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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1928
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- 1928-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1928
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- Deutsch
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X: 279. l. Dezember I9L8. Redaktioneller Teil. Kleine Klitieilungen Steuer-Rundschreiben Nr. »5 ist erschienen und den Beziehern inzwischen zugegangen. Aus dem Inhalt: 1. Umsatzsteuerfreiheit des reinen Handels, 2. Buchausfuhr über Leipzig, 3. Absetzungen für Abnutzung und Abschreibungen, 4. Verschiedene Mitteilungen, 5. Rechtsprechung, 6. Sondcrberatung, 7. Sächsische Kirchensteuer. Die Steuer-Rundschreiben sind vom Verlag des Börsenvereins zu bezie hen. Der Bezugspreis beträgt für Mitglieder 3.— NM., für Nicht- mitglicder 4.— RM. vierteljährlich netto. Mengcnprcisc. — In der Hauptversammlung des Ortsvcrcins Bremer Buchhändler vom 24. November, der als Gäste beiwohnten: Herr Boysen als Vorsitzender des -»Kreises Norden«, Herr Riegel als Vorsitzender des Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins, und der Ortsverein Wilhelmshavener Buchhändler, wurde nach gründ licher Aussprache einstimmig beschlossen: Der Mengenpreis ist in jeder Form abzulehncn. Ziel des Bör- senvcreins muß sein, den festen Ladenpreis wieder einzuführen, einen Preis, der so unverrückbar fest steht, daß er nur in Ausnahmefällen (die bedingt sind durch Verpflichtungen, die der Verleger gegenüber anderen eingegangen ist) durchbrochen werden darf. Behörden und das Publikum müssen wissen, daß der Verleger so genau kalkuliert, baß ein Nachlaß einfach unmöglich ist. Die Folgen, die die Ein führung des Mengenpreises im Buchhandel nach sich ziehen würde, sind unabsehbar und führen zum sicheren Untergang des Laden preises. Ortsverein Bremer Buchhändler. Weihnachts-Ausstellung des Deutschen Buchgewcrbcvcrcins Leipzig. — Der Deutsche Buchgewerbeverein eröffnet Sonntag, den 2. Dezember, in seinem Bugra-Meßhaus in der Petersstraße 38 eine Weihnachtsausstellung, deren Besuche allen denen empfohlen wird, die zu dem herannahenden Weihnachtsfeste zu Geschenkzwecken künst lerischen Wandschmuck, gute Bücher, Mnsiknoten usw. zu erwerben gedenken. Wer nicht weiß, was er zu Weihnachten schenken soll, wird in dieser Ausstellung sicher das Geeignete finden! Die Wandflächen sind bedeckt mit künstlerischem Wandschmuck aller Art. Besondere Beachtung verdienen die Gruppen und Pracht werke aus den verschiedenen Verlagshäusern. Der deutsche Buch- vcrlag ist mit zahlreichen Erscheinungen der schönen Literatur und Literaturgeschichte, der Weltgeschichte, der Technik nsw., des Handels und Gewerbes und der Land- und Forstwirtschaft vertreten. Der Musikverlag bietet in reicher Auswahl klassische sowie auch moderne Kompositionen. Vor allem aber finden Eltern und Freunde der kleinen Welt eine besonders große Auswahl wunderschöner und guter Bilderbücher vor. Die Ausstellung findet in der Zeit vom 2. Dezember bis 24. Dezember statt. Sie ist täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Ein Verkauf in derselben findet nicht statt. Dieser geht durch die Buchhandlungen vor sich. Der Eintritt ist völlig kostenlos. In der Goethe-Gesellschaft Weimar, Ortsgruppe Dresden spricht am Mittwoch, dem 5. Dezember, Herr Prof. vr. Klemperer im Hotel Bristol, abends 8.30 Uhr über »Weltliteratur und europäische Literatur«. Für Angehörige des Dresdner Buchhandels und der Dresdner Bibliotheken stehen Freikarten zur Verfügung, die in der Akad. Buchhandlung A. Dressel bereitgehalten werden. Berliner Vereinigung selbständiger Verlagsoertrcter. — Es wird uns geschrieben: Eine außerordentlich stark besuchte Gruppen sitzung der Berliner Vereinigung selbständiger Vcrlagsvertretcr im Buch-, Kunst- und Musikalienhandel fand am 23. November statt, in der wichtige Angelegenheiten des Buchhandels erörtert und besprochen wurden. Der gute Besuch auch aus Sortimenterkreisen zeigt, daß die Vereinigung in ihren Sitzungen zahlreiche Anregungen zu geben weiß, so wurden am 23. November die Fragen der bestehenden Kreditunsichcrheit infolge der schlechten Geschäftslage aufgerollt. Diese Risiko-Erschwerungen verbunden mit den schwankenden Her stellungspreisen, die durch den Produktionsllberschuß noch ganz besonders bei der Kalkulation ins Gewicht fallen, machen heutzutage dem Buchhändler und besonders dem Verlag das Leben sehr schwer. Man empfahl dem Verlag die Einführung der Provision im Sinne des § 86 HGB., also auf alle aus dem Beziri einlaufcnden Be stellungen, sodas; der Vertreter in der Lage ist, unabhängig von den einzelnen Auftragschanccn seinen Bezirk systematisch zu bearbei ten und in die Höhe zu bringen, ohne wie bisher gezwungen zu sein, diejenigen Firmen in erster Linie aufzusuchen, bet denen er gewiß 1314 ist, große Aufträge zu erhalten. Einige Verlage haben übrigens diese als »indirekte« bezeichncte Provision bereits eingeführt und sollen mit dem Resultat sehr zufrieden sein. — Von der Ausstellung der Vereinigung, die eigentlich schon vor Weihnachten stattfinden sollte, wurde gesagt, daß sich erst bis Ende Februar alle Vorbereitungen durchführen ließen, und daß sich zu dem Quadratmeter-Preis von etwa 2.— bis 3.— NM. alle die Firmen beteiligen könnten, die durch Mitglieder der Berliner Vereinigung selbständiger Verlags vertreter vertreten seien. Da sich die Vereinigung zu einem Reichs bund ergänzen will, können natürlich anch die Firmen ausstellen, die durch auswärtige bzw. Neichsverbandsmitglieder vertreten sind. Die Ausstellung soll von Vorträgen und Ansprachen begleitet sein und durch die Gründung des »Neichsverbandes selbständiger Vcr lagsvertretcr im Buch-, Kunst- und Musikalienhandel« eingeleitet werden. Schon heute bringen große Organisationen der Ausstellung großes Interesse entgegen, so daß die Ausstellung für den Buch handel eine gute Propaganda zu werden verspricht. Die Anschrift der Vereinigung ist Berlin NW 7, Gcorgen- strahe 47. Die nächste Sitzung findet im Dezember statt, und zwar spricht Herr Rechtsanwalt Or. Jacusiel-Berlin über Rechtsfragen der Verlagsvertreter. Ar. Aus Großbritannien. — Ein Einsender in der englischen Ver legerzeitschrift schlägt eine Schaukarte vor, die der Buchhändler an auffälliger Stelle in sein Schaufenster stellen soll. Sie lautet: Wis sen Sie es (Do you know)? Wissen Sie, daß im letzten Jahre 13 000 Bücher (in England) herausgekommen sind? Es ist für uns unmöglich, sie alle auf Lager zu haben. Hier in diesem Fenster sind gerade einige der in diesem Jahre neu herausgekommenen Bücher ausgestellt. Wenn wir das Buch, das Sie gerade wünschen, nicht haben, können wir es sofort beschaffen. Gibt es irgend einen Gegenstand, dem sie besonders zugetan sind? Dann fragen Sie nach den »Leserführern«, die Sie durch uns erhalten können, und Sie werden von allem unterrichtet sein, was Ihre Lieblingsgegenstände betrifft. — In der Fachpresse hatte jemand geäußert, daß das neue buchhändlerische Schlagwort: »Kauft mehr Bücher« ein grober Be fehl sei. Ein Einsender antwortet darauf und sagt: Lest mehr Bücher, Esset mehr Früchte, Kaufet ein Haus, Kaufet australische Apfel, Kaufet britische Waren — das sollen alles grobe Befehle sein (rüde commands)? Das sind diese Schlagwörter gerade so wenig wie das beanstandete Wort: Kaufet mehr Bücher. Wenn das grobe Befehle wären, dann wären wir Händler seit dem 16. Jahr hundert bis heute, in welcher Zeit wir solche Ausdrücke gebrauchen, »Grobe Leute« gewesen, weil wir seit jener Zeit das Wort »Kaufet« in unserem Wortschatz haben. Es ist eine Anregung, nichts Schlech teres, ein Ruf an den Käufer. Wenn es ein Befehl wäre, wären es alle ähnlichen Schlagworte, sie sind aber eben nur Rufe (calls) und ich wiederhole den Ruf: »Kaufet mehr Bücher«, denn Bücher sind keine Luxuswaren, sondern Lebensnotwendigkeilen. Ein Buchhändler in Bombay beschwert sich über die »Buch preise« von Gewerbetreibenden, die nichts mit Büchern zu schaffen haben. Indische Zigarettenfabriken legen ihren Päkchen Gutscheine auf Bücher bei, mit denen die so Beschenkten nich.s anzufangcn missen. So erhalten die in Indien ansässigen Buchhändler häufig Angebote von Büchern, die auf Gutscheine aus Zigarettenschachteln erworben worden sind. Der Buchhändler sagt dazu: »Warum müssen die Zigarettenhändler in unser Gebiet einbrechen, sie sollen doch gegen ihre Gutscheine Zigaretten verteilen und nicht Bücher«. Die Engländer feiern in diesem Jahre den 300. Geburtstag von John Bunyan, der vom Kesselflicker znm gelesensten Erbauungs- schriftstellcr aufstieg und dessen »Pilgrim's Progreß« heute noch so lebendig ist wie damals. Ferner den 200. Geburtstag von Oliver Goldsmith, dessen Vicar of Wakefield Tausenden Deutschen von der Schule her nicht gerade in angenehmer Erinnerung ist. Sein Ge burtstag ist der 10. November, der bei uns so bekannte Geburtstag von Luther und Schiller. Außerdem siel in dieses Jahr der 150. Todestag (11. Mai 1778) des englischen Staatsmannes William Pitt. Natürlich werden diese Jahrestage zur Buchwerbung fleißig benutzt. — Stanley ttnwin schreibt zum Schluß eines Aufsatzes in »The Nation and Athcnaeum« (wiedergegeben vom Bookseller) über das Bllcherkaufen: Wenn auf meine Vorschläge acht gegeben wird, werden wir in wenigen Jahren von einem Volk der Bücher leiher und Bücher bettlcr zu einem Volk von Bücher käufcrn werden. Bücher werden dann einen anerkannten Platz im Leben des Volkes etnnehmen, und wir würben dann die Tatsache Übel aufnehmen, daß eine unserer wissenschaftlichen Einrichtungen (die sogar unter dem Unterrichtsministerium steht) einen solchen Grab von Büchcrbettel treibt, baß sie von einer ausländischen Verleger-Vereinigung auf ihre schwarze Liste der Bllcherbettler gesetzt worben ist. Ter Aufsatz
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