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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1937
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- 1937-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1937
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- Deutsch
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Wir haben also hier in bezug auf Auflagenhöhe die beachtliche Durchschnittszunahme von rund 25«/». Die Zahl aller im Jahre 1936 überhaupt auf dem deutschen Büchermarkt erschienenen Druckschriften ist mit mehr als 140 Millionen Stück zu beziffern, was schätzungsweise einem Berkaufswert von etwa 5 75 Millionen RM entspricht (1935: 110 Millionen Stück im Gesamtwert von rund 450 Millionen RM). Mithin dürste sich eine Mengensteigerung der deutschen Verlagserzcugung um 27 °/° und eine Wertsteigerung um 30«/» bei fallenden Ladenpreisen er geben haben. Wir sind bei unserem statistischen Rundgang durch den deutschen Büchermarkt des Jahres 1936 zum Schluß gelangt. Wiederholt haben wir die erfreuliche Feststellung machen können, daß der Verlag auch im letzten Jahre nach den verschiedensten Richtungen hin gut vorangekommen ist. Allerhand Schäden und Mängel, die bei der deutschen Bucherzeugung aus einem nunmehr längst überwundenen Zeitabschnitt her noch bestanden haben mögen, sind inzwischen wieder gutgemacht und ausgeglichen. Vermehrte Auflagen, nied rigere Bücherpreise und Hand in Hand damit höhere Umsätze versprechen auch für das jetzt lau fende Jahr 1937 einen weiteren erfolgreichen Ausstieg der deutschen Buchherstellung. Das alte Buchhändlerhaus in Berlin Das in der Privatstraße Buchhändlerhof (zwischen Wilhelm- und Mauerstraße) in den Jahren 1892 und 1893 erbaute Buch händlerhaus ist am I. Dezember 1936 in den Besitz der Deutschen Reichspost übergegangen, die den zwischen Leipziger Straße und Zimmerstraße gelegenen Häuserblock angekauft hat, um einen Erwei terungsbau des Reichspostministeriums zu errichten. Schon in den nächsten Wochen wird das Buchhändlerhaus, das bereits von dem größten Teil seiner Mieter geräumt ist, auch von dem »Wirt schaftsverband der Berliner Buchhändler« und seiner »BestellanstaltfürdenBerlinerBuchhandel« verlassen werden und der Spitzhacke zum Opfer fällen. Es erscheint daher angebracht, es im Bild und auch einiges von seiner Ent stehung und aus seiner Geschichte an dieser Stelle festzuhalten. Die Erbauung eines Berliner Buchhändlerhaufes wurde, wie es in der im Jahre 1898 erschienenen »Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens der Korporation der Berliner Buchhändler« von Ernst Bollert heißt, bereits im Jahre 1867 von Otto Zanke angeregt. Vorstand und Hauptausschuß erwogen damals den Janke schen Plan reiflich, ließen ihn aber fallen, well sie zur Durchführung des Planes nicht den rechten Mut fanden und weil ihnen die Auf bringung der Baukosten unmöglich erschien. Als dann wenige Jahre später Berlin Hauptstadt des Deutschen Reiches geworden war und der wirtschaftliche Aufschwung auch im Berliner Buchhandel zu einer ganz unerwarteten Entfaltung führte, schien dem damaligen Vorsteher der »Korporation«, Alexander Duncker, im Jahre 1872 die Zeit für den Bau eines Buchhändlerhauses gekommen, und der von ihm in diesem Jahre vorgelegte Bauplan fand allgemeine Zustimmung. In mehreren Kommissionen wurde das Bauprojekt beraten, aber wiederum scheiterte die Ausführung des Planes, weil die Ausbringung der erforderlichen Mittel nicht gelang. Erst die Notwendigkeit, für die sich immer mehr ausdehnende »Bestellanstalt sür den Berliner Buchhandel« neue Unterkunftsräume zu schaffen, well die alten Mietsräume in der Linkstraße nicht mehr ausreichten, war der Anlaß, daß in den Jahren 1889 und 1890 neue Verhand lungen geführt und in der Hauptversammlung des Jahres 1890 am 30. Oktober der Bau eines Buchhändlerhauses beschlossen wurde. Nach längerem Suchen nach einem passenden Grundstück wurde ein solches endlich in der Privatstraße zwischen Wilhelmstraße 47 und Mauerstraße 80 gefunden und ein in dieser Straße gelegener Bau platz von 1336 gm zum Preise von RM 220 000.— angekaust. Durch Ausgabe von Hausanleiheschcinen wurde nach erlangter Bau- erlaubnis Ende März des Jahres 1892 mit dem Bau des Hauses begonnen. Im Winter 1892/93 war der Innenausbau des Hauses beendet und im Juni 1893 konnte die »Bestellanstalt« ihren Betrieb in das neue Haus verlegen. RM 220 000 hatten der Grund und Boden und RM 341000.— der Bau des Hauses, in Summa also RM 561000.—, gekostet. Seit dieser Zeit ist das Buchhändlerhaus gewissermaßen das Zentrum des Berliner Buchhandels gewesen. Von hier aus be gannen die Wagen der »Bestellanstalt« jeden Morgen ihre Rund fahrt; aus seinen im Erdgeschoß gelegenen Expeditions- und Ver teilungsräumen wurde durch Boten und Wagen täglich der Abhole- verkehr erledigt und hier lieferten auch täglich die Spediteure die von Leipzig und anderen Städten Deutschlands einlaufenden Sammelsendungen zur Verteilung an die Berliner Buchhändler ab. Im Jahre 1927 wurde das erste Stockwerk des Mittelgebäudes umgebaut, um Platz für den Buchhändlersaal, das Vorstandszimmer, die Bibliothek sowie sür die Geschäftsstelle des Wirtschaftsverbandes und die Hauptkasse zu schaffen; namentlich der Buchhändlersaal ist in den letzten zehn Jahren häufig die Stätte wichtiger Verhand lungen und Aussprachen gewesen. In diesem Saale fand auch die im März eines jeden Jahres tagende Hauptversammlung des Wirtschastsverbandes der Berliner Buchhändler (vormals Korporation der Berliner Buchhändler) statt, und auch der »Gau Berlin der Gruppe Buchhandel in der Reichsschrifttumskammer« hielt hier seine Besprechungen mit den Bezirksobleuten ab. Im Buchhändlersaal wurden die Buch-Ausstellungen vorbereitet und die Abrechnungsarbeiten erledigt. Eine besondere Bedeutung gewann der Saal auch dadurch, daß ihn der »Wirtschaftsverband» zur Abhaltung von Unterrichtskursen für die Ausbildung des Jungbuchhandels kostenlos zur Verfügung stellte und daß in ihm auch wertvolle Le- Nr. 71 Dienstag, den 80. März 1937 277
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