene Ergänzung zu den literarischen Fachzeitschriften bedeutete, aber zu keiner Zeit in schädlichen Wett bewerb mit dieser getreten ist. Insofern allerdings besteht eine Über einstimmung mit der allgemeinen Entwicklung, als die generelle Zunahme der Hauszcitschriften im Laufe der letzten Jahre auch innerhalb des Verlages zu beobachten ist, hier wie dort heraus gewachsen aus der verstärkten Tendenz zum Markenartikel, also der jenigen Warengattung, deren Grundlage das unmittelbare Ver trauensverhältnis zwischen Hersteller und Verbraucher ist. Da nun das Buch seinem ganzen Wesen nach gewisse Voraussetzungen des Markenartikels in sich trägt, und da es ferner einigen allbekannten führenden Verlagen in längerer Aufbauarbeit gelungen ist, Name und Zeichen ihres Hauses zur Marke im höchsten und vollkommensten Sinn dieser Bezeichnung zu erheben, so kann eine solche Entwicklung gerade im Verlag am wenigsten überraschen. Jedenfalls ist heute die verlcgerische Hauszeitschrist keine so völlig vereinzelte Erscheinung mehr, wie etwa noch vor zehn Jahren, sondern es liegt auf diesem Gebiet nach dem jetzigen Stand ein verhältnismäßig zahlen- und formcnreiches Material vor, das auch in den Spalten des Börsen blattes eine eingehendere Würdigung rechtfertigt. Die älteste literarische tzauszeitschrist isptzas wohlbekannte »I n s el s ch i ff», dessen erste Nummer der Insel-Verlag, Leipzig, im Oktober 1919 herausbrachte. Ihm kommt das Ver dienst zu, den Typ geschaffen zu haben, der seitdem teils in mehr oder weniger weitgehender Übereinstimmung, teils in mannigfacher Abwandlung der Typ der verlegerischen Hauszeitschrift überhaupt geworden ist: jene charakteristische Verbindung von Textproben aus neuerschienenen oder in Vorbereitung befindlichen Verlagswerken, von Nachrichten und biographischen Beiträgen über Autoren sowie un veröffentlichten Arbeiten aus deren Feder mit kurzen Berichten und Mitteilungen des Verlages über feine Tätigkeit. Der rein wcrbe- mäßige Bestandteil ist beim »Jnselschiss« und den Zeitschriften seines Typs weitgehend eingeschränkt, innerhalb des redaktionellen Teils nur der zu dem einzelnen Beitrag gehörende Buchtitel selbst in unaufdringlicher Form aufgeführt, der Verlagsbericht in einem kur zen Anhang zusammengefaßt und auch dieser wieder in redaktioneller Art gehalten. Grundsätzlich vorgebildet war diese Methode der reprä sentativen Werbung für den Insel-Verlag bereits in seinem »Insel- Almanach« und die wegweisende Tat bestand damals 1910 darin, die dort bewährten Grundsätze auf ein zur Ergänzung der jährlich erscheinenden Almanache bestimmtes periodisches Organ zu über tragen. Die Sonderstellung des »Jnselschifses« kommt auch darin zum Ausdruck, daß dieses als einzige der vorliegenden verlegerischen Hauszcitschriften gegen Berechnung geliefert wird. Im Verhältnis zu seinem Umfang von vier Bogen je Heft und der gepflegten Aus machung, die neuerdings neben den Dichterbildnissen auch Probe tafeln aus den mehrfarbigen Bänden der Jnselbücherci bringt, ist der Preis von RM 3.— für vier Jahreshefle, RM 1.— für das einzelne Heft, nicht hoch zu nennen. Die grundsätzliche Bedeutung der Hauszeitschrift für das An sehen eines Verlages als Instanz des geistigen Lebens kommt auch darin zum Ausdruck, daß ein Unternehmen, das seit einigen Jahren bemüht ist, sich in diesem Sinne durchzusetzen, Holle sc Co., Berlin, mit seiner im Jahre 1936 neuerschienenen »Holle- Post« ein Gegenstück zum »Jnselschiss« geschaffen hat, von dem bisher drei Hefte herauskamen. In der inhaltlichen Gestaltung ist insofern ein eigenes Gesicht dieser neuen Zeitschrift angestrebt, als einen wesentlichen Bestandteil des einzelnen Heftes nicht sowohl die Leseprobe selbst als vielmehr der selbständige Beitrag zum Thema eines neuen Buches ausmacht. Damit wird die Methode der in direkten Einführung in die Schöpfungen des Verlages nicht nur in persönlicher Richtung durch Aufklärung über die Autoren, sondern auch von der sachlichen Seite her angewendet, ein neues Werk über Prinz Eugen also, um ein Beispiel zu nennen,, durch einen freien Aufsatz über dessen Leben und geschichtliche Bedeutung angekündigt. Von den allgemein als kulturell führend bekannten Firmen bringt auch Eugen Diederichs, Jena, seit 1927 in nun mehr jährlich zweimaliger Folge seinen »Diederichs Löwen« heraus. Der Gedanke deutscher Volkheit, der seit Jahren die ganze Arbeit von Diederichs durchzieht, bedingt auch Zusammenstellung und Inhalt dieser Hauszeitschrist, ebenso wie deren äußere Gestalt eine würdige Vertretung des Verlages ist. Zu den markantesten Er scheinungen in dieser Gruppe gehören ferner die »Literarischen Flugblätter« des Berlages I. Engel Horns Nachs., Stuttgart, ebenfalls, wenn auch anfangs in einfacherer Form Fachschaft Zwischenhandel Für die Leipziger Biitglieder! Freitag, den 19. März, 17 Uhr, Fachschastsuersammlung im Kleinen Saal des Buchhändlerhauses, Tür III. Ansprache des st ellvertretendenPräs identen der Reichsschrifttumskammer, Herrn Ministe rialrat vr. Wismann. Der Fachschaftsleiter: Felix Gart mann.
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