Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1937

NormaIvertrag zwischen Verlagsbuchhandlun gen und Verlagsvertretern, der das Verhältnis zwi schen Verleger und Vertreter auf eine neue Grundlage stellen soll. Die zwischen dem NSD. Dozentenbund und dem Börsenver ein abgeschlossenen Richtlinien für die medizinischen, naturwissenschaftlichen und mathematischen Zeitschriften, die die Honorierung, die Abgabe von Sonder drucken und die Tragung der Kosten für nachträgliche Korrekturen regeln, sind neu gefaßt worden (Nr. 54). In Übereinstimmung zwischen der Reichskammer der bilden den Künste und dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler ist eine besondere Verkaufsordnung für den Kunst Han del aufgestellt worden, die der Vorsteher des Börsenvereins mit ihrer Veröffentlichung im Börsenblatt Nr. 70 vom 25. März in Weitere Aufwärtsbewegung der Am 17. März 1937 konnte der Vorsteher des Wirtschafts verbandes der Berliner Buchhändler (vormals Korporation der Berliner Buchhändler), Herr Richard Schmidt, in der Haupt versammlung des Verbandes in seinem Jahresbericht für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1938 aus eine weitere erfreuliche Auswärtsbewegung der Umsätze im Berliner Buchhandel Hinweisen, die in den Ziffern der Paketausfuhr und der Barumsätze ihren Ausdruck findet. Die Paketaussuhr betrug: 1935 1938 614 859 KZ 643 759 KZ mithin eine Zunahme von 28900 KZ. Das Barpaket-Jnkasso: I 090 164 RM 1 124 729 RM mithin eine Zunahme von 34 565 RM. Der Bar Umsatz: 1 235 000 RM I 272 810^ RM mithin eine Zunahme von 37810 RM. Die Versendung nach Leipzig erreichte: 1935 1936 233149 KZ 217150 KZ mithin eine Abnahme von 15 999 KZ. Vom LeipzigerKomniisfionär trafen ein: 1935 1936 322 225 KZ 334 472 KZ mithin 12 247 KZ mehr. Kraft gesetzt hat. In einer gemeinsamen Bekanntmachung des Prä sidenten der Reichskammer der bildenden Künste und des Vor stehers des Börsenvereins wird in der gleichen Nummer das Wicdersrscheinen des »Verzeichnis der Neuerscheinun gen des Deutschen Kunstblatthandels» im Börsen blatt angezeigt. Für die Aufnahme in dieses Verzeichnis sind die ebenfalls in Nr. 70 bekanntgegebcnen Bestimmungen maßgebend. Die erst!» Nummer des Verzeichnisses wird die Neuerscheinungen ab I. Januar 1937 enthalten, mit ihrem Erscheinen ist Ende April zu rechnen. Die Herausgabe einer Bibliographie der vor 31. De zember 1936 erschienenen und noch im Handel befindlichen Kunst blätter und Reproduktionen ist, wie aus einer Mitteilung des Prä sidenten der Reichskammer der bildenden Künste im Börsenblatt Nr. 70 S. 269 hervorgeht, ebenfalls beabsichtigt. Wll. Amsätze im Berliner Buchhandel Über den Umfang der Geschäfte der »B est ell an st a lt« im Jahre 1936 geben folgende Zahlen Auskunft: Die Paketausfuhr betrug: (1935) 1936 a) von Berliner Firmen ausgegeben . (592 643 KZ) 624 844 KZ b) von auswärts eingetrosfen . . . ( 22 216 KZ) 18 915 KZ (614859KZ) 6M759KZ Mithin ist gegen das Vorjahr eine Gewichtszunahme von 28 900 KZ zu verzeichnen. Die Mitgliederzahl der »Bestellanstalt« betrug am 1. Januar 1936 350 Firmen. Im Laufe des Jahres 1936 kamen hinzu 29 neue Mitglieder; es schieden aus, meistens infolge Aufgabe der Firma sowie aus anderen Gründen 24 Firmen, sodaß am 31. De zember 1936 355 Firmen verblieben. Durch wiederholte Werbemaßnahmen, bei denen der Wirt- schaftsverband auch in dankenswerter Weise durch den Gau Berlin der Gruppe Buchhandel in der Reichsschristtumskammcr unterstützt wurde, und durch Einrichtung einer Autvmobiltour nach den west lichen Vororten gelang es, die Anzahl der Bestellanstaltsmitglieder, die in den letzten Jahren gesunken war, zu erhöhen, sodaß das Jahr 1936 mit einer größeren Mitgliederzahl als das Jahr 1935 ab geschlossen werden konnte. »Es ist zu hoffen«, fuhr der Vorsteher dann fort, »daß diese wahrnehmbare Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse, welche zum großen Teil aus die Unterstützung zurllckzuführrn ist, die auch der Buchhandel durch die von Staat und Partei durchgeführten Werbemaßnahmen erfuhr, im Jahre 1937 sich noch weiter aus wirken wird«. Der ungarische Buchhandel im Jahre 1936 Die im verflossenen Jahre bereits angedeutete ganz unmerkliche Besserung hat sich in geringem Maße fortgesetzt, was sich in der er höhten Berlagsproduktion und demzufolge in dem Erscheinen einer größeren Anzahl von Neuigkeiten offenbarte, die dem Buchhandel einen anwachsenden Absatz sicherten^ Auch die großen Anstrengungen der Berlagspropaganda kamen dem Buchhandel zu Hilfe. Auf dem Gebiete der Einfuhr machte sich die Preissenkung der reichedeutschen Bücher deutlich bemerkbar. Der Umsatz hat sich ent schieden erhöht, doch ist das geschäftliche Ergebnis infolge der erhöh ten Spesen und der mit der Einfuhr verbundenen Mehrarbeit nicht besser geworden. Der Büchertag vom Jahre 1936 hat von den Budapester Buch händlern verhältnismäßig bedeutende Opfer gefordert, indem sie ge nötigt waren, in den inneren Gebieten der Hauptstadt künstlerisch ge schmückte Zelte auszustellen. Die Biichcrproduktion für den Büchertag wurde aus Grund der vorjährigen Erfahrungen bedeutend einge schränkt, sodaß jetzt Klagen der Buchhändler in entgegengesetzter Richtung kamen. Ausführlicher wurde darüber bereits im vorigen Jahr (Nr. 147) berichtet. Aus dem Gebiete des Schulbüchergeschäftes ist keine wesentliche Änderung zu verzeichnen. Die amtliche Feststellung der Schulbuch- Preise und die Herabsetzung des dem Buchhändler gewährten Rabattes haben diesen Geschäftszweig in den letzten Jahren seiner alten Be deutung beraubt. Von Jahr zu Jahr ist die Abnahme der An schaffung neuer Schulbücher festzustellen. Der gemeinsamen Weihnachtspropaganda hat in diesem Jahre die dem Publikum in großer Anzahl zur Verfügung gestellte Sondcr- Weihnachtsausgabe des Fachblattes »Corvina« unserer Vereinigung als Werbemittel gedient. Die Ergebnisse zeigten, daß sich diese Art der Propaganda bewährt und daß sie weitere Förderung verdient. Die Lage des bibliophilen und wissenschaftlichen Antiquariates erfuhr keine wesentliche Änderung. Die Zahl der Bücherliebhaber ist S8Ä Nr. 73 Donnerstag, den 1. April 1937