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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1928-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1928
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- Deutsch
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279,1, Dezember 1928, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 1924 wurden insgesamt 6810 Setzmaschinen und tm Jahre 1927 ins gesamt 8301 Setzmaschinen ermittelt. Eine im November 1927 auf genommene Statistik ergab im einzelnen folgendes Bild: 4924 Lino type- und 50 Jntertype-, 1882 Typograph-Setzmaschinen; außerdem 805 Monotype-Taster und 514 Monotype-Gießmaschinen sowie 50 Monoline-Setzmaschinen. 1927 waren an den insgesamt 8301 Setz maschinen 11354 Maschinensetzer und Gießer beschäftigt. Holland hat etwa 1000, Österreich 572, Polen 522, die Schweiz 945, Nor wegen 332, die Tschechoslowakei 793 und Ungarn 470 Setzmaschinen. — Nach den Angaben der Mergenthaler Setzmaschinen-Fabrik G. m. b. H. waren bis Oktober 1928 über 70000 Linotypes von den Fabriken in Berlin, London und New York gebaut worden. Hiervon entfallen 11000 Linotypes auf Zentral-Europa, Skandinavien, Ruß land und den Balkan. N. H. dlüllsr, 3ob.: Oeulsclie KuIlurZlgtlSllli (sin86blis88lioli cksr Vor' 36NN 1928: Oustav kiZeüer. VIII, 406 8. Ar. 8" Lro8LÜ. IM. 16.— ; 1-vvck. IM. 18.—. Müller: Orunclri83 cl. cleutseden Ztatistilc. 1l. 4.) Der Verfasser, Direktor des Thüringischen Statistischen Landes amtes und Privatdozent an der Universität Jena, schreibt in seinem Vorwort mit Recht: »Die deutsche Kulturstatistik entbehrt . . . nicht nur in ihrer Gesamtheit, sondern sogar auch in den meisten ihrer Teilgebiete zusammenfassender Darstellungen völlig«. Es ist deshalb doppelt wertvoll, daß hier erstmalig eine Zusammenfassung vorgelegt wird, die nicht nur eine Übersicht erleichtert, sondern auch mit den Quellen des weit zerstreuten Materials bekannt macht, so daß eigne weitere Forschung möglich wird. Der Umfang des behandelten Ge bietes wird am besten aus einer Auswahl von Kapitelüberschriften erkennbar: Aufwand der Bevölkerung für kulturelle Zwecke, Volks schulen und sonstige Schulen, Volkshochschulen und volkstümliche Vor tragskurse, Theater und Orchester, Lichtspielwesen, Kunstsammlungen, Museen, öffentliche Büchereien und Lesehallen, literarische Produktion, Zeitungen und Zeitschriften, Mitgliederbestand und Bewegung der Bekenntnisgemeinschaften, Turnen, Spiel, Sport, Bäder u. dgl., Be amte und sonstige Bedienstete öffentlicher Körperschaften usw. usw. Allenthalben folgen auf orientierende Einführungen umfangreiche Zahlenübersichten. Vom Standpunkt des Buchhandels hätte man hier vielleicht gern noch mehr; Ergänzungen sind aber, wie gesagt, in der angeführten Literatur leicht zu erlangen. Man spricht jetzt im Buchhandel viel von Käuferkundc, Marktanalyse u. dgl. Das Mate rial dafür, das für den Aufbau von Werbeplänen usw. unentbehrlich ist, liefert in erster Linie die Statistik. Gerade in der vorliegenden Zusammenstellung Müllers findet man sehr viel, das die erste Grund lage zu geben vermag. Jedem also, der sich an marktanalytische Unter suchungen begeben will, sei das Müllersche Buch warm empfohlen. Auch der die allgemeine Bevölkerungsstatistik behandelnde 3. und der die Wirtschaftsstatistik behandelnde 2. Teil dürften in ähnlicher Weise verwertet werden können. gm. Nnmbul-x unck das blnmbui-xel- ^remckenblatt. buncksrt- jäüriASii Uestsüsn Ü68 6Iatt68 1828—1928. Von ?rok. I)r. 6o., IlsniburA. 4° XVI, 619 8. l^vck. IM. 30.—. Die Reihe der Festschriften großer Zeitungen ist durch das vor liegende Werk um einen wertvollen stattlichen Band vermehrt wor ben. Von der ursprünglichen Gewohnheit, sich aus die eigentliche Ge schichte der Zeitung zu beschränken, d. h. ihren äußeren und inneren Werdegang darzustellen, ist man immer mehr abgekommen. Meist sucht man ihre Entwicklung im Nahmen der Orts- oder Landes geschichte darzustellen oder legt das Hauptgewicht auf die politische Rolle des Blattes. Da nun das Hamburger Fremdenblatt erst in den letzten Jahrzehnten in die Reihe der großen Zeitungen aufgerückt ist, hätte die ältere Geschichte des Blattes verhältnismäßig kurz be handelt werden müssen. Deshalb zog der Verfasser es vor, mit der Geschichte der Zeitung auch die der Stadt Hamburg zu verbinden, um zu zeigen, in welchem Milieu das Blatt entstanden ist und sich all mählich entwickelt hat. Natürlich wird auch der jeweilige Inhalt gekennzeichnet und mit der zunehmenden Bedeutung der Zeitung auch ihre Haltung gegenüber den großen Zeitereignissen im allgemeinen und den Hamburgischen Vorgängen im besonderen dargelegt. So entstand eine Festschrift, für die der Verfasser ein sehr umfangreiches Material verarbeitet hat. Er mußte den Stoff eben in der Hauptsache aus den hundert Jahren der Zeitung entnehmen und ihm eine lesbare Form zu geben suchen. Das ist ihm vollauf gelungen. Er hat sich dabei sogar eine sehr bemerkenswerte Unab hängigkeit des Urteils bewahrt, denn er läßt es nicht bloß für die ältere, sondern auch für die jüngere Zeit gelegentlich nicht an einer Kritik fehlen. Innerhalb des einmal festgelegten Programms ergab sich die Einteilung von selbst. Zuerst waren die Vorkäufer des Hamburger Fremdenblatts, der Hamburger Beobachter und die Morgen-Zeitung zu berücksichtigen, und bei dem eigentlichen Fremdenblatt waren zwei Perioden nach den jeweiligen Verlagsinhabern, die Ara Menck- Diedrich (1862—1907) und die Ara Broschek (1907—1928), zu unter scheiden. Bei der breit angelegten Darstellung ist es klar, daß ein zelne Abschnitte mehr den Zcitungsfachmann, andere mehr den Poli tiker und wieder andere mehr den Freund der hamburgischen Lokal geschichte interessieren. Das Ganze ist aber in einem so ansprechen den Stil geschrieben und so gut miteinander verbunden, daß der Leser der Darstellung mit lebhafter Teilnahme folgen muß. Um die Lek türe nicht zu erschweren, sind die Anmerkungen, die hauptsächlich die zahlreichen Quellennachweise enthalten, an den Schluß verwiesen. Dort wird auch die Entwicklung des technischen Betriebes geschildert. Das Werk ist sehr reich illustriert mit Bildern aus alter und neuer Zeit, Hamburger Ansichten, Faksimiles der Zeitung, Bildern der leitenden Persönlichkeiten, Aufnahmen aus dem Betrieb usw. Der Verlag, der sich bekanntlich ganz hervorragende Verdienste um den Kupfertiefdruck in Deutschland erworben hat, hat das Werk geradezu glänzend ausgestattet. Tony Kellen. Karl-May-Jahrbuch 1928. Herausgegeben von Prof. I)r. Ludwig Gurlittund vr. E. A. Schmid. 11. Jahr. (Mit dem Bild nis Karl Mays von Prof. Sascha Schneider und zahlreichen Illustrationen'im Text.) Radebeul b. Dresden: Karl-May- Verlag. 8° 494 S. Mk. 4.—. Auch dieser neueste Jahrgang des Karl-May-Jahrbuchs erinnert noch an die Kämpfe um das Werk und die Persönlichkeit des heute so beliebten Erzählers. Aber sie klingen zu uns herüber wie aus weiter Ferne und wecken kaum noch ein anderes Echo in uns als das Bedauern, daß sie die letzten Lebensjahre des Dichters ver bitterten und in seinem späteren Schaffen jenen unheilvollen Riß entstehen ließen, den eine oft nur schwer durchsichtige Symbolik zu verkleistern suchte. Eingeleitet wird der vorliegende Jahrgang durch zwei Aufsätze über Sascha Schneider, den langjährigen Freund Mays aus der Feder des Leiters des Karl-May-Verlags Or. E. A. Schmid: »Dem Andenken Sascha Schneiders« und »Aus Sascha Schneiders Werkstatt«, die durch eine Reihe über den Band verstreuter Bilder des Künstlers ergänzt werden. Bei aller Symbolik und Weltenferne sind diese Bilder, meist Stoffe aus Karl Mays späterem Schaffen behandelnd, von einer Plastik und Eindringlichkeit, die ihnen, auch losgelöst von den äußeren Umständen ihrer Entstehung, eine starke künstlerische Wirkung sichern. Von den Aufsätzen, die besonders das Interesse des Buchhandels beanspruchen dürfen, seien hier noch genannt: »15 Jahre Karl-May-Verlag« von Heinrich Adam, »Der Weg zum Buche. Eine Erfassung der Käuferschichten« von Horst Kliemann, »Begleiterscheinungen zur Absatzstatistik« von Adolf Volck und »In der Lazarettbücherei« von Or. E. A. Schmt d. Beschäftigen sie sich auch meist mit dem Karl-May-Verlag oder den Werken Karl Mays, so lassen sich doch aus ihnen Erfahrun gen und Beobachtungen ableitcn, die für Buchhändler im allgemei nen von Interesse sind, besonders in einer Zeit, die, im schärfsten Jnteressenkampfe stehend, nach neuen Wegen und Methoden Aus schau hält, um Brücken vom Buche zum Publikum zu schlagen und von der psychologischen Seite aus tiefer in das Wesen der verschie denen Käuferschichten einzudringen. — Ist das Karl-May-Jahr- buch, das auch ein Werbemittel großen Stiles darstellt, dazu be stimmt, dem Stoffgebiet des Dichters einen Mittelpunkt zu geben, und so sein Werk nach der literarischen Seite hin fortzusetzen, so fällt dem in diesem Jahre in Nadebeul eröffnetcn »Trapperheim« die Aufgabe zu, die ethnographischen Sammlungen Karl Mays, seine Bibliothek, seine Waffensammlung und alles, was der Ver storbene aus allen Weltteilen zusammengetragen hat, aufzunehmen und vor dem Besucher auszubreitcn. Ein Aufsatz Heinrich Z e r- kaulens »Das Trapperheim in Nadebeul« führt in diese bunte Welt des Dichters ein. Von denjenigen Beiträgen, die nicht unmittel bar Karl May, sondern nur sein Stoffgebiet betreffen, nennen wir noch: »Nach der hohen Wasserscheide« und »Wieder auf dem Jndianerpfad«, beide von Karl Budde, »Die indianische Zeichen sprache« von Adalbert Stütz, »Die Oglalla und ihre Häuptlinge« von Hermann Dengler und »Am Rio de la Plata« von Or. Konrad Guenther; obwohl damit der Reichtum des Gebotenen noch keines wegs erschöpft ist. E. Thomas. 1313
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