Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.04.1937
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Kameradschaftliches Beisammensein. Anschließend begaben sich die etwa hundert Anwesenden in den freundlich geschmückten kleinen Saal, in dem an einer hufeisen förmig aufgestellten Tafel zum gemeinsamen Mittagtisch gedeckt war. Eine gute Tafelmusik half die letzten Spuren der vorangegangenen Prüfung bei den Jungkameraden verscheuchen, während der mit großen Eulen und bunten Tüchern lustig geschmückte Raum eine Brücke zur Fidelitas bildete. Von den Ehrengästen sind besonders die Vertreter der Stadt, der Berufsschuldirektion sowie der DAF. zu erwähnen. Bei der Be grüßung der Schriftsteller Anton Dörfler und Michael Dosch wies der Gauobmann auf die gute .Kameradschaft zwischen Dichter und Buchhändler in Nürnberg hin. Mit warmen Worten dankte Pg. Zeiser den Inhabern der Firma M. Edelmann, den Brüdern Kistner für das der Prüfungskommission zur Verfügung gestellte Lokal sowie für das verabreichte reiche Frühstück. Am Schluß der Begrüßungsrede kam der Gauobmann auf das ausgezeichnete kameradschaftliche Ver hältnis unter seinen Mitarbeitern zu sprechen und wies darauf hin, daß darin das Geheimnis der erfolgreichen Durchführung aller Arbeiten in der Geschäftsstelle läge. Er dankte dem Prüfungsansschuß- vorsitzenden Strövcr für die geleistete Arbeit und bat, damit zugleich öcu Dank an alle Mitarbeiter entgegenzunehmen. In der Pause zwischen dem Mittagessen und dem Kaffee wurde den Jungkameraden und -kameradinnen, die eben die Prüfung be Literarische Der Dichter Obersturmführer Herbert Böhme war als Mit glied des SA.-Kulturkreises von der SA.-Gruppe der Bayerischen Ost mark eingeladen gewesen, in Ingolstadt, Landshut, Weiden, Bamberg, Negensburg und Hof zu lesen. Die Abende, die zu eindrucksvollen Erleb nissen wurden, waren erfüllt von jener Gläubigkeit, die aus den Dich tungen Herbert Böhmes immer wieder hervorleuchtet. Den Höhepunkt bildete der Abend in der Adolf-Hitler-Halle in Hof, wo Herbert Böhme vor 4500 Menschen in aufrüttelnder Art Bekenntnisse eines jungen Deutschen sprach. Am Abend des Gedenktages der schleswig-holsteinischen Erhebung vom 24. März 1848 wurde in Kiel in der Aula der Universität durch den Oberpräsidenten und Gauleiter Lohse der schleswig-holsteinische Literaturpreis für das Jahr 1937 an den schleswig-holsteinischen Dichter und Schriftsteller Hans Ehrke verliehen. Der stellvertretende Präsident der Neichsschrifttumskammer, Ministerialrat I)r. WiSmann, sprach zu der Aufgabe des Schrifttums im Dritten Reich. Eine ein gehende Würdigung des preisgekrönten Schriftstellers und Dichters nahm Professor vr. Mensing von der Universität Kiel vor. Insbeson dere ist es das niederdeutsche dramatische Schaffen Hans Ehrkes, das Veranlassung wurde, ihm den Literaturpreis zu verleihen. Die Literarischen Flugblätter des Engelhorn-Verlages berichten, daß Karl G ö tz, nachdem er Kanada verlassen, in einer überaus mühseligen Reise die schwäbischen Siedler in Kalifornien, Mexiko, Guate mala, Panama, Chile und Argentinien besucht hat und sich auf dem Weg nach Uruguay und Brasilien befindet. In zahllosen Versamm lungen hat er den Auslanddeutschcn von der alten Heimat und dem neuen Reich erzählt und aus seinem Werk »Das Kinderschifs« vorgelesen. Vor der Gruft Karl Mays auf dem Friedhof der Luther kirche in Nadebeul fand am 30. März ein schlichter Gedenkakt anläßlich der fünsundzwanzigsten Wiederkehr seines Todestages statt. Mit der Witwe des Verewigten, Frau Clara May, nahmen die Vertreter der Partei, der Stadt Nadebeul, die Gefolgschaft des Karl-May-Verlags und Freunde des Hauses May an der Feier teil. Mit ehrenden Worten, in denen er der Wertschätzung der Lebensarbeit Karl Mays durch den Führer gedachte, legte Bürgermeister Goldschmidt-Radebeul einen Kranz an der Gruft nieder. Der Preis der »Stiftung zur Förderung des kurmärkischen Schrift tums« wurde dem kurmärkischen Dichter GustavSchüler zuerkannt. Die Verteilung erfolgte während der Festkundgebung der Neichsschrift tumskammer am Tag des Schrifttums bei der ersten kurmärkischen Kulturwoche. In seiner Ansprache führte Landesdirektor von Arnim aus, daß er auf Anraten des Präsidenten der Neichsschrifttumskammer von der Bezeichnung »Dichtcrpreis« abgesehen habe, um nicht die Fülle von Preisen noch zu vermehren und dadurch an der Verflachung der mit standen hatten, von dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses Herrn Ströver eine Überraschung bereitet, indem er das im Eugen Diede- richs Verlag erschienene Buch von Anton Dörfler »Der Ruf aus dem Garten« als Geschenk verteilte. Nach einer Ehrung des Vorsitzenden des Prüfungsausschusses und des Leiters der buchhändlerischen Aus bildungskurse an der Berufsfortbildungsschule sowie einer Ansprache des als Ehrengast anwesenden Berufsschuldirektors wurde zum unterhaltenden Teil, bet dem auch zum Tanz aufgespielt wurde, über gegangen. Nach Mitternacht fand das erste, in größerem Stil durch geführte kameradschaftliche Zusammensein von Angestellten, Betriebs führern und Jungkameraden, zusammen mit Vertretern der Be hörden, Partei und DAF. ein Ende. DerVersuch, die jährlich stattfindendePrllfung zu einer berufs ständischen, in festlichem und unterhaltsamemNahmen gehaltenen Kundgebung auszubauen, kann als glänzend gelungen ange sehen und nur weiter empfohlen werden. Nicht zuletzt galt es, die Betriebsführer und Angestellten des Nürnberger Buchhandels zusammenzuführen und ihnen so Gelegenheit zu geben, sich gegenseitig näher kennenzulernen und Kameradschaft zu schließen. Denn nichts ist notwendiger als wahre Kameradschaft und Freundschaft gerade in unserm Beruf. Je ernster die Arbeit in den Fachschaften und je größer die Verantwortung gegenüber dem Staat wird, desto fester müssen wir die Reihen schließen, um die uns zuge dachten Aufgaben erfüllen zu können. Nachrichten solcher Preiszuerkennung verbundenen Ehrung mitzuwirken. Die Form der Stiftung habe auch den Sinn und Vorteil, daß auch jungen, auf strebenden Kräften der Kurmark auf dem Gebiete des Schrifttums eine Förderung und Aufmunterung zuteil werden könne, ohne daß die Stif tung stets an eine in manchem Jahr vielleicht gar nicht vorhandene Höchstleistung gebunden sei. Die Deutsche Shakespeare - Gesellschaft wird am 23. April in Weimar ihre Jahreshauptversammlung abhalten.Im öffent lichen Teil der Versammlung wird Prof. vr. Paul Meißner-Breslau einen Vortrag über »Renaissance und Humanismus im Rahmen der nationalenglischen Kulturidee« halten. Abends bringt das Deutsche Na tionaltheater als Festaufführung »Der Widerspenstigen Zähmung«. Pro fessor vr. Hans F. H. Günther-Berlin spricht über »Shakespeares Mäd chen und Frauen in lebenskundlicher Betrachtung«. Die ersten »N e i ch s t h e a t e r t a g e der HI.« finden vom 11. bis 18. April in B ochum statt. Sie sollen die Arbeit der neu in Angriff genommenen Gebiete des Kulturamtes der Neichsjugendfllhrung zum Ausdruck bringen. Neben der Herausstellung junger Dramatiker — Möller, Schwitzte, Hymmen —, deren Werke im Laufe der Woche im Stadttheater Bochum zur Aufführung gebracht werden, ist als Höhe punkt der Arbeitstagung die große HJ.-Kundgebung am 12. April im Bochumer Schiitzenhof zu nennen, in der der Jugendführer des Deut schen Reichs, Baldur von Schirach, über das Thema »Jugend und Theater« sprechen wird. Bei den Marburger Festspielen vom 19. Juni bis 18. Juli ss. auch Nr. 46) wird neben »Viel Lärm um nichts« und »Käthchen von Heilbronn« das zeitgenössische Schauspiel »Scharnhorst« von Gerhard Menzel aufgeführt. Die diesjährigen W a r t b u r g m a i e n t a g e werden am 22. Mai im Stadttheater Eisenach mit einer Aufführung von Beethovens »Fidelio« durch das Nationaltheater Weimar eröffnet. Am Sonntag findet eine Morgenfeier im Fürstenhos mit Kammermusik und Festvor trag und am Nachmittag ein Festkonzert im Bankettsaal der Wartburg statt. Der Weimarer Staatsschauspieler Grüntzig spricht am Montag nachmittag zu Ehren der anwesenden deutschen Dichter über Hölderlins »Hyperion«, während am Dienstag im Süngersaal der Wartburg die Dichterfeierstunde veranstaltet wird. Mit Zustimmung und Förderung der staatlichen Stellen ist in Breslan eine Deutsch-italienische Gesellschaft gegründet worden. Neben wissenschaftlichen, künstlerischen und gesellschaftlichen Veranstaltungen werden Sprache und Literatur besonders gepflegt werden. Den Vor stand der Deutsch-italienischen Gesellschaft in Breslau bilden der Schriftsteller Studienrat vr. Maxis, der Lektor der Universität Bres lau, C. Pesenti, und Hauptmann (E.) vr. Wenzel. 318 Nr. 81 Sonnabend, den 10. April 1937
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