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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1937
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- 1937-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1937
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Vom inneren und äußeren Aufstieg der deutschen Büchererzeugung 1936 Eine buchhandels-statistische Betrachtung Von Ludwig SchSnrock Neuerscheinungen insgesamt, Erstmiflagen und Neuauflagen. Im Jahre 1936 ist ein weiterer bedeutungsvoller Aufstieg in der deutschen Verlagsherstellung eingetreten. Nahezu in allen Lite raturgruppen und Wissenschaftsgebieten sind bemerkenswerte Zu nahmen in der Anzahl der Neuerscheinungen zu verzeichnen, wenn auch gelegentlich die Produktionszifsern des vorangegangenen Jahres 1935 bei einigen wenigen Buchgruppen nicht voll erreicht wurden, insofern, als der deutsche Verleger immer mehr dazu übergegangen ist, eine schärfere Auslese zu treffen und nicht mehr Wahl- und Plan los literarische Erzeugnisse aller Art herausbringen, die oft nicht das bedruckte Papier wert sind. Es sei hier nur kurz an die vielen überflüssigen Schriften okkultistischen Inhalts und ähnliche Verlags erzeugnisse geheimwissenschaftlicher und übersinnlicher Richtung, Frei maurerei, Handlesekunst, Traumbücher, Glückstabellen und anderes erinnert. Auch die pseudo-philosophischen und sogenannten welt anschaulichen Druckschriften früherer Jahre liberalistisch-demokrati- scher Einstellung sind verschwinden. Zu den bevorzugteren Literaturgebieten, die sich von jeher beson derer Aufmerksamkeit im deutschen Buchhandel erfreuen, gehören neben der Schönen Literatur und den Jugendschriften vor allen anderen Veröffentlichungen das religiös-theologische Buch beider Konfessionen sowie neuerdings in steigendem Maße geschichtliche, kulturgeschichtliche und volkskundliche Werke. Nicht nur Verlags werke auf allen Gebieten volkstümlicher Art, sondern auch Fach bücher und wissenschaftliche Abhandlung m haben mehr denn je er höhte Aufnahme beim deutschen Verlag gefunden. So hat in der medizinischen Verlegergruppe, um ein besonders gutes Beispiel zu nennen, eine erhöhte Tätigkeit geherrscht. Die gleiche Beobachtung läßt sich für den naturwissenschaftlichen und technischen Buchverlag — sowohl volkstümlicher als auch wissenschaftlicher Richtung — machen. Einen überaus kräftigen Auftrieb hat ebenfalls die Verlags herstellung von land- und hauswirtschaftlicher Literatur erfahren. Dies ist die unmittelbare Auswill ng der Fürsorge und Unter stützung, die seit dem nationalen Umbruch im erhöhten Ausmaße dem deutschen Bauern und der deutschen Familie zuteil geworden ist und noch ständig zutell wird. Weiter unten sind die neuesten Zahlen aus der buchhändlerischen Produktionsstatistik über das Jahr 1936 bekanntgegeben. Jeder unvoreingenommene Beobachter wird o we weiteres zugeben müssen, daß vom Verlag mehr denn je keine Mühen und Kosten gescheut werden, um die deutsche Buchherstellung auf »lter Höhe zu erhallen und damit wieder Anerkennung weit über das deutsche Sprachgebiet hinaus bei allen anderen Kulturvölkern zu erringen. Denn seit alters her sind deutsche Bücher !ler Welt Sendbe n unseres Könnens, unseres Fortschrittes uitd n res Fleißes. J'n Jahre 1936 sind insgesamt 23 654 neue Bücher verlegt. Dies bedeutet gegenüber dem V ' iahr eine zahlenmäßige Zunahme von 442 Einheiten, gleich -I- 1,9°,° (1925: 23 212 Neuerscheinungen). Rund vier Fünftel aller aus dem deutschen Büchermarkt herausge- kommencn Veröffentlichungen sind Erstauflagcn, deren Auszählung 19 102 Stück gegenüber 19 080 Stück im Jahre 1935 ergeben hat. Die Anzahl der zum zweiten Male und öfters aufgelegten Werke hat 4 552 betragen. Vom Jahre vorher sind 4132 Neuauflagen vor handen, sodaß eine Vermehrung um 420 Stück emr'treten ist. In Hundertzahlen ausgedrückt bedeutet dies über 10°/» mehr ls tergaw n Jahr. Während 1935 17 8 /» aller literarischen Neu erscheinungen überhaut Ne» uflagen oacen, können wir für 1936 dagegen 19,3°/° feststellen. Der UmstaiL, daß die wiederholt an gelegten Verlagsverösfentlichungen stärker als die Erstauslagen z«- genommen haben, bestätigt aufs neue die Richtigkeit der Beobachtung ' an dem besonders in den letzten drei Jahren nach der national sozialistischen Machtergreifung anhaltenden A» stieg des deutschen Verlagsgewerbes; auch für l936 ist diese rfreuliche To che bestätigt. StatistischesGesamtergebnis:183kgegenüber1Sä5. (Anzahl der tn der Deutschen Nationalbibltograohie (»Reihe A«s anfgestthrten Neuerscheinungen in Buchform.) IW« 1835 1936 1835 Jar..,Dez. Jan./Dez. Anteil an der Stück Stück Gesamtproduktion »/. °/° Es erschienen insgesamt') 23654 23212 100,0 100,0 davon: a) Erstauflagen 19102 19080 80,7 82,2 b) Neuauflagen 4552 4132 19,3 17.8 Zu- und Abnahme <-i- bzw. -> im Jahre 1838 im Jahre 1985 gegenüber dem Vorjahr Stück «/» Stück °/° Insgesamt -f-442 4- 1,8 -i-2360 -s- 11,3 davon: a) E' stauflagen 4-22 -i- 0,1 -l-1317 4- 7,4 b) Neuauflagen 4-420 > 10,2 -i-1013 4-33,7 Neuerscheinung»., nach Sprachen. Bei der Aufteilung der deutschen Verlagser""gn!sse nach Spra chen fällt besonders auf, daß der Anteil fremdsprachlicher Literatur nur unbedeutend ist. Von je 100 Neuerscheinungen im Buchhandel sind noch keine drei Stück fremdsprachlich. Im Jahre 1936 sind 623 Neuerscheinungen in nichtdeutscher Sprache vorhanden. Dies sind in der Hauptsache Schulausgaben, sprachwissenschaftliche Abhandlungen für Unterrichtszwecke und ähnliches. Wörterbücher sowie Kommentare zur Schullektüre z. B. hauen bei der statistischen Sprachenauszählung keine besondere Berücksichtigung gesunden. Von den Büchern in aus schließlich deutscher Sprache dagegen sinid 23 031 Einheiten ermittelt, gleich 97,4°/°. Gegenüber dem Vorjahr ip eine Zunahme von über 500 Stück eingetreten (4- 2,2°/»). Zu den Verlagsverösfentlichungen in deutscher Sprache sind alle mundartlichen Schriften gezählt, ohne Rücksicht aus die ^>er!a..st, und damit gleichgültig, ob es sich um »Bärndütschi Bärsli«, »Hamburger Döntjes«, »Riemkes ut Ost- preiße« oder um »Gschichtle in Schtrosburjer Babbelart« handelt. Im Anschluß hieran sei die Beobachtung wiedergegeben, daß die in den letzten Jahren erhöhte verlegerische Tätigkeit aus mundartlichem Gebiet in allen Teilen unseres wch n deutschen Vaterlandes nicht nur im Jahr 1936 unverwiichert angehalten, sondern auch in den letzten Jahren ganz eua, ,,e Fortschritte gemacht hat. So führt z. B. der jetzt im Erscheinen begriffene Mehrjahresband 1931—1935 des Deutschen Bücherverzeichnisses an mundartlich r Literatur weit über 800 verschiedene Einzeltirel aus. In den mundartlichen Heimat büchern werden in der Hauptsache Gedichte, lustige Vortragsstücke, Humoresken, Ausführungen für Vereinsbllhnen u. a. m. geboten. Im Anschluß hieran mag der kurze Hinweis gegeben werden, daß sowohl die n ndartliche als auch die Heimatliteratur im weiteren Sinne zu den Buchgruppen mit den niedrigsten Verkaufspreisen und den am meisten aufgelegten Büchern gehören. Diese aus dem Volke heraus entstandene und für das Volk bestimmte Büchergattung stellt wü rholt unter Beweis, in welchem Ausmaß deren Verleger mit der ngeren Heimat und ihren Bewohnern sich innig verbunden fühlen. r) Erfaßt sind nur die Verlagsverösfentlichungen in Buchform ans dem deutschen Sprachgebiet (Deutsches Reich, Österreich, Schweiz »sw.); Landkarten, Anschauungsbilder, nicht abgeschlossene Fort setzungen, Zeitschriften und ähnliches sind nicht mitgezählt. «74 Nr. 71 Dienstag, den 30. März 1987
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