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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1937
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- 1937-04-01
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- 01.04.1937
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verlangt jetzt einen Nachlaß non 10 "/o auf neue englische Bücher und 5°/o auf Zeitschriften, bei portofreier Lieferung. Zu diesen Bedingungen hat sich eine Londoner Firma zu liefern angeboten. Dieses Angebot verstößt gegen das »llet dook aZreemeut«, das für alle Ausfuhr geschäfte des Groß- und Kleinhandels bindend ist. Bei dem großen Bücherbedarf der in Frage kommenden Bibliothek dürfte sich bald der Lieferant fcststellen lassen, über den sofort von der Verleger vereinigung die Sperre aller Lieferungen zum Händlerpreis verhängt würde. Es wird daher in einer gemeinsamen Bekanntmachung der Buchhändler-Vereinigung und des Verlegervereins die Londoner Firma, die das Angebot gemacht hat, eindringlich gewarnt. In der Fachzeitschrift »lüe kookssll^r« wurden in letzter Zeit von verschiedenen Seiten Warnrufe über eine von den öffentlichen Büchereien geplante Zentraleinkaufsstelle laut. Im »kublisdors' Cir cular« erscheint nun eine Bekanntmachung der lübrary ^.ssoeiation, die jeden derartigen Plan in Abrede stellt. Es gibt zwar einige Biblio thekare, die mit der Vereinbarung zwischen den Bibliotheken und der Buchhändler-Vereinigung wegen des Nachlasses unzufrieden sind, aber solange der Ausschuß nicht mit einer Zentraleinkaufsstelle einverstanden ist und solange die Verleger direkte Lieferung verweigern, besteht für den Buchhändler keine Gefahr der Abwanderung der Bibliotheks kundschaft. Tie Regelung der Verteilung von Besprechungsstücken und deren Kenntlichmachung wird zur Zeit von der englischen Verleger-Vereini gung erwogen und von der Werbestelle dieser Vereinigung sind ver schiedene Pläne aufgestellt worden. Viele freie Schriftsteller liefern regelmäßig für Zeitschriften und Zeitungen Besprechungen. Daher plant man, eine Liste der in Frage kommenden Personen anzulegen. Es ergeht nun von der Werbeabteilung des Verlegervereins die Auffor derung an die Schriftsteller, einen Antrag auf Eintragung in die Liste zu stellen unter gleichzeitiger Beifügung von Unterlagen, deren ge wissenhafte Prüfung zugesichert wird. Im Februar 1837 wurde auf Anregung des Buchhändlers G. Greenland die öooksellers' ?rovident Institution (Unterstützungs verein der Buchhändler) gegründet. Anfang Februar 1937 fand im Hotel Victoria in London ihre Jahrhundertfeier statt, an der ungefähr 250 Personen teilnahmen. Der Vorsteher Wm. Longman gab einen geschichtlichen Abriß der öooksellers' krovidont Institution, deren Mitgliederzahl jetzt 685 beträgt und hob hervor, daß in den hundert Jahren des Bestehens viel Not gelindert wurde. 129 228 Pfund konnten an Buchhändler, Angestellte und an Familien beider verteilt werden. Mit einem Vermögen von 58 327 Pfund geht der Verein ins neue Jahr. In Cardiff wurde durch den Oberbürgermeister am 20. Februar 1937 die achte Jahresausstellung des walisischen Buches eröffnet. In der Rede des Präsidenten Gwilyn Davies wurde auf die Beiträge der Waliser zum Fortschritt der Wissenschaften hingewiesen. Die öffentliche Bücherei von Cardiff hat eine umfangreiche Ausstellung von Hand schriften, Büchern und Kunstblättern zusammengestellt. Nach einer Bekanntmachung im Jahresbericht der »National ^sso- eiation ok kapsr IVIsredants« ist der Ausschuß im Hinblick auf die er höhten Herstellungskosten mit der Erhöhung der Papierpreise durch die Fabrikanten einverstanden. Die Löhne haben sich um 10 "/o erhöht, Kohlen sind 43°/o gestiegen, Harze um 100 °/o usw. Holzschliffstoff, das hauptsächlichste Material für die Papierherstellung, ist in den letzten Monaten außerordentlich gestiegen, da eine sehr große Nachfrage herrschte und dieser Stoff jetzt auch zur Herstellung von Kunstseide gebraucht wird. Die Weltproduktion von Zellstoff ist von vier Mil lionen Tonnen im Jahre 1920 auf elf Millionen Tonnen im Jahre 1935 gestiegen und doch ist die Nachfrage höher als das Angebot. Die Erhöhung der Papierpreise beträgt 12>6 °/o. Frankreich Auf der Jahreshauptversammlung des Cerele de la lübrairis hat sein Präsident Jacques Rodolphe-Rousseau einen ausführlichen Bericht erstattet. Darin kommt zum Ausdruck, daß alle von ihm vor einem Jahre an der gleichen Stelle ausgesprochenen Hoffnungen und Wünsche unerfüllt geblieben sind. Das Gleichgewicht und die Stabilität, die schon damals als die einzige Rettung für die hart mitgenommenen Buch-Industrien erschienen, sind nicht eingetreten. Reformen wurden zwar eingeleitet, aber die Methoden ihrer Durchführung oder vielmehr das Fehlen jeglicher Methode, haben den Erfolg von vornherein in Frage gestellt. Mit bitterer Enttäuschung mußte festgestellt werden, daß niemand den Sondercharakter des Buches und der mit ihm zu sammenhängenden Industrien anerkennen wollte. Die Gleichmachungs welle hat, wie alles andere, auch die Erzeugnisse des Geistes erfaßt. Die Lage bedeutet eine ernste Gefahr für das französische Buch. Aus dem Tätigkeitsbericht geht weiter hervor, daß im vergangenen Jahr vom Ständigen Ausstellungskomitee in Schanghai, Peking, Kowno, Lissabon, Porto und Coimbra Ausstellungen des französischen Buches veranstaltet worden sind. Eine Ausstellung des pädagogischen Buches in Paris und eine solche des katholischen Buches in Holland wurde von dem gleichen Komitee unterstützt. — Die Unterrichtskurse für Buch händler in Paris umfassen jetzt fünfundvierzig Schüler im ersten, vierzig im zweiten und dreißig im dritten Jahrgang. Tie neueingeführte Steuer von 6"/o auf alle Markenartikel soll auch auf den französischen Verlag ausgedehnt werden. Gegen diese Maß nahme wenden sich einmütig Autoren, Verleger und Buchhändler. In »loute 1'Ldition« gibt I. Rodolphe-Rousseau, der Präsident des Cerelo cle la lübrairie, eine ausführliche Darstellung der Lage des Buches unter der neuen Steuer und geißelt die Ungerechtigkeit, das Buch den Markenartikeln wie Parfümerien und pharmazeutischen Erzeugnissen gleichzusetzen. Durch die Erhöhung der Lohntarife, die seit Mai 1936 für Druck um 64"/o, für Broschieren um 93"/», für Kartonieren um 66—70°/o und für Auflageneinbände um 61,5 "/o gestiegen sind, ist die Lage des französischen Verlages schon äußerst schwierig geworden. Die sechsprozentige Steuer würde dem französischen Buch und seiner Ver breitung im In- und Auslande großen Abbruch tun. A. Quillet hat eine von mehr als fünfzig Verlegern Unterzeichnete Eingabe an den Unterrichtsminister Jean Zay gerichtet. Dieser hat zugesagt, mit dem Finanzminister über die Auslegung des neuen Steuergesetzes in bezug auf das Buch zu verhandeln. — In der Zeitung »1.6 dour« hebt G. Poupet noch besonders hervor, daß das in England gedruckte fran zösische Buch im Ausland 50°/o billiger verkauft wird als das in Frankreich hergestellte. Um die Krise des französischen Buches zu bekämpfen, wurde von dem Herausgeber öes^rouro dok'ranesund Mitgliedes der^cademie krantzaise, dem Schriftsteller Duhamel, die »Alliance nationale du 1-ivre« gegründet, die alles umfaßt, was mittelbar oder unmittelbar mit dem französischen Buch zu tun hat. An dieser Neuschöpfung ist auch Fräulein Choureau, die Vorsitzende der Gewerbekammer der franzö sischen Buchhändler, beteiligt. Tie Sache des französischen Buches soll mit folgenden Mitteln verteidigt werden: Durch eine Reihe von Vor trägen, die sich an alle Personen wenden, die an der Verbreitung des französischen Buches interessiert sind und durch Artikel und Vorträge der Autoren, mit denen das Publikum auf die wirkliche Bedeutung der Krise aufmerksam gemacht wird. Weiter soll auf eine bessere Auf machung des Buches hingearbeitet und mit Beihilfe aller Zweige des Buchgewerbes eine geeignete Gemcinschaftswerbung veranstaltet werden. Uber das französische Buch im Ausland sagte Georges Duhamel u. a.: »Nach dem Weltkrieg hat sich unser Außenmarkt fast ganz geschlossen, der Absatz ist heute fast gleich null. Frankreich hatte kein Gefühl dafür, daß diese fremden Märkte notwendig waren. Wenn ich z. B. unter jenen Ländern, in denen sich unser kultureller Einfluß geltend macht, Südamerika heraushebe, so muß ich feststellen, daß dort dem franzö sischen Einfluß derjenige Deutschlands und Italiens, das Wunderdinge vollbracht hat, oder der Einfluß Englands entgegensteht.« — Eine erste Sitzung der Alliance national du lüvre fand im Hotel de Massa, dem Heim der »Loeistd des Oens de 1-ettres«, statt. Nach den Ausführungen von Fräulein Choureau soll auch der Bücher-Gutschein nach-englischem Muster eingeftthrt werden. Herr Gaetan Lambert in Saint-Quentin (Aisne), 18 rue Naspail, Sohn eines Buchdruckers und Buchhändlers, schreibt uns, daß er gern mit einem jungen Deutschen in Briefwechsel treten würde. Litauen In Kowno wurde unter der Schirmherrschaft des litauischen Bil dungsministers Tonkunas eine umfangreiche schweizerische Buchaus stellung eröffnet. Die Ausstellung umfaßt alle Gebiete des schweize rischen Schrifttums, einschließlich der Tagespresse. Aus diesem Anlaß hat das schweizerische Konsulat drei Preise im Betrage von 600 Lit für die drei besten kurzgefaßten Aufsätze über die kulturelle und wirt schaftliche Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Litauen ausgesetzt. Niederlande Im Verlag r»on A. W. Sijthoff in Leiden ist der 91. Jahrgang des von G. I. van der Lek zusammengestellten Kataloges von Neu erscheinungen aus dem Jahr 1936 unter dem bekannten Titel »Brink- man's Cumulatieve Catalogus van Bocken« erschienen. Er umfaßt mit 730 Seiten 30 Seiten mehr als das vorjährige Verzeichnis. In einer einzigen alphabetischen Ordnung sind sämtliche 1936 in den Nieder landen und in flämischer Sprache in Belgien herausgegebenen Bücher und Druckschriften sowohl unter dem Namen des Verfassers wie unter dem Titel des Buches und endlich in Gruppen unter Stichworten auf- geführt. Tie Preise sind in niederländischen Gulden oder in belgischen Franken verzeichnet, sodaß sowohl aus der Angabe des Verlagsortes wie auch schon aus der Preisangabe die Herkunft des betreffenden Werkes ersichtlich ist. Das »^iouxvsdlad voor d6n dooküandol« vom 3. Februar bringt einen Aufsatz über die Verbreitung der niederländischen Literatur durch 28« Nr. 78 Donnerstag, den 1. April 1937
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