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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-09
- Erscheinungsdatum
- 09.10.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. .V 235, 9. Oktober 1914. Verzeichnis der im Monat September 1814 bei der Geschäftsstelle hinterlegten Rundschreiben mit eigenhändiger Unterschrift*). Ed. Hölzel in Wien. Herr Kaiserlicher Rat Wilhelm Zwierzina ist aus der Firma ausgeschieden; als öffentliche Gesell schafter sind in die Kommanditgesellschaft die Herren Otto Schweitzer und Vinzenz Eiscnmeyer eingetretcn. Die Herrn Rudolf Eichmann erteilte Einzelprokura bleibt Weiler bestehen. (Juli I9!4.) Carl Pataky in Berlin. Nach dem am II. August 1914 erfolgten Hinfcheiden des Herrn Carl Pataky ist das Geschäft von Herrn K. I. Müller für alleinige Rechnung mit Aktiven und Passiven übernommen worden, der dasselbe in un veränderter Weise weitersührt. (September 1914.) Leipzig, den 7. Oktober 1914. Geschäftsstelle des Lörsenvereins -er Deutschen LuchhiinLIer ;a Leipzig. De. Orth, Syndikus. *> Da öfters Rundschreiben über Geschäfts-Gründungen oder -Veränderungen mit der nicht zutreffenden Bemerkung versehe» sind, baß ein eigenhändig »nterzeichnctcs Exemplar bei der Geschäftsstelle des Börsenvcreins hinterlegt sei, hat der Vorstand bestimmt, baß in dem monatlichen Verzeichnis derartiger Rundschreiben nur diejenigen Aufnahme finden, von welchen tatsächlich ein eigenhändig untcr- zctchnetes Exemplar hinterlegt worden ist. Die Geschäftsstelle ist beauftragt, gegebenenfalls die betreffenden Firmen an die Einsendung z» erinnern. Unterstützungs-Verein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen. Bekanntmachung. I. Neu bei getreten sind mit: 3.- Herr Ernst Behm i. H. Trowitzsch L Sohn, Berlin. .« 3.- Max Eckardt, Lüdenscheid. .// 5. - G. Erhardti. H. I. F. Steinkopf, Stuttgart. .» 5.— Richard Härteli. H. H. Hugendubel, München. .// 5— Carl Henschel i. Fa. Carl Herrschet Verlag, Berlin. .// 5 — Kurt Kausche i. H. Justus Perthes, Gotha. .// 5 — I. Quarz, Wanne i. W. 3.- Heinrich The len i. Fa. P. Kaatzer's Buchst, Aachen. .// 5.- Ernst Wiegel, Eilenburg, 3.- Frl. Emma Stahl i. H. Nicolaus Stahl, Marne. II. An Geschenken gingen ein: 50.- vom Warenhaus H. T. in G. als Butze für Ver- lctzung der Verkaufsordnung. 100.- von H. L. in L. als gezahlte Butze für Verletzung der Verkaufsordnung. Die Herren Gchilsen-Mitglieder werden höfischst ersucht, etwaige Veränderungen ihrer Stellungen dem Unterzeichneten rechtzeitig anzuzeigen. Die Führung der Mitgliederliste wird dadurch wesentlich erleichtert. Berlin, den 6. Oktober 1914. IV. 35, Potsdamerstr. 41». Max Schotte, Schatzmeister. Kunst und Kunsthandel. v. (IV siehe Nr. 1S4.) Der Krieg als Zerstörer. — Künstlcrnot bringt feindliche Richtungen zusammen. Ein Vorschlag zur Güte. — Die Lotterie der Großen Berliner Kunstausstellung. — Tie Ausstellung als Spiegel der Zeit. — Zum 75. Geburtstag eines deutschen Meisters. Der Krieg ist kein Freund der Künste: Inter arm» silent »rtes. Wir hatten in unserem letzten Artikel über den unmittelbaren Ein fluß des Krieges auf die bildenden Künste gefunden, daß hier ein anderes Verhältnis besteht als zwischen Krieg und Dichtkunst oder Krieg und Musik. Die bildende Kunst verlangt nicht nach starken äußeren Eindrücken, sondern nach schöpferischer Phan tasie; ihre Werke entstehen nicht lediglich durch Begeisterung, son dern müssen in lebendiger Gestaltungskraft heranreifen. Wie viele Studien hat Menzel zu seinem berühmten Bilde: Nächtlicher Überfall bei Hochkirch, das im Arbeitszimmer des Deutschen Kai- 1506 sers hängt, gemacht, wie oft hat er sich in der Nacht Wecken lassen, um bei einer Feuersbrunst im Berliner Stadtkreise Beleuchtungs effekte zu studieren! Anders natürlich bei der Poesie. Seit dem Tage der Kriegserklärung ist eine große Fülle von Dichtungen entstanden, die ein beredtes Zeugnis oblegen für die mächtige Empfindung, die durch alle Teile des Volkes geht. Berufene und Unberufene lassen die Leier ertönen, neben groben Geschmacklosig keiten finden sich auch Dichtungen, die weit über den Tag hinaus dauern werden. Alle Dichternamen sind vertreten, und selbst Ger- hart Hauptmann, den man Wohl nicht zu den Lyrikern rechnen darf und der von seiner Abneigung gegen jeden Krieg selbst in seinem Festspiel zur Breslauer Jahrhundertfeier kein Hehl ge macht hat, steuerte jetzt zwei schwungvolle Dichtungen bei. Un günstiger steht es schon bei der Musik, weil hier in den unruhigen Zeiten das Publikum fehlt, das diese Werke aufnimmt. Immer hin können unter den starken Eindrücken der Zeit bleibende Werte geschaffen werden.*) Noch in anderer Beziehung liegen aber die Bedingungen für die bildende Kunst anders als für Dichtkunst und Musik, denn während die Werke der letzteren beiden Künste durch den Krieg nicht zerstört werden, liegt in ihm, wie man leicht erkennt, eine große Gefahr für die Werke der bildenden Kunst. Mit Recht hatte der Dürerbund im Kunstwort darauf hingewicsen, daß in Kalmar deutsche Kunstschätze, »die selbst von den größten Meisterwerken Dürers nur eben erreicht, nicht übertroffen werden«, vom Feinde bedroht waren, solange der Kampf im Elsaß tobte: es sind die Werke des Matthias Grünewald, besonders der Jsenheimer Altar und die Gemälde Marlin Schongauers, des Meisters der Ma donna im Rosenhag. Der Aufruf des Dürerbundes schloß: Man sichere vor Franzosen, Russen und Engländern, was dort in den Kirchen und Museen von unersetzlichem deutschen Kulturgut be droht werden könnte! Gewiß war diese Sorge nicht unberechtigt, aber die Bergung war doch während jener schlimmen Tage nicht möglich. Nun sind die Feinde hoffentlich für immer aus dem Elsaß vertrieben, und die Kunstwerke sind ohne Schaden geblieben, wie es überhaupt ein Trost ist, daß Kunstwerke im Kriege wenig leiden, fast als stünden sie unter einem höheren Schutz. Das tref fendste Beispiel bietet Löwen. Als der knappe Bericht des Gene ralkommandos besagte, daß nach dem tückischen Verhalten der Einwohner an der Stadt ein Strafgericht vollzogen wurde, das dem ganzen Lande als abschreckendes Beispiel dienen sollte, und daß die alte, an Kunstschäyen reiche Stadt, die ehemalige Haupt stadt der Herzöge von Brabant, dem Erdboden gleichgemacht sei, da durchzittertc Wohl die Herzen aller Kunstfreunde ein tiefes Dle Beziehung des Krieges zur Musik behandelte ein Feuilleton der Wiener Abcndpost vom 25. August, in dem besonders an die im Jahre 1798 entstandene Paukenmesse von Haydn (Nisss in tompore dslli) und an die tM4 komponierte »üroien« von Beethoven erinnert wird über Krieg und Kunst vergleiche auch den gleichnamigen sehr interessanten Aufsatz von R. Braungart (mit 28 Illustrationen) in der Bruckmannschcn Zeitschrift »Die Kunst« Nr. t2 (Septemberhcst).
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