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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1937
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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als wirkliche Flugblätter, seit 1827 erscheinend. Bei etwas gerin gerem Umfang zeichnen sie sich vor allem durch eine im Verhältnis dazu sehr reiche und gewählte Bildbcigabe aus. Neben den Dichter- bildnisjen und dem in den Reise- und Tierschilderungswerken des Berlages sich bietenden vielseitigen Jllustrationsmaterial dient hier das Bild auch dazu, durch freigewählte Darstellung von Schau plätzen neuer Werke in deren Stimmungsgehalt einzuführen. Ihre ganz besondere Note erhalten die »Literarischen Flugblätter« dadurch, das; in ihnen auch der Verleger selbst sehr persönlich und bewußt subjektiv das Wort ergreift, um einer wichtigen Vcrlagsneuerschei- nung ein Geleitwort zu geben, oder sich mit allgemeinen Fragen von Buch und Buchhandel zu befassen. Die Grundtendenz der Hauszeit schrift, das Streben nach unmittelbarem Kontakt zwischen Verleger und Leser, erfährt dadurch die entschiedenste Ausformung. Auch PaulZsolnay, Wien, hat sich mit seinen »Südostdeut - sehen L i t e r a t u r b l ä t t e r n» seit 1934 eine Gelegenheit zu einer zwanglos sich folgenden Darbietung von Proben aus seiner Verlagstätigkcit geschaffen. Im Gegensatz zu den Verlagen, die den Stoff ihrer Haus zeitschrift zu größerem Umfang zusainmcnfassen, diese aber in län geren Zwischenräumen erscheinen lassen, bringt der Verlag Fer dinand Hirt,Breslau, mit FerdinandHirtLSohn, Leipzig, seinen Herbst 1835 gegründeten »Hirt-Bericht« bisher in regelmäßigen monatlichen Zcitabständcn heraus, allerdings ohne sich fest an diese enge Folge zu binden. Dabei ist der Umfang jedes Heftes aus einen halben Bogen in wechselnden sarbigen Um schlägen beschränkt. In Anbetracht der gesteigerten Herstcllungs- und Versandkostcn bedeutet dies eine ungewöhnlich hohe Einschätzung des Mehrwertes an Werbewirkung und Einprägsamkeit, der durch eine in so kurzen Abständen wiedcrkchrcnde Erinnerung an den Verlag erreicht wird. Allerdings bietet die stark auf Schulbedürsnisse ein gestellte Produktion der genannten beiden Firmen sür eine solche Werbung besonders günstige Voraussetzungen. Dieser letztere Gesichts punkt gilt noch mehr für den »B ücherfreun d« von Philipp Reclam jun., Leipzig, wohl die älteste verlegerische Haus zeitschrift überhaupt, deren Anfang schon bis 1913, also in die Zeit vor deni Krieg zurückreicht. Ihre wesentliche Grundlage bildet die »Uni- versal-Bibliothck«, die in ihrer Art eine Vielseitigkeit und Fülle des Materials bietet, wie sie wohl kein anderer Verlag aufweiscn kann. Der »Bücherfreund« wendet sich jedoch nicht an die Allgemeinheit, sondern ist ausschließlich sür Schulmänner und Pädagogen bestimmt. Diese sind aber nicht nur Empfänger, sondern auch Gestalter der Rcclam'schen Zeitschrift, indem sie in selbständigen Beiträgen im Anschluß an die Neuerscheinungen und Neuauflagen der »Universal- Bibliothek« sowie sonstige geeignete Veröffentlichungen des Verlages deren Verwendungsmöglichkeiten für den Unterricht darstellen, sodaß also hier nicht so sehr der Verlag zum Leser als vielmehr der Fach mann zum Fachmann spricht. Auch unter den Hauszeitschristen des allgemein literarisch-kul turellen Verlages finden sich manche teilweise sehr erhebliche Ab weichungen von dem rein redaktionellen Grundtyp, so in der vom Paul List Verlag, Leipzig, seit 1932 herausgegcbencn und seitdem in zwölf Heften erschienenen Veröffentlichung »Neuord nung und Tradition». Sie unterscheidet sich nicht nur äußer lich durch ihr großes Format von der Norm, sondern bringt auch in ihrer inhaltlichen Zusammenstellung das unmittelbar werbemäßige Element wesentlich stärker zur Geltung und überläßt der vcrlags- eigenen Empfehlung einen erheblichen Raum. Einzelne Hefte ent halten dann wieder ohne jeden werbenden Zusatz ausschließlich text lichen Inhalt, so z. B. die im Sommer 1936 erschienene Sonder nummer »Deutsche Lyrik«. Es ist also hier der Grundsatz einer möglichst vielseitigen und abwechslungsreichen Ausgestaltung, der der Hauszcitschrift ihre besondere Prägung und ihre Anziehungskraft auf den Leser geben soll. Das Urteil des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland, »Neuordnung und Tradition« sei »mehr als nur das Werbeblatt eines großen Verlages«, kennzeichnet mit diesen Worten knapp und treffend auch den Endzweck der verlegerischen Haus zcitschrift überhaupt. Denn diese doppelte Zielsetzung: Verlags- Werbung und zugleich mehr zu sein, also nicht nur die eine oder die andere Aufgabe allein, sondern beide in einem zu erfüllen, macht deren besonderes und eigentümliches Wesen im letzten Sinn aus, mögen die Formen im einzelnen noch so verschieden sein. Der »Bücherbrief« der Hanseatischen Verlags anstalt, Hamburg, 1931 gegründet, ist z. B. an sich durchaus auf der Leseprobe aufgebaut, hält diese aber im einzelnen verhältnis mäßig kurz, sodaß jedes Heft eine größere Anzahl von Werken be rücksichtigen kann, als dies bei anderen bereits genannten Haus zeitschriften der Fall ist, während wiederum der werbemäßige Be standteil in der seit 1930 bestehenden »S. Fischer-Korre spondenz« in Gestalt der vcrlagseigenen Einführung in neue Werke im Vordergrund steht und in der Zeitschrist »Der Spiegel«, die der Ullstein- und Propyläen-Verlag seit 1934 herausbringt, säst ausschließlich vorherrscht. Das Jahr 1936 hat zwei Neugründungcn gebracht: »Am Büchertisch« von Herder L Co., Freiburg, der durch eine neuartige zwei spaltige Anordnung redaktionelle und werbemäßige Elemente sehr geschickt verbindet, und den »Essener Bücherfreund« von der Essener Verlagsanstalt, die die Hauszcitschrift, die sonst meist am Ende einer Entwicklung steht und Ausdruck eines bereits Gewordenen ist, an den Anfang ihrer Entwicklung stellt und von vornherein dazu cinsetzt, um dem noch Werdenden den Weg bahnen zu helfen. Von den Verlagen des deutschsprachigen Auslandes besitzt der Verlag Styria, Graz, seit 1934 in seiner »Styria- Korrespondenz» eine eigene Hausmitteilung, während der Schweizer Verlag schon seit 1924 sich mit dem »Schweizer Bücherboten» ein repräsentatives Werbeorgan geschaffen hat, und zwar durch Zusammenarbeit einer größeren Gruppe von Ver lagen — ein Weg, der in Deutschland früher einmal von einer An zahl Stuttgarter Verleger versuchsweise eingeschlagen wurde, ohne aber zu einem Dauererfolg zu führen. Selbstverständlich bietet diese Methode ganz besonders günstige Möglichkeiten zu reicher und fesselnder Jnhaltsgestaltung und hat sich so gut bewährt, daß »Der Schweizer Bücherbote» auch jetzt noch alljährlich mit jeweils vier Nummern erscheinen kann, und zwar als Gemeinschaftsarbeit der gleichen zwölf Verleger, die ihn einst ins Leben gerufen haben. Auch eine Reihe von Spezialverlagen macht sich die Vorteile der Hauszeitschrist zunutze, so Arwed Strauch, Leipzig, mit seinen Werkblättern »Feier — Fest — Spiel« für das Gebiet der Freizeitgestaltung und des Laicnspielwesens, die Han seatische Verlagsanstalt mit ihrer »Hanseaten kogge« für die Pflege der Volksmusik und die Betreuung der mit ihr in Verbindung stehenden Lobeda-Bcwegung, B. Schott's Söhne, Mainz, mit dem »Golden Brunnen« für den Sonderbereich des Chorgesangs und, als Spezial-Verlag im weiteren Sinn, die Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Potsdam, Herausgeberin umfangreicher Hand bücher, mit ihren »A t h e n a i o n - B lä t t e rn«, einer inhaltlich sehr interessanten und sehr gut gedruckten Veröffentlichung, die auch dadurch auffällt, daß in ihr der redaktionelle Inhalt, d. h. Text- und Bildprobe, wie bei keiner anderen Hauszeitschrift vorherrscht und die unmittelbare Werbung fast gänzlich ausgeschaltct ist. Einen Sonderfall durchaus eigener Art stellen die vom Verlag Bonncß L Hachfeld, Potsdam, als Inhaber des Rustin - schen Lehrinstitutes herausgegebenen »Rust i n-Na ch r i ch te n« dar. Hier, wo von vornherein nur der unmittelbare Verkehr zwischen Verlag und Publikum, d. h. also Lehranstalt und Fernunterrichts- Teilnehmer, in Frage kommt, liegen an sich schon ungewöhnlich günstige Möglichkeiten sür die Entwicklung einer Hauszcitschrift als Mittel zur ständigen weiteren Belehrung der jetzigen und früheren Schüler durch allgemein interessante Aufsätze aus verschiedenen Wis sensgebieten, wie zur Beantwortung von Fragen, Bekanntgabe von Mitteilungen über Prüsungs- und Berufsmöglichkeiten für Auto didakten usw. Wenn die »Rnstin-Nachrichtcn» zu der bisherigen dankbaren Würdigung aus den Kreisen ihrer Bcnützcr selbst nun mehr auch von der Reichspressekammer die Anerkennung als erste Fachzeitschrift für den Fernunterricht erhalten haben, so ist das jedoch nicht diesen günstigen Umständen allein zuzuschreibcn, sondern auch dem großen Geschick, mit dem der Verlag sie auszunützen und seine Zeitschrift auszugestalten verstanden hat. Die Fruchtbarkeit des Grundgedankens der verlegerischcn Haus zeitschrift wird noch an zwei weiteren Sonderfällcn deutlich, in denen dieser auf solche HauSmitteilungen übertragen ist, die aus schließlich für die Hand des Buchhändlers bestimmt sind: als Neu- S34 Nr. 63 Dienstag, den 16. März 1987
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