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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 92, 23. April 1914. das König!. Amtsgericht in Groß-Lichterfelde die Klage kostenpflichtig abgewiesen. In der Begründung heißt es: »Die Beschuldigten gehören -ein Hamburger Jugenöschriftenausschuß an. Diese ihre Stellung be rechtigt sie dazu, die für die Jugend bestimmten Schriften einer Prü fung zu unterziehen und ihr Urteil abzugcben. Wenn sie streng ur teilen, so geschieht dies lediglich um der Sache willen. Aus Form und Umständen geht die Absicht einer Beleidigung nicht hervor. Wenn sie die Erzeugnisse des Verlages als ,Schund' hinstellen, so wollen sie damit nur sagen, es handle sich um für die Jugend ungeeignete Schriften, die nicht veredelnd oder bildend wirken. Nicht dagegen steckt in dem Begriff ,Schund' der Vorwurf, daß jeder, der die Sachen lese, un- abwendlich auf die Bahn des Verbrechens gedrängt werde. Was die Beschuldigten in ihren Schriftsätzen über den Inhalt der Hefte sagen, ist durchaus als zutreffend zu erachten. Allerdings ist nicht zu ver kennen, daß manche Hefte, wie Unter deutscher Flagge, Heft 4 (Kaiser Wilhelm der Große), ganz gut zu lesen sind, es handelt sich aber dann um Ausnahmen. Die Mehrzahl der Hefte verdient das über sie ge fällte harte Urteil. Liest man z. B. aus der Serie Von deutscher Treue Nr. 20: Die Totenschlucht der Chesapeakebay durch, so kommt man unabweislich zu dem Schluß, daß es sich um einen für die Jugend ganz ungeeigneten Stoff handelt, der die Phantasie erhitzt und falsche Vor stellungen über Brudervölker hervorruft (vergl. auch das Heft: ,Die Deutschen vor die Front!'). Auf andere Hefte, die den Hintertreppen romanstempel tragen ober von Mord und Totschlag triefen, einzugehen, erübrigt sich (vergl. z. B. das Heft: Näuberhauptmann Heinz Schren- kendorf oder Josef Petrosino). Nach alledem besteht kein Anlaß zur Eröffnung des Hauptverfahrens, die Klage war vielmehr kostenpflichtig zurückzuweisen (88 496 fg. St.-P.-O.).« Nachdem eine Beschwerde der Kläger gegen dieses Urteil vom Landgericht abgewicsen worden ist, ist es rechtskräftig geworden. Zur Sammlung deutscher Volkslieder hat sich in Sachsen ein Aus schuß unter Vorsitz von Professor vr. Karl Neuschel in Dresden ge bildet. Dieser Ausschuß, dem auch Vertreter des König!. Sächsischen Altertumsvereins und des Vereins für Sächsische Volkskunde ange hören, erläßt einen Aufruf, in dem auf die Pflicht, die deutschen Volks lieder in umfassender Weise zu sammeln, und auf den Vorgang in Österreich und in der Schweiz, wo bereits seit Jahren Volkslied und Volksmusik des ganzen Staats gesammelt werden, hingewiesen wird. Für das Deutsche Reich hat der Verband deutscher Vereine für Volkskunde die bedeutsame Aufgabe übernommen, deren befriedigende Lösung aber nur dann möglich ist, wenn alle Kreise das Unternehmen tatkräftig unterstützen. Deshalb wendet sich der Aufruf an alle Be wohner des Sachsenlandcs, die noch Sinn für die Poesie des eigenen Volkes haben, mit zu helfen und andere zur Sammlung anzuregen: »Die altherkömmlichen Lieder so gut wie die oft rasch vergessenen kurzen Berschen (Vierzeiler, Tschumperliedel, Rundas) und Sprüche, Verse, Lieder und Spiele der Kinder sowohl als Tanzlieder und Tanzmusik, Nachtwächterlieder, Verse bei der Arbeit und weiter noch Juchzer und Rufe, alles das bitten wir aus dem Volksmund aufzuschreiben und uns zu senden, und zwar sollte, wenn es irgend möglich ist, Text und Melo die ausgezeichnet werden. Handschriftliche alte und neue Liederbücher, auch Notenbücher der Voltsmusikanten sind für uns von Wert: wir bitten herzlich, uns derartiges zu schenken, für uns käuflich zu erwerben oder leihweise zum Abschreiben zu überlassen. Die Liedertexte und Melodien sollen ohne jede eigene Zutat und ohne alle Scheu vor an stößigen Stellen genau so niedergeschrieben werden, wie das Volk sie singt. Mundartliche Ausdrücke gäbe man so gut als möglich wieder. Bei den Einsendungen bitten wir Namen und Ort des Einsenders zu vermerken; auch sind wir dankbar für Bemerkungen über Alter und Verbreitung der Lieder. Alle Auslagen vergüten mir, und bei den: Abschluß des Werkes soll aller freundlichen Helfer durch Nennung ihrer Namen auch öffentlich gedacht werden, falls sie nicht ungenannt bleiben wollen.« Einsendungen und Anfragen sind zu richten an die Sammel- stclle: Landesmuseum für Sächsische Volkskunst, Dresden-N., Aster? ftraße 1. Die Deutjch-Türkische Vereinigung, deren Gründung vor kurzem in Berlin erfolgte, versendet einen Aufruf mit der Bitte, dazu bei zutragen, daß eine der Höhe der Anforderungen und der Aufgabe entsprechende Summe zusammengebracht werde. Die Vereinigung plant die Gründung, Betrieb und Unterhaltung von Schulen und Erziehungsheimen, von Kranken- und Heilanstalten, sowie später von Hochschulen, Entsendung deutscher Lehrer und Arzte an türkische Schu len und Spitäler, Errichtung von deutschen Büchereien und andern Bildungsstätten, Verbreitung passender Schriften, Unterstützung tür kischer Staatsangehöriger, die in Deutschland ihre Ausbildung ver vollständigen wollen, und andere geeignete Mittel, die beiden Völker Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsen Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der einander näherzubringeu. Die Vorsitzenden sind Bankdirektor Wirklicher Legationsrat Or. Helfserich-Berlin, Bantdirektor Or. Schacht-Berlin, Prof. Di-. Wildenfeld-Köln. Kerner gehören dem Vorstände au Bank direktor Dr. Alexander-Berlin, Generaldirektor F. I. Günthcr-Konstan- tinopel, vr. v. d. Nahmer-Kvln, Geh. Oberreg.-Rat vr. Sachau- Berlin, Generalkonsul Or. Paul v. Schwabach-Berlin und Or. Ernst Jäckh-Berlin, Schöneberger Ufer 36a, wo sich auch die Geschäftsstelle befindet. Verlängerung des deutsch-türkischen Handelsvertrags. — In einev vor einigen Tagen an die deutsche Botschaft gerichteten Note schlägt die Pforte die provisorische Verlängerung des am 25. Juni ablaufenden türkisch-deutschen Handelsvertrages auf ein Jahr vor. Zusammenschluß der Juristiunen. — Die deutschen Juristinnen haben sich zur Vertretung ihrer Standesinteressen zu einem Verein zusammengeschlossen. Auf Veranlassung von Frl. vr. zur. Margarete Meseritz und mit Unterstützung von Justizrat Neumann wurde der Deutsche Juristinnen-Verein E. V. gegründet, der den Zweck hat, die Interessen der Juristinnen zu fördern. Es sollen u. a. Vorträge wissenschaftlicher Art veranstaltet werden. Den Vorsitz des neuen Vereins hat Frau Or. zur. Maria Naschke übernommen. Musikfest in Hannover. — Die mit einem Kostenaufwande von rund 4 Millionen Mark erbaute Stadthalle zu Hannover soll Mitte Juni mit einem dreitägigen Musikfest eingeweiht werden. Für die Leitung der Kapelle des dortigen Hoftheaters wird eine Persönlich keit von hohem Ruf verpflichtet werden: man verhandelt zurzeit mit Strauß und Nikisch. Mit einem Masscnchor soll weiter unter Mit wirkung namhafter Solisten Haydns Oratorium »Die Jahreszeiten« zur Aufführung kommen. Der Verband der Vereine ehemaliger Realschüler Deutschlands mit dem Sitz in Leipzig hält seinen ersten Verbandstag am 19. und 20. September in Leipzig ab. Der Verband hat es sich zum Ziel gesetzt, dafür cinzutreten, daß die Nealschulbildung immer mehr und mehr die ihr gebührende Beachtung findet, und er will darüber wachen, daß die Berechtigungen, die durch die Reifeprüfung auf einer Real schule erworben werden, nicht eingeengt und gemindert, sondern aus gebaut und erweitert werden, namentlich in den bau- und maschinen technischen Wissenschaften. Er tritt dafür ein, das; das Abgangszeugnis einer Oberrealschule dem eines Gymnasiums wirklich gleichgestellt werde, und will durch Veranstaltung von Vorträgen, Besichtigungen und dergleichen seine Mitglieder auch nach der Schule mit allen wich tigen Neuerscheinungen auf den Gebieten der Wissenschaft und Kunst, des Handels und der Technik bekannt machen und ähnliche Bestre bungen der Verbandsvereine unterstützen. Außerdem sollen die Verbands vereine einander nähergebracht, und zu diesem Zwecke sollen in größeren Städten Ortsgruppen gegründet, auch soll versucht werden, den Ver-- bandsmitgliedern wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen. Schließlich soll auch ein Stellennachweis eingerichtet werden. Der Nachweis soll unentgeltlich erfolgen. Persomlimchrichten. Augustin Weisbach -ft — Am 19. April ist Generalstabsarzt Or. Augustin Weisbach im 78. Lebensjahre in Graz gestorben. Die ersten Ergebnisse seiner Untersuchungen an Schädeln legte Weisbach im Jahre 1864 in den »Beiträgen zur Kenntnis der Schädelformen der österreichischen Völker« der wissenschaftlichen Welt vor. Dieser ersten Schrift sind gegen 40 weitere gefolgt (die letzte vor anderthalb Jahren), die sich fast ausnahmslos mit dem Ausbau seines Systems und mit Untersuchungen über die Schädelformcn der Balkan- und Ostalpen^ Völker beschäftigen. Sprechftal. Auskunfterteilung. Wir sind bereit, über den Reisenden Fritz Bauer, München, Hubertusstr. 20, der fälschlich angibt, für die Firma Albert Langen in München zu reisen, Auskunft zn erteilen. Hof (Saale). G. A. Grau L Co. Georg Trendtel. verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (Buchhänblerhaus). 616
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