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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1937
- Strukturtyp
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- 1937-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1937
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- Deutsch
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gründuvg aus dem letzten Jahr »Schünemanns Büche r- dien st«, der in seiner Zusammenstellung im wesentlichen dem allge meinen Typ angepaßt ist, und den »Sortimenter-Dienst« der Hanseatischen Berlagsanstalt, Hamburg, der, seit 1934 erscheinend und durch großes Format und mehrfarbigen Druck auch äußerlich sehr ins Auge fallend, seinen Inhalt stärker aus den besonderen Verwendungszweck einstellt, also nicht nur Mit teilungen von und über Autoren und Nachrichten des Verlages bringt, sondern sich auch mit der Theorie und Praxis der buchhänd lerischen Arbeit selbst in einer Reihe von aufschlußreichen Beiträgen befaßt. Die zunehmende fachliche Schulung des Nachwuchses bietet für diese Abart der Hauszeitschrift einen besonders günstigen Boden; der Jungbuchhandel bringt ihr daher auch das meiste Interesse ent gegen und findet hier ein gerne benütztes Arbcitsmaterial für seine Freizeiten. Für alle übrigen Hauszcitschriften liegt die Bedeutung des Sortiments wohl ebenfalls mehr in seiner Rolle als persönlicher Interessent als in der des Mittlers bei der Verteilung an das Publikum. Im einzelnen mögen in diesem Punkt die Verhältnisse von Fall zu Fall verschieden liegen. Jedenfalls aber ist die direkte Versendung an private Bücherfreunde auf Grund des bei den Ver lagen gesammelten Adressenmatcrials die vorherrschende Form, in der die Hauszcitschrift an ihren wichtigsten Empfängerkreis hcran- gcbracht wird. Die hohen Kosten dieses Verfahrens sind wohl nnt ein wesentlicher Grund dafür, daß eine Reihe von Firmen im Laufe der Jahre die Erscheinungsdichte ihrer Hauszeitschriften verringert hat und von sechs auf vier oder von vier aus zwei Jahresnummern zurückgegangen ist. Neuerdings ist von einer Firma auch die Zu stellung durch Posteinweisung gewählt worden, dis wesentlich bil liger ist und sich anscheinend zufriedenstellend bewährt hat, obwohl sie rein theoretisch einen gewissen Verzicht aus die volle Unmittel barkeit der Verbindung zwischen Verlag und Leser darstellt. Daneben kommt dem regelmäßigen Versand an die Presse eine erhebliche Bedeutung zu. Bei dem lebhaften Interesse der führenden deutschen Großstadt-Zeitungen und eines nicht geringen Teiles der Heimatpresse für das Schaffen der maßgeblichen deutschen Buch verlage ist es ohne weiteres verständlich, daß eine gut geleitete Haus zeitschrift für viele Schristleitungen ebenso durch ihre Informationen über den Gang des literarischen Lebens wie durch ihre bio- und autobiographischen Beiträge und die Lieferung geeigneten Abdruck materials aus Büchern immer willkommen ist und damit dem Verlag auch zur Pflege ständiger Beziehungen mit der Tages- und Fachpresse wertvolle Dienste leistet. Gerade dieser Faktor wird deshalb auch von zahlreichen Ver lagen bei der Beantwortung der Frage nach dem Erfolg der Haus zeitschristen ins Feld geführt. Vom rein rechnerischen Standpunkt aus gesehen ist deren Lage denkbar ungünstig: denn die aus Her stellung und Verteilung sich ergebenden erheblichen Kosten sind in ihrer unmittelbaren Auswirkung überhaupt nicht nachzuprüsen und können höchstens in eine allgemeine Abwägung des Verhältnisses der gesamten Werbeaufwendungen zu dem Umsatz eines Unternehmens cinbczogen werden. Trotzdem sprechen sich die als Herausgeber von Hauszeitschriften in Frage kommenden Berlage nahezu einstimmig in günstigem Sinns über die damit gemachten Erfahrungen aus — ein Beweis dafür, daß von einem höheren kaufmännischen Gesichts punkt aus betrachtet diese Auswendungen sich als produktiv erweisen. »Ein sehr gutes und wirksames Werbemittel» — »Der Leserkreis sehr interessiert« — »Außerordentlich gute Erfahrungen« — »Große Beliebtheit der HauSzeitschrift« — »Zuschriften, daß zur Beschaffung von Büchern angeregt wird« — »Außerordentlich niit dem Erfolg zusricden« — »Bon Presse und Publikum außerordentlich günstig ausgenommen«, so und ähnlich lauten die brieflichen Urteile, und zwar sowohl über alteingeführte Hauszeitschriften wie über Neu gründungen jüngeren Datums. Durchweg wird auch die Absicht lundgegeben, sie weiterhin als ein wichtiges und nützliches Glied im Gesamtrahmen der Berlagswerbung sortzuführen. Der Erfolg der Hauszeitschrist hängt nun allerdings nicht nur davon ab, wie sic im einzelnen Fall ausgcstaltet wird, sondern vor allem auch von der grundsätzlichen Tatsache, daß sie zu den wenigen Werbemitteln gehört, die noch den Vorteil eines weiten und freien Wirkungsseldcs haben, also nicht wie Prospekte und Kataloge in einem vielhundertfachcn Wettbewerb mit ihresgleichen um den Kunden und Interessenten stehen. Denn die Zahl der verlegcrischen Hauszcitschriften wird stets nur beschränkt sein können, da ihr Er scheinen an ganz besondere Voraussetzungen gebunden ist. Diese sind eine den materiellen Bestand der Hauszeitschrift gewährleistende finanzielle Leistungsfähigkeit, eine die inhaltliche Gestaltung sichernde Ausdehnung und Regelmäßigkeit der Buchproduklion und als wesentliche geistige Grundlage eine weitgehende innere Geschlossenheit oder einheitliche Grundlinie in dem Gesamtschaffen desjenigen Ver lages, dessen Sprachrohr eine Hauszeitschrift sein soll. Es bedeutet keine Kritik am deutschen Verlag im allgemeinen, wenn man feststellt, daß das Zusammentreffen dieser verschiedenen, an sich keineswegs zwangsläufig miteinander verbundenen oder sich gegenseitig bedingenden Voraussetzungen immer nur bei einer be schränkten Zahl von Verlagen gegeben sein kann. So wird und muß, soll sie erfolgreich sein, die verlegerische Hauszeitschrift immer eine Spitzenleistung der deutschen Buchwerbung darstellen, die als Zeugnis verantwortungsbewußten und verantwortungsfreudigen Schaffens die Aufmerksamkeit der gesamten buchhändlerischen Öffentlichkeit verdient. Kolorieren — ein vergessenes Zllustrationsverfahren Von Werner Weber Wer einmal in älteren, farbig bebilderten Büchern blättert, wird fcststellen können, das; diese oft wunderbar abgestimmten Bilder alle handkoloriert sind. Noch vor etwa zwanzig Jahren wurden z. B. die bunten Bilder von Büschs bekanntem Buch »Max und Moritz« fast ausschließlich handkoloriert. Erst in den letzten Jahrzehnten mußte infolge der fortschreitenden Entwicklung auf den Gebieten der graphi schen Wiedergabeverfahren das Kolorieren für vielfarbige Bilder immer mehr maschinellem Verfahren weichen und geriet dadurch in Vergessenhei'. Tabei mag sich auch die irrige Ansicht gebildet haben, daß ein solches rein handwerkliches Verfahren, wie cs eben doch das Kolorieren ist, nicht mit der Leistungsfähigkeit der anderen Wicder- gabctechnik Schrut halten kann. Gewiß sind dem Kolorieren Grenzen gesetzt. Je höher die Auf lage und je mehr Farben, um so unwirtfchaf.licher wird das Kolo rieren: denn die Arbeitsweise bleibt ja stets dieselbe, ganz gleich, ob es sich um eine Auflage von hundert oder zehntausend Stück oder um eine oder mehrere Farben handelt. Es wäre auch vollkommen verfehlt, bei dem heutigen Stand der verschiedenen Wiedergabe- verfahren, etwa für die farbige Wiedergabe irgendeines vielfarbigen Bildes, das womöglich noch in hoher Auflage gedruckt werden soll, das Kolorieren anzuwenden. In solchen Fällen sind natürlich Mehr farbendrucke vorteilhafter und zweckmäßiger. Schon allein durch die Rasterzerlegung bei den anderen Jllustrationsoersahren erhält man eine Menge Farbtöne und kommt deshalb mit viel weniger Farben aus, als dies beim Handkolorieren der Fall märe. Aber doch gibt es im graphischen Gewerbe und damit auch für uns im Buchhandel zahlreiche Möglichkeiten, bei denen das Kolo rieren gegenüber den anderen maschinellen Verfahren — selbst bei hohen Auflagen — wesentlich billiger ist. Nicht selten muß an einer bestimmten Stelle eines großen Druck bogens eine zweite Farbe eingedruckt werden, um die betreffende Ab bildung klarer und verständlicher miederzugeben. Nur zu oft ergibt cs sich, daß man, um die Gesamtwirkung irgendeines Bildes nicht zu beeinträchtigen, wegen einer kleinen Fläche auf einem Schutzumschlag oder einem Bilderbogen eine weitere Farbe drucken muß. In solchen und ähnlichen Fällen gibt es kein Verfahren, das billiger als das Kolorieren arbeiten kann. Je nach der Vorlage und nach der Lage der zu kolorierenden Stelle auf dem Bogen kostet das Tausend einfarbig zu kolorieren nur etwa vier bis fünf Reichsmark. Dabei ist dieser Preis nicht etwa absichtlich zu niedrig angesetzt, sondern er kann ohne weiteres als Durchschnittspreis angenommen werden, wenn es sich um Kolorierarbeiten, wie bei den oben erwähnten, handelt. Jede weitere Farbe mehr kostet ungefähr den gleichen Betrag. Um die gleiche Wirkung z. B. im Buchdruck zu erzielen, würden nicht nur die Mehrkosten für Klischees, Einrichtung und Farbwechsel in der 235 Nr. 62 Dienstag, den 16. März 1937
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