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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1940
- Strukturtyp
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- 1940-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1940
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- Deutsch
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Worten: Bereits jeder buchhändlerische Lehrling ist wichtig und das Gesetz sieht vor, daß alle diese Lehrlinge den gleichen Aus bildungsgang durch den Besuch der Reichsschule des Deutschen Buchhandels und die Ablegung der buchhändlerischen Gehilfen prüfung durchlaufen. Besser als der andere ist nur der, der durch Leistung überragt. Kein Buchhändler, besonders aber nicht der junge, darf einseitig werden, sondern er muß mitten im Leben des Volkes stehen. Nur wenn er dies tut und selbst bereit ist, sein Leben für sein Volk einzusetzen, wie es zur Zeit der Front buchhändler tut, erfüllt er seine Pslicht bis zum letzten für Führer und Volk. Ins klar formulierten Sätzen wies dann Reichshaupt stellenleiter Pg. Otto vom Amt Schristtumspflege eindeutig darauf hin, daß wir heutigen Menschen an einer entscheidenden Wende der Zeit stünden, von der wir fühlten, daß sie auch die Morgenröte einer neuen Ordnung in Europa sein werde. Die tiefe Verzweiflung unseres Volkes wäre von der nationalsoziali stischen Weltanschauung überwunden und erfülle den deutschen Menschen mit einem neuen Glauben, der in seiner ganzen Tiefe und seiner Gewalt heute für uns noch gar nicht meßbar sei. Das zur Plutokratie gewordene demokratische System renne in einem letzten verzweifelten Ansturm gegen die Neuordnung an. Noch könnten wir heutigen Menschen nicht alles formulieren, was an Neuem in uns lebe. Noch sei diese Gabe nur wenigen Auserwähl ten unseres Volkes gegeben. Aber nur eine einzige Stunde der Beschäftigung mit den beiden Büchern der Deutschen, mit Hitlers »Mein Kampf» oder Roscnbergs »Mythus» lasse uns erleben, wie in den Worten dieser beiden Männer unseres Volkes alle die Dinge Gestalt annehmen, die in uns selbst arbeiteten. Wir er kennen uns nicht durch den Intellekt, sondern durch die Kraft des gemeinsamen Blutes, das uns Gleiches fühlen und erahnen lasse. Pg. Otto ging im Rahmen seiner weiteren Ausführungen auf die besondere Verantwortung des deutschen Buchhändlers der Gegenwart ein, dem durch seinen von ihm selbst erwählten Beruf ein für den Lebenskampf des deutschen Volkes außer ordentlich wichtiges Gut in die Hand gelegt worden sei, »das deutsche Buch». Der Buchhändler habe den ganzen Tag mit Menschen zu tun und zwar kommen zu ihm sowohl lebensfrohe und gesunde als auch gedrückte und unmutige. Es sei für den Buchhändler eine besondere Verpflichtung dem ganzen Volks gegenüber, die ihm durch die richtige Beratung aller dieser Men schen auferlegt sei. Die beratende Einflußnahme aus den deutschen Menschen könne nur der Buchhändler im vollen Maße ausüben, der selbst den Lebensfragen des Volkes offen und innerlich ge festigt gegenüberstehe. Pg. Otto sagte in diesem Zusammenhang wörtlich: EskannsichDeutschlandauchheutekeine Buchhändler mehr wünschen, die kümmerlich aus geistigen Inseln sitzen, fern vom Getriebe der Welt, sondern wir wünschen uns kraft volle Persönlichkeiten, die deswegen dem Schrifttum dienen, weil sie erkannt und erlebt haben, wieviel sie auf diesem Gebiet für das Wohl und die Zukunft des deutschen Volkes tun können. Die Wandlung, die mit dem deutschen Volke vor sich gegangen sei, so führte Pg. Otto weiter aus, gehe auch aus dem Schrifttum des Volkes hervor. Während die Erzeugnisse der Vergangenheit mit Zergliederungen und Zerfaserungen aller menschlichen Werte oder mit nichtssagenden farblosen Erdich tungen einer unwirklichen Traumwelt angefüllt gewesen seien, so wäre der tragende Wert des schöngeistigen Buches heute die menschliche Bewährung. Paul Ernst, Kolbenheyer, Hans Grimm und Wilhelm Schäfer seien, um nur einige zu erwähnen, die Träger des seelisch stärkenden und innere Kräfte auslösenden Buches. Es wären noch weitere Namen zu nennen, wenn nicht in diesen Tagen ein geradezu vorbildlich durchgeführter und auf sorgfältigen Überlegungen ausgebauter Leseplan der Reichsschule des Deutschen Buchhandels erschei nen würde, der als Grundlage bester Art angesprochcn werden könnte für die Übersicht, die ein Buchhändler als Minimum haben müßte. Pg. Otto ging auch noch im besonderen auf die heutige Ge meinschaft aller ein, die vor allem dort helfend eingreife, wo irgend eine Kraft zu erlahmen beginne oder wo überhaupt neue Kräfte gesammelt werden sollen. Im Sinne der Ordnung des Verhältnisses des Einzelnen zum Ganzen seien für den Buch händler auch die Arbeitswochen beispielsweise eine der be grüßenswertesten Einrichtungen, die sich der Stand überhaupt geschaffen habe. Reichshauptstellenleiter Pg. Otto schloß feinen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag mit folgenden Worten: Es ist etwas grundlegend anderes, ob ein Volk seiner Zukunft getrost entgegenschaut oder nur mit der Ungewißheit des Zagenden, sich selbst nicht Vertrauenden. Wer genau so sicher, wie wir heute alle von dem guten Ausgang des uns aufgezwungenen Krieges überzeugt sind, genau so fest glauben wir nun als geschlossene Volksgemeinschaft an die deutsche Aufgabe bei der Gestaltung der zukünftigen Ordnung der europäischen Welt. So soll auch diese Kantate 1940 in schwerer entscheidungsreicher Stunde erkennen lassen, daß der deutsche Buchhändler — gleichgültig, ob er heute Angestellter oder morgen Geschäftsinhaber ist — die großen Zei chen der Zeit verstanden hat und daß er sich diesem geschichtlichen Geschehen zu seinem Teile bewußt einordnet. Die Kantate soll erkennen lassen, daß der Buchhändler sich als verantwortliches Glied der Volksgemeinschaft fühlt und ihr von seinem Arbeits gebiet aus als Mittler unvergänglichen deutschen Geistesgutes dienend und doch zugleich führend voranzuschreiten gewillt ist. Am Sonnabend, dem 20. April, trat auch der Fach- schaftsrat der Fachschast Angestellte zusammen. An der Sitzung, die vom Fachschaftsleiter Pg. Thulke geleitet wurde, nahmen die Berufskameraden Schulze-Berlin, Gondrom- Bayreuth, Beylich-Leipzig und Nöltner-Mannheim teil. Refe rent Stoffregen erstattete den Jahresbericht. Es wurden ferner wesentliche Maßnahmen durchgesprochen, die sür die Zukunft vorgesehen sind. Darüber wird später, d. h. nach Durchführung dieser Maßnahmen, berichtet werden. Tagung der Fachschaft Leihbücherei Der Fachschaftsleiter, Herr Johannes Mau, Berlin, hatte die Landessachberater der Fachschast Leihbücherei und darüber hinaus alle Leihbuchhändler Großdeutschlands zur Teilnahme an der im Rahmen der Kantate-Veranstaltungen am 20. April statt findenden Tagung der Fachschast Leihbücherei auf gerufen. Herr Mau eröffnete um IS Uhr die Tagung. Sein besonderer Gruß galt dem stellvertretenden Fachschaftsleiter Herrn Bor stell, Berlin, dem Vertreter der Abteilung Schrifttum im Pro pagandaministerium Herrn Losch, Herrn Bischofs von der Reichsschrifttumskammsr, Berlin, und dem zur Zeit in der Hei mat auf Urlaub weilenden Referenten der Fachschaft, Herrn Rommel. Anschließend gedachte er des verstorbenen Landes- fachberaters für Leihbücherei August Appeltshauser, Stuttgart. Zuerst erteilte Herr Mau dem Referenten der Abteilung Schrifttum im Propagandaministerium, Losch, das Wort, der zunächst besonders eindringlich darauf hinwies, daß das Wort von der geistigen Mobilmachung keine leere Phrase sei und daß mit Kriegsbeginn die seelischen Kräfte der Nation mobilisiert und in die unsichtbare Front der geistigen Kriegsführung einge setzt worden seien. Das Buch in den Dienst der Verteidigung des Reiches zu stellen, sei eine schöne Aufgabe, und diese geistige Waffe zu vermitteln sei auch Aufgabe der Leihbuchhändler und zugleich ein kleiner Ausgleich dafür, daß jetzt mancher noch nicht an der Front stehen dürfe. Herr Losch sprach dann über das Verhältnis der Leihbüchereien zu den Volks- und den Werk büchereien und hob die Verdienste der letzteren hinsichtlich der von ihnen durchgeführten Betreuung der Front mit Schrifttum hervor. Sodann ging Herr Losch, nachdem er einige Ausfüh rungen über das tibersetzungsschristtum der Feindstaaten gemacht 167
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